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Picknicker / 03.12.2018

DER PICKNICKER AUDIO-BLOG – Die Misere reißt nicht ab!

DER PICKNICKER AUDIO-BLOG –  die Misere reißt nicht ab

Der Frühling war Mitte April 2018 mehr als überfällig und selten habe ich ihn so herbeigesehnt, wie in diesem Jahr. Die Monate zuvor waren von Dunkelheit und Kälte geprägt. Ende April ging es dann endlich los und innerhalb von nur zwei Wochen erwachte die Natur in ganz Deutschland schlagartig aus dem Winterschlaf.

Und wie in jedem Jahr warteten Heerscharen von Karpfenanglern auf diesen Startschus, um erwartungsvoll an die Ufer ihrer Gewässer zu strömen - ich natürlich auch!

Schön eine auf’s Maul bekommen

Bereits im 2. Teil des Blogs habe ich vom herben Rückschlag erzählt, als mir ein Großteil meines Tackles aus meinem Auto geklaut wurde inkl. Angelpapiere. Dadurch hatte ich leider eine kurze Zwangspause zu verdauen, in der gefühlt jeder meiner Freunde einen oder mehrere Biggies fangen konnte. Meinen ersten und einzigen Biss des Jahres am Homepool hatte ich hingegen verkackt - Aussteiger nach 2 Minuten Drill - nachdem sich der Fisch irgendwo im Holz festgeschwommen hatte. Na Bravo!

Dass es sich hierbei vermutlich um einen Großen gehandelt hat, versteht sich von selbst. Zumindest habe ich die ausholenden Bewegungen der Rutenspitze durch schwere Kopfschläge so interpretiert. Durch die Verwendung des Submerge-Geflechts von Fox bekomme ich immer ein sehr gutes und direktes Feedback auf die Rute und die Kopfbewegungen des gehakten Fisches lassen auch auf große Entfernungen eine ziemlich gute Prognose zu. Die kurze und nicht geplante Stippvisite am Homepool war auch mehr aus der Not heraus geboren, weil mein „Wurf-Tackle“ für den Zielfischsee ja leider ungewollt den Besitzer gewechselt hatte und ich nur noch auf meine 10-Fuß-Stecken zurückgreifen konnte.

Im Frühjahr nutze ich sehr gerne Weichfutter...

Mit einem Anbiss hatte ich auch nicht wirklich gerechnet, weil diese normalerweise auch eher die Ausnahme als die Regel sind. Gerade in dieser sehr frühen Phase des Jahres, wenn sich der große und tiefe Baggersee noch nicht an die Umgebungstemperatur angeglichen hat, sind Fischkontakte sehr selten. Daher war der Fischverlust umso schmerzhafter, quasi der perfekte Nachschlag in die Fresse, nachdem ich wenige Tage zuvor bestohlen worden war.

Vatertag & Co

Dann kamen die von uns allen sehnsüchtig erwarteten, verlängerten Mai-Wochenenden. Weil ich noch immer nicht 100%ig einsatzfähig war, um am Zielfisch-Pool angreifen zu können (…die Luft im Reifen des Trolleys hatte ich mittlerweile aufgefüllt), beschloss ich am langen Vatertags-Wochenende der Einladung eines netten FOX-Fans aus Karlsruhe zu folgen, der die uneingeschränkte Erlaubnis besitzt, an einem 12 Hektar-Loch direkt neben der A5 zu fischen, weil der Pool Eigentum seines Opas ist. Einer solchen Einladung folge ich doch gerne! Der Kollege fing gut, auch ein 20kg+-Schuppi fand den Weg in seinen Kescher.

Ich hatte neben ein paar kleineren Fischen leider auch wieder einen Aussteiger zu verzeichnen - natürlich handelte es sich hierbei um einen etwas besseren Fisch. Big-Fisch-Maschine Steffen Hambsch ballerte zur selben Zeit mal eben 2 Sechziger und einen fetten Fünfziger in einer Session raus, im Fuchsbau wurde ein Fuffi-Graser nach dem nächsten verhaftet und alle waren happy. Na super, wenigstens die anderen Füchse waren mehr als erfolgreich! Die einzigen Andenken an meine 4-Tages-Vatertags-Session waren lediglich zwei fette Zecken, die ich Tage später entfernen lassen musste und eine abartig lange Autofahrt von 6 Stunden zurück ins heimische Köln, weil die A61 dank des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring „ein wenig“ überfüllt war. Somit ging der Mai quasi genauso bescheiden los, wie der April endete.

Zu Besuch in der Nähe von Karlsruhe: Andre mit schönem 40er Schuppi...Wenigstens ein paar kleinere Fische – besser als nix, oder?Balsam für meine geschundene Anglerseele in diesem Frühjahr 2018

Die Motivation ist entscheidend!

