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Deine Story / 15.08.2017

Florian Woldt: Flitterwochen in Frankreich - Teil 1/3

Seine Flitterwochen mit Frau und Kleinkind beim Angeln in Frankreich zu verbringen - diesen Traum hat sich Florian Woldt mit Frau Jeni und Sohn Emil in diesem Sommer erfüllt. Von den erlebten Abenteuern, schönen und ganz dicken Fischen aber auch Herausforderungen, die ein solches Wagniss mitbringen, berichtet Flo in einer packenden, dreiteiligen Story: 

Einen Monat zusammen mit meiner Frau Jeni und unserem Sohn Emil quer durch Frankreich reisen auf der Suche nach dem Unbekanntem und dem großen Abenteuer. Natürlich mit im Gepäck: das Karpfentackle. Dabei beschränkten wir uns auf das Allernötigste, um immer flexibel und spontan zu bleiben.

Das hört sich erstmal ziemlich gut an oder nicht? Na ja, Jeni hatte da von Anfang zwar an einige Bedenken, aber ich sah in all dem kein Problem. Vermeintliche Stolpersteine und Hürden würden sich schon überwinden lassen, wenn es soweit war. Nun ja, um es vorweg zu nehmen. So ein freier Trip mit der Nase im Wind war natürlich überhaupt nicht so unkompliziert wie es auf den ersten Blick klingt. Leicht von der Hand lief eigentlich gar nichts. Aber nun mal der Reihe nach:

Relativ kurzfristig wurde durch einen kleinen Witz den Jeni machte, die Idee geboren und dann doch ziemlich schnell zu einem handfesten Plan geschmiedet. Die Eingewöhnung von Emil in der Kita wurde kurzerhand ein paar Wochen nach hinten verschoben, meine Elternzeit durch ein Okay des Arbeitgebers verlängert und Jeni war sowieso noch im Babyjahr.

Von der Hochzeit auf die Autobahn

Die wichtigsten Voraussetzungen wurden also schnell und spontan geschaffen und dem Trip sollte nichts mehr im Wege stehen. Am 13.07.2017 feierten wir gemeinsam mit Freunden und unserer Familie unsere Hochzeit und nur zwei Tage später sollte es auch schon los in Richtung Süden gehen.

Nun ja, die Party war gut und ging bis in die frühen Morgenstunden. Einen Tag später aufbrechen aufgrund eines „leichten“ Katers war auch kein Problem und so packte ich unseren T5 Transporter mit dem nötigsten an Tackle. Perfekt, der Bus war noch gut leer und das bisschen Kleidung von Emil, Jeni und mir passt auch noch locker rein. Um es kurz zu machen. Mit einem Baby ist es scheinbar fast unmöglich nur das „Nötigste“ einzupacken.

Baby an Board

Also war das Auto schneller als gedacht wieder komplett gefüllt. Alles natürlich kein Problem und so konnte die Reise vorerst beginnen. Kurz darauf wurde ich erneut auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und mein Plan von einer schnellen Fahrt durch Deutschland in der Luft zerrissen. Bereits nach drei Stunden Fahrt der erste Stopp. Emil hatte Hunger und lange still sitzen schien auch nicht so sein Ding zu sein.

Zudem wurde die Weiterfahrt durch den Süden Deutschland Baustellen bedingt zur Tortur. Kaum waren 50 Kilometer geschafft, kam schon die nächste Fahrbahnverengung oder ein weiterer Stau. Tag eins vom Trip endete nach knapp 8 Stunden Fahrt in einem Hotel in Karlsruhe. Tag zwei startete mit dem Beladen des Futters bei Badgers Best. 210 Kilogramm Boilies plus genügend Tigernüsse sollten für einen Monat Angeln reichen.

300 Hektar für uns alleine

Acht Stunden im Auto und ewig vielen Baustellen später endete auch dieser Tag in einem Hotel, jedoch zumindest schon mal im Süden Frankreichs. Tag drei startete erneut mit vier weiteren Stunden Fahrt quer durch die abgelegensten Regionen Frankreichs. Station eins war jedoch erreicht. Ein wunderschöner knapp 300 ha großer Stausee, umgeben von tiefgrünen Wäldern und einer schroffen, felsigen Landschaft. Erst am späten Abend kamen wir dazu unser Lager aufzubauen und endlich mal ordentlich zu essen. Das Beste aber war, das wir nahezu allein an diesem großen Gewässer waren.

Bereits kurz nach dem Abendessen besuchte uns einer der netten Guards und versuchte uns mitzuteilen, dass dieser See in den Monaten Juli und August für das Nachtangeln gesperrt ist. Jackpot!

Back on the road

Tag Nummer vier startete also wiedermal mit einer dreistündigen Autofahrt zu Gewässer Nummer zwei. Im Vorfeld versuchte ich möglichst gute Informationen zu diversen Gewässern zu sammeln. Oberste Priorität war die Erreichbarkeit mit dem Auto zum Platz und ein ebenerdiger, am besten sandiger Boden, da Emil und Jeni gemeinsam auf einer Mattratze in einem extra Zelt schlafen würden.

