Mein Immerdrauf: Marco Bettin's Stiff Rig

Mein Immerdrauf? Damit meinen wir das Rig, dem das volle Vertrauen gehört - eben das Immerdrauf! Und in dieser neuen Rubrik beleuchten wir die Montagen bekannter und interessanter Angler. Natürlich immer mit Blick auf deren Herangehensweise und Denke hinter der Technik und Taktik. Diesmal: Futterangler Marco Bettin und sein einfaches Stiff Rig.

In dieser Rubrik geht es nicht darum, die Vorfach-Komponenten der Hersteller zu vermarkten. Wir möchten euch offenlegen, warum und in welchen Situationen erfolgreiche Angler ihre Rigs des Vertrauens einsetzen und worin das Vertrauen begründet liegt. Marco Bettin verlässt sich auf sein No-Nonsense-Rig aus guten Gründen: Es kann sich nicht verwickeln, es ist robust und hakt solide. Mit diesem Vorfach und einem einfachen, dem Beifutter entsprechenden Bodenköder am Haar geht Marco seine Futterplatzangelei voller Vertrauen an.

Was?

Marcos Lieblings-Rig könnte nicht einfacher sein: ein Stiff Rig aus Fluorocarbon, das nicht mehr Komponenten braucht als Vorfachmaterial, Haken und Boilie-Stopper. Der Inhaber von Baitlounge vertraut dafür einer Fluorocarbon-Schnur von Maxima mit 25lb (12,5kg) Tragkraft. „Die ist wirklich super abriebfest und dabei nicht so übertrieben dick wie andere Fluorocarbon-Schnüre in der Tragkraftklasse“, sagt Marco dazu.

Sein 100-Prozent-Haken ist der altbewährte und nach wie vor sehr beliebte Hayabusa European Boilie Hook in Größe 6. Diese Hakenform findet sich im Sortiment vieler Anbieter und zeichnet sich durch verschiedene gute Eigenschaften aus:

Stabilität durch die Drahtstärke
Gerade, lange Spitze für schnelles, sicheres Greifen
Gerades Öhr für Vorfachmaterialien aller Art (kann ohne Line Aligner an steifen Vorfächern gefischt werden, mit Line Aligner an weichen)

Warum?

Marco ist mit Leib und Seele Futterangler! Sein Erfolg, gerade mit den großen Fischen, basiert darauf, dass er langfristig Vertrauen in einen Köder und einen Bereich des Gewässers bei den Fischen aufbaut. Sein Vorfach ist dann nur noch Mittel zum Zweck, um die Fische letztlich zu haken. Es muss über folgende Eigenschaften verfügen - unter allen Umständen:

Der Haken muss scharf sein.
Es darf sich unter keinen Umständen verwickeln, ob im Wurf oder am Grund.
Es muss robust sein und resistent bei Weißfisch- und Krebsattaken.
Es sollte so unauffällig wie möglich sein.

Das unscheinbare, steife Fluorocarbon stellt sicher, dass dieses Vorfach nicht gut zu sehen ist und das es sich nicht verheddert. Zudem harmoniert das steife Material gut mit dem Haken in Größe 6. Das Gap wird nicht zu stark verschlossen, der Austrittswinkel der Schnur am Öhr ist nicht zu aggressiv - aber eben gut genug für ein schönes Eindrehen.

Das Haar hält Marco übrigens recht lang, mindestens zwei Zentimeter zwischen Hakenbogen und Köder, denn damit haben Mitesser wie Brassen und auch kleinere Karpfen Probleme und es gibt weniger Beifänge.

Wie?

Marco fischt dieses einfache Vorfach grundsätzlich auf Futterplätzen und nur mit einzelnen Bodenködern. Er sagt dazu: „Ich füttere gerne in gemischten Größen, aber am Haar biete ich eine dicke 24er Kugel an.“ Der Grund: Er will nicht Fische aus der breiten Masse am Platz fangen, sondern den einen ganz Dicken! Das gelingt ihm auch nicht selten. Für Schneemannköder kommt bei ihm hin und wieder ein D-Rig zum Einsatz, die weiteren Vorfachkomponenten bleiben dabei aber gleich.

Gerade für die „schwierigen“ Tage auf dem Futterplatz, zum Beispiel bei hohem Luftdruck oder rund um die Laichzeit, bringt Marco an mindestens einer Rute ein Pop Up Rig mit einem Fluo-Köder ins Rennen. Da setzt er dann auf das ebenfalls völlig verwicklungsfrei Ronnie oder Spinner Rig.