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+ Kolumnen / 27.04.2021

CARP LIFE BALANCE: Der perfekte Start in die neue Saison

Lange hat die erste Nacht des neuen Jahres auf sich warten lassen, aber das Warten hat sich definitiv gelohnt. Aber zuallererst möchte ich euch ein kurzes Update zu unseren Drehs geben. Bis auf die Session mit Achim Schlüßel im Januar und ein paar Produktvideos war ich nicht draußen, um etwas zu filmen. Ich hatte noch genügend Material aus dem Vorjahr. Der Plan war zusammen mit Meik Pyka weitere Folgen für „2 Nights 2 Friends“ abzudrehen. Wir hatten eine richtig geile Session geplant, die aber aufgrund der Corona-Regelungen in Frankreich so nicht stattfinden konnte. Auch im Jahr 2021 macht uns die Pandemie wieder einen Strich durch die Rechnung und wir müssen uns abermals gedulden, bis das Nachtangeln in Frankreich wieder geduldet wird.

Start nach Maß

Vor gut zwei Wochen war es endlich so weit, und ich habe mich auf zu meiner ersten Nacht ans Wasser gemacht. Die Vorfreude war natürlich riesig. Aktuell bin ich viel Daheim am Bau unserer neuen Terrasse beschäftigt und möchte diese so schnell es geht fertigstellen. Das hält mich immer davon ab rauszukommen denn, wenn mal gutes Wetter aufkommt arbeite ich dort weiter, anstatt Fischen zu gehen. Aber jetzt musste es mal sein das Werkzeug links liegenzulassen und den Hammer gegen die Ruten zu tauschen. Es ging, wie auch schon im Winter, an den See mit viel Totholz. Ich versprach mir, da der See sehr flach ist, dass die Fische dort schon etwas aktiv waren. Schnell waren die Sachen im Bus verstaut. Alles war schon vorbereitet, sodass es direkt losgehen konnte. Kurz vor dem Dunkel werden kam ich am Wasser an und niemand war am See was schon mal sehr gut war. Der Plan war kleine Fallen mit wenig Futter und auffälligen Hakenködern zu stellen.

Ich bereitete wieder, wie auch schon im Winter, einen Mix aus Boilies, Dosenmais, Teig, Boiliemix und Liquid zusammen. Dieser setzt eine schöne Wolke unter Wasser und die Krill sowie Liver Boilies arbeiten perfekt auch bei kaltem Wasser. An zwei Ruten kamen Schneemänner und an die dritte ein Multirig. Peter Schwedes hat mal zu mir gesagt, ein Pop Up bei Nacht fische ich nicht, da habe ich kein Vertrauen drin. Fischt ihr Pop Up Montagen auch bei Nacht? Ich definitiv! Damit konnte ich schon so manchen richtig guten Fisch fangen. Da das Wasser noch sehr trüb ist, verwende ich leuchtende Fluo-Farben wie pink, gelb und orange. Alle Ruten wurden Ufer nah abgelegt und ein, zwei Hände Futter darüber verteilt. Als dann alle Ruten lagen, war es auch schon dunkel. Eine leichte Brise wehte. Es war recht frisch und ich dachte, ein offenes Zelt würde schon langen. Zwar hatte ich einen dicken Schlafsack auf meiner Liege, doch der Wind drückte förmlich in mein Zelt und mir wurde einfach nicht warm. Nach einer guten Stunde reichte es mir und ich ging runter zum Auto, um mir die Front für mein Frontier zu holen.

Gerade als ich das Auto aufschließen wollte, vernahm ich ein Geräusch. Etwas verwundert blieb ich wie angewurzelt stehen. Da war es wieder. Alter, das ist mein Bissanzeiger. Ich rannte hoch zur Rute und beide Swinger hingen voll unterm Blank. Was war denn hier passiert?! Ich wartete kurz ab, welche Rute jetzt den Fisch am anderen Ende der Leine hatte und nahm, nachdem sich die Spitze der rechten Rute bewegt hatte, jene auf und drillte meinen ersten Fisch. Langsam pumpte ich ihn vom Holz weg und er fühlte sich gar nicht so schlecht an. Aber meine linke Rute machte immer noch Anstalten. Ich nahm auch diese auf, und es hing doch allen Ernstes auch hier ein Fisch dran. Was ging denn hier ab. Mit beiden Ruten in den Händen kurbelte ich sie Stück für Stück vom Holz weg. Als ich beide ein Stück weghatte, legte ich die Linke wieder ab und drillte erstmal den ersten Fisch sicher zu Ende, bis ich ihn im Kescher hatte und nahm dann die andere auf, um auch diesen Fisch nach einem starken Drill in den Kescher zu befördern. Der Plan war aufgegangen und das schon nach eineinhalb Stunden.

Schlaflose Nacht

Es war eisig kalt und ich verlor keine Zeit die Ruten wieder an ihre Plätze zu bringen, denn ich wollte schnell zurück in meinen Schlafsack. Doch vorher musste ich die Front ein Zippen, um dem kalten Wind zu trotzen. Ja, ich bin kein Freund von niedrigen Temperaturen und mir wird schnell kalt. Doch, bevor ich es wieder ins Warme schaffte, knallte der Swinger meiner Rute mit dem Multirig unter den Blank. Diesen Fisch musste ich mit dem Boot holen, da die Rute ums Eck in einer kleinen Bucht, in die der Wind drückte, lag. Und schnell musste ich noch dazu sein, denn es liegen relativ viele Hindernisse dort am Grund, in die die Fische gerne hineinziehen. Aber alles ging gut und ich konnte den Fisch sicher Keschern. Da wurde die Schwedes-Theorie widerlegt. Wieder ein Fisch auf Pop Up bei Nacht.

