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Top Tipps / 22.09.2021

Klaus´ Weg durch den Herbst: Futterplatz 1x1 #1

Aktuell befinden wir uns in einer anglerisch brandheißen Phase: dem Wechsel vom Sommer zum Herbst – jetzt schlägt die Zeit der Futterplätze! Ein Mann, der das Futterplatzangeln wie kaum ein anderer lebt, ist Aqua Products Teamer Klaus Wegmann. In den nächsten vier Monaten wird Klaus euch Schritt für Schritt an die Kriterien für den Aufbau eines solchen Platzes heranführen, seine Erfahrungen an euch weitergeben und zeigen wie erfolgreich die Futterplatzangelei im Herbst sein kann. Los geht’s mit Teil 1 seiner Top Tipps Reihe.

Der Sommer 2021 ist nun ganz offiziell vorüber, auch wenn es sich dieses Jahr so angefühlt hat, als ob es keinen Sommer gegeben hätte. Kalendarischer Herbstanfang ist der 22. September. Jetzt beginnt die Zeit der Futterplätze, die Fische sind sehr aktiv. Die Laichzeit ist längst vergessen und fast überall im Gewässer lassen sich Karpfen mit unserem Angelfutter ansprechen. Die natürliche Nahrung geht leicht zurück, langanhaltende Hochdruckgebiete, ohne Wind und unerträglicher Sommerhitze, gehören der Vergangenheit an. Es ist also immer genügend Sauerstoff im Wasser, die Karpfen nehmen regelmäßig Futter zu sich, alles in allem, sehr gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Futterplatzangeln.

Ich möchte Euch in dieser Reihe einen Einblick in meinen ganz persönlichen Weg beim Aufbau und Beangeln eines Futterplatzes geben. Es wird viele Tipps geben, die Euch zu einem besseren Futterplatzangler werden lassen! Los geht´s...

1. Das richtige Futtermanagement

Ich bin der festen Überzeugung, dass gutes Futter für einen Futterplatz entscheidend ist. Zu oft schon, habe ich erlebt, dass diejenigen, die mit hochwertigem Futter geangelt und gefüttert haben, deutlich mehr fingen. Also spart da bitte nicht am falschen Ende. Ihr könnt besser insgesamt weniger anfüttern, als billigen Mist ins Wasser zu werfen. Bitte macht Euch bewusst, billige Futterboilies können keine guten Zutaten enthalten. Sie sind wirklich nur aus wenigen billigen Einzelzutaten zusammengestellt und die Karpfen verlieren nach kurzer Zeit das Interesse an ein solches Futterangebot. Ein „Billigboilie“ muss die Rohstoffkosten, die Maschinenkosten, die Hallenmiete, die Energiekosten, die Lohnkosten und nicht zu vergessen den mit eingerechneten Gewinn abdecken. Da bleibt für hochwertige proteinhaltige Produkte oder gute Attraktoren einfach kein Spielraum mehr. Fakt!

Das Angebot auf dem Futtersektor ist riesig und nur schwer zu überschauen. Ich empfehle deutsche Hersteller, die im Direktvertrieb verkaufen! Dort bekommt man in der Regel am meisten für´s Geld, für 6-12€ gibt es super Baits. Oftmals sind es ehrliche/engagierte Unternehmer, die selbst aus dem Karpfenangeln kommen. Die meisten haben aus ihrer eigenen Rollleidenschaft heraus ein Geschäft gegründet und haben echt Plan von dem was sie da tun.
Für einen Futterplatz über einige Wochen oder gar Monate, bedarf es einiges an Futter. Ich nutze den Sommer für die Vorbereitungen und habe mir entsprechende Mengen an Boilies und Partikel organisiert. Als Boilies verwende ich ausschließlich Freezerbaits, dafür habe ich mir extra eine kleine Kühltruhe bei Ebay Kleinanzeigen gekauft. Die Freezer schütte ich einfach lose in die Truhe und hole sie mit einer Futterschaufel wieder raus. Geht es für nur eine Nacht los, kommen sie in einen Eimer mit Deckel. Bei mehrtägigen Touren nutze ich zusätzlich noch Trocknungsnetze. Die Partikel koche ich mir sogar im Voraus ab und friere sie mir in kleinen Portionen ein. So kann ich mich voll und ganz aufs Angeln konzentrieren und muss nicht noch nebenbei, immer wieder Partikel kochen.

