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Deine Story / 01.03.2017

Robin Stiefel: Marokko - Land der Träume – Teil 2

Weiter geht es mit Teil 2 von Robin Stiefels Marokko-Story. Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, findet ihn nochmal hier. Zur Erinnerung, so endete Teil 1:

….Wir hatten scheinbar alles richtiggemacht: Wir fingen uns auf gut Deutsch gesagt dumm und dämlich, an Schlaf war zu kaum einem Zeitpunkt zu denken. Hinzu kam noch ein heftiger Sandsturm, der Wind fegte so heftig über die karge Landschaft, dass wir unser Vorzelt im letzten Moment noch abbauen konnten, sonst hätte es alles mitgerissen. Platzregen und beißende Fische machten das Chaos voll komplett…!

Ein wunderschöner Sonnenaufgang vor absolut traumhafter Kulisse – was will man mehr? Na klar:  Dazu fehlt nur noch ein Biss. Noch war es aber ruhig. Wir entschieden uns vor dem Frühstück noch kurz dazu eine Rute von Sascha neu zu legen, er hatte in der Nacht bei Wind und Wetter ein nicht ganz so gutes Gefühl beim Ablegen der Rute gehabt. Und wie sollte es auch anders sein, kaum kamen wir draußen an der Kante an, lief meine Rute ab, die keine 60 Meter von uns entfernt ebenfalls an der Kante lag.

Atlas-Fuffi mit Hindernissen

Alles wurde etwas hektisch, zunächst ging es im Eiltempo zurück ans Ufer. Die Bremse an der Rute hatte ich ziemlich fest zugedreht und die Rute hinten mit einem schweren Stein am Boden gehalten. Doch der Bissanzeiger schrie regelrecht nach mir und mir konnte es alles nicht schnell genug gehen. An der Rute angekommen war mir klar, dass vom Ufer nicht mehr viel zu machen war. Zu viel Schnur hatte der Fisch bereits von der Rolle genommen. Die heftige Kante lies mich schon erahnen, was der Fisch in der Zeit wohl gemacht hatte. Also ohne Spannung aufzunehmen in Richtung Boje gefahren. Dort angekommen merkte ich sofort, dass die Schnur Fest saß und nur ab und zu ein paar Zentimeter durch die rauen Steine rutschte.

Von einem Fisch war nichts mehr zu spüren… Wir behielten die Ruhe und versuchten die Schnur aus sämtlichen Richtungen wieder frei zu bekommen. Als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, gab es einen massiven Ruckler in der Rute und das Gefühl von rauen Steinen an der Schlagschnur verwandelte sich in schwere Kopfstöße. Yes, der Fisch war frei. Als er dann das erste Mal sichtbar unter dem Boot schwamm, schauten wir uns beide an und konnten unseren Augen kaum glauben. Ein richtig massiver Schuppi hing am anderen Ende und meine Knie begannen sofort zu zittern. Naja, dieses Gefühl wird wohl jeder von Euch kennen. Der Drill sollte dank einem sauber sitzenden Haken gut verlaufen und so konnte Sascha nach kurzer Zeit den Kescher unter einer richtigen Maschine durchziehen.

Was darauf folgte war wie im Traum – eine Fotosession mit einem Fisch über 25kg in solch einer grandiosen Gegend bei bestem Sonnenschein. Afrika meinte es wirklich gut mit uns!

Die Dicken laufen

Doch es sollte nicht der letzte 20kg+ Fisch bleiben. Am darauffolgenden Tag zur Exakt gleichen Uhrzeit lief auf einmal Saschas Rute ab, die über 48h lang keine Aktion gebracht hatte. Doch wir wussten genau, dass die Rute perfekt lag und ließen sie deshalb auch mit vollstem Vertrauen liegen. Es sollte sich auszahlen.

Somit durfte auch Sascha seinen ersten afrikanischen Büffel in die Kamera halten. Aber auch dieser sollte nicht der letzte Dicke dieses Trips bleiben. Neben vielen Fischen um die 15kg verirrte sich noch ein weiterer Atlas-Bulle in meinen Kescher, welcher wieder auf die Rute an der Kante zum Flussbett kam. Als absoluter Erfolgsköder hatte sich bei uns ein klassischer Schneemann herausgestellt. Ein großer 24er Fischboilie plus einen kleinen Poppi oben drauf. Als die fängigsten Farben hatten sich Blau und Gelb herausgestellt.

