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Carp Life Balance / 30.05.2022

CARP LIFE BALANCE: Big Fish Monat Mai

Nach der Frankreich-Tour von Meik und mir war ich erst einmal ans Büro gebunden. Die Arbeit hatte sich angehäuft, wie immer, wenn man auf einem Trip oder im Urlaub ist. Und so verging fast der restliche April ohne, dass ich nochmal raus ans Wasser kam. Zudem hatte ich immer noch reichlich Arbeit an meiner Terrasse zu tun, und mit dieser wollte ich Ende April durch sein. Wunschdenken, aber man muss sich ja auch Ziele setzen, um überhaupt irgendwann mal fertig zu werden.

Zum Ende des Monats war es dann aber endlich wieder so weit. Eine spontane Session mit Björn Brockmann stand an. Wir wollten eine kurze Nacht bei Ihm am See fischen. Ich holte Ihn an seiner Halle ab, dann ging es kurz zum Edeka, um etwas einzukaufen, denn am Abend wollten wir den Grill anschmeißen. Am See angekommen, wurde wie üblich kurz mit der Drohne Location betrieben. Zwei Fische konnten wir ausfindig machen mehr war bei dem Wind und dem trüben Wasser nicht zu sehen. Ich fischte rechterhand und Björn links. Aber irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl. Zwar konnte ich zwei Fische in dem Areal spotten, vom Boot aus allerdings war nichts zu sehen. Seine Rigs dann nach Gefühl dort abzulegen gibt mir keine Sicherheit. Sobald die Sonne am Horizont verschwunden war, wurde es richtig kühl. Der Wind tat sein Übriges dazu. Björn konnte kurz vor dem dunkel werden einen richtig schönen und langen Spiegler fangen. Wir knipsten schnell ein paar Bilder, dann wurde der Grill angeheizt und wir ließen es uns schmecken.

Am nächsten Morgen kam der zweite Biss. Wieder auf derselben Rute, wieder bei Brocke. Ein richtig schöner Fully ging ihm in die Maschen seines Keschers. Ich blieb leider blank und mein ungutes Gefühl hatte mir recht gegeben. Aber egal, es war ein schöner Abend, Brocke und ich hatten uns lange nicht mehr gesehen und viel zu erzählen. Trotzdem hätte ich schon gerne einen Fisch gefangen. Beim nächsten Mal dann!

Das Wochenende darauf ging es dann zu Meik, um noch ein paar kleine Videos abzufilmen. Das wollten wir natürlich mit einer Nacht am Wasser verbinden. Die Bedingungen waren ganz gut, auch, wenn es nachts noch recht kalt wurde. Zwar konnte noch niemand einen Fisch in diesem Jahr dort fangen, aber irgendwer musste ja den Anfang machen. Die Platzwahl war schnell getroffen und die Rigs für vielversprechende Spots parat. Es gab reichlich Totholz am Ufer, da musste man sich schon gut entscheiden, wo genau man jetzt ablegen möchte. Wie immer, habe ich die Bereiche vor dem Holz, an dem ich fischen wollte, erstmal nur mit dem Blei abgeklopft, um zu schauen, ob Unterwasser noch mehr Holz liegt, welches mir im Nachhinein zum Problem werden könnte. Das Wasser war leider so trüb, dass man keine 20cm tief gucken konnte.

Nach einer ausführlichen Location und der Überlegung wie am besten ich an welcher Stelle ablege, um im Falle eines Bisses auch ja keinen Abriss zu gefährden, fing ich an die Ruten zu legen. Die Erste kam gerade raus vor einen Baum auf gut vier Meter Wassertiefe an eine recht steil abfallende Kante. Als Hakenköder wählte ich einen Schneemann und fütterte rund vier Kellen Tigernüsse, Hanf und zerkleinerte Boilies dazu. Die Rute habe ich am Ufer fest in einem für das Hook & Hold Angeln geeigneten Butt Grip gesichert. Wichtig auch vor Holz ist es immer geflochtene Schnur zu nutzen, da diese keine Dehnung hat, und eine dicke Schlagschnur davor zu schalten. Mindestens 0,57mm Durchmesser oder mehr. Die Zweite kam vor versunkenes Totholz mit einem Umlenker am Ufer, um mir einen besseren Winkel zu verschaffen und bei einem Biss den Fisch über den Umlenker vom Holz weg zu bekommen. Die dritte Rute war die abgefahrenste. Diese habe ich über einen toten Baum, der im Wasser lag, hinweg gelegt, am Ufer einen Umlenker platziert und von diesem aus, die Montage vor Holz gelegt. Aus meiner Sicht also hinter das Holz. Auch hier platzierte ich einen Schneemann, jedoch mit einem neutralen Pop Up und fütterte nur eine Hand voll Boilies drum herum.

