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#Bildsprache / 05.03.2020

#BILDSPRACHE - Interviews: Benjamin Versemann

Benjamin Versemann ist Videographer und Marketing-Verantwortlicher für Fox in Deutschland und Österreich. Als Filmer ist er nicht erst seit diesem Job bekannt, sondern bereits durch sein Mitwirken an Cam on Bank und an diversen Filmen der Carp Killers. Neben der Videografie ist das Fotografieren seine Leidenschaft und dank ihrer Qualität und Aussagekraft punkten Bennys Bilder bei Instagram und schafften es sogar in den jährlichen Embryo-Wandkalender. Ich habe mir den Norddeutschen für ein Interview geschnappt, um mit ihm zusammen durchs Okular zu blicken.

Christopher Paschmanns: Hey Benni, danke für deine Zeit! Gleich rein ins Thema: Wie sieht das perfekte Fangfoto für dich aus, Brennweite, Blende, Hintergrund, lacht der Angler und blickt er auf den Kopf des Fisches?

Benjamin: Hey Christopher, Dankeschön für die lobenden Worte. Das perfekte Fangfoto zeigt in erster Linie meinen gefangenen Fisch und mich :-). Dabei nutze ich gerne eine flache Abhakmatte oder gehe ins Wasser. Störende Elemente im Vordergrund des Bildes hasse ich, es sei denn, sie sind gewollt. Ich fotografiere meine Fische immer auf 35mm an einer Vollformat-Kamera und mit einer Blende von 3,5, um selbst auch noch halbwegs scharf mit abgebildet zu werden. Den Hintergrund bilden meist Büsche, aber gerne auch mal der See oder ein Fußweg. Immer gerade das, was das Gewässer oder die Situation hergibt. Ich schaue dabei gerne auf den Kopf des Fisches. Ich finde, man achtet dann mehr auf den Fisch als auf die Person dahinter. Aber hin und wieder lächle ich auch mal in die Kamera. Die Mischung machts da halt!

Christopher: Ich finde, du führst ein sehr vielseitiges Insta-Profil mit Details, Fangbildern, Naturfotografie, Drohnenshots und mehr. Aber nach meinem Empfinden verbindet diese Aufnahmen, dass sie allesamt klassisch schön sind, sie sehen nicht bearbeitet oder mit Filtern belegt aus. Stimmt das? Womit bearbeitest du und wie weit gehst du?

Benny: Ich versuche, alle Facetten unseres schönen Hobbys mit in meine Fotografie einzubeziehen. Denn das alles macht es doch zu dem, was es ist und das möchte ich in meinen Bildern auch wiedergeben. Natürlich versuche ich, meine Bilder immer so zu schießen, dass sie keine große Nachbearbeitung benötigen. Das lässt sich aber leider nicht immer ganz vermeiden. Ich bearbeite alle meine Bilder die online gehen. Dazu verwende ich Adobe Lightroom, was den meisten ein Begriff sein sollte. Ich bearbeite so wenig wie möglich, aber dennoch so viel wie nötig, bis mir das Bild gefällt. Dabei achte ich schon darauf, dass die Bilder so natürlich wie möglich aussehen. Gerade beim Himmel mache ich dann doch gerne mal etwas mehr, um die Stimmung auch so rüber bringen zu können wie sie war, und dazu bedarf es des Öfteren etwas mehr Nachbearbeitung. Filter benutze ich dazu aber nie. 

Christopher: Welches Set Up setzt du überhaupt am liebsten ein? Kamera, Pflichtobjektive? 

Benny: Als Kamera verwende ich eine Canon 5D Mark IV. Meine Pflichtobjektive sind ein 16-35mm 2.8 für Landschafts- und Gewässeraufnahmen. Eine 35mm 1.4 Festbrennweite für meine Fischbilder. Dazu eine 50mm 1.4 Festbrennweite als Immerdrauf für alle möglichen Bilder. 100mm 2.8 für Detailbilder und ein 70-200mm 2.8 für etwas weiter entfernte Objekte wie Tiere oder auch gerne mal den Rutenaufbau. Diese habe ich immer dabei. Wie du siehst, ein einziges für alles tut es da bei mir nicht. Ich schleppe schon immer ordentlich Glas mit mir rum, um für jede Situation das richtige Objektiv dabei zu haben.