30 Grad im Februar!

Ach und was das Wetter anging, bis auf den Sturm inklusive Platzregen hatte der Wetterbericht leider überhaupt nicht gestimmt. Wir hatten beinahe jeden Tag bis über 30°C, wenn nicht gerade der kalte Ostwind wehte. Das war für uns natürlich ein mega geniales Wetter für Anfang Februar, genau das richtige zu der Jahreszeit während unsere Seen in der Heimat und sogar auch der Neckar zum Zeitpunkt der Abreise noch zugefroren waren.

Einzig die Nächte waren zum Teil echt knackig, weshalb ein guter Schlafsack zu der Jahreszeit wirklich zu empfehlen ist. Ich hatte entgegen der Empfehlungen nur einen ganz normalen Camping-Schlafsack dabei (aus Platzgründen und den maximal erlaubten 23kg Fluggepäck), was sich als nicht optimal herausstellte. Fürs nächste Mal bin ich auf jeden Fall schlauer, man lernt ja stets dazu.

Aufhören, wenn es am Schönsten ist

Am vorletzten Angeltag passierte dann etwas das mir persönlich noch nie zuvor bei einem Trip bei dem es dermaßen gut lief passiert ist. Wir waren so Satt vom Angeln, bzw. vom Fangen, dass wir uns kurzerhand dazu entschlossen einen Tag früher unsere Insel zu verlassen um den frei gewordenen Tag dazu zu nutzen, die Kultur und die Menschen hier um den See kennen zu lernen.

Viele werden jetzt sicher denken: Wie kann man so dumm sein und das Angeln beenden, wenn doch alles so perfekt läuft? Ja, ich weiß es selbst nicht so recht. Aber wir waren absolut zufrieden, nein mehr als das, wir hatten viel mehr erreicht als das, was wir uns vorgenommen hatten. Und so war es einfach genau das richtige, wir hatten einen super letzten Tag, es gab leckeres traditionelles Couscous und wir genossen den restlichen Abend mit Freunden in der kleinen angrenzenden Stadt am See.

Manchmal läuft einfach alles wie am Schnürchen, für mich jedenfalls der beste Saisonstart, den ich mir je erträumen konnte, so schnell werde ich das wohl nicht mehr toppen können. Nun kann das Frühjahr in Deutschland ganz entspannt kommen.

Fremde Kulturen erweitern den Horizont!

Ich kann es wirklich jedem empfehlen: Geht raus in die weite Welt, es lohnt sich! Ich würde es jederzeit wieder tun. Afrika wird mich definitiv bald wiedersehen. Der See soll ja bekanntlich noch ein paar große alte unentdeckte Schätze beherbergen, was bei der riesigen Wasserfläche, den unzähligen bisher unbefischten Buchten und der doch relativ geringen Anzahl an Anglern im Verhältnis zur Gewässergröße kein Wunder ist – wir werden sehen…

Marokko - mit allen Sinnen genießen

Ein herzliches Dankeschön auf diesem Wege noch an Chris Jahrbacher für die ganze Organisation und die gute Vorbereitung auf diese Reise. Ebenfalls ein riesen Dankeschön an die Jungs von Morocco Carp vor Ort – echt Spitze was ihr Tag für Tag leistet damit Angler aus der ganzen Welt eine tolle Zeit bei Euch am Bin el Ouidane verbringen können. Zu allerletzt noch ein Lob an das tolle Hotel, wirklich schöne Zimmer für den Tag der An- und Abreise und auch das immer frisch zubereitete Essen schmeckte wirklich herrlich.

In diesem Sinne

Robin Stiefel

Zum ersten Teil der Story geht es nochmal hier entlang.

Angelurlaub in Marokko?

Wer selbst einmal in Marokko am Bin el Ouidane den Karpfen nachstellen will, bekommt alle Infos und Buchungsmodalitäten über den deutsch-österreichischen Morocco-Carp Reiseagenten Chris Jahrbacher unter:

Email: Chrisjahrbacher@gmail.com

Facebook: Morocco Carp Deutsch

Telefon: 0043 / 676 672 6737

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Lander und Lange: Zurück am Binnenmeer!
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Deine Story 22.05.2016

Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze

Die Dreier-Story: Brocke, Zander und Lühnen am Ebro
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Deine Story 30.10.2014

Brocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist.  Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)

David Rosemeier: Lockdown-Blog #4 - Auf die Fresse am Montbel
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Deine Story 04.05.2021

