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Watercraft / 01.12.2021

Thomas Talaga: Instant oder Futterplatz?

Nicht immer stellt sich überhaupt die Frage, ob wir einen Futterplatz anlegen oder aber doch lieber instant, also ohne jegliche Vorbereitung fischen. Denn wenn das Zeitkontingent es nicht zulässt, dann wird es mit einer futtertechnischen Vorbereitung natürlich nichts. Gleiches gilt ebenso, wenn in der Futterkammer bereits gähnende Leere herrscht.

Doch was sind überhaupt die Vorteile eines so hoch gepriesenen Futterplatzes? Wie üblich, gehen auch hier die Meinungen ziemlich weit auseinander. Aber als Karpfenangler, der das Anlegen eines Futterplatzes klar bevorzugt, weiß ich von so einigen Vorteilen zu berichten. Durch die regelmäßigen Futtergaben lassen sich auch in sehr dünn besetzten Gewässern immer noch ganz ordentlich Karpfen fangen. Dieses Argument spornt mich persönlich immer wieder an, den Aufwand zu betreiben, den so ein Futterplatz in der Regel mit sich bringt. Und mal ernsthaft: Wenn Sie es erst einmal raushaben, dass Ihre bessere Hälfte eine begnadete Köchin ist, werden auch Sie ziemlich regelmäßig den Raum in Ihrer Wohnung aufsuchen, der sich Küche nennt. Oder liege ich damit etwa falsch? Ich halte das zumindest so! Leider Gottes sieht man das bei mir auch ganz gut an diesem verflixten Teil, das sich Waage nennt.

Jetzt aber wieder rasch zum Thema zurück. So oder zumindest ähnlich halten das auch unsere Karpfen. Haben sie erstmal Wind davon bekommen, dass es hinter der steilen Kante am Schilf immer nach den tollsten Leckereien duftet, schauen sie natürlich auch regelmäßiger dort vorbei. Und wenn sie hierbei dann mit einem Erfolgserlebnis in der Form eines gut gefüllten Bauches belohnt werden, wird das gern zum festen Ritual. Und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, da warten die „Jungs & Mädels“ schon regelrecht auf die erneuten Futtergaben. Ja, das macht dann sogar einem als recht träge verschrienen Karpfenangler echt Laune. Und wenn es sich dann noch um einen sogenannten „Low-Stock-See“ handelt, umso mehr. Dort habe ich es mit einer ausgeklügelten Futtertaktik schon ziemlich häufig erlebt, dass ich nicht einmal alle Montagen auslegen konnte. Gerade eben erst war der erste Hakenköder scharf gestellt, da rannte auch schon gleich die Rolle los. Oder aber, wenn es dann doch noch geklappt hatte, kreischte halt ein Fanggerät nach dem anderen vor sich hin. Da war dann scheinbar fast alles an Großfischen geballt auf meinen Spots. Oha, so kann Überforderung sogar zu einem echten Highlight der Saison werden…

Thomas Talaga: Instant oder Futterplatz?Thomas Talaga: Instant oder Futterplatz?

Aber ja, normal ist das an solchen Gewässern natürlich keinesfalls. Ohne einen gut vorbereiteten Futterplatz steht man hier jedenfalls vielmehr auf verlorenem Posten. An so dünn besetzten Wassern benötigt man ein gutes Instrument, um die wenigen Fische zielsicher zu konzentrieren.

Fast schon logisch, dass Fische, die mit einem unbändigen Vertrauen fressen, auch eine einfache Beute darstellen. Ein großartiger „Montagefirlefanz“ ist dann auf jeden Fall kaum mehr notwendig. Da braucht man dann alles nur noch rein von der funktionellen Seite her zu betrachten.

