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Carp Life Balance / 30.09.2021

CARP LIFE BALANCE: Fangrausch im Familienurlaub - so klappt das

Wie bereits im letzten Teil erwähnt, hatten wir einen super Start in unseren Familienurlaub. Nach nicht einmal achtzehn Stunden angeln, konnte ich bereits einen richtig guten Schuppi fangen. Aber in diesem Teil will ich euch nicht nur darüber Berichten wie viele oder schöne Fische ich fangen konnte, sondern was mir bei einem Familienurlaub wichtig ist. Ich möchte einmal auf die einzelnen wichtigen Punkte eingehen und euch näherbringen, wie wir unseren ersten Familienurlaub mit Angeln verbracht haben.

Die Location

Es sollte ein Gewässer sein, an dem ich aus dem Auto angeln konnte. Wir wollten es so einfach wie möglich halten. Ich wollte keine zwei Liegen, ein Reisebett und ein XXL-Zelt mitschleppen und jedes Mal wieder alles auf und abbauen. Gerade da die Fahrt aus dem Norden Deutschlands in den Süden Frankreichs sehr lange dauert und wir die Fahrt aufgrund unseres Sohnes splitten mussten, damit er sich auch mal bewegen und vernünftig schlafen konnte. Und dafür hatten wir uns ein Dachzelt gekauft. So ein Teil ist einfach genial. Nicht ganz günstig, aber mit Kind eine super Lösung, um überall rast zu machen, zu pausieren und zu schlafen. Einfach drei Verschlüsse geöffnet und das Zelt geht von alleine auf. Bettwäsche und Kissen sind bereits drin und können auch drinbleiben. Somit muss nicht erst ein Zelt und die Liegen aufgebaut werden. Das erleichtert einiges.

Zudem hat es den Vorteil, dass es sich Frau und Kind darin schön bequem machen können, während ich am Platz im Zelt schlafe und niemanden durch die Funkbox wecke, wenn ich einen Lauf bekomme. Ganz wichtig: Auffahrkeile, damit das Auto auch gerade steht sonst liegt man schief und schläft bestimmt nicht sonderlich gut. Zudem müssen wir nicht großartig Equipment und Tackle schleppen. Es konnte alles was wir brauchten im Auto bleiben und nur was ich zum Angeln brauchte musste raus.

Equipment

Unabdingbar ist für mich eine gute Kühlbox geworden. Gerade im Sommer bei extremer Hitze ist etwas Kaltes zu Trinken schon geil. Und auch Aufschnitt oder frische Lebensmittel gehören einfach dazu und ohne Möglichkeit diese zu kühlen geht es einfach nicht. Eine gute Dometic Absorber Kühlbox mit 41L Fassungsvermögen ist ein Must Have. Und mit einer 5L Gasflasche kommt man auf voller Leistung 2 Wochen hin. Dann kühlt sie ganze 30 Grad unter Umgebungstemperatur was selbst bei 40 Grad Außentemperatur immer noch 10 Grad währen und das ist das Extrembeispiel. Zudem hatte ich in meinem VW Bus eine Ebene im hinteren Teil verbaut, um unsere Sachen und mein Tackle besser verstauen zu können. Somit liegt nicht alles aufeinander und man kommt ohne Probleme an die unteren Sachen ran. Zudem ein paar Euroboxen zum Verstauen von Ersatzsachen, die man jetzt nicht sofort benötigt. Im vorderen Teil nen Session Storage von Fox, (das ist dieses Regal zum Aufziehen) um alles was man Täglich braucht immer griffbereit zu haben.

Da kam schon einiges am Kram zusammen, gerade auch das Futter – gute 170 Kilo Boilies und 2 Eimer Tigernüsse nahmen ordentlich was ein und legten die Karre ordentlich tiefer. Aber eine gute Planung und gutes Packen, das können wir Karpfenangler ja eh besonders gut, und alles passte problemlos ins Auto. Es war sogar noch etwas Luft. Was auch nicht fehlen durfte, um aus dem Auto zu Leben und sein Camp zu errichten, war ein Tarp. Da ich keine Markise hatte musste unser Fox Tarp herhalten. Es eignet sich perfekt, um es über den Bus zu spannen und sich vor der Sonne zu schützen, oder auch bei schlechtem Wetter vor Regen.