Unser Chefredakteur David Rosemeier ist gemeinsam mit Videographer Kai Thiry trotz verschärften Maßnahmen nach Frankreich aufgebrochen, um das Frühjahr im Süden einzuleiten. Doch wie sind die Regelungen vor Ort? Wie reagieren die Menschen auf ausländische Angler? Und wie schaffen die Zwei es, sich trotzdem an die Regeln zu halten? David berichtet in seinem Lockdown-Blog:Nach einer kräftezehrenden Fahrt liegt er im schönsten Abendlicht vor uns: Der See mit den Tausend Bäumen. Eingebettet in ein Tal, dessen Hänge von blühenden Rapsfeldern überzogen sind. Wir sind vom ersten Anblick des Sees so angetan, dass wir einen kurzen Zwischenstopp auf einem der Hügel einlegen, um diese wunderschöne Kulisse auf uns wirken zu lassen. Als wir langsam über einen Feldweg ans Wasser rollen, holt uns die Realität wieder ein: noch eine Stunde bis Lockdown!Wir beschließen, noch eine kurze Runde mit der Falte zu drehen, um uns einen Überblick zu verschaffen und damit wir in den frühen Morgenstunden keine kostbare Zeit vergeuden. Während ich das Boot startklar mache und das viele Totholz im Wasser ansteuere, sucht Kai eine flache Bucht mit seiner Drohne ab. Schon kurze Zeit später läuft er mir aufgeregt am Ufer entgegen, schließlich hat er zwei Fische ausfindig machen können. Ein gutes Zeichen für den folgenden Tag.Viel Schlaf? Nix da!Wir legen uns ab und hoffen auf eine ruhige Nacht. Hätten wir lieber zuvor noch einen Blick auf die Wetterapp geworfen, denn wie aus dem Nichts kommt Wind auf – und wie! Am nächsten Morgen ist alles voller Staub und Sand, doch wir wollen uns die Chance nicht nehmen lassen, in diesem See einen Karpfen zu fangen. Kai steuert die flache Bucht an, in welcher er am Vortag die Karpfen gesehen hat. Ich platziere meine Ruten rund um das zahlreiche Totholz, dass sich überall aus dem Wasser erstreckt, eine wirklich skurrile Angelei und bei dem Wind auf der Falte auch irgendwie beängstigend.Wir erholen uns mit einem starken Kaffee von der windigen Nacht, als Kais linke Rutenspitze anfängt zu Wippen. Vielleicht ist etwas in die Schnur getrieben? Als das Wippen jedoch nicht aufhört, schwingt sich Kai in die Falte und fährt dem Etwas am Ende der Schnur entgegen. Kurze Zeit später sehe ich ihn jubelnd zurückkommen. Er hatte tatsächlich einen Karpfen im Schlepptau. Zwar kein Riese, doch in Anbetracht der wenigen Zeit und dem starken Wind, zählt jeder Fisch!Das Ziel vor AugenMit zittrigen Fingern gebe ich das nächste Ziel in das Navi ein, auf welches ich mich persönlich am meisten gefreut habe: Wir fahren an den Montbel! Ein riesiger See, verzweigt, unterteilt, glasklar und die Heimat von einigen wunderschönen Fischen. Wir treffen auf zwei Karpfenangler, die am Vortag von der Polizei hochgenommen worden. Auch im Süden von Frankreich ist die Ausgangssperre ein heikles Thema.Nach kurzer Location steuern Kai und ich mit den Booten eine flache, verkrautete Bucht an, die mit Fraßlöchern übersäht ist und förmlich nach Karpfen schreit. Sehen tun wir zwar keine, aber wir haben zwei Tag Zeit im Gepäck und Bock uns auf dieses Abenteuer einzulassen.Ein Unglück kommt selten alleinDer Wind hat nachgelassen und während Kai die Bucht nach Spots absucht, heißt es für mich erneut: Strategisch Angeln! Eine Rute kommt an die gegenüberliegende Uferkante, eine vor ein unscheinbares Krautfeld, dass sich bis in tieferes Wasser zieht und eine Rute auf weite Distanz in einen Übergangsbereich. Ich kürze hier ab: Am ersten Tag passiert rein gar nichts. Irgendwie auch kein Wunder, bei diesem klaren Wasser. Als wir am zweiten Tag in der Morgendämmerung sechs Ruten im Rennen haben, passiert alles ganz schnell. Kai bekommt einen Lauf in der Bucht. Während wir dem Fisch entgegenfahren, läuft meine Rute am gegenüberliegenden Ufer ab. Shit, was nun?Zu allem Übel, steigt Kais Fisch kurze Zeit später im dichten Kraut aus. Als ich meine Rute aufnehme, ist der Fisch bereits die Kante hoch geschwommen und hat zwei Bäume erreicht, die in einer unscheinbaren Ecke ins Wasser ragen. Ich merke die Reibung jedoch zu spät und nach einer kräftigen, kurzen Flucht, verabschiedet sich auch dieser Fisch in die türkisenen Fluten. Zwei Fisch in fünf Minuten verloren, wir wissen gar nicht wie uns geschieht und setzen uns erstmal verdattert neben die Ruten.Macht euch gefasstIn den nächsten Stunden passiert natürlich nichts mehr und stehen vor einem großen Fragezeichen: Hier bleiben oder weiterziehen? Vermutlich würde hier in den nächsten Tagen noch etwas beißen, aber einen Eindruck vom See haben wir bereits bekommen. Also nichts wie zusammenpacken und weiterfahren. Während ich diese Zeilen schreibe, merke ich, was wir während unseres Roadtrips eigentlich alles auf uns genommen haben, aber so ist das eben, wenn man viele Gewässer sehen möchte! Und eines kann ich euch versprechen: Die Entscheidung weiterzuziehen war goldrichtig!Zu den anderen Lockdown-Blog-Parts von David gelangt ihr hier:https://www.carpzilla.de/stichworte/lockdown