Schon nach kurzer Zeit bekam ich einen Biss auf meine mittlere Rute. Eine Schleie hatte sich aufgehangen – aber was für eine! Sofort legte ich die Rute mit einem frischen Rig wieder neu aus. Zum Abendessen machte Meik uns feinste Wraps alla Pyka-Art. Kurz danach bekam ich den nächsten Biss, wieder auf dieselbe Rute. Nur dieses Mal hing ein Karpfen am Haken. Schnell und problemlos bekam ich den Fisch weg vom Holz. Ich merkte direkt, dass es sich um keinen großen Fisch handelte. Aber was Meik mir dann abkescherte, hatte ich so auch noch nicht gefangen. Eine perfekte Zeile. Ein wunderschöner alter Fisch. Darüber habe ich mich mega gefreut. Was ein traumhafter Fisch. Die Nacht stand an und sie war bitterkalt. Bis auf den Gefrierpunkt ging es runter. Und zu meinem Leid waren die beiden Bisse, die ich in der Nacht bekam, beides Schleien und keine Karpfen. Erst am Vormittag kam wieder Bewegung ins Spiel.

Der Swinger meiner linken Rute fiel durch und knallte dann hoch zum Blank. Ich nahm die Rute sofort auf und machte ordentlich Druck, um den Fisch in Richtung Umlenker zu bekommen und weg vom Holz. Mit einem Satz war ich im Schlauchboot und pumpte mich zum Fisch. Ganz ruhig, aber zügig zog ich mich ran, bot dem Fisch aber nicht zu viel Paroli, um ihn nicht noch zu schlitzen. Er wartete direkt unter dem Umlenker. Noch bevor ich die Schnur aus diesem herausheben konnte, kescherte ich den Fisch direkt im ersten Versuch ab. Was eine mega Aktion und was ein geiles Brett von Schuppi. Ich hatte mir den perfekten Plan für diese Rute im Kopf zurechtgelegt und gehofft, dass, wenn ich dort einen Biss bekomme, es auch so funktioniert. Aber, dass es so gut klappt, hätte ich nicht gedacht. Als Anfänger würde ich davon abraten so zu Angeln. Ich habe schon einige Jahre an Erfahrung was das Angeln an und in Hindernissen angeht und kann sehr gut einschätzen ob so eine Aktion klappt oder halt eben nicht. Alles in allem hätte die kurze Nacht nicht besser laufen können. Mehr als zufrieden machte ich mich mit zwei schönen Fischen auf der Speicherkarte und noch gutem Content dazu auf den Heimweg, um alles zu verarbeiten.

Aber in dieser Woche stand noch ein schöner Termin auf dem Plan. Am Donnerstagmorgen machte ich mich auf den Weg nach Krefeld, um mein neues RT4 V4 Futterboot von Carplounge in Empfang zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit wollte ich mich einmal komplett in die neue Technik einweihen lassen und das gleich mit einem Video für Carplounge zu verbinden. Das Teil ist schon ein richtig geiles Boot. Ich bin sehr gespannt, wie es sich in der Praxis schlagen wird.

Jetzt lagen noch knapp zwei Wochen Arbeit vor mir, bevor es in den Urlaub gehen sollte. Was hatte ich Bock auf acht Nächte fischen. Der Plan war es, erst zwei Nächte mit Meik zu angeln und danach für sechs Nächte nach Holland an einen See, in dem ein richtig großer Spiegler seine Bahnen zieht, den ich nebenbei sehr gerne fangen würde, zu fahren. Meinen Urlaub hatte ich genau auf die Woche vor Vollmond gelegt. Immer eine heiße Phase, auch im Mai. Das letzte Jahr fiel der Vollmond auf Ende Mai und das Wetter die Woche davor war perfekt. Auch, wenn er in diesem Jahr zwei Wochen früher anstand, hoffte ich auf selbige Bedingungen. Da die Zeit durch Arbeit, freiberufliche Tätigkeiten und die Familie schon sehr eingeschränkt ist, muss ich mir, um wirklich mal entspannt für mich Angeln gehen zu können, Urlaub nehmen.

