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River Rats / 14.01.2020

RIVER RATS: Andreas - das Loch

Herzlich willkommen zurück bei den River Rats - dem Blog für alle Kanalratten. Im letzten Beitrag habe ich - Andreas - bereits über das „Loch“ geschrieben, DEN Spot, der aber eigentlich so unscheinbar war, dass man ihn auf den ersten Blick einfach links liegen lassen würde, der sich aber im Laufe der Zeit als sehr erfolgreich herausgestellt hatte. 

Schlafen mit offenen Ohren

Während ich am „Loch“ viele Nächte verbracht hatte, fiel mir aber ein weiterer Spot ins Auge, an dem ich immer wieder in den frühen Morgenstunden Fische beobachten und oftmals im Schutze der Dunkelheit auch hören konnte. Meine Sinne sind am Wasser eigentlich immer geschärft. An diesem Stück des Kanals, wo ich das Puzzle Stück für Stück zusammensetzen konnte, schlief ich sozusagen mit offenen Ohren, wenn ich denn mal schlief. Der Schiffsanleger befand sich direkt an einer Schleuse und das war aus meiner Erfahrung ein Bereich des Kanals, an dem man mit Fischen rechnen konnte. Den Schiffsanleger hatte ich bereits im Vorjahr beangelt und ich kannte einige der Spots dort. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen aus dem Frühjahr und etwas Fingerspitzengefühl wollte ich dort einen erneuten Versuch wagen, während das „Loch“ konstant unter Banoffee-Beschuss blieb. 

Große Erwartungen

Nach einer langen Konzertnacht mit Buddy Gio in Würzburg und einigen hundert Kilometern mehr auf dem Tacho, fand ich mich an einem sommerlichen Samstagvormittag am Schiffsanleger ein. Ich hatte tatsächlich mal eine Freitagnacht nicht geangelt und es erschien fast luxuriös, sich gleich mehrere Stunden Tageslicht zum Ablegen der Ruten nehmen zu können, denn mein Alltag am Kanal spielte sich sonst oft im Schutze der Nacht und den frühen Morgenstunden ab. Ein kleines Boot zum ablegen der Ruten sowie zum drillen war ebenfalls mit im Gepäck und ermöglichte es mir, beide Ruten mit Umlenkern auf den Zentimeter genau zu platzieren. Ich ging mit hohen Erwartungen in die Nacht, nachdem ich das „Loch“ kurz vor Mitternacht noch mit Futter versorgte und sollte nicht enttäuscht werden. Bis zum nächsten Mittag waren die beiden Ruten satte vier Mal abgelaufen. Ich war ganz schön baff. Mit so einem Ergebnis hatte ich nicht gerechnet. Darunter ein hübscher Two Tone, ein uriger Spiegler und zwei ranke Schuppenkarpfen. Ich war mir sicher, dass dieses Ergebnis kein Zufall war. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass mir das kleine Bötchen einen entscheidenden Vorteil beim Ablegen der Ruten verschafft hatte und wollte klarerweise an der Serie festhalten. Meine Session sollte allerdings nicht unbemerkt bleiben und der Spot am Schiffsanleger war auch bei den Locals sehr beliebt. Keine idealen Voraussetzungen also, um vielleicht eine kleine Kampagne zu starten oder konstant dort zu angeln.

ThE BuZZ iS real BrO

Im Laufe der nächsten Sessions wurde mir ziemlich schnell klar, dass ich mir den Spot auf jeden Fall mit zwei bis drei anderen Anglern teilen musste und das war irgendwie nicht mein Ding. In der Not wollte ich es zwar machen, ich hatte aber auch noch etwas anderes im Hinterkopf, wo ich bislang noch relativ unbemerkt rumhantieren konnte. Das „Loch“ war parallel seit 3 Wochen unter Dauerfeuer und es war an der Zeit, dort eine erneute Nacht zu angeln. In den Wochen zuvor hatte ich recht intensiv am „Loch“ geangelt und fand es an der Zeit, mal einen Gang runter zu schalten und den Fischen wieder Vertrauen in Form von Futter zu geben. Nun, nach drei Wochen Ruhepause, war ich mir sicher, dass es für mich was zu holen gab und timte meine folgende Session akribisch. Der Wetterwechsel mit Regenschauern und ordentlich Wind in einer sommerlich warmen Woche fiel auf einen Freitag im Juli. Das wollte ich mir unbedingt zu Nutze machen und verließ mein Büro an diesem Tag schon mittags. Der Buzz war real! ;-) Ich war Feuer und Flamme für den gut gepflegten Futterplatz. 

Belgischer Besucher

Eine unruhige, regnerische Nacht strich vorbei und es fühlte sich richtig bissig an. Ich war mir so sicher, dass was passieren würde…. und wachte doch ohne Biss auf. Eine Kanne starken Kaffees war schnell gebrüht, und obwohl nichts passiert war, fühlte ich mich pudelwohl. Die ersten Kähne schipperten die Wasserstraße rauf und das Leben am Kanal fing erneut an zu pulsieren. Pünktlich um 09:00 Uhr kam mein Kumpel Nick vorbei - mit frischen Brötchen und reichlich „Kaffeedurst“ - er war bei diesen geilen Bedingungen natürlich ebenfalls angeln. Während wir uns ein ordentliches Frühstück gönnten und über irgendwas philosophierten, war wie von Geisterhand mein linker Stock krumm und am Ende der Leine hing ein guter Fisch. Ich wusste es! Ich wusste es wirklich, denn die vorangegangene Kampagne, gepaart mit diesen bissigen Bedingungen, waren einfach zu gut, um blank nach Hause zu gehen. Noch während ich den Spiegler im Drill hatte, hielt Nick mit der Kamera drauf. Am Ende hing ein uriger Spiegler, an dem ich mich noch immer nicht satt sehen kann. Geil! Der Futtereinsatz der letzten Wochen hatte sich bezahlt gemacht.

Nussschale auf Wasserstraße

Im wieder einsetzenden Regen platzierte ich die Rute erneut im Loch, fütterte ein paar Banoffees drumherum und senkte akribisch ab. Kaum wieder in trockenen Klamotten, meldete sich genau diese Rute zum zweiten Mal. Der Drill war hart, die Schnur muss sich irgendwo am Grund in Treibgut festgesetzt haben, denn obwohl ich den Fisch am anderen Ende deutlich spürte, passte der Winkel der Schnur mal so gar nicht. Kurzerhand stieg ich ins kleine Boot und drillte den Fisch so. Gar nicht ungefährlich, wenn man bedenkt, dass im gleichen Wasser Kähne von vielen hundert Tonnen das Wasser zu Schaum schlugen.

Da war ich mit der kleinen „Nussschale“ von  1,80m eher David als Goliath. Doch die Aktion sollte gut ausgehen. Mit der Rutenspitze unter Wasser konnte ich das Hindernis erreichen und ging als Sieger aus dem Drill - inklusive einem strammen Kanalschuppi. Schon wieder kriege ich eine Gänsehaut, wenn ich an diese Session denke und habe noch viel mehr Bock darauf, direkt wieder das Auto zu packen. Ich hoffe ihr auch, Leute!

Bis zum nächsten Mal, denn es gibt noch einiges zu erzählen!

Andreas

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