David Rosemeier: Lockdown-Blog #5 - Jetzt beißen die Dicken!
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Deine Story 13.05.2021

Unser Chefredakteur David Rosemeier ist gemeinsam mit Videographer Kai Thiry trotz verschärften Maßnahmen nach Frankreich aufgebrochen, um das Frühjahr im Süden einzuleiten. Doch wie sind die Regelungen vor Ort? Wie reagieren die Menschen auf ausländische Angler? Und wie schaffen die Zwei es, sich trotzdem an die Regeln zu halten? David berichtet in seinem Lockdown-Blog:Wir schalten einen Gang zurück, zumindest, was die Gewässergröße anbelangt. Ein weiterer Stausee steht auf dem Plan, jedoch mit weniger Steinen und schroffen Ufern. Idyllisch eingebettet in ein kleines Tal, scheint dieser See genau das zu sein, was wir nach dem Montbel brauchen: eine Art Motivationsgewässer, mit gutem Bestand. Der Frühling ist hier schon mit großen Schritten vorangeschritten, die umliegenden Felder erstrahlen im saftigen Grün und auch die Wassertemperatur ist mit 16 Grad schon wirklich ansehnlich. Nach den vielen Gewässern, Kilometern auf der Autobahn und Nächten in der Karre, schwindet langsam meine Kraft. Kai jedoch strotzt nur so vor Energie und Motivation und treibt mich an. Also alles wieder ausladen, die Boote aufbauen, beladen und ab aufs Wasser. Klingt für Karpfenangler im Lockdown mit Entzugserscheinungen nach der schönsten Prozedur der Welt, aber macht das mal jeden Tag! Wir steuern eine flache Bucht an, welche wir auf Maps ausgemacht haben und werden schnell fündig: Überall huschen Schatten umher. Bingo!Schnell im RennenWährend ich mein Geraffel zu einer strategischen Stelle paddle und alles nach und nach aufbaue, versucht Kai sein Glück beim Stalking. Er hat seine Maiskörner gerade ins Wasser geschnickt, als seine Rute bereits läuft. Ein kleiner, hübscher Schuppi ist das Ergebnis und bildet den Einstand an diesem Gewässer. Tagsüber passiert wieder mal nichts. Also heißt es erneut: Plätze füttern und ab zum Auto. Ach, wie schön es doch ohne Ausgangssperre und Corona sein könnte. Hilft alles nichts und wir versuchen bei ein paar kühlen Bier und Filets in der Pfanne, etwas Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen.Trübe AussichtenAm nächsten Morgen sind wir wieder bereit, anzugreifen und paddeln über den See, der in eine dicke Nebelsuppe gehüllt ist. Zwei Ruten kommen in die flache Bucht, in welcher wir Tags zuvor die Karpfen gesehen hatten, die anderen verteilen wir rund um unsere Landspitze. Kai scheint für diesen See irgendwie ein Händchen zu haben und drillt nach kurzer Zeit den ersten Schuppenkarpfen in einer winzigen Bucht, während ich versuche, den fehlenden Schlaf nachzuholen. Immer wieder wache ich auf und höre irgendwo Kais Bissanzeiger piepen. Gerne hätte ich ihm geholfen, aber ich war nach all den Strapazen einfach platt. Als ich gegen Mittag aufwache, grinst mich ein übermüdeter, aber auch überglücklicher Kai an: drei Karpfen hat er über den Vormittag verteilt fangen können. Darunter ein dicker Schuppi und ein bildhübscher Spiegler. Wir freuen uns über die Fische und ich knipse sie ihm der Reihe nach ab. Wir fühlen uns