Die Planung lief natürlich auf Hochtouren. Ich ließ mir bei Andreas Ulrich von HZ Baits extra unkonservierte Active Krill Dumbels abrollen. Ich wollte dieses Jahr mal Boilies ohne Konservierer ausprobieren, um zu sehen, ob ich irgendeinen Unterschied feststellen kann. Zudem waren ein paar Ready-to-use Partikel in Form von Hanf und Tigernüssen im Gepäck. Diese beziehe ich über CC Moore, da ich vor der Laichzeit nie auf viel Futter setze. Da kommen die fertigen Partikel aus der Dose wie gerufen und ich kann das ganze besser portionieren, im Nachhinein sogar einfrieren, falls ich noch genug übrighabe. Der Stress, kurz bevor der Urlaub losging, war wieder unnormal und ich hing gefühlt mit allem Hinterher, sodass ich selbst am Samstagmorgen noch im Büro saß und arbeitete. Am Mittag bekam ich eine Nachricht von Meik, dass er doch erst ab Montag konnte, da er vormittags noch in die Bäckerei musste. Alles klar, war nicht weiter schlimm, ich hatte eh noch nichts gepackt und es kam mir sogar etwas entgegen. Dann fischten wir halt nur eine Nacht. Das kann auch reichen, für den einen Dicken. Als ich am Montag früh um 06:00 Uhr meinen Wecker ausmachte, sah ich schon die Whats App Mitteilung von Meik. Er musste mir absagen. Corona Positiv. Was ein Mist! Das war es dann, aber ich hatte zum Glück einen Plan B.

Zum einen hätte ich eine Nacht früher nach Holland fahren können, aber ich wollte die Nacht an einem neuen Vereinsgewässer verbringen und am besten mit Fisch nach Holland starten. Da ich es aber nicht geschafft hatte meine Arbeit fertig zu bekommen, musste ich am Montagmorgen nochmal gute vier Stunden investieren. Im Anschluss habe ich mein Auto beladen und mich dann endlich auf den Weg zum Wasser gemacht. Die Fahrt verlief reibungslos. Das Wetter war sonnig, warm und ich war bester Dinge. Direkt am Ufer vor meinen Füßen gab es einen dicken Schwall als ich aus dem Auto stieg. Das war mit Sicherheit ein Fisch. Die Drohne verschaffte mir Aufschluss. Direkt vor mir im Umkreis von 15-25 Metern standen einige richtig gute Fische im Kraut. Sie entspannten an der Oberfläche und ließen sich die Sonne auf den Buckel scheinen.

In aller Ruhe machte ich meine drei Ruten startklar. Eine Rute legte ich mit einer Tigernuss und einem Fake Maiskorn ans andere Ufer vor die Bäume. Die Zweite kam keine 20m vom eigenen Ufer in ein kleines Krautloch mit einem Pop Up und die Dritte platzierte ich rechts raus an die Kante, wo das Kraut aufhörte, mit einem Schneemann und zwei Händen ganzen sowie halben Dumbels dazu. Am Abend machte ich es mir in meinem Dachzelt gemütlich und genoss meine erste Nacht des Urlaubs.

Am frühen Morgen dann wurde ich von einem Fullrun aus dem Schlaf gerissen. Meine linke Rute überschlug sich förmlich. Ich war sofort da und sprang ins Boot. Der Fisch schoss immer wieder tief ins Kraut und hatte richtig Kraft. Nach einigen Momenten des Bangens, gelang es mir den Fisch in die Maschen zu fördern. Ein richtig schöner Spiegler, über 30 Pfund schwer. Der perfekte Einstand. Ich machte schnell ein paar Bilder mit dem Selbstauslöser und ließ ihn wieder schwimmen, ehe ich kurz darauf meine Sachen packte, um mich nach einem kurzen Umladen daheim auf den Weg nach Holland zu machen...

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