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Mr. Pinpoint / 23.07.2019

MR PINPOINT - Socials und so

Am Ende des letzten Blogs habe ich euch verlassen als Klaus und ich die Autos beluden, um dem Wind zu entfliehen und auf dem Weg Richtung Heimat noch eine Kiesgrube zu erkunden. Und genau dort knüpfe ich hier wieder an. Von dunklen Schuppis, Besuch aus England und erfüllten Träumen, kommt mit!

Kraut soweit das Auge reicht

Die Fahrt zog sich gute vier Stunden und endlich vor Ort angekommen - nachdem ich nicht mehr als eine Markierung bei Goole Maps von einem Bekannten erhalten hatte - mussten wir feststellen, dass seine Beschreibung des Sees keinesfalls untertrieben war. WILD war eine Untertreibung, denn an gut 20ha Wasser fanden wir lediglich zwei Stellen, welche Zugang zu Wasser gewährten. Eine Erkundung des Sees aus der Vogelperspektive zeigte uns allerdings dafür umso tiefere Einblicke. Der See war auf kompletter Fläche verkrautet. Überall stand das Kraut bis unter die Oberfläche und augenscheinlich waren nirgendwo Bänke oder andere größere krautfreie Stellen auszumachen. Auch Fisch war nicht zu sehen, was aufgrund des Oberflächenkrautes jedoch auch nicht weiter verwunderlich war.                                                        Dafür war eine Ecke des Sees auffällig trüb, fressende Fische! Die Platzwahl war somit schnell getroffen, denn nur einer der zwei Plätze des Sees erlaube es, diesen Bereich mit ein bis zwei Ruten anzufischen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, wie viel Mehrwert das Fisch auf Fisch-Angeln in so einer Situation hat. Wäre nur einer von uns in der Lage gewesen, diesen Bereich anzufischen, wäre schon schlechte Laune beim Anderen angesagt. 

Die Hütte

Die Ruten wurden - abgesehen von zwei Latten in der trüben Bucht - großflächig verteilt. Sehr ufernah, da  im Freiwasser in der limitierten Zeit vor dem Dunkelwerden schlicht kein einziger sauberer Fleck am Boden zu entdecken war. Ein einziger Dschungel. Trotzdem legten wir zwei Ruten verpackt in dicke PVA Säcke mitten ins Kraut….Versuch macht klug. Kaum das die letzte Rute lag, versank die Sonne hinterm Horizont und wir gingen zum gemütlichen Teil über. Das bisher unerwähnte Detail: In all dem Gehölz an besagtem Platz stand eine Hütte! Am ehesten vergleichbar mit einer Busshaltestelle auf dem Land stand da ein überdachter Unterstand in ziemlich gutem Zustand. Freilich nicht neu, doch im Vergleich mit den uralten Resten verrottender Stege rund um den See total fehl am Platz. Der See musste irgendwann einmal bewirtschaftet worden sein. Ob die Hütte dann kurz vor Ende gebaut wurde oder wie diese dort hin kam bleibt vermutlich für immer ein Rätsel. 

Marc Voosen angelt aus einer Hütte.

Marc Voosen mit Karpfen.Klaus mit Karpfen.

Höhlentaucher

Ohne Zelte, aber mit Dach über dem Kopf, krochen wir in unsere Schlafsäcke und verabschiedeten uns mit dem obligatorischen “Bis gleich“ ins Land der Träume. Lange dauerte es nicht, da lief meine Rute los und ich konnte nach langem Drill einen unglaublich gefärbten Schuppi aus dem Kraut holen. Kaum zurück am Platz lief Klaus Rute los. Innerhalb einer Stunde hatten wir beide einen tollen Fisch gelandet, danach war der Spuk vorbei. Als Klaus vom Ablegen zurückkehrte kam es zu einer Slapstick-Einlage die mir noch heute die Tränen in die Augen treibt: Völlig übermüdet von den vorangegangenen Tagen lief sein Hirn vermutlich auf halber Kraft als er im Boot aufstand und völlig ungelenk versuchte auszusteigen. Alles woran ich mich erinnere war ein “Oh….“, ein Platsch und dann leuchtete mich Klaus Kopflampe aus 1,80 Wassertiefe an. Er sah aus wie ein Höhlentaucher so unter der Wasseroberfläche im kristallklaren Wasser. Gelacht haben wir dann beide herzlichst drüber und sogar noch etwas Schlaf bekommen bevor mich am Morgen ein Wels mit guten 2 Metern etwa anderthalb Stunden über den See zog.  Ich war schon der Verzweiflung nahe als ich ihn endlich am Boot abhaken (an dieser Stelle hätte ich gerne mal das auf Facebook gebräuchliche “abhacken“ benutzt) konnte. Auch wenn wir eigentlich versucht waren noch eine weitere Nacht zu bleiben, zog es uns irgendwie nach Hause. Wir hatten beide einen wunderschönen Schuppi im Sack und beschlossen, dass es nach den Fotos ab nach Hause gehen sollte. Ein paar Bilder, schnelles Einpacken und wir saßen im Auto. War es das? Noch nicht ganz…. 