Endlich hatte ich es geschafft und war zurück in meinem Schlafsack. Das Zelt war nun endlich geschlossen und hielt den eisigen Wind ab - eine Wohltat. Doch die Nacht ging so weiter, wie sie angefangen hatte. Ich bekam nicht wirklich Schlaf und die Fische schienen immer wie abgesprochen zu beißen und das kurz nacheinander. Und so konnte ich die Nacht noch drei weitere Fische bis zum Morgengrauen fangen. Nach einem herrlichen Tee machte ich mich ran die Fische zu fotografieren. Es sollte sich schwieriger gestalten, als gedacht, denn es hörte einfach nicht auf zu beißen. Das soll jetzt keine Beschwerde sein, aber es ist ganz schön stressig. Trotzdem freute es mich mega, dass es so gut lief. Dazu muss ich sagen, dass der See es hergibt, so viele Bisse zu bekommen. Der Bestand ist sehr gut, und wenn die Fische aktiv sind, sind solche Ergebnisse durchaus machbar. Dazu kenne ich den See sehr gut und weiß genau was ich zu tun habe, um schnelle Bisse zu erzeugen. Hört sich einfach an, hat im Winter aber überhaupt nicht funktioniert.

Das richtige Futter machts

Die Fische springen sehr gut auf Futter an und mein Mix ist sehr wasserlöslich und arbeitet, wie schon erwähnt, auch super bei kalten Wassertemperaturen.
Futter ist nicht gleich Futter. Ich habe meine Futterplätze die letzten Jahre viel mit der Unterwasserkamera kontrolliert und dabei viel gelernt. Unter anderem, dass Kohlehydrat-Boilies nicht wirklich gut bei kaltem Wasser funktionieren und die Fische Fischmehl-Boilies bevorzugen. Dabei spreche ich jetzt nur von den Boilies von HZ Baits. Wie es bei anderen Firmen aussieht, weiß ich natürlich nicht. Man kann auch mit den Kohlehydrat-Boilies im Frühjahr Fische fangen ganz klar, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Fischmehl-Köder viel schneller angenommen werden. Die Köder sind weicher, fetthaltiger und nehmen schneller Wasser auf, um die Inhaltsstoffe freizugeben.

Weiter geht‘s

Zum Mittag wollte ich eigentlich wieder zu Hause sein, aber die Bisse ließen nicht nach. Ich bekam bis zum Einpacken noch ganze fünf Runs. Am Ende meiner Session hatte ich zehn Fische auf der Habenseite. Ich war richtig gerädert und müde aber die Speicherkarte voll. Eine super Session, die mega viel Spaß gemacht hat und die Motivation hochhält. Denn für die kommenden Wochen und Monate verschreibe ich mich einem neuen Gewässer, in dem einige richtig große Fische schwimmen, die ich natürlich gerne fangen würde. Die Wegstrecke ist ein ganzes Stück, was großartiges Vorfüttern nicht wirklich zulässt. Von daher steht der Plan, dass ich komplett instant dort vorgehen werde. Es sind keine Boote oder Futterboote gestattet. Nur Werfen, was ich ziemlich geil finde, denn so habe ich schon lange nicht mehr privat gefischt. An den meisten unserer Seen darf man ein Boot benutzten. Was bei den tiefen Baggerseen von großem Vorteil ist, wie ich finde. Von daher freut es mich richtig mal wieder einfach nur zu werfen, was zudem auch sehr gut passt, da ich gerade neue Rollen und Wurfruten testen darf.

Voller Vorfreude

Das Frühjahr war bis jetzt alles andere als ein Frühjahr. Es glich noch mehr dem Winter und wir sind deutlich später dran als die Jahre zuvor. Ich denke immer, ich hätte den ganzen April und das schöne Frühjahr verpasst. Aber jetzt erwacht erst alles zum Leben und viele der Gewässer sind noch überhaupt nicht produktiv gewesen. Ich freue mich riesig auf die Saison, auch wenn sie wieder nicht ganz einfach wird aufgrund vieler Corona-Beschränkungen. Gerade was die Reisen ins Ausland betrifft und die Ausgangsbeschränkungen, die das Nachtangeln vielerorts nichts gestatten. Aber ich werde euch teilhaben lassen an meiner Zielfischjagd. An den Höhen sowie Tiefen die ich erleben werde. Und natürlich werdet ihr auch alles Weitere zu unseren nächsten Drehs erfahren. Aktuell steht ein neues In Session mit Hambsch Video auf dem Plan, dass wir Ende April, zusammen mit Peter Schwedes, abdrehen werden. Es geht an den Altrhein und ich bin gespannt was die Jungs dort auf die Matte legen werden. Wie immer wird es sicherlich sehr informativ und bestimmt den ein oder anderen Fisch zu sehen geben. Das Video wird noch diesen Monat zu sehen sein.

Euch allen ein erfolgreiches Frühjahr und einen schönen Start in den so sagenumwobenen Mai. Definitiv einer der richtigen Big-Fish Monate, den ich mit Sicherheit ordentlich auskosten werde. Bis zum nächsten Mal, wenn ich euch von meinem neuen Gewässer und meinen ersten Versuchen dort berichten kann.

Tight Lines,

Benny

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