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River Rats / 12.11.2019

RIVER RATS - Andreas: Vom Kanalangeln, Kraftorten und verheirateten Kumpels

Liebe Leute, Freunde, Kanalratten und Karpfenfänger! Ich begrüße euch zurück bei den River Rats. Ich (Andi) habe ein turbulentes und unglaublich inspirierendes Kanaljahr hinter mir. Im letzten Blog habe ich euch noch an meinen Rookie-Trips an den Wasserstraßen teilhaben lassen, mittlerweile sind einige Monate ins Land gezogen und viele Schiffe die Kanäle rauf und runter geschippert.

River Rats der Blog der Hetzmannseder Brüder bei Carpzilla+ - Teil 4 - Belgische Kanäle River Rats der Blog der Hetzmannseder Brüder bei Carpzilla+ - Teil 4 - Belgische Kanäle

Es wird Zeit! Zeit euch einen Einblick zu geben, was alles passiert ist. Welche Höhen wir in diesem Jahr feiern durften, welche Erlebnisse wir in uns aufgesogen haben und wie wir uns Schritt für Schritt an den rauen Kanälen vorgearbeitet haben. Aber erst bin ich euch noch etwas schuldig. Richtig - der letzte Blog war nicht ganz zu Ende erzählt. Ehrlich gesagt war ich damals auch noch gar nicht sicher, ob ich alles erzählen wollte. Mittlerweile bin ich es aber. Nach erfolgreicher Wohnungssuche kehrte ich erneut für einen Trip zurück in die, mittlerweile nicht mehr ganz so neue, Heimat. Nach unendlich vielen organisatorischen Dingen, Erledigungen und Behördengängen wollte ich unbedingt wieder zurück an einen besonderen Ort, der einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hatte und ein Gefühl von Frieden und angekommen sein in mir auslöste. Ein naturbelassenes, endlos langes Kanalstück, das derart charmant in seine Umgebung eingebettet war, als wäre es seine Lebensader. Seid mir nicht böse, wenn ich hier keine „Aerial Shots“ zeige, keine Drohnenbilder oder verräterische Schnappschüsse. Das kleine „Kanälchen“ sollte zu einem kleinen Zufluchtsort werden, wenn meine Welt rundherum zu schnell pulsierte.

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Ich wollte also unbedingt wieder dahin. Zurück an meinem kleinen Kraftort. Hier war die Welt einfach in Ordnung und eine Handvoll Fische fand ich auch immer wieder in diesem besonderen Bereich des Kanals. Ganz besonders einen Fisch, den ich schon mehrere Male beobachtet hatte, konnte ich erneut aufspüren. Seine nussbraune Färbung und der bullige Kopf waren markant, wenn er unter den Seerosenblättern seinen Nachmittag verbrachte. Definitiv ein uralter Kanalrecke, der schon viele Jahre in diesem glasklaren Wasser lebte, das nur eine Handvoll Freizeitboote am Tag passieren. Ich wagte eine weitere Nacht an meinem „place to be“ und fing ihn tatsächlich. Nicht nur ihn, sein Kollege, den er fast immer im Schlepptau hatte, fand ebenfalls kurz darauf Platz in meiner Matte. Mit dem Selbstauslöser lichtete ich die beiden, vom Leben gezeichneten Recken, ab und entließ sie behutsam in ihre mystische Heimat.

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Den Sessions am kleinen Kanälchen folgte ein regelrechter Sturm! Endlose verschieden Kanäle, von klein bis gigantisch lagen mit dem Einzug in die neue Wohnung sozusagen direkt vor der Haustüre und ich wollte jede Sekunde auskosten. Viel zu schnell war der Herbst dem Winter gewichen, eine Messesaison wollte durchgeplant werden und zum Angeln blieb viel zu wenig Zeit. Mit den ersten Sonnenstrahlen im Februar konnte ich mich aber nicht mehr halten. Ich musste wieder ein paar Angelnächte in meine Arbeitswoche integrieren. Wie sich manch einer vorstellen kann, waren die Bedingungen Anfang Februar aber nicht ideal und auf Fangerfolg ausgerichtet. Einige kalte Nächte ohne jeglichen Kontakt waren nötig, um die erste Aktion zu bekommen.

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In Anblick der Tatsache, dass die Locals aber ebenfalls noch hart am struggeln waren, schätzte ich mich sehr glücklich, nach  nur einer Handvoll Blanks den ersten Fisch auf der Matte begrüßen zu dürfen. Meine akkurat platzierte Falle mit dem sonnengelben Essential Cell Pop Up und ein paar Hanfkörnchen, brachte den ersten Biss, kurz nachdem ein heftiger Hagelschauer über mich hinweg zog. Nachdem ich den Fisch einnetzte, war ich nicht mehr zu halten. Alle Angler, die in meiner Nähe saßen kamen herbei und wollten sehen, was da im Netz lag und waren behilflich, wo es nur ging. Im Netz lag übrigens ein Schuppi von vielleicht 25 Pfund. Kein Monster. Trotzdem freuten sich alle gar euphorisch mit, viele Bilder auf Kameras und iPhones wurden geschossen. Alle Jungs kämpften um den einen Biss, ich war der Glückliche an diesem Wochenende. Ein tolles Gefühl, das ich an vielen anderen Orten manchmal schon etwas vermisse.

