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Deine Story / 16.08.2017

Florian Woldt: Flitterwochen in Frankreich - Teil 2/3

Die Flitterwochen beim Angeln in Frankreich verbrignen? Diesen Traum hat sich Florian Woldt mit Frau Jeni und Sohn Emil erfüllt. Nachdem sie im ersten Teil mit dem Wetter kämpften, dann aber eine traumhafte Session erlebten, geht es in diesem, zweiten Teil zurück auf die Strasse. soviel können wir schon verraten: Ihre nächsten Stopps führen die junge Familie quer durch Frankreich...

Aufhören wenn es am schönsten ist. So war unser Gedanke, als wir beschlossen nach über einer Woche das zweite Gewässer unserer Tour zu verlassen. Doch ein weiteres fettes Highlight erwartete uns noch am selben Abend, als sich durch ein paar einzelne Pieper des Delkims die vermeidliche große Rotfeder kurz vor Ende des Drills mit einer kräftigen und ausdauernden Flucht zu einem 21 Kilo schweren Spiegler entwickelte.

Ich war wirklich baff und überglücklich mit diesem massiven, nahezu perfekten Brett von Fisch. Er nahm sich die aufgepoppten Tigernüsse am Rande des „Nussplatzes“, welchen ich die Tage zuvor immer wieder mit den neuen Nut to Bad Boilies und frischen Tigernüssen präparierte. Ein knapp unter 15 Kilogramm schwere Spiegler am nächsten Morgen beim Einpacken, stellte schließlich noch die Kirsche auf der Sahne dar. Ab jetzt konnte nichts mehr schief gehen. Der Trip hatte sich wirklich schon nach kurzer Zeit zu der erfolgreichsten Session meines Lebens entwickelt.

Vom Regen in die Traufe

Nun ja, zu früh gefreut, wie sich die kommenden Tage herausstellte. Das so heftig von uns gefeierte warme Wetter wurde uns bei gut 40 Grad Celsius Außentemperatur zum Verhängnis und die Klimaanlage ächzte aus der letzten Ritze.

Es war nicht mehr auszuhalten und auch Emil ging die mittlerweile gut vierstündige Fahrt schon mächtig auf die Nerven. Aber das nächste Gewässer, welches ich im Vorfeld sorgfältig über Google Maps ausgewählt hatte, war nicht mehr weit entfernt. Komplett unbekannt und scheinbar wirklich gut zu erreichen, wenn auch weit abgelegen.

Das wird gut! Die große Ernüchterung folgte nur wenige Augenblicke später, als keiner der lokalisierten Wege befahrbar oder gar existent war. An nur einer Stelle des knapp 300 Hektar großen Stausees kam man gut mit dem Auto ans Wasser.

Jedoch war diese auch die sehr gut besuchte Badestelle des nächstgelegenen Ortes. Keine Option für uns also. Weiter also zum nächsten See auf unserer Liste. Doch auch da sah es nicht viel besser aus und wieder einmal brach uns die nichtvorhandene Erreichbarkeit mit dem Auto das Genick.

Geburtstag im Auto

Erst am späten Abend fanden wir einen optimalen Platz für uns drei an einem weiteren Gewässer unserer Liste. Das wir meinen Geburtstag fast komplett im Auto verbrachten und ziellos durch Frankreich irrten, war ich schon von den letzten Frankreichtouren gewohnt und dementsprechend war für mich auch nur halb so wild.

Mit letzter Kraft legte ich kurz vor Einbruch der Nacht meine vier Ruten weitflächig verteilt ab. Das dieses Gewässer optisch wirklich ein kleines ca. 170 ha Paradies war, fiel mir vor Erschöpfung fast gar nicht mehr auf. Emil und Jeni waren schon längst im Zelt und schliefen, als ich bei einem ungekühlten Kronenburg den Tag ausklingen ließ und endlich selbst zur Ruhe kam.

Willkommen im Land der Microkarpfen

Es war wirklich viel Bewegung auf dem Wasser auszumachen und ein Weißfisch nach dem anderen sprang wie Wild aus dem Wasser. Kurz darauf feuerte auch schon meine erste Rute ab. Geil dachte ich mir und stieg mit der Rute ins Boot. Nur Augenblicke später kescherte ich einen ca. ein Kilo schweren leicht verbuttet wirkenden, ultra schlanken Schuppi. Na gut, der Anfang ist gemacht und an der Größe lässt sich sicher noch arbeiten, dachte ich mir.

Das Ende vom Lied waren noch zwei weitere Microkarpfen bis zum Morgen. Alle elendig schlank und wirklich stark unterernährt. Erst jetzt viel mir auf, das die vielen vermeidlichen Weißfische alle samt dieser Minikarpfengattung angehörten. Es müssen hunderte gewesen sein.