Das neue Gewässer bot uns all das und war dazu noch wunderschön anzusehen. Perfekt, endlich konnte der Urlaub bei bestem Wetter beginnen. Nachdem wir erneut alles aufgebaut hatten und auch die vier Ruten auf unterschiedlichen Tiefen in diversen Bereichen im Wasser lagen, gingen wir auch schon bald ins Bett. Mitten in der Nacht wurde ich durch ein lautes Geräusch geweckt. Nicht der Delkim, sondern ein heftiger Sturm mit Starkregen prasselte auf mein kleines Zelt ein. Fangwetter dachte ich mir.

Futter marsch

Etwas später wurde ich erneut geweckt und dieses Mal stand ich mit krummer Rute in der Hand im Regen. Nach einem kurzen Drill stieg der Fisch aus. Fuck! Was für ein beschissener Start und zu allem Übel regnete es immer noch. Jeni und Emil bekamen von all dem noch nichts mit, jedoch waren sie, als es am Nachmittag immer noch goss alles andere als Begeistert. Es regnete Fäden und von einem entspannten Sommerurlaub waren wir somit noch weit entfernt.

Angeltechnisch lief es jedoch hervorragend und ich fing die Nächsten Tage mindestens vier bis sechs Fische täglich. Die Ruten zwischen acht und elf Metern Tiefe liefen am besten und wurden daraufhin von mir mit ordentlich Glm und Econ Boilies, sowie Tigernüssen versorgt. Täglich flogen etwa 15 Kilogramm Futter auf die zwei Spots verteilt und die Karpfen nahmen es dankbar an. Das Beste an der Sache war, dass es fast ausschließlich über Tag biss und wir nachts gut durch schlafen konnten. Zumindest solange bis uns Emil durch lautes Weinen bedingt durch Zahnschmerzen weckte.

Regen bringt Fangsegen und schlechte Laune

Ein heftiger Drill nach dem anderen über dem tiefen Wasser folgte. Der 6er Korda Wide Gape X, welcher am Korda Kamo in 30 lbs gebunden und mit einem Medium Kicker fangbereit gemacht wurden, saßen fortan immer perfekt und trotz der kräftigen Fische verlor ich keinen weiteren Karpfen mehr. Auch das Durchschnittsgewicht mit gut 15 Kg konnte sich wirklich sehen lassen. Ich war absolut happy mit der Situation und der leichte Regen störte mich nicht all zu arg.

Ein Blick in die Augen meiner Frau und meines Sohnes, welche bisher ausschließlich im Zelt sitzen konnten holten mich jedoch schnell in die Realität zurück. Ein Urlaub für die Familie sieht anders aus. Dazu kam auch noch das Emil am nächsten Tag seinen ersten Geburtstag hatte und zu allem Übel genau für diesen Tag die Wetter-App nur lausige 18 Grad Celsius und Starkregen prognostizierte.

Endlich wieder Sonnenschein

Aber es half alles nicht. In der ganzen Region sah es für den kommenden Tag nicht besser aus und so kam es wie es kommen musste. Geburtstagsparty im Zelt. Ich hatte ein wirklich schlechtes Gewissen, jedoch konnte ich es nun mal nicht ändern. Die Stimmung war am Tiefpunkt, die Akkus konnten durch die fehlende Sonne kaum geladen werden und auch die Kleidung ging uns langsam aus und ein Waschen oder gar Trocknen in der Sonne war auch nicht möglich. Das wir nebenbei trotzdem wirklich gut fingen war nur ein kleiner Trost. Wie sagt man aber so schön? „Nach Regen folgt Sonnenschein“. So kam es dann auch endlich.

Wir hatten schon am kommenden Morgen allerfeinstes Südfrankreich Wetter und konnten die Auszeit nun endlich richtig genießen. An diesem Tag lief einfach alles besser von der Hand und es dauerte nicht lange, bis der Graus der letzten Tage fast vergessen war. Das Highlight der ersten Woche war dann der Fang des ersten wirklich dicken Fisches am frühen Nachmittag.

Die 20-Kilo-Last

Mit knapp über 20 kg war für mich mein erstes kleines Ziel des Trips erreicht und eine dezente Last viel von meinen Schultern. Nur 2 Tage später biss dieser Fisch tatsächlich erneut und signalisierte uns, dass es wohl an der Zeit wäre weiter zu ziehen und neue Gewässer zu entdecken. Wir waren „satt“ geangelt und durch das gute Wetter auch ordentlich motiviert. Einen Abend und die kommende Nacht wollten wir noch gemütlich die erste richtige Etappe des Trips ausklingen lassen, um dann am Morgen direkt nach dem Frühstück weiter zu ziehen.

Dass es jedoch nicht immer die beste Entscheidung ist aufzuhören, wenn es am schönsten ist, sollten wir noch früh genug erfahren. Dazu aber mehr im zweiten Teil unseres kleinen Familien-Abenteuers.

Seid ihr auch schon so gespannt wie Florians Flitterwochen in Frankreich weitergehen? Dann freut euch auf morgen, wenn es in Teil 2 wieder an neue Ufer geht und die nächsten Abenteuer aber auch Herausforderungen für die junge Familie bevorstehen!

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