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Watercraft / 08.12.2022

Thomas Talaga: Futter ist nicht gleich Futter

Es gibt Gewässer, da war ich mit bestimmtem Futter und Ködern unglaublich erfolgreich und das exakt selbe Konzept hat anderswo auf ganzer Linie versagt. Vielleicht haben Sie das ja auch schon erlebt.

An ganz bestimmten Wassern habe ich zum Beispiel mit Kleinködern, wie Partikeln, fast schon sensationell abgeräumt. Gut zubereitet haben hier Mais, Weizen, Hanf und Co. dermaßen zugeschlagen, dass es ein wahres Fest war. Doch auch dies ist keineswegs ein Patentrezept. Anderswo hätte ich mir nämlich hiermit ganz schön Blutblasen gelaufen. Dort waren dann weit weniger attraktive, dafür allerdings extrem resistente Boilies die weitaus bessere Lösung. Ich muss zugeben, beim Hausieren mit Attraktivität war ich schon weit häufiger schlecht beraten. Dies gilt insbesondere, wenn ich es auf wenige, dafür echt kapitale Ausnahmeexemplare abgesehen habe. Dann wäre ein richtig guter Fischbesatz eine erste entscheidende Begründung, die wunderbar hierfür herhalten könnte. Beifische, wie das nicht seltene Vorkommen der heißgeliebten Brassen, wären ein anderes Ausschlussargument. Doch nicht immer sind die Gründe für dieses oder jenes so offensichtlich geartet. 

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Verschiedene Gewässer, verschiedene Nahrung

Vielmehr können die Gründe sehr vielfältig sein. Auch wenn es sich „nur“ um Karpfen handelt: jedes Wasser ist ein absolutes Unikat. Einerseits kann das an den strukturellen Gegebenheiten liegen, die immer irgendwie anders geartet sein können. In einem tiefen, von Wald umsäumten Baggersee herrschen nämlich völlig andere Bedingungen als in einem flachen Natursee, an dem der Wind seine Kräfte extrem in die Waagschale werfen kann.

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Wenn heftige Strömungen ihrem Unwesen freien Lauf lassen können, so hat dies sicherlich vollkommen andere Konsequenzen als es im sauerstoffärmeren Tiefenwasser der Fall sein wird. Und damit meine ich nicht unbedingt nur das direkte Umfeld, welches sich dadurch den Karpfen eröffnet. Nein vielmehr könnte man die Tropen mit einer Wüste vergleichen. Hier oder dort gedeihen auch völlig andere Pflanzen und Organismen. Für bestimmte Lebewesen bietet das eine Habitat ein nahezu perfektes Umfeld, währenddessen es sich im anderen völlig anders darstellt. Gleiches gilt dann natürlich auch für das vorhandene Nahrungsrepertoire. Für mich macht genau dies einen wirklich großen Unterschied. Wenn Karpfen sich durch ein massives Feld von Mückenlarven oder Tubifex wühlen, dann gehen sie total anders vor als beim Absammeln von größeren Schnecken in Pflanzenfeldern oder der Uferregion. Logisch, oder?

Optischer oder olfaktorischer Reiz?

Und dann gibt es ja auch noch so etwas wie die Sichtigkeit des Wassers. Fast schon logisch, dass im glasklaren Flachbereich die optische Wahrnehmung deutlich mehr Einfluss hat als die sensorische. Entgegengesetzt schaut es in trüben oder den Wassern aus, die über eine natürliche Färbung verfügen. Hier werden die Fische sich weit mehr mit ihren tausendfach vorhandenen Geschmackrezeptoren als mit ihrem ganz banalen Augenlicht zurechtfinden. Bei so augenscheinlichen Unterschieden ist es dann natürlich auch sonnenklar, dass hier andere Köder, bzw. ein völlig entgegengesetztes Futter- und Köderkonzept über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. An dieser Kategorie von Gewässern würde ich vielmehr auf eine gehörige Portion an Attraktion, als auf die anfangs angesprochenen resistenten Boilies, setzen. Hier ist Weichfutter, welches ich mit aromastarken Liquids durchmischt habe, ein erstes Ass im Ärmel. Und als „richtigen“ Köder würde ich dann passenderweise auch gern mit gesoakten Boilies hantieren. Eine Ummantelung mit Teig kann uns hier dann ebenfalls in die Karten spielen. Wie Sie bereits unschwer erkennen können, spielt dann für mich die Sensorik meiner Köder und des Beifutters die allererste Geige.

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Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr!

Thomas Talaga

Thomas Talaga: Futter ist nicht gleich Futter

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