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#Bildsprache / 19.12.2019

#BILDSPRACHE - Fotos mit dem Selbstauslöser

Wie angekündigt geht es heute um die Fotografie mit dem Selbstauslöser, denn so entstehen gut 90 Prozent meiner Fischbilder. Meistens bin ich eben alleine am Wasser und Hältern ist für mich keine Option. Tags wie nachts mache ich mittlerweile schnell ansehnliche Fangbilder – und das kannst Du auch!

In meinen beiden vorausgegangenen Kolumnen habe ich mich hauptsächlich mit der Blende auseinandergesetzt und damit, wie wir über die Blendenzahl, die ISO-Zahl und Belichtungszeit kreativ unser Bild gestalten. Im letzten Teil von „Voll verblendet“ bin ich auf meine Kamera-Settings bei Fangfotos eingegangen. Neben der Blende spielten da auch die Brennweite und der Abstand zwischen Fisch und Fänger beim Foto eine Rolle. Diesmal geht es um mein Set Up für die Selbstauslöser-Fotografie.

All you need is...

...neben der normalen Kameraausrüstung ein Stativ und einen Timer Remote Controller oder Timer-Selbstauslöser – auch genannt Kabelfernauslöser. Zum genialen Timer komme ich gleich. Was das Stativ angeht, nutze ich ein Manfrotto aus Carbon, sehr leicht, echt gut, aber viel zu teuer! Mich hat das niedrige Gewicht mit den großen Möglichkeiten dieses Tripods aber überzeugt. 

Der Timer-Selbstauslöser, einfach genial

Das wichtigste Hilfsmittel bei der Arbeit mit dem Selbstauslöser ist definitiv der Fernauslöser am Kabel. Meine Herren, das Ding war für mich die Erleuchtung! Nein: die neue Freiheit! Denn es garantiert mir, dass ich immer und überall ganz alleine Top-Bilder hinbekomme. Kurzzeitig hatte ich einen Infrarot-Fernauslöser im Einsatz, also einen, der per Fingerdruck aktiviert werden muss, um dann die Kamera umgehend auszulösen. Viel zu umständlich, störend auf Fotos, da meistens in der Hand zu sehen und sehr anfällig!

Der Timer-Auslöser ist hingegen die Macht! Warum? Weil ich hier alles voreinstelle! Und da wären wir schon bei meinen Settings: Ich programmiere ihn so, dass er nach rund 10 Sekunden die Kamera dreimal in Folge mit einer guten Sekunde Pause dazwischen auslösen lässt. Diese 10 Sekunden reichen mir, um mich mit dem Fisch entsprechend auszurichten. Mittlerweile nutze ich eine Kamera mit Klappdisplay und kann mich da fürs Foto selbst sehen und das Bild perfekt rahmen. Es funktioniert mit etwas Übung und Timer aber auch ohne das Display zum Klappen. Und übrigens: Der Fernauslöser am Kabel liegt schön in Reichweite neben der Abhakmatte während dieses Prozesses.

Perfekter Autofocus auch beim Selbstauslöser

Der ganz, ganz entscheidende Vorteil des Timers ist, dass er den Autofocus der Kamera nicht blockiert. Die meisten Cams, so auch meine 6dMKII, stellt auf Antippen des Auslösers scharf. Das wird – falls erwünscht – durch ein Piepgeräusch auch akustisch signalisiert. Damals, in den Anfängen meiner Selbstauslöser-Bilder, nutzte ich den integrierten Timer der Kamera. Problem: Scharfstellen erfolgt mit Auslösen, also mit Aktivieren des Timers. Heißt: Ich musste umständlich auf z.B. einen Bankstick , den ich ungefähr da positionierte, wo ich später den Fisch hielt, die Schärfe legen, dann auslösen und schnell zur Matte hechten, den Stick entfernen, den – hoffentlich ruhigen – Fisch heben und hoffen. Katastrophe! Doch so machen das tatsächlich manche da draußen wohl noch heute. Leute, das geht besser! Der Remote Timer wird vors Auslösen geschaltet. Das heißt: Er legt nur fest, wann die Kamera auslöst und wie oft sie in Folge fotografiert – eben mit einer voreingestellten Pausenzeit. Der Autofocus der Kamera funktioniert dann wie immer! Bevor sie also belichtet, muss sie scharfstellen. Ich muss entsprechend nichts anderes machen, als den Fisch ordentlich zu positionieren und zu warten. Vorausgesetzt, das Focusfeld liegt da wo es hingehört – im Kopfbereich des Fisches – wird das Bild immer gelingen! Es ist eben so, als wäre ein Fotograf am Werke, der die Kamera versteht. 

Was der noch kann

Für die im Videobereich sehr beliebten Zeitraffer, also Fotoserien, die zu einem Video zusammengefügt werden, ist der Timer auch perfekt. Mit ihm lässt sich die gesamte Timelapse voreinstellen. Und diese batteriebetriebenen Mistkerle können was ab! Zumindest der Ayex Timer Remote Switch TR1, den ich verwende (das Model habe ich online nicht mehr gefunden, deshalb kein Link, aber es gibt ähnliche zu Hauf und für unter 20 Euro). Meiner hat dauernd Kontakt mit Wasser und ich habe in all den Jahren genau einmal die Batterien gewechselt.

Gute Vorbereitung ist das halbe Foto

Die größte Hürde bei so vielen Dingen im Leben ist das Machen. Wir müssen ins Handeln kommen, um zu lernen und das kostet Überwindung. Bei mir ist die Selbstauslöserfotografie längst in Fleisch und Blut übergegangen. Ich habe einen hohen Anspruch an meine Bilder und ziehe es sogar oft vor, sie selbst per Stativ und Timer-Auslöser zu machen, statt jemanden anzurufen. Du kennst das vielleicht: Wenn sich der derjenige nicht mit deiner Kamera auskennt oder einfach kein Auge fürs Motiv hat, ist der Ärger übers spätere Foto oft groß. Wenn ich die Sache selbst in die Hand nehme, kann ich auch nur mich für das Foto verantwortlich machen. Und da ich weiß, was ich will und wie ich es erreiche, ärgere ich mich selten. Um schnell ins Handeln zu kommen, bereite ich mein Set Up vor: Zuerst wähle ich einen passenden Hintergrund. Ich stelle das Stativ richtig ausgerichtet in den passenden Abstand zur Matte und habe die Kamera und den Blitz – falls nötig – bereits in den richtigen Settings im Koffer. Wenn ich einen Fisch im Kescher habe, muss ich nur noch die Settings den Umständen anpassen (du kennst sie aus dieser Kolumne hier), gegebenenfalls die Blitzkraft dosieren und die Kamera auf dem Stativ anbringen. Klappdisplay einrichten, Timer einstöpseln, Fisch auf Matte, ab geht’s!

Vorschau

OK, ist doch kinderleicht, nicht wahr? Und auch im Dunkeln ist das nicht weiter schwierig! In der kommenden Bildsprache gebe ich meine Kamera-Settings und mein Set Up für schnelle, gute Nachtfotos weiter. Außerdem fasse ich zusammen, worauf bei Nachtaufnahmen dringend zu achten ist. Bis zum nächsten Mal!

 

 

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