Klaus der Höhlentaucher.Angelplatz auf einer Brücke.Marc Voosen hat sich festgefahren.

Die Brücke

Vor Jahren fischte ich mit einem Freund einen ganz besonderen Spot. Eine stillgelegte Eisenbahnbrücke welche über einen urigen mittelgroßen Fluss führt. Von besagter Brücke kann man quasi vertikal nach unten fischen, da sich immer wieder Gruppen von Fischen hinter dem Pfeiler einstellen. Das Keschern ist weniger problematisch als man denken könnte, da an einer Seite ein Trampelpfad bis ans Wasser verläuft. Ein absolut kranker Spot und die Bisse kommen in einer Brutalität, die kaum zu toppen ist. Bedingt durch Wind und mangelnden Platz ist dies kein Spot, den man lange befischt und da wir quasi daran vorbei mussten, konnte ich Klaus ziemlich leicht überreden, noch vier Stunden „under the bridge“ zu fischen. Ich musste auf Google Maps zwar einige Zeit suchen bis ich besagte Stelle gefunden hatte und fuhr mich auf dem Weg auch noch prompt fest…doch wir fanden unser Ziel. Leider passiert dort nichts mehr, aber es war cool, mal wieder dort gewesen zu sein. 

Alfie am Start

Nach einigen arbeitsreichen Tagen zu Hause war es an der Zeit, hohen Besuch zu empfangen. Alfie Willingale, der englische Social Media Manager von Nash, kam zu Gast. Es gab einiges zu besprechen und nachdem er schon eine Nacht mit Alexander Zilleckens gefischt hatte, übernahm ich Alfie für die zweite. Er ist immer angetan von der für ihn unglaublichen Menge an “Thirty pounders“ und liebt das Fischen in Deutschland. Ich nahm ihn mit an eine kleine, gut besetze Kiesgrube und erfüllte ihm dort seinen Wunsch nach einem schönen Spiegler, einem kalten deutschen Bier und der guten „German Backwaren.“

Alfie Willingale ist der Social Media Manager von Nash.Marc Voosen mit schönem Spiegelkarpfen.

Besuch vom Boss

Als wäre ein Engländer nicht genug, rückte kurz nach Alfies Abreise der Kopf der Bande an. Alan und ich hatten uns zu zwei Tagen ganz privatem Fischen verabredet. Für Alan sollte es eine Art Miniurlaub sein, ganz ohne Stress, Kameras oder anderen Verpflichtungen. Bei ihm heißt das: Anreise um 17:00 Uhr, Fischen bis um 09:00 Uhr, Stalken an zwei anderen Seen und dann eine Nacht an einem weiteren See, bevor es morgens um FÜNF UHR zurück zum Flughafen geht. Super entspannt, wenn ihr mich fragt… Ich kenne meinen Chef ja nun schon eine Weile und genieße es ein Stück weit sogar, mich von seiner Mischung aus Energie und Wahnsinn mitreißen zu lassen. Wir fingen eine Hand voll Fische, wobei ein lang gehegter Traum von Alan wahr wurde. Er konnte am “Weedy Park Lake“ endlich im dritten Anlauf einen Traumfisch über 20 Kilo fangen. Ich hatte Alan zum ersten Mal vor drei Jahren hierher mitgenommen, was seinerzeit im Euro Banx Teil 4 zu sehen war. Damals kamen wir im Dunkeln an, nur um im Hellen festzustellen, dass die Fische am laichen waren. Im Jahr darauf hatten wir nur etwa drei Stunden und blieben blank. So etwas nagt an ihm und er entwickelte eine kleine Obsession zu diesem See. 

Alan Blair mit Spiegelkarpfen für Carpzilla.

Den Vierziger, den er schließlich morgens aus dem Kraut bergen konnte, werden wir beide vermutlich nie vergessen, denn auch wenn es nicht der spektakulärste Drill war, habe ich Alan selten einen Fang so genießen sehen. Ich hatte eigentlich auf eine andere Rute gesetzt, hatte mir doch dieser Spot in den Wochen zuvor viele schöne Fische beschert. Aus dem Grund stellte ich auch im Morgengrauen eine Kamera dort auf. Was soll ich sagen, ein Karpfen ist an dem Tag dort nicht aufgetaucht….aber seht selbst!

Wir lesen uns…es geht mit Vollgas weiter voraus!

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