Rückschläge einzustecken und mit diesen umzugehen – die Charaktereigenschaft sollte jeder Zielfischangler besitzen. Die Flinte ins Korn zu schmeißen kommt für mich als Option nicht in Betracht. Der Ein oder Andere von euch wird das Kapitel „Motivation“ in meinem Buch Picknick für Fortgeschrittene gelesen haben. An den dort verewigten Gedanken hat sich bis zum heutigen Tage nichts verändert - ganz im Gegenteil. In Zeiten der trockenen Abhakmatte ist es entscheidend sein Handeln zu reflektieren und die Umstände zu analysieren. Gesagt – getan. Und siehe da: nüchtern betrachtet hatte ich eigentlich gar keinen so schlechten Saisonstart, immerhin konnte ich einen Fisch aus dem Low-Stock ans Band bekommen und ein wenig Glück bis zur Landung des Fisches gehört halt immer dazu. Meine Einsatzbereitschaft, sowohl körperlich als auch geistiger Natur, war mir definitiv nicht abhandengekommen. Mit dem Wissen, dass die eigene Leidensfähigkeit bei weitem noch nicht ausgeschöpft war, stieg reziprok proportional auch die Vorfreude auf die nächsten Wochen und Monate. Schlimmer konnte es einfach nicht kommen und diese Erkenntnis ist doch auch Gold wert, oder?

Meine Einstellung ist entscheidend – Was tun, wenn die Motivation leidet?Ich kann mich nicht erinnern, wann ich den letzten Fisch auf der Matte fotografiert habe.

Tausend Würfe und kein Tock

Dementsprechend motiviert war ich in der darauffolgenden Woche. Ich konnte zwei Nächte in der Woche angeln, das Tackle war wieder voll einsatzfähig und die Jagd nach dem großen Zielfisch-Schuppi wieder eröffnet. Die letzten Wochen hatten den Pool aufgewärmt und das große Wasser lud mich zum Verweilen ein. Doch mit dem sich aufwärmenden Wasser explodierte förmlich das Kraut unter der Oberfläche und ich stand wie ein dummer Junge am Ufer des Wassers und suchte mit der Lot-Rute vergeblich eine krautfreie Stelle. Nach gefühlten 1000 Würfen gab ich es auf. Egal wo das Tastblei auf dem Grund des Sees aufschlug - Kraut, Kraut und noch mehr Kraut. Was nun?

Ein wenig gefrustet montierte ich letztendlich an beiden Ruten Chod-Rigs. Wenn ich überhaupt irgendeine realistische Chance auf einen Biss haben sollte, dann mit diesem Rig. Mit ein wenig Glück landet zumindest eine der beiden Montagen halbwegs fangfähig am Grund des Sees und der gefischte Pop-up versinkt nicht im Kraut, so meine Gedanken kurz vor dem Auswerfen. Mit der Impact-Spot wurden noch einige Hände Mais, Hanf und Tigernüsse abgeschossen und ich harte der Dinge die da kommen sollten. Und es kam natürlich so, wie es kommen musste. Ich fing… nix! Mal wieder. Wie sollte ich auch, waren doch am nächsten Morgen an beiden Montagen lange Krautfäden, die sich am 4er Haken mit dem 18mm Ice-Cream Pop-up verfangen hatten. Weil es bereits in der darauffolgenden Pfingst-Woche mit der Familie für eine Woche nach Dänemark ging, war der Mai dann unterm Strich in etwa genauso bescheiden wie der Monat zuvor. Zumindest was das Fischen auf Karpfen anging.

Futterakete mit Tigernüssen, Hanf und BoiliesBlack Fury - der absolute Forellen-Killer...

Die Misere reißt nicht ab…

In Dänemark habe ich zumindest durch den Fang einer richtig fetten 5kg+-Forelle auf einen kleinen schwarz-roten Black-Fury-Spinner endlich mal ein positives Feedback auf meine Fischerei bekommen. Dieser Köder ist ein echter Killer für die richtig großen Forellen und hat mir in den letzten Jahren immer wieder mal Ausnahmefische gebracht. Dass ich im Rahmen einer kleinen, im Vorfeld am See eingelegten Location-Runde kurzzeitig „leicht“ im Schlamm versunken bin, sei hier nur am Rande erwähnt. Und dass mir dieses Missgeschick einen Tag später direkt NOCHMAL passiert ist – morgens um 4 Uhr und vor Beginn meiner Forellen-Session, zeigt irgendwie auch, dass die Angelsaison 2018 mehr als beschissen begonnen hatte und die Misere der Missgeschicke offenbar noch nicht überstanden war. Die belustigen Blicke der einheimischen dänischen Angler am See könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Gott sei Dank ist ihnen das hämische Grinsen vergangen, nachdem ich die Okolyten-Forelle gekeschert habe – ich war nämlich der einzige Angler an diesem Tage, der überhaupt einen Fisch dort fangen konnte! Wer zuletzt lacht hat bekanntermaßen das breitere Grinsen im Gesicht. Rückblickend betrachtet war diese Forelle auch der Wendepunkt meiner Fischerei und es ging endlich aufwärts…

Im nächsten Teil des Picknicker-Blogs auf Carpzilla+ nehme ich euch exklusiv mit zu einer Jubiläums-Stausee-Session mit meinem Buddy Peter Schwedes. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit am Wasser!

Achim Schlüßel

Der 3. Picknicker-Blog zum Hören:

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