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Der Stalker / 27.01.2021

DER STALKER #1 - mein Jahresrückblick - 60er an freier Leine und so...

Chris Ackermann, der Autor von „Mein Weg", ist für uns einer der erfolgreichsten und interessantesten Big Fish-Angler der Karpfenwelt. Er steht für mobiles Angeln, das Schnorcheln, ungewöhnliche Herangehenswesien, das Fallenstellen und unfassbare Fänge - dabei ist er völlig auf dem Boden geblieben, nahbar und liebenswert. Wir verkünden mit stolz: Ab sofort schreibt Chris monatlich für euch an genau dieser Stelle!

Mit einem lauten Seufzer ließ ich mich auf meinem Stuhl im Pausenraum nieder, griff nach meiner Wasserflasche und pumpte den darin befindlichen Rest auf einen Zug ab. „Halleluja, ist das wieder eine Schicht!“ Zum Jahresbeginn hatte ich meinen Betrieb gewechselt, musste mein vertrautes Terrain verlassen und nun versuchen, in einer neuen Chemieanlage, die gerade in der Anfahrphase steckte, Fuß zu fassen. Dass das einiges an Rennerei und Kopfzerbrechen mit sich bringt war mir klar, doch die kilometerweise „Treppenrennerei“ hatte ich so krass nicht auf dem Schirm. Nun ja, irgendwie tat mir das gut. Neues für Kopf und Seele – nach fast 20 Jahren in ein- und demselben Betrieb wahrscheinlich aller höchste Eisenbahn…

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Voller Motivation

Mit den neuen Aufgaben und der dadurch entstandenen Motivation blühte auch wieder mein Verlangen ans Wasser zu kommen auf. Im Vorjahr war meine Angelei etwas eingeschlafen. Die Luft war raus – keine Ahnung warum. Vermutlich war es den Umständen geschuldet, in denen ich mich seit gut über einem Jahr wiederfand. Umstände, die mich mehr als glücklich machten und das Verlangen ans Wasser zu gehen nach Hause in die eigenen vier Wände verschob… Was so eine Frau doch alles bewirken kann.

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Der rote Faden

2020 wollte ich auf alle Fälle in Ruhe und ausnahmsweise mal wieder mit Plan angehen lassen. Sicher war ich die letzten Jahre ohne auserkorenen „Zielfisch“ recht erfolgreich, so richtig glücklich machte mich diese Angelei allerdings nicht. Ich brauche einen roten Faden, etwas zum Festbeißen, ein fixes Ziel vor Augen. Habe ich das nicht, angle ich sporadisch - mal hier mal da - und bekomme letzten Endes nie einen festen Draht zu einem Gewässer. Es tut einfach gut und ist für gute Ergebnisse wichtig, am Ball zu bleiben und sich nicht in einem Wirrwarr aus Gewässern zu verzetteln.

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Schuppis im Visier

Im Fokus hatte ich für die anstehende Saison zwei bestimmte Gewässer. Das eine stand seit vielen Jahren unter einem enormen Angeldruck – der vielen dicken Fische sei Dank – und begleitete mich bereits mein halbes Leben. Am anderen Gewässer war es anglertechnisch etwas angenehmer, die Fischdichte und der zu erwartende Ertrag allerdings auch sehr übersichtlich. Klar war, dass ich an dem See mit dem intensiven Angeldruck nur aktiv angeln wollte. Spontan, flexibel und wenn möglich sogar mit freier Leine auf Sicht - Ich hatte in der Vergangenheit zwar nahezu den gesamten Fischbestand bereits einmal in den Händen gehalten, wollte diese beiden, mittlerweile zu wahren Riesen abgewachsenen Schuppis, allerdings gerne noch einmal in meinen Armen wiegen. Prinzipiell bin ich ja der Meinung, dass ich Fische, nachdem ich sie bereits einmal gefangen habe nicht noch einmal fangen muss. Die Beiden hatten allerdings ihr damaliges Gewicht mehr als verdoppelt und das machte das Ganze für mich wieder etwas interessanter.

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Guter Einstieg

Das Angeljahr 2020 startete für mich bereits Mitte Januar. Spontan zog ich für eine Nacht an vertraute Gefilde, an ein Gewässer mit sehr gutem Fischbestand – ideal um eine Saison einzuläuten! Das Glück war auf meiner Seite und der Erfolg blieb nicht aus! Die erste Nacht 2020 bescherte mir eine Hand voll Fische. Darunter einen schönen Schuppi über 20kg – was ein perfekter Einstand!

