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Mr. Pinpoint / 15.12.2020

MR PINPOINT – Was ein Jahr!

Ich musste mich gerade erstmal für eine gute Stunde durch die Überreste meines Fotoalbums sowie der Blog-Einträge aus diesem Jahr klicken um überhaupt einen Überblick zu bekommen, was zur Hölle so alles passiert ist dieses Jahr. Denn in meinem Fall hätte es trotz Ausfall aller Messen etc. gut und gerne für zwei normale Jahre gereicht. Aber warum Überreste? Mir ist im Sommer eine Festplatte abgeschmiert, mit Bildern aus gut und gerne zehn Jahren Angelei und Privatleben. Urlaube, Freunde, Wohnungen, Haustiere, alles weg und damit ein stückweit auch ein Teil meines Lebens… So fühlt es sich zumindest immer wieder an, wenn ich anfange darüber zu sinnieren.

Mit Vollgas ins neue Jahr

Eigentlich fing im letzten Jahr alles so vielversprechend an. Kaum lagen die Feiertage hinter uns, waren Martin und ich auf der Hechtjagd. In regelmäßigen Abständen schleppten wir unsere ganzen Forellen über einen Kölner Baggersee und fingen so einige Meter. Die Messe in Wallau war gelaufen, Zwolle kam und ging und sogar Berlin durfte stattfinden, obwohl die Einschläge von diesem seltsamen „Chinavirus“ langsam näher kamen.

Alles änderte sich für mich mit der Messe in Italien. Dort am Flughafen erwarteten mich schon Menschen in Schutzanzügen, die jeden ankommenden Gast mit einem Fieberthermometer überfielen.  Zum Glück handelte es sich dabei um ein modernes, welches nicht irgendwo reingesteckt werden musste…

War es Corona?

Auf der Messe selber waren gut 20.000 Menschen ohne jegliche Schutzmaßnahmen. Wieder zurück in Deutschland, passierten innerhalb einer Woche zwei interessante Dinge. Zum einen wurde die Region Italiens rund um Bologna, wo die Messe stattfand, zu ersten europäischen Sperrzone und komplett abgeriegelt und zum anderen lagen Alan in England und ich in Deutschland beide flach. Bis heute weiß ich nicht, ob es eine normale Grippe oder aber tatsächlich Corona gewesen ist, denn Tests etc. gab es seinerzeit im Februar hier noch so gut wie gar nicht.

Was seitdem passiert ist wissen wir alle und wie so viele war auch ich so blauäugig zu glauben, dass das Ding nach dem Sommer irgendwann durch ist. Stand heute ist bald alles wieder dicht und vermutlich bleibt das dann auch so bis zum Frühling. Ich hoffe ich liege falsch…

Warme Perioden brachten die ersten Fische des Jahres

Fakt ist aber das mit Beginn der Schonzeit für Hechte die Karpfenzeit langsam aber sicher wieder losging. Luki und ich passten die „warmen Tage“ ab, welche es in jedem Winter hier in Köln gibt. Einzelne Perioden oder Tage, an denen die Temperaturen tagsüber auf deutlich mehr als 5 Grad klettern und nachts nicht unter den Gefrierpunkt fallen. Im Winter kann das richtige Fressphasen auslösen und ein Besuch am Wasser lohnt. Luki hatte – wie so oft – mehr Glück als ich und fing zwei richtige Brocken jenseits der 20 Kilo Marke vor Mitte Februar. Ich verlor ein richtiges Schlachtschiff Millimeter vor dem Kescher. Ende Februar setzte dann das Hochwasser ein, welches an unserem See das Angeln erstmal für Wochen unmöglich machte.

Film online – Film offline

Mit der im März einsetzenden Sonne widmeten wir uns einem Parksee in der Kölner Innenstadt. Bedingt durch Corona und den Lockdown, waren viele Innenstädte quasi menschenleer und ermöglichten uns eine Angelei, die so vermutlich nie wieder möglich sein wird. Normalerweise bevölkern dieses Gewässer tagsüber zahllose Menschen. In der Zeit von März bis April waren wir hingegen oftmals alleine am Wasser. Nicht nur als Angler, sondern generell kam es vor, dass wir in einer Millionenstadt wie Köln über eine Stunde keinen anderen Menschen sahen.

Wir fingen einige tolle Fische auf die unterschiedlichsten Methoden und ich drehte sogar einen Film über die Angelei dort. Leider musste dieser aufgrund von Druck seitens der Stadt entfernt werden. Man fürchtete um zu viele Schwarzangler und unnötigen Ärger. Da dies natürlich nicht in meiner Absicht lag, nahmen wir den Film aus dem Netz. Wer ihn gesehen hat, weiß, warum mir darüber noch heute das Herz blutet.

Zielfisch? Check!

Nach einer intensiven Zeit an diesem Gewässer landeten wir im April und Mai wieder zurück im Park am Rhein. Das Wasser war mittlerweile gefallen und die Wege und Zufahrten vom Schlamm und Unrat befreit. Wir fischten hier vollkommen ungestört unseren Stiefel und hatten etliche tolle Sessions. Teils alleine oder zu zweit, immer jedoch als Team, das sich über seine Beobachtungen und Erfolge austauscht. Wir beide konnten in dieser Zeit unseren Zielfisch fangen. Für Luki war es ein großer Schuppi, den er im Vorjahr an der Oberfläche beobachten konnte und für mich ein Fisch namens Stallone, der einen ganz besonderen Stellenwert in meinem Herzen einnimmt. Den Schuppi hole ich mir aber auch noch irgendwann.