Das Gewässer

Am Gewässer selbst wollten wir einen Platz, an dem wir gut und auch etwas versteckt stehen konnten. Wir wollten Ruhe, Abschalten können und unseren Urlaub genießen. So etwas könnte ich auf einem Campingplatz zum Beispiel nicht. Also schauten wir nach genau solchen Plätzen und nicht nach einem Angelplatz, der mir am meisten zusagte. Da müssen Kompromisse gefunden werden und es sollte ja ein Familienurlaub werden, bei dem ich auch angeln konnte, aber das Angeln an sich nicht im Vordergrund steht. Meistens ist es ja so, dass die Fische eh nachts beißen und somit hatten wir tagsüber Familienzeit. Zudem wollten wir einen Platz, an dem wir evtl. auch den ganzen Urlaub verbringen und nicht öfter moven.

Diesen fanden wir auch in einer Bucht, aus der das Wasser schon verschwunden war. Der See wurde Stück für Stück abgelassen und der Boden schon fest genug, dass man Ihn befahren konnte. Wir stellten uns direkt an die Bäume mit Blick auf Wasser. Einfach perfekt. Was wir nicht bedachten das es die nächsten Tage richtig heiß werden sollte. Temperaturen von bis zu 40 Grad und wir standen voll in der Sonne. Von morgens bis abends. Das Dachzelt heizte sich somit richtig gut auf und für den kleinen war, bis die Sonne unterging, nicht richtig an Schlaf zu denken. Also parkten wir das Auto nach ein paar Tagen noch einmal um und stellten uns seitlich an die Bäume, sodass wir ab abends schön schatten hatten. Es war einfach viel angenehmer und auch das Dachzelt wurde jetzt nicht mehr so heiß und der Kleine konnte super schlafen. Eingekauft hatten wir soweit alles im Vorhinein, sodass wir erst nach einer Woche einmal los mussten, um ein paar frische Sachen zu holen. Tarp gelöst, Dachzelt eingefahren, und los ging es. Ich blieb natürlich bei den Ruten und hoffte auf einen Biss, der an diesem Nachmittag auch noch kam.

So ein Urlaub mit Kind ist nochmal was ganz anderes. Man hat eigentlich keine freie Minute, es sei denn, er schläft gerade. So etwas schlaucht schon ganz gut, macht aber auch unheimlich viel Spaß den Kleinen zu sehen, wie er draußen spielt, mit uns badet und sich an allem erfreut. Eine komplett neue Erfahrung für uns. Wenn er dann abends schlief, gab es noch ein bisschen Zeit für uns und wir konnten mal kurz abschalten, bevor wir platt ins Bett oder in meinem Fall auf die Liege fielen.

Nachtschicht

Natürlich soll es in diesem Teil meiner Kolumne auch wieder ums Angeln gehen. Nach einem Tag mit vollem Programm und bei weit über 30 Grad ist man am Abend auch ganz schön fertig. Aber genau da kommt mein Hobby zum Tragen. Ich wollte ja Fische fangen. Also machte ich, soweit ich das noch nicht getan hatte, die Ruten nochmal neu, bereitete noch etwas für die Nacht vor und legte mich dann auch schlafen. Oftmals nutze ich dafür auch die Mittagspause, während Marlo schlief. Ein Teil der Bisse kam nachts. Da mussten Rigs vorgebunden und das Futter fertig sein und alles was im Boot noch so benötigt wurde, um die Rute sofort nach einem Fang direkt wieder am Platz abzulegen, um nicht unnötig hin und her zu fahren. Denn ich wollte so schnell es geht wieder in den Schlafsack, um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen und fit für den nächsten Tag zu sein denn, mit Ausschlafen war nichts.