Christopher: Was macht für dich ein gutes Foto aus? Was macht Bilder besonders?

Benny: Ein gutes Foto machen für mich viele Dinge aus. Das Motiv, Bildschärfe, Bokeh, Hintergrund, Licht oder der Moment, der mit dem Bild eingefangen wird. Besonders sind Bilder, die für mich persönlich eine sehr hohe Wertigkeit haben. Habe ich zum Beispiel einen ganz besonderen Fisch gefangen oder die magische Stimmung bei untergehender Sonne festgehalten. Oder auch richtig coole Langzeitbelichtungen bei Nacht. Manche Bilder sieht man einfach und bleibt dran hängen, das kennst du sicherlich auch. Da ist es oftmals schwer zu beschreiben, was so besonders daran ist, es fesselt einen förmlich.

Christopher: Welchen Stellenwert hat für dich die Fotografie verglichen mit dem Angeln? Was ist dir wichtiger, das gute Bild oder der Fang?

Benny: Die Fotografie hat einen sehr hohen Stellenwert in meiner Angelei eingenommen. Mit ihr schaffe ich mir Erinnerungen, um die Momente am Wasser festzuhalten. Angeln ohne eine Kamera am Wasser, für mich undenkbar. Wichtiger ist mir in erster Linie natürlich der Fang. Ich bin sehr erfolgsorientiert beim Angeln und möchte bei jeder Session fangen, egal wie kurz oder lang sie ist. Erst wenn ich auch einen Fisch gefangen habe, kann ich mir Gedanken über ein schönes Fangfoto machen. Alle anderen Bilder mache ich auch erst wenn die Ruten gut und fangfähig am Grund liegen.

Christopher: Holst du dir Inspiration in Sachen Bildern? Wer gibt dir diese? Welche Fotografen – auch außerhalb des Angelns – beeindrucken dich?

Benny: Natürlich tue ich das. Das gibt mir Anregungen, ich kann neue Ideen sammeln, mal etwas anders zu machen und mich dementsprechend auch weiterentwickeln. Dies sind unterschiedliche Personen wie z.bs. Benjamin Jarworskyj - ein sehr bekannter Landschaftsfotograf aus Deutschland, der für seine Bilder die ganze Welt bereist. Oder auch Steffen Eisenacher, der auch sehr viele coole Landschaftsaufnahmen macht.

Christopher: Deine Top-5-Insta-Profile, denen man folgen sollte für Bildinspiration?

Benny

the_olicle

blot_romain

oscar_brugger

canonglobal

longexposure_shots

Christopher: Fangfrage, du hast einen guten Fisch in der Sling, fragst du den Angler ein paar Stellen weiter oder machst die Bilder mit dem Selbstauslöser?

Benny: Kenne ich denjenigen und weiß um seine fotografischen Qualitäten, frage ich natürlich. Durch jemanden der einem die Bilder schießt, bekommt man auch eine Auswahl verschiedener Positionen und Blickwinkel, die beim Selbstauslöser nicht machbar sind.  Ansonsten definitiv Selbstauslöser. Über die Jahre habe ich meine Selbstauslöserbilder perfektioniert und sie werden genauso wie ich es haben möchte, ohne irgendwelche Kompromisse eingehen zu müssen.

Christopher: Welche Ambitionen hast du hinter der Kamera? Was möchtest du zum Ausdruck bringen und wohin willst du dich entwickeln?

Benny: Immer das Beste aus einem Foto heraus zu holen. Mich Stück für Stück weiter zu entwickeln. Ich möchte mit meinen Bildern ein Stückweit mein Leben am Wasser dokumentieren und Leute damit inspirieren und daran teilhaben lassen. Und natürlich möchte ich mit den Bildern zeigen, dass unser Hobby mehr ist als nur Fischefangen. Wohin die Reise noch gehen soll oder kann weiß ich nicht so recht. Meine Bilder haben es jährlich auf unseren Messestand in viele Kataloge, auf Magazincover und, was mich sehr stolz macht, dieses Jahr auch in den Embryo-Kalender von Korda geschafft.

Christopher: Herzlichen Dank für deine Zeit und die tollen Aufnahmen. Und an alle da draußen, checkt unbedingt Benjamins Profil ab unter: ben_versemann

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