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Deine Story / 07.01.2017

Svens Saison 2016: Teil 1 - das neue Revier

Sven Ihne zählt sicher zu den authentischsten Typen der Szene. Der sympathische Dortmunder aus dem Team von HZ Baits versteht mit seinen Storys und Bildern das zu transportieren, worum es bei unserer Passion wirklich geht. Wir freuen uns, euch seinen Saisonrückblick 2016 in drei Teilen präsentieren zu dürfen. Los geht es mit Teil 1 im Frühjahr: Sven stellt sich einem neuen Revier…

Die wirklich produktiven Angelmonate einer Saison sind wenige, wenn man dann noch herunterrechnet, wie oft man in dieser guten Zeit am Wasser sitzt, bleibt nicht allzu viel. So auch im letzten Jahr.

Ein spontaner Umzug in einen anderen Teil von NRW im August 2015 warf meine vertraute Angelei sehr durcheinander. Welche Möglichkeiten gibt es in meiner neuen Heimat, wie steht es um den Angeldruck an den Gewässern, welche Fischbestände weisen diese auf und was für Möglichkeiten habe ich im Allgemeinen? Alles Dinge, welche in meiner Angelei einen hohen Stellenwert haben. Somit gab es plötzlich einiges an Arbeit, die auf mich zukam.

Im Hinterkopf hatte ich immer die Angst, Situationen und Gewässer falsch einzuschätzen und somit gehörte des Öfteren ein ordentlicher Arschtritt dazu, welcher wieder das Vertrauen in mein Handeln zurückholen sollte. Nun, nachdem die Saison abgehakt ist bleibt Zeit für ein kleines Resümee.

Kurz gesagt, ich musste mich wirklich anstrengen, um Fuß zu fassen. Jeder Fisch in den verschiedenen neuen Gewässern war keinesfalls geschenkt und ich merkte schnell, wie schwer es doch sein kann, wenn man komplett bei null anfängt.

Tortur zum Saisonstart

Früh im März startete ich an einem kleinen überschaubaren Gewässer. Ein Kinderspiel hier die ersten Fische zu fangen, dachte ich mir. Von wegen. Das viele Kraut aus dem Vorjahr, kaum zu deutende Fischaktivität und wechselhaftes Wetter ließen die ersten Sessions zu Tortur werden.

Am 29. April fing ich endlich meinen ersten Fisch des Jahres. Es war ein düsterer Morgen und ein wirklich kalter Westwind drückte in meine Ecke des kleinen Sees als ich plötzlich einen Fisch komplett aus dem Wasser steigen sah. Wow. Schlagartig war ich nervös und kurbelte schnell die Chod-Rig-Rute ein. Angeworfen, relativ feste Landung des leichten Bleies am Gewässergrund und fertig. Ich schätzte die Wassertiefe an dieser Stelle auf knappe 5,5m, festgemacht an der Zeit welche das Blei beim Absinken bis zum Grund benötigte.

Auf heißen Kohlen

Nun hockte ich da und wusste selbst nicht so recht, ob ich das Richtige tat. Bisher hatte ich keinerlei Erfahrung mit geschweige denn Vertrauen in dieses Rig, welches ich nun ohne jegliches Beifutter fischte. Ein Freund hatte mir nahe gelegt, es explizit mal an diesem Gewässer aufgrund des vielen Bodenbewuchses zu versuchen und drückte mir auf der Zwolle-Messe die passenden Kleinteile in die Hand.

Nun, nach ca. drei Stunden des angespannten Wartens lief genau diese Rute ab. Ich war Baff. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich 7 Nächte dort geangelt und mehrere morgendliche Sessions abgehalten. Jetzt plötzlich, ohne Beifutter einfach einen steigenden Fisch anzuwerfen, den Köder ziemlich sicher irgendwo über Bodenkraut liegen zu haben und trotzdem eine Run zu bekommen, das war mir neu.

Angespannt drillte ich den Fisch, ich traute dieser Konstruktion am Ende meiner Hauptschnur noch nicht allzu viel zu. Es lief alles glatt und kurze Zeit später hatte ich endlich wieder einen Fisch im Netz. Jetzt war ich wieder heiß. Der Mai stand vor der Tür, die Wetterprognosen passten und ich hatte am neuen Pool den ersten Anhaltspunkt was den Fischen zu gefallen schien. Damit konnte ich arbeiten.

Wonnemonat Mai? Von wegen!

Die Anzahl der morgendlichen Kurzsessions mit wenig Tackle wurde hochgeschraubt, es roch nach weiteren Erfolgen und die wollte ich einfahren. Die Warnungen der anderen Angler, welche hier angeblich schon Wochenlang geblankt hatten waren mir egal. Nach drei weiteren Sessions sah es dann aber wieder ganz anders aus. Das Hoch war dahin und ich wieder mächtig down mit dem alltäglichen Blanken.

Selten hatte ich einen Mai, in dem ich so schwer an die Fische rankam. Meist heißt es um diese Jahreszeit: finden, füttern, fangen. Hier war alles anders. Ich bekam weder was zu sehen, selbst wenn ich in der Watthose den gesamten See im Uferwasser umrundete, noch fing ich etwas.

Eines Morgens, es war gegen 6 Uhr und der Nebel lag noch über dem Wasser rollte ein Fisch in direkter Ufernähe. Ich packte sofort meine Sachen und zog auf eine Stelle welche etwa 100m weiter lag. Von hier konnte ich, wenn ich weit genug in das Wasser ging, an den Ästen vorbei den Spot anwerfen. Das Problem war nun immer das gleiche: Wurf, absinken lassen und das Aufschlagen des Bleies blieb aus.

Der Grund bestand aus einer durchgehenden Schicht von Irgendwas und es kam mir vor als lande meine Montage in einem Haufen nasser Watte. Nach dem zehnten Wurf wurde ich langsam sauer. Irgendwo muss doch eine saubere Stelle zu finden sein. Und plötzlich: pokk.

Etwas weiter links schien es auf ca. 2 Metern Wassertiefe sauberer zu werden. Ich klippte die Mono ein und merkte mir einen Baum am gegenüber liegenden Ufer, um die Richtung wiederzufinden. Nach einer Stunde ohne Action war mir klar, dass ich wohl zu viel Lärm gemacht hatte. Das ständige einschlagen der Montage hatte diesen Fisch sicher vertrieben.

Wenn man weiß, was man tut

Also fütterte ich dezent einige Activ Plum Boilies in der Hoffnung morgen früh nochmal Zeit für einen weiteren kurzen Ansitz zu haben. Ein kurzer Geruchstest an der eingeholten Montage verriet mir, dass der neue Spot frei von schlecht riechendem Faulschlamm war. Ich schaffte es wirklich am nächsten Morgen noch im Dunkeln meine Ausrüstung an den Start zu bringen.

Als es dämmerte fanden die beiden Chodies schnell den Weg ins Wasser und ich traf die saubere stelle sofort wieder. Mit einem frischen Kaffee genoss ich den Sonnenaufgang und war mir meiner Sache diesmal ziemlich sicher. An diesem Mittag fing ich tatsächlich meinen zweiten Fisch aus diesem verflixten kleinen Parksee... Ich war Happy!

Bis bald, Sven Ihne

Ihr seid schon gespannt, wie es weiter geht? Wir auch! Schon am kommenden Sonntag (15.01.17) ist es soweit: In „Teil 2 – zurück im Flow“ geht es für Sven in ein neues Abenteuer - nach Frankreich...

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