Bienvenue a France!

Mitte Juni öffneten dann offiziell die Grenzen nach Frankreich wieder und Thilo, Luki und ich standen in der ersten Reihe um möglichst schnell einen Fuß an ein französisches Gewässer setzen zu können. Auch dieser Trip wurde von Thilo auf Film gebannt und ist anders als das Video aus der City noch immer auf YouTube zu sehen. Auf seine eigene Art und Weise war es ein perfekter Trip. Sonne, dicke Fische sowie viele Eindrücke und geteilte Freude.

Nach der Laich im tiefen Wasser: Bestandsaufnahme

Zurück in Deutschland beendeten wir das Parksee-Kapitel und widmeten uns einem großen Baggersee. Wie schon im Vorjahr konzentrierten wir uns hierbei auf einen Bereich im Freiwasser. Bei einer Tiefe von 6 Metern war dieser immer erst nach dem Frühjahr interessant und wurde vor der Laich fast gänzlich von Fischen gemieden. Nach der Laich aber konnte man dort regelmäßig die Trupps abfangen und sich so bis zum Spätherbst quer durch den unglaublich bunten und gemischten Bestand angeln. Auch hier fischten wir als Team. Teils gemeinsam, teils alleine. Mich motiviert es einfach ungemein, zu wissen, dass mein Freund gut gefangen hat oder aber das auch er in zwei Tagen wieder geht und ich meinen Hintern daher besser von der Couch kriege. Das erzeugt eine Synergie beim Angeln, Füttern und allem anderen was dazu gehört. Mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr konnten wir unsere Ergebnisse auch nochmals verbessern und eine Menge an Fisch fangen, die für dieses Gewässer unerhört erscheint. Interessant war, dass – kurz zusammengefasst –  weniger Futter auf weiterem Raum gefüttert hier der Weg zum Erfolg war. Ein anderer Angler, der diesen See mit einer gänzlich anderen Methode beangelte, nämlich sehr punktuell eingebrachtem Futter, fing zwar genauso viele der ganz großen Fische wie wir, jedoch nicht ansatzweise die Masse der 10-20Kilo Klasse. Normalerweise wäre ich mit seinem Ansatz und Ergebnis auch glücklich gewesen, jedoch waren es hier gerade die Fische der mittleren Kategorie, die am reizvollsten waren in ihrer Erscheinung.

Und schon wieder ne Welle… ob das gut geht?

Zum Oktober hin hatte ich endlich auch wieder eine große organisatorische Aufgabe. Ich konnte/musste die erste Nash Tradeshow organisieren. Darüber habe ich in einem erst relativ kürzlich erschienen Beitrag schon ausführlich berichtet und wiederhole mich hier daher nicht. Zumal sowohl Nash als auch Carpzilla (Link hier!) ausführliche Videos veröffentlicht haben.

Das ganze Projekt stand allerdings schon unter dem Stern der erneuten Coronawelle und es war bis zuletzt fraglich, ob es überhaupt stattfinden würde. Ähnliches galt ja für ein Videoprojekt, welches wir nahtlos an die Show in Slowenien realisieren wollten. Auch darüber habe ich zuletzt berichtet. Statt Slowenien, welches seine Grenzen schloss und eine Ausgangssperre einführte, ging es planlos und ohne Kameramann nach Frankreich. Ähnlich ernüchternd wie die Vorgeschichte fiel das Ergebnis aus. Bedingt durch die viele Kurzarbeit in Frankreich saßen alle Seen randvoll mit Anglern und wir verloren bald die Lust, nur Kilometer zu fressen statt zu fischen.

Der Kreis schließt sich

Nach diesem Kraftakt, der mit einer etwa 14-tägigen Angelpause einherging, fischte ich nur noch zwei- oder dreimal am Baggersee. Wie schon im Jahr zuvor ließen die Aktionen merklich nach und wir beschlossen zum ersten Mal in diesem Jahr, getrennte Wege zu gehen. Luki hatte ein Projekt und ich wiederum wollte das Jahr an einem anderen Gewässer beenden. Mein Bänderriss, den ich mir beim Heruntergehen einer Treppe zuzog, versetzte mir endgültig einen Schuss ins Knie und auch wenn ich versuchte mich zu motivieren, war ich tatsächlich seit November nicht mehr draußen.

Dafür schließt sich gerade der Kreis und wir haben unsere erste Session auf Hecht hinter uns gebracht. Die Größe ist noch stark ausbaufähig, aber wir haben den Anfang gemacht und bis zur Laichzeit ist ja auch noch ein bisschen Luft.

Ich wünsche euch allen eine besinnliche Zeit bis zum neuen Jahr. Macht das Beste aus den gegebenen Umständen, seid froh für das, was ihr habt und hadert nicht zu sehr mit dem was euch vermeintlich fehlt.

 

An dieser Stelle möchten wir noch einmal auf die Charity-Aktion von Nash hinweisen, wir berichteten. Noch bis zum 23.12. könnt ihr bei Teilnahme auf Facebook eine gemeinsame Session mit einem der Nash-Teamer oder auch andere Preise gewinnen.

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