Was aber wohl entscheidend bei dieser Geschichte ist, ist, „WO“ wir unseren Futterplatz anlegen. Ein falsch ausgewählter Spot wäre nämlich extrem vergebene Liebesmüh. Wichtig wäre hierbei, dass wir möglichst mitten in eine Zugroute der Karpfen treffen. Und glauben Sie mir besser, auch diese variieren immer wieder erneut. Lag sie vergangenen Monat noch ufernah vor Platz X, so könnte sie heute bereits vor Platz Y auf ordentlicher Distanz liegen. Von daher ist entweder der sprichwörtliche Papst in der Tasche vonnöten oder aber ein gewisses, besser noch sehr ausgeprägtes, Maß an Gewässerkenntnis.

Mit diesen Gedankengängen im Hinterkopf müsste man meinen, dass ohne einen gepflegten Futterplatz rein gar nichts gehen dürfte. Auch wenn es an diesen „Low-Stocks“ oftmals so sein wird: An einem normal oder gut besetzten Wasser ist man auf so ein Hilfsmittel keineswegs angewiesen. Hier reicht es auch schon aus, wenn man weiß, wo sich die Karpfen zu bestimmten Zeiten aufhalten. Und da hier ja auch ein paar Fische mehr herumschwimmen, haben wir den Vorteil sogar viel eher auf unserer Seite. Und wenn sich dann vielleicht einmal wirklich nichts ereignen sollte, können wir unser Glück ja auch noch einmal an einer anderen Stelle versuchen. Um rascher einen Anbiss zu provozieren, können bei der Instantfischerei auffälligere Köder deutlich vorteilhafter sein. Zudem werden zusätzlich ausgesendete Lockreize für mehr Erfolg sorgen. Ein netter PVA-Stick, ein schöner zusätzlicher Teigklumpen, krass gesoakte Köder oder punktgenaues Beifutter. All diese kleinen Dinge erzeugen nicht selten eine raschere Resonanz.

Thomas Talaga: Instant oder Futterplatz?Thomas Talaga: Instant oder Futterplatz?

Und ganz im Gegenteil, ich bin der festen Überzeugung, dass es manchmal sogar deutlich vorteilhafter sein kann, rein gar nichts vorgefüttert zu haben. Das kann völlig ohne Futterplatz sogar viel, viel mehr sein!

Auch wenn Sie es vielleicht bisher noch nicht in Erwägung gezogen haben: Nicht alle Köder sind für die Carps auch wirklich attraktiv. Nein, keineswegs! Nicht selten kann es daher ein unschätzbarer Vorteil sein, wenn die Fische solche Baits das allererste Mal zu sehen bekommen…äh, zu schmecken, meine ich natürlich. Wenn irgendetwas nur „geht so“ mundet, dann würden Sie vielleicht bei einer nächsten diesbezüglichen Darbietung auch keinen Bock mehr darauf haben. Oder sind Sie eher der Typ „Augen zu und durch“? Auch wenn ich keineswegs ein Kostverächter bin, so verzichte ich jedenfalls lieber auf Nahrung, die so ziemlich zum Abgewöhnen schmeckt. Und nicht unbedingt ganz so viele Karpfen scheinen dies anders zu sehen. Wer nur ziemlich durchschnittliche Boilies fischt, sollte besser regelmäßiger mal die Sorte wechseln. Dies allein könnte schon frischen Wind bringen, wenn die Karpfen davon bereits die Nase, beziehungsweise den Hals, voll haben. Die Fangerlebnisse werden es Ihnen dann jedenfalls danken.

Thomas Talaga: Instant oder Futterplatz?

Mehr über ausgeklügelte Strategien finden Sie in meinen Büchern „Watercraft –Erfolgreich Karpfenangeln“ Teil 1 bis 3! Dieses passende Weihnachtsgeschenk für den Karpfenangler ist natürlich hier im Shop auf Carpzilla erhältlich.

Ich wünsche Ihnen viele tolle und beeindruckende Fänge und eine gesegnete Weihnachtszeit!

Thomas Talaga   

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