2. Platzwahl

Habe ich einen vielversprechenden Angelplatz gefunden, werden verschiedene Stellen befüttert und der Reihe nach abgeangelt. Getreu nach dem Motto: "Versuch macht klug", ich halte nichts davon GPS-Punkte von anderen zu übernehmen. Lieber mach ich mir mein eigenes Bild.

Der Angelplatz sollte auch genügend Raum zum späteren Drillen der Fische bieten, oftmals sehe ich wie dieser Aspekt völlig vergessen wird. Hindernisse links oder rechts sollten, wenn möglich entfernt werden, sonst besteht die Gefahr, darin Fische zu verlieren. Gerne schwimmen Karpfen in der Endphase eines Drills, am eigenen Ufer, links oder rechts rauf und runter. So habe ich z.B. diesen Sonntag rechts von meinem Angelplatz einen umgefallenen Baum zersägt und ans Ufer gezogen. Dazu musste ich immer wieder schwimmender Weise einzelne Äste abtrennen und ans Ufer ziehen. Bis schließlich nur noch der Stamm übrig blieb, diesen konnte ich dann in kleinen kurzen Stücken zerlegen und glücklicherweise auch rausbekommen. Viel Arbeit, die sich am Ende aber lohnt, jeder verlorene Fisch ist einer zu viel.

3. Bloß nicht übermäßig viel Angeln

Wichtig ist beim Futterplatzangeln ganz klar: "Nicht zu viel drauf Angeln!"
Klingt komisch, ist aber so. Das Futter arbeitet quasi für uns, mit jedem Mal anfüttern geben wir den Fischen mehr Vertrauen in die Stelle und dem Angelfutter. Dieses Vertrauen darf nicht unnötig verspielt oder überstrapaziert werden, soll heißen, nicht zu viel drauf Angeln. Die Futtertage zu den Angeltagen, sollten ca. im Verhältnis 3 zu 1 liegen, also die Futtertage sollten deutlich überwiegen. Ansonsten angelt man sich seinen Futterplatz schnell selbst kaputt.

4. Füttern aber wo?

Der See liegt vor mir, aber wo soll ich nur mit dem Anfüttern starten? Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten...
Als erstes würde ich einen Platz wählen, der nicht jedes WE besetzt ist. Oftmals weiter entfernte Plätze oder solche, die eher unbequem sind. Steiles Ufer, keine Sonne, laute Straße in der Nähe, kleiner Platz und somit wenig Raum für ein zwei Mann Bivvy... Jedes Gewässer hat solche Stellen.
Ist die Wahl getroffen, wird die Wasserfläche mittels erlaubter Technik abgesucht. Heute steht einem da viel moderne Technik zur Verfügung: Futterboot mit Echolot, GPS und Kamera, Schlauchboot mit High End Echolot, Unterwasserkameras (Fish Spy, Water Wolf...), Drohnen oder auch die klassische Markerrute plus Lotblei... alles tolle Hilfsmittel!

Interessante Bereiche sind die Uferkanten, dort die Krautkante oder die abfallende Kante an sich. Krautlücken in einem Krautfeld oder deren Ränder, Plateaus, Kanten, verschiedene Tiefenbereiche, schlammiger/harter Boden, Muschelbänke, Hindernisse, Schutzzonen...

5. September Tipp

Jetzt im September, finde ich Bereiche mit Kraut in 4-6m sehr interessant. Hier wimmelt es nur so vor natürlicher Nahrung, und wo Nahrung ist, sind auch die Karpfen. In tiefen Gewässern sind es oft die Kanten die Krautbewuchs aufweisen, dort würde ich über 100m hinweg immer wieder vereinzelt Boilies verteilen. Irgendwo in dem Bereich lassen sich bestimmt einige kleine krautfreie Stellen finden, solche Plätze sind wenig befischt und oft richtig gut. Ist das Kraut zu dicht, kann man alternativ auch hinter der Krautkante fischen. Mittendrin ist aber immer besser!

In einigen Gewässern wird das Kraut jetzt bald absterben oder in sich zusammensacken. Trotzdem ist der Bereich weiterhin für uns interessant (sicherlich noch für 2-3 Wochen). Die Fische finden dort immer noch reichlich natürliche Nahrung. Allerdings nur, bis das Kraut anfängt zu vergammeln, dann verschwindet langsam, aber sicher die natürliche Nahrung. Danach sind solche Stellen oft nicht mehr besonders ergiebig.

LG Klaus Wegmann

Mehr zum Thema Futterplatzangeln erfahrt ihr in Teil 2 seiner Top Tipps Reihe - bereits im nächsten Monat...

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