Die Taktik

Als wir den Platz bezogen sprangen in der Zeit, in der wir unser Camp aufbauten, im Freiwasser ca. 2-3 Fische. Sonst nirgends. Da war mir schon klar, dass dort irgendwo nh Rute hinmusste. Im Anschluss machte ich das Boot startklar und baute mein Camp auf. Über den Mittag suchte ich das Freiwasser mit Hilfe meines Echolots nach interessanten Spots ab. Und tatsächlich viel mir beim Überfahren eine kleine Unregelmäßigkeit am Grund auf. Diese zeichnete sich ganz leicht auf meinem Echo ab. Was das genau war konnte ich nicht sagen. Jedenfalls ist dort etwas gewesen. Ich fuhr erstmal ein Stück weiter, um dann wieder kehrt zu machen in der Hoffnung noch in derselben Linie zurückzufahren und wieder auf die Stelle zu stoßen. Und genau das tat ich zum Glück auch. Ich speicherte mir den Platz direkt im Echolot ab und erkundete das nähere Umfeld genauer. Was ich hier ausmachen konnte war eine kleine harte Stelle mitten umringt vom weichen Boden ohne jegliche Struktur. Die Stelle war, wenn es hochkam, vielleicht 2x2m groß.

Es war aber was, das definitiv nicht zum Rest passte und für mich den Hotspot in diesem Bereich ausmachte. Dort musste irgendetwas sein oder die Fische passierten diesen Punkt vielleicht auf ihrer Zug-Route. Wie ein kleines Miniplateau was so 20-30 cm höher war als der Rest drumherum. Hier fütterte ich eine gute Menge Boilies, so ca. 7-8 Kilo großflächig, um vorbeiziehende Fische mit meinem Futter anzusprechen.

Der Hot Spot

Am Anfang fischte ich erst eine Rute darauf, später dann legte ich eine Zweite daneben in den weicheren Boden, in dem immer mal wieder ein harter Fleck auszumachen war. Diese Flecken entpuppten sich später als Muscheln. Beim Ablegen meiner Rute hing ich kurz am Grund fest und kam dann wieder frei. Als ich die Montage hochholte, um den Haken zu kontrollieren hing eine Dreikant Muschel direkt auf meinem Haken.

Ich hatte mit dem Platz voll ins Schwarze getroffen. Genau dieser Platz, auf dem ich zwei Ruten liegen hatte, rechts die Hartliegende mit einem 24mm Active Krill Hard & Light und die Linke meist etwas weicher liegen mit einem Schneemann, brachte mir fast alle Fische. Nur an den ersten 3-4 Tagen bekam ich auch Bisse auf die beiden Ruten, die vor Holz lagen. Danach wechselte das Wetter von Bewölkt und Teilweise Regen auf richtiges Sommer Wetter und ich konnte auf die beiden Ruten den ganzen Urlaub keinen einzigen fisch mehr fangen. Schon abgefahren denn die anderen beiden Ruten im Freiwasser brachten täglich Fische. Mal die eine dann wieder die andere. Am Ende brachte aber die Rute, die komplett hart mit dem 24mm Sinker lag, die meisten und besten Fische. Hier verteilte ich auch nach jedem Biss gute 4 Kilo Boilies. Manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger, je nachdem was für ein Gefühl ich gerade hatte wieviel gehen könnte.

Am Anfang habe ich mir gesagt, wenn ich ein oder zwei von den geilen Fullys, die hier drin schwimmen, fangen könnte und einen Dicken wäre ich mega Happy. Das ich dann aber ganze 10 Beautys gefangen haben plus nen Dicken und ein paar weitere richtig geile Fische, hätte ich nicht zu glauben gewagt. Es waren somit zwei unvergessliche Wochen, bei denen ich einfach locker weg 14 Tage von einem Platz geangelt und die Sache einfach ausgesessen habe. So etwas hatte ich noch nie zuvor gemacht. Es fühlte sich nach Urlaub an ohne Stress und den inneren Druck fangen zu müssen. Wenn was geht, umso besser dachte ich mir. Klar, fangen wollte ich und das Ziel nen Dicken zu fangen bestand natürlich auch. Das gehört bei mir einfach dazu, aber ich wollte es nicht erzwingen. Wenn ich mein Ding so durchziehen würde, dann kommen sie schon, dachte ich mir. Und genau so war es. Der Plan ging voll auf und unser erster gemeinsamer Familien Angelurlaub wurde zu einem vollen Erfolg.

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