angekommen und wohl an diesem See. Als am Nachmittag der nächste Schuppi beißt, den ich vom Boot in feinster südfranzösischer Frühlingssonne drille, scheint unser Glück perfekt.Zuschauer in UniformDoch auch hier, im tiefsten Süden, ist die Polizei präsent. Zwei Beamte beobachten den Drill aufmerksam vom gegenüberliegenden Ufer. Aber uns bleiben noch zwei Stunden, bis wir wieder zum Auto müssen, also alles im grünen Bereich. In den Abendstunden folgt der Schock: Es ist Freitag und ab Montag soll ganz Frankreich zum Risikogebiet erklärt werden, mit flächendeckenden Ausgangssperren: Rien ne va plus! Wie gerne hätten wir an diesem See noch ein paar Stündchen geangelt, aber vor uns liegen viele Kilometer, die wir nicht am Stück abreißen wollen. Wir entscheiden uns einen Zwischenstopp an der Rhone einzulegen und erreichen den Fluss nach einer kurzen Polizeikontrolle ohne weitere Zwischenfälle. Langsam fließt sie vor uns dahin, doch dieser Anblick ist nichts im Vergleich zu dem, was uns gegen Abend erwarten würde: Mistral! Von vorbeifahrenden Franzosen vorgewarnt, erleben wir schon die zweite Sturm-Nacht auf diesem Tripp. Am nächsten Morgen ist gefühlt alles sandgestrahlt. Zwar hatten wir in den Abendstunden noch probiert, unsere Ruten mit dicken Steinmontagen abzulegen, doch bei Mistral auf dem Faltboot, noch dazu auf einem so großen Fluss, wäre lebensmüde und keinen Fisch wert – so unsere Meinung.Alles auf eine KarteEin Zwischenstopp bleibt uns noch und wir setzen an einem Flachlandsee in Zentralfrankreich alles auf eine Karte, um doch noch den Abschlussfisch unserer Tour zu fangen. Doch der Kälteeinbruch, gepaart mit eiskaltem Nord-/Ostwind vernagelt allen Fischen wohl die Mäuler. Kai macht sich am nächsten Morgen auf den Heimweg nach Luxemburg, aber ich habe noch ein Ass im Ärmel! Eine kurze Sprachnachricht später, verabrede ich mich mit Kumpel Guido an einem kleinen Fluss, der sich durch die Grenzregion schlängelt. Hier sollen Karpfen schwimmen? Zweifel kommt kurz auf, aber Guido zeigt mir ein paar Fangbilder und ich bin wieder Feuer und Flamme. Nach einem entspannten Plausch und leckerem Abendessen versuche ich, etwas Kraft zu tanken und platziere in den Morgenstunden zwei Ruten unmittelbar vor meinen Füßen. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es uns, gleich drei Flusskarpfen zu fangen. Davon zwei wunderschöne, alte Spiegler, die den Fluss bestimmt seit vielen, vielen Jahren ihr Zuhause nennen – der perfekte Abschluss der Frankreich-Tour! Mit etwas Wehmut verlasse ich Frankreich und passiere die Grenze, ohne auch nur einen einzigen Beamten dort zu sehen.Zwei Wochen mit unglaublich vielen Eindrücken, Rückschlägen und Glücksmomenten liegen hinter uns. Kai, es war mir ein Fest! Drücken wir die Daumen, dass der Lockdown bald endlich ein Ende hat!Zu den anderen Lockdown-Blog Parts von David geht es hier entlang:https://www.carpzilla.de/stichworte/lockdownSchon in Kürze machen sich die beiden wieder auf, um in ein neues Abenteuer zu starten, seid gespannt!

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Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.