Hier wollten wir keinesfalls unseren weiteren Urlaub verbringen und unser kostbares Futter versenken. Zu viele Mäuler müssten gestopft werden, um eventuell an größere Exemplare, falls überhaupt vorhanden ran zu kommen.

Wird die große Tour zur Tortur?

Zwei Stunden später fanden wir uns erneut auf der Straße wieder. Langsam wurde dieser Trip zur Tour de France. Das alles bei über 40 Grad im Schatten war wirklich kein leichtes Übel. Weitere Gewässer und Kilometer später waren wir wirklich ratlos. Jenis Prognose vor dem Start des Trips trat ein. Es war wirklich schwierig Baby geeignete Stellen zu finden, welche zum einen mit dem Auto gut anzufahren sind und zum anderen auch noch ebenerdig seien müssen, da die beiden auf einer Selbstaufblasbaren ca. 10 cm dicken Isomatte auf dem Boden schliefen.

Vom Himmelfahrtskommando zum Jackpot?!

Also waren wir wiedermal gezwungen einen kurzen Zwischenstopp in einem Ibis Hotel einzulegen. Frisch geduscht und satt fuhren wir am nächsten Morgen einen knapp 100 Kilometer entfernten großen Stausee an, welcher in der Vergangenheit nicht nur durch seine wunderschön beschuppten Spiegler und die urige waldige Unterwasserlandschaft für Furore sorgte, sondern eben auch leider durch zerstochene Reifen oder eingeschlagene Autoscheiben.

Aber wir wollten uns eben selbst ein Bild machen. Am See angekommen waren wir erstmal überrascht, wie leer er in zweierlei Hinsicht war. Zum einen hatte er kaum Wasser und große Teile des Gewässer waren frei gelegt, zum anderen aber und das erfreute uns sehr, befand sich nur ein weiterer Karpfenangler am Gesamten See. Jackpot!

Hook and Hold vorm Holz

Wir bauten unser kleines Lager in der Oberen Nachtangelzone auf einer großen Landzunge auf. Spots gab es am gegenüberliegenden Ufer in Form von Bäumen genug und so verteilte ich meine Ruten an mir produktiv vorkommenden Spots. Hier war Hook-and-Hold-Angeln angesagt.

Die weiter entfernten Spots wurden mit den Spulen mit der Korda Subbraid und gut 25 Metern Korda Snagleader XT bestückt. Die näher gelegenen Spots befischte ich mit der Korda Touchdown in 0,43mm Stärke und ebenfalls reichlich Snagleader. Da ich hier die Fische mit kleinen Fallen ohne viel Futter fangen wollte, setzte ich wieder auf die neuen Badgers Best Nut to Bad Boilies, welche durch ihre helle Farbe und das wirklich angenehm süß, cremige Aroma dafür bestens geeignet waren.

Wind kommt auf…

Der See lag wie ein Spiegel vor uns und so kam es wie es kommen musste. Die erste Nacht verging ereignislos ohne jegliche Aktivität. Trotzdem schliefen Jeni und ich nicht gut. Zu viele negative Geschichten hatten wir einfach über dieses Gewässer gehört. Bei jedem kleinen Geräusch wurden wir wach und guckten nach dem Auto. Aber alles ging gut.

Am Mittag kam endlich Wind auf und mit ihm auch Bewegung auf den Spots. Ein großer Weißfisch nach dem anderen fand Gefallen an den Ködern und ließ einen kaum zur Ruhe kommen.

Chance vertan

Aber ein Karpfen ließ sich leider nicht blicken und auch dieses ungute Gefühl, welches Jeni und ich hatten wurde nicht weniger. Wir entschlossen wieder einmal am kommenden Tag aufzubrechen und verließen nach nur zwei Nächten dieses wunderschöne Gewässer. Kurz vor dem Frühstück bekam ich noch tatsächlich meine Chance auf einen Karpfen aus diesem See. Jedoch verlor ich ihn durch Ausschlitzen, als ich ihn von den Hindernissen fern halten wollte. Shit happens!

Später am Tag steuerten wir erneut einige in Frage kommende Seen an, welche sich jedoch alle als nicht „Familien tauglich“ heraus stellten. Mittlerweile waren wir knapp zwei Wochen unterwegs und bis auf die eine Woche am zweiten See lief es doch wirklich schleppend und unsere Laune war abermals an einem Tiefpunkt angekommen und das in unseren Flitterwochen...

Seid gespannt auf den finalen dritten Teil. Es geht wieder auf die Straß und unter anderen zurück dorthin, wo alles begann!

Wer den ersten Teil von Flos Abenteuer-Story noch nicht gelesen hat, sollte das schleinigst nachholen, es lohnt sich:

http://www.carpzilla.de/mag/deine-story/florian-woldt-flitterwochen-frankreich-teil-1-9990.html

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Nash Marc and Alan