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Top Tipps / 30.12.2021

Klaus´ Weg durch den Herbst: Futterplatz 1x1 #4

Jetzt kommt es auf wichtige Kleinigkeiten an, um auch im Winter noch erfolgreich einen Futterplatz zu beangeln. Im vierten und letzten Artikel zum Futterplatz 1x1 schöpft Aqua Products Teamer Klaus Wegmann noch einmal aus den Vollen und schließt die Runde mit all dem Wissen, das euch im zukünftigen Herbst sowie Winter zu mehr Fisch auf dem Futterplatz führen soll.

Wir sagen schon jetzt: Danke für den Einblick in dein Futterplatzangeln und das geballte Insider-Wissen, das du, lieber Klaus, in den letzten vier Monaten an unsere User weitergegeben hast.

Vorwort

Die Wassertemperaturen liegen nun unter 10 Grad, die meisten Blätter sind von den Bäumen verschwunden. Im Pioneer brennt die Zeltheizung auf "Dauerbetrieb" und andere Angler sind kaum noch am See zu sehen. Immer wieder fallen die Temperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt, der Winter hat endgültig Einzug gehalten. Mit ihm verändert sich auch mein Vorgehen auf dem Futterplatz, in den folgenden Zeilen findet Ihr geballtes Futterplatzwissen für die kalte Jahreszeit. Auf geht´s:

Durchhalten

Es ist jedes Jahr dasselbe Phänomen, es wird erst fangtechnisch deutlich schlechter, bevor es dann wieder besser wird. Im Temperaturbereich zwischen 13 und 10 Grad (Wassertemperatur) läuft es oftmals schlecht, viele Angler verlieren darauf hin die Lust und hören für das Jahr auf. Ein großer Fehler, denn wenn das Thermometer unter die 10 Grad Marke fällt, fängt nochmals eine super Phase an. Die Karpfen sind so dick, wie nie im Jahr, haben schon ihr Winterkleid übergezogen und das Schönste, die großen Exemplare fressen nochmals ordentlich. In der Vergangenheit hielt diese Phase bis zu einer Wassertemperatur von oberhalb der 6 oder 7 Grad an. Wie lang diese Phase anhält, liegt natürlich ganz am Wetter, es kann sehr schnell gehen und binnen zwei Wochen ist alles vorbei. Es kann wie in den letzten Jahren aber auch einige Wochen andauern, dann erlebt man eine fantastische Angelei. Darunter (also unter 6 Grad) wird es wirklich schwierig und für mich beginnt dann meine Winterpause.

Futtermenge

Ganz wichtig, die Futtermenge reduziere ich in dieser Zeit um 2/3. Zuviel füttern ist jetzt der Tod, immer schön drauf achten! Dein Fangbuch wird es dir danken...

Farben

Im Winter ist das Wasser eigentlich immer besonders klar, die Fische können also Farben deutlich besser wahrnehmen und somit ist jetzt die Zeit für knallige Farben. (Kleiner Tipp: Gleiches gilt übrigens auch im Frühjahr...) Mindestens eine Rute ist jetzt bei mir immer mit einem farbigen Köder bestückt. Pink und weiß sind da meine Lieblingsfarben...

Teig, kleine Boilies

Bei den kalten Wassertemperaturen sind die Weißfische deutlich inaktiver. Deshalb ist es uns jetzt wieder möglich mit Teig, Dosenmais oder kleinen Boilies zu angeln. Grundsätzlich lieben Karpfen kleines, weiches und attraktives Futter, es entspricht am ehesten der natürlichen Nahrung. Boilieteig gibt es mittlerweile von vielen Herstellern, ich knete ihn gerne um meine Hakenköder. Um´s Blei würde ich meinen Teig nicht kneten, habe immer Angst, dass es Fische verschrecken könnte. Lieber gebe ich ein paar kleine Teigkugeln mit zu dem Hakenköder. Boilieteig ist einer der beste Kaltwasserköder, den ich kenne!

