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Interview / 21.06.2014

Rekord aus Luxemburg: Jojo Schmidt im Interview - Teil 1

Herzlich Willkommen zum Exklusiv-Interview mit Jojo Schmidt, Fänger des neuen luxemburgischen Rekordkarpfens und Pächter des Echternacher Sees. Im ersten Teil des Interviews erfahrt ihr alles über den Fang des Rekordkarpfens, der sich  in den frühen Morgenstunden des 03. Junis zugetragen hat. Natürlich beleuchten wir auch aus welchem Gewässer der Rekordkarpfen stammt und um welchen Fisch es sich dabei handelt. Darüber hinaus befragen wir Jojo natürlich auch, welche Montage er verwendete. Viel Spaß...

  1. Carpzilla: Hallo Jojo, schön dass wir Dich so aktuell zu Deinem spektakulären Fang befragen dürfen. Erzähl uns doch einmal der Reihe nach, wie sich der Fang des 34,3 Kilogramm schweren Schuppis zugetragen hat? 
    Jojo: Es war spektakulär, einfach nicht zu glauben. Schon als wir im Morgengrauen am See unser Setup aufbauten und der Nebel ganz langsam über die glatte Oberfläche schwebte, rollte ein großer Fisch an der Oberfläche. Und zwar genau zwischen den Stellen, die wir befischen wollten. Man kann sich bestimmt vorstellen, dass wir ganz heiß darauf waren, die Ruten schnell ins Wasser zu bekommen. Knappe 3 Stunden später: Ich saß relaxt im Stuhl und telefonierte gerade mit einem Freund als es zu einer kurzen Aktion kam. Nur einen einzigen Ton gab der Bissanzeiger von sich. Direkt danach war ich an der Rute, doch es tat sich nichts mehr. Beim genaueren Hinsehen sah ich, dass die Rutenspitze ganz leicht wackelte, komisch. Ich zögerte nicht lange und nahm die Rute auf. Schnell registrierte ich, dass die Schnur nicht mehr auf den Spot zeigte, sondern bereits am Ufer unter einem Steg vorbei lief. Der Fisch war auf uns zugeschwommen, natürlich ohne einen Meter Schnur von der Rolle zu ziehen. Ich kurbelte schnell die lose Schnur auf. Zwischenzeitlich bekam ich ein ungutes Gefühlt, denn ich bekam keinen Kontakt zum Fisch. Hoffentlich ist er noch dran, schoss es mir durch den Kopf. Doch nach einigen Sekunden hatte ich endlich Kontakt zu ihm, er war nicht all zu weit weg von unserer Stelle stehen geblieben. Nach einem kruzen Drill in Ufernähe unternahm er seine letzte Flucht direkt in meinen Kescher. Ich schaute in das Netz, begann zu zittern und schrie einfach nur: „Yes, ich hab Ihn!“ 

    Auf der Abhakematte trauten wir unseren Augen nicht, der Fisch war einfach enorm groß. Schnell sammelten sich Zeugen und weitere Fotografen an Ort und Stelle. Alle stauten genau so wie ich. Bei allen die mich in diesem Moment beim schonenden Handling mit dem Riesenfisch unterstützten, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken. Vielen Danke an: Claude , Maicy , Erwin und Jonas.
     
  2. Cz: Handelt es sich beim neuen Rekordfisch wieder um „Ritter Sport“, den ehemaligen Rekordfisch aus dem Echternacher See?
    Jojo: Es ist unglaublich aber wahr: Es handelt sich hier um einen neuen Rekordfisch. Der riesige Schuppenkarpfen wurde einst „Joe“ getauft.  Dieser Fisch lag eine Zeit lang knapp unter 30kg. Dann schoss er schlagartig innerhalb eines Jahres auf knapp 32kg und jetzt liegt er bei 34,3kg. Das ist neues Rekordgewicht für Luxemburg.
     
  3. Cz: Das heißt, es schwimmen mehr als ein 30-Kilo-Karpfen im Echternacher See. Kannst Du unseren Lesern mehr drüber verraten, wie sich der Bestand in Echternach zusammensetzt? 
    Jojo: Der See ist der beste See für große Karpfen in ganz Luxemburg. Auch im benachbarten Deutschland, Frankreich und Belgien gibt es im näheren Umfeld kaum Gewässer, die das Potential haben, regelmäßig solche Riesen hervorzubringen, geschweige denn Rekorde zu knacken. Um es genauer zu formulieren: Es sind derzeit 3 Fische über 30 kg und etwa 25 Fische zwischen 20kg und 28kg im See. Dazu muss man sagen, dass in den nächsten Jahren sicher noch der ein oder andere Fisch die 30-Kilo-Marke knacken kann. Betonen möchte ich aber auch, dass es neben den Fischen über 20 Kilo auch einen guten Bestand an „kleineren“ Karpfen, Kois und Stören gibt. Darunter befinden sich auch unglaublich schöne Fully Scales und Zeilenkarpfen. 
     
  4. Cz: Wir können uns vorstellen, dass die Fische im See bei konstant starkem Angeldruck nicht gerade einfach zu überlisten sind? Welche Taktiken funktionieren gut? Kannst Du uns ein paar Deiner Erfahrungen weitergeben?
    Jojo: Also da gibt es kein Patent-Rezept. Die meisten Echternach-Angler haben eine eigene Vorgehensweise, das ist auch gut so. Ich sag immer weniger ist manchmal mehr. Dies gilt bei mir im Hinblick auf das Angelfutter und für das verwendete Endgame. Ich setze z.B. auf  qualitatives Futter meiner Firma Js-Products & Baits. Bei verschlammten Gewässern, egal ob in Echternach oder anders wo benutzte ich „Core-Zero-Leader“  und das „Heli-Chod-System“ von Taska. Als Rig verwende ich ein ganz normales Blow-Back-Rig. So bin ich für jede Situation gerüstet, denn dank diesem genialen Systems von Taska kann ich die Höhe und Tiefe je nach Schlammtiefe verändern. Dazu lässt sich das „Heli-Chod-System“ optimal werfen und eignet sich auch hervorragend, wenn ich meine Montage mit dem Futterboot auslegen möchte. 
     

Schon am Montag erwartet euch der zweite Teil des großen Interviews mit Jojo Schmidt. Dann erfahrt ihr alles darüber, wie man an eine Angelerlaubnis für den Echternacher See kommt und welches Reglement existiert. Weiter interessiert uns, mit welchen Taktiken die Dicken in Luxemburg überlstet werden und wie für Jojo die Zusammenarbeit mit diversen Firmen und Sponsoren aussieht. Seid gespannt...

 
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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.