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Der Februar wich dem März und der Frühling schien voll in Fahrt zu kommen. Es war endlich so weit und die Fische begannen ganz langsam und vorsichtig sich zu verraten. Ich wusste, dass meine Zeit ab sofort gekommen war. Ich wollte mobil sein, die Fische instant beangeln und nicht Nacht für Nacht erneut darauf hoffen, dass einer meiner zwei favorisierten und präparierten Spots am Kanal frei war. Viele Fußkilometer waren der Preis meiner Vorgehensweise, doch er war es allemal wert. Leicht bepackt mit dem Nötigsten für zwei, bis drei Nächte rannte ich mehrmals täglich die Ufer eines bestimmten Kanalstücks ab, welches nur etwa eine Handvoll Fische beherbergt. Tagelang ohne jegliche Erkenntnisse, doch dann plötzlich schien alles wie auf dem Teller serviert.

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Die vorausgegangenen, warmen Tag hatten ihre Wirkung gezeigt und ein Grüppchen Fische sonnte sich in der Mitte des Kanals, während einer mehrstündigen Schifffahrtspause. In geduckter Haltung platzierte ich zwei Fallen in der Nähe der offensichtlich scheuen Fische. Schon am folgenden Morgen inhalierte der vermeintlich zweitgrößte Fisch des Trupps mein Rig. Ein wilder Tanz begann, sogar die belgische Polizei, die gerade am Ufer vorbeiraste, machte kurz Halt und wollte sehen, was an meiner Rute zerrte. Was für ein Nervenkitzel. Nach einem zähen Drill glitt er aber schlussendlich doch ins Netz und bestätigte meine Vermutung. Es war der Schuppi, den ich in der Nähe des unangefochtenen Königs des Abschnitts immer und immer wieder beobachten konnte. Satte 19,6 kg! Ein belgisches Original.

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Ein Moment, der sich in meinem Gedächtnis einbrannte.  Einer meiner neu gewonnen Freunde, Stefan, der auch regelmäßig in der Region angelte, kam nach einem kurzen Anruf vorbei, schoss ein paar Bilder und feierte den Moment, als wäre es sein eigener. „Helemaal Bedankt, Makker!“ Ich denke, es wäre das Einzige, was er in diesem Beitrag verstehen würde!

Ich war auf Erfolgskurs und auch wenn in der Folgenacht keine Karpfenflosse mehr in meinem Bereich zu sehen war, war ich doch bester Dinge. Der Frühling war endlich in Fahrt gekommen und zudem war mein Bro Felix schon ganz heiß auf eine gemeinsame Session an der Wasserstraße.

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Für die Hochzeit unseres Kumpels Ralf Köhler trafen wir uns einige Tage später in Bayern, fanden uns aber schon bald darauf wieder am Kanal ein. Na ja gut, das „bald“ hat vielleicht etwas Erklärungsbedarf, denn Ralfs Hochzeit war einfach nur übertrieben amüsant! Bis früh morgens konnten wir uns nicht verabschieden, schossen hunderte witzige Bilder in der Selfiebox und außerdem hatte Ralfs Frau Moni ihre gesamte Handball-Mädels-Mannschaft zur Hochzeit eingeladen - im Dirndl. Was für eine witzige Nacht! Köhler, die alte Kanalratte war jetzt außerdem verheiratet… Krass!

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Schlussendlich begann unsere Tour jedenfalls mit einer Nacht Verspätung. Bereut haben wir das aber auch nicht. Gerade deswegen, weil wir mittlerweile alle drei viele hundert Kilometer auseinander wohnen. Nach langer Autofahrt kamen Felix und ich spätnachts am Kanal an und platzierten ein paar Ruten im kühlen Nass. Viel zu müde begannen wir uns am darauffolgenden Morgen erneut auf die Suche, denn in den paar wenigen verbleibenden Stunden der Nacht passierte, wie erwartet, nichts.

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Nachdem wir allerdings wieder zurück im Kanalangleralltag angelangt sind, setzten wir alles daran, erneut Fische zu finden und nach einigen weiteren Nächten sollte ein weiteres, wahrscheinlich über 30 Jahre altes Kanaloriginal in unsere Maschen gleiten. „Den Boxer“ war uns schon aus vielen Storys bekannt, er war unverkennbar mit seinem riesigen Kopf und gleichzeitig der erste Fisch des Trips.

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Wir waren zuversichtlich, dass noch einige Fische kommen sollten. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr!

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