Durchfüttern

Auch wenn die Karpfen schon deutlich weniger Nahrung zu sich nehmen und wir unser Futter entsprechend reduziert haben, ist es immer noch superwichtig, regelmäßig Futter zu verteilen. Je größer das Gewässer, je schwieriger wird es die Karpfen nach einer längeren Futterpause wieder zu finden. Pausiert man jetzt mit dem Füttern, sind die Karpfen oftmals verschwunden. Ich selbst habe es mehrmals mitgemacht, dass ich nach einem Angelurlaub (z.B. Ende Oktober), meinen Futterplatz nicht mehr wieder an´s Laufen bekommen habe. Wenn ihr also weiterhin erfolgreich auf dem Futterplatz angeln wollt, bleibt euch nichts anderes übrig, als jeden zweiten Tag zum Füttern an den See zu fahren. Wie gesagt, Durchhalten wird am Ende eigentlich immer belohnt.

Fischmehlboilies

Fischmehlköder im Winter? Früher hieß es immer, bloß kein Fischmehl bei kalten Wassertemperaturen. Ich hingegen bin sogar davon überzeugt, dass Karpfen gerade jetzt im Winter, proteinreiche Nahrung bevorzugen. Deshalb setzte ich gerade jetzt auf gute Fischmehlköder oder proteinreiche Milchproteinboilies (also Köder mit Casein, Lactalbumin…). Hochwertige Proteine sind selbstverständlich teuer aber da man im Winter nicht viel Futter benötigt, durchaus bezahlbar und letztlich gut investiertes Geld.

Bei kalten Wassertemperaturen sollten deine Köder viele Reize abgeben, drum verwende ich jetzt immer Liquid´s. Grundsätzlich werden sämtliche Boilies vorm Anfüttern und oder Angeln mit Liquid gesoaked.

Wasservögel

Je später das Jahr, umso mehr Wasservögel versammeln sich am See. Nicht selten sind Heerscharen an Reiherenten und Bläßrallen auf deinem Futterplatz. Diese finden gerade jetzt, dank des klaren Wassers, besonders schnell unser Futter und komischerweise, auch immer unsere Hakenköder. Die Anwesenheit der Wasservögel stört mich erst mal überhaupt nicht. Konnte nämlich schon oft Fische fangen, obwohl zeitgleich Enten am Platz tauchten. Allerdings habe ich immer Angst um meine Rigs, möchte natürlich nicht, dass sie sich von dem ständigen Hochgetauche verheddern. Deshalb verwende ich bei vielen Enten auf dem Platz nur noch steifes Vorfachmaterial. Dies released sich immer wieder selbst, das Rig bleibt also fängig und ich weiterhin zufrieden.

Ködertipps

Super Beifutter im Winter sind geschredderte/zerkleinerte Boilies. Sie sind obendrein auch noch simpel selbst herzustellen, einfach ein paar Boilies mittels Eiscrusher zerkleinern, fertig! (Tipp: Ein Eiscrusher kostet gerade mal 10-15€.) Die vielen Boiliestückchen sind superattraktives Beifutter und nehmen Unmengen an Liquid´s auf. Wie gesagt, im Winter muss man sich schon etwas einfallen lassen, unser Futter sollte maximale Aufmerksamkeit erzeugen.

Weiche Boilies können im Winter auch sehr gut sein, quasi eine Mischung aus Teig und Boilie. Wo bekommt man solche weichen Boilies? Ehrlich gesagt gar nicht, man muss sie sich selbst herstellen, ist aber ganz einfach. Du kaufst dir etwas Boilieteig, formst dir daraus einzelne kleine Kugeln (deine späteren Boilies) und kochst diese wirklich nur kurz ab, fertig. (gerade mal 20 Sekunden) Solltest du unbedingt mal testen...

Ein paar Worte zum Abschluss

Ich hoffe Euch, liebe Carpzilla Leser, hat mein kleines Futterplatz 1x1 gefallen. Denke ein Jeder konnte ein paar nützliche Tipps für sich und seine Angelei mitnehmen. Vielleicht wird der eine oder andere sie auch in Zukunft für sich nutzen können – würde mich freuen! Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht und somit sage ich erst mal Tschüss und wünsche eine gute Zeit am Wasser!

„Tight lines“,

Klaus Wegmann

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