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Deine Story / 04.11.2016

Niclas Mohs: das Barometer im Blick

Der Luftdruck ist in vielen Situationen beim Karpfenangeln entscheidungsgebend, ob die Karpfen in Fresslaune sind oder eher nicht. Niclas Mohr hat das kürzlich am eigenen Leib erfahren - da nutzt auch der hoch angepriesene Herbst nichts. Lest die Story von Niclas' Kampf mit dem Luftdruck:

Erst am Abend angekommen blieb nicht viel Zeit, um ausführlich auf Spot-Suche zu gehen. Im Dunkeln rasch das Camp aufgebaut, die Ruten schnell noch nach Gefühl ausgelegt, noch kurz den Luftdruck gecheckt und früh schlafen gegangen. Die erste Nacht war von hohem Lufthochdruck bestimmt. Wie zu erwarten verlief diese ohne jegliche Aktion. 

Neuer Tag, neue Motivation

Am nächsten Tag wurde die Stelle gewechselt und die Ruten neu gelegt. Der Luftdruck spielte mir nun deutlich in die Karten und sank von 1024hPa auf 1016 hPa. Das machte sich auch nun bei den Fischen bemerkbar, als sich mein Fox Micron um 17 Uhr das erste Mal meldete. Ich hatte es im Gefühl, dass diese Nacht, dank des niedrigeren Luftdrucks besser laufen wird. Und das sollte auch so sein. Vier Stunden später lief meine Rute ab und brachte mir einen wunderschönen, kugelrunden Spiegler von stolzen neun Kilo auf die Matte. Im Verlaufe der Nacht konnte ich noch mehrere kleinere Fische Landen, die ich aber direkt im Kescher abhakte. 

Der schöne Herbst

Der nächste Morgen begann routiniert. Ich holte meine Montagen rein, um sie wieder neu zu beködern und etwas Futter auf meinen Plätzen zu verteilen. Die Ruten wurden neu gelegt, nachdem ich sie mit einem SBS Baits M3 Wafter in 20mm und einem halben 16mm SBS Baits Ace Lobworm Poppi oben drauf beködert habe. Eine Hand voll Boilies drauf und wieder zurück an den Platz gerudert. 

Der Anblick dieses morgens, zeigte mir erneut wie schön die Natur ist: Blätter, die sich ihren Weg durch den Nebel auf die Glatte Wasseroberfläche suchen, Bieber die an den Schilfhalmen reißen und Eisvögel die mit ihrem einmaligen Gesang über die Wasseroberfläche Fliegen. 

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Ganz unerwartet und plötzlich, unterbrach mein Micron die Ruhe der Natur - Dauerton! Ich nahm die Rute auf und merkte, dass am anderen Ende ein besserer Fisch hängen muss. Nach einer gefühlten Ewigkeit, war er endlich im Kescher. Ein schöner dicker und langer Spiegelkarpfen von genau 12 Kilo. Ich war überglücklich und stolz wie Oscar. Ich schien die Auswirkungen des Luftdrucks tatsächlich richtig eingeschätzt zu haben. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Wie ein Schlag ins Gesicht

Und meine Prognose sollte sich weiter bewahrheiten – leider: Denn in der kommenden Nacht schoss er wieder auf satte 1029hPa in die Höhe! Meine Vermutung sollte sich bewahrheiten und die Bissanzeiger blieben die nächsten drei Tage ohne einen einzigen Ton. So wie in dieser Session habe ich noch nie die Macht des Luftdrucks gespürt.
Das kann einem nach so einer Nacht schon mal ziemlich aufs Gemüt schlagen. Doch wer die Situation nicht aussitzt kann auch nicht fangen.

Der oft vergessene Luftdruck

Festzuhalten bleibt: Auch in der goldenen Jahreszeit, gibt es wetterbedingte Situationen, in denen die Fische nicht fressen. Ich habe in einer Session am eigenen Leibe alle Facetten erfahren, wie das Beissverhalten im Herbst schwanken kann. Ohne die Beobachtung des Luftdrucks – wären für mich die Geschehnisse unerklärlich gewesen. Von einer super Nacht, nachdem der Luftdruck stark gefallen war, bis zu drei Nächten, ohne einen einzigen Zupfer, nachdem er wieder um 14 Punkte in die Höhe geschossen war. 

Dieses Erlebnis zeigt wieder, wie extrem Abhängig wir Karpfenangler vom Wetter und seinen Bedingungen sind. Stimmt das Zusammenspiel nicht, kann der Köder noch so attraktiv sein und der Spot noch so perfekt.

Also behaltet immer schön das Wetter und besonders den Verlauf des Barometers im Blick!

Liebe Grüße,

Niclas Mohs

 

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