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Finding them is key

Nach dieser einen Nacht am Wasser schlief mein Angeln etwas ein. Geburtstage und Co standen im Vordergrund und gerade als ich mich wieder aufraffen und meiner geliebten Passion nachgehen wollte brach „DAS“ Chaos aus. Corona suchte die Menschheit heim und hat uns bis heute alle fest im Griff! Die von mir visierten Gewässer waren der Pandemie und der damit verbundenen Homeoffice- und Kurzarbeit wegen teilweise über Wochen hinweg belagert und raubten mir größtenteils die benötigte Energie meine Freizeit an eben diesen Gewässern zu verbringen. Unsere Anlage lief weiter wie zuvor, von Kurzarbeit war nie die Rede und zur Freude der Kids musste auch der Unterricht fortan zuhause durchgeführt werden – echt klasse! Meine kleinen Zeitfenster wurden durch diese ganzen Umstände natürlich nicht größer. Dennoch gelang es mir manchmal meinen inneren Schweinehund zu überwinden und wenigstens für kurze Sessions an das stark belagerte Gewässer zu tuckern. Ich hatte mir ja ohnehin vorgenommen mobil und aktiv zu angeln, da kamen mir diese kurzen Stippvisiten vor oder nach der Arbeit gerade recht. Gesagt, getan… Immer wieder schlich ich um diesen 6ha kleinen See, den Blick stets aufs Wasser gerichtet, musste aber feststellen, dass sich die Jungs und Mädels in diesem Frühling überhaupt nicht zeigen wollten. Die ersten Male fuhr ich also, ohne überhaupt erst einen Versuch zu wagen, wieder nachhause oder zur Arbeit. Recht spät, wenn ich mich recht erinnere war es Anfang, Mitte Mai, als sich die ersten Fische blicken ließen und auch die beiden Riesen zwischen all den anderen tollen Fischen zum Vorschein kamen. Ich wollte einen der Beiden. Einen der Schuppis. Unbedingt! Zu oft hatte ich die Chance einen der beiden Megafische auf Sicht zu fangen verpasst, dieses Jahr musste es einfach klappen!

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Blackspot

Schon beim ersten Versuch, bewaffnet mit `ner Rute in der einen und `nem Kescher in der anderen Hand, fing ich einen der beiden Fische, die ich mir so sehr gewünscht hatte! Blackspot - einer der beiden abgewachsenen Riesenschuppis – saugte den kleinen pinkfarbenen Pop Up ein und machte mich für einen Moment zu dem glücklichsten „Stalker“ auf Erden. Er war mein, gefangen an freier Leine, Aug` in Aug`, ein „Twotone Schuppi“ und über 32kg schwer – ich kann das eigentlich kaum in Worte fassen was in solchen Momenten in mir vorgeht.

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Der erste Futterplatz

Das Frühjahr startete einfach perfekt und ließ das wohlige Gefühl in mir aufkommen wieder auf dem richtigen Wege zu sein. Motiviert blieb ich am Ball, fing weitere Fische auf Sicht und begann dann gegen Ende des ersten Lockdowns einen Spot regelmäßig zu füttern. Ich wurde mit einigen schönen Fischen belohnt und ehe ich mich versah, waren die warmen Tage gezählt. Der Herbst stand vor unserer Tür und mit ihm die zweite, schlimme Phase jener Tage…

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Corona streicht die Nächte

Jetzt, in der Phase des zweiten Lockdowns hat sich das Feld am Wasser extrem gelichtet. Ausgangssperren, verschärfte Regelungen, Ängste. Nach diesem teilweise doch sehr entspannten Sommer hat es uns alle härter getroffen, als das viele von uns erwartet hatten. Wer hätte das gedacht, dass uns so etwas in der Art je heimsuchen wird? Während ich diese Zeilen hier in meinen Laptop hämmere schreiben wir mittlerweile den 30. Dezember 2020. Wider Erwarten angelte ich in diesem verrückten Jahr lediglich zehn Nächte, fand mich aber oft in den frühen Morgenstunden am Wasser wieder...

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Ihr seid dabei

Ich hatte an meinen Zielen festgehalten und manches Ziel erreicht - aber da ist definitiv noch Luft nach oben. 2021 wird besser, das spüre ich irgendwie. Ich habe Pläne, ich habe Ziele. Das sagenumwobene Mindset scheint zu passen und ich freue mich riesig euch fortan hier bei Carpzilla in einer monatlichen Kolumne an meiner Angelei teilhaben zu lassen.

Ich wünsche jedem da draußen ein gesundes, schönes und erfolgreiches neues Jahr. Lasst uns nach vorne schauen und das Positive im Leben in den Vordergrund rücken – Negatives gab es 2020 schon zu Genüge!

„Nur Digge“ und schöne Momente am Wasser,

Chris Ackermann

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