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+ Stories / 18.06.2021

Fische suchen, Fische fangen - Guido Richard zieht das Karpfen 1x1 am Cassien durch!

Noch in der Dunkelheit fuhren wir mit unserem kleinen Schlauchboot den Nord Arm hoch in Richtung Staumauer. Wir wollten unbedingt, dass unsere vier gemeinsamen Ruten für den Sonnenaufgang punktgenau auf den vorgefütterten, sehr seltenen Bereichen mit weicherem Boden platziert sind. Das Timing passte auch. Das am letzten Abend eingebrachte Futter war weg, und wir sahen sogar beim Frühstücken zwei Fisch springen. Mit einem sehr guten Gefühl legten wir uns jeder auf die Liegen, um etwas Kraft zu tanken, denn das späte Einschlafen und sehr frühe Aufstehen war auf Dauer wirklich ermüdend. Irgendwann am frühen Nachmittag wachte ich auf, ja fast eine ganze Nacht Schlaf hatte ich aufgeholt! Nichts hatte sich bewegt, schnell wurden Laurent und ich nervös und packten alles ein, um unser Glück an einer anderen Stelle zu probieren. Wir ließen uns langsam das steile Ufer entlangtreiben, genau an der Grenze, an der wir keine Sicht mehr zum Grund hatten. Die ersten einhundert Meter sahen wir nichts außer Steine und versunkenes Holz. Doch dann plötzlich aus dem Nichts ein riesiger Schuppenkarpfen, der total erschrocken wegschwamm. Ein paar Meter weiter sahen wir zwei Brassen und einen kleinen Spiegler. Das reichte uns als Zeichen, um den Bereich einem Nachmittag lang eine Chance zu geben. Kurzentschlossen fuhr ich die erste Rute raus und platzierte einen kleinen Köder mit ganz wenig Futter auf Sicht unter einem großen Stein.  

Als ich auf dem Wasser war, um die zweite Rute rauszufahren, passierte etwas ganz verrücktes, die erste Rute lief ab nach noch nicht einmal fünf Minuten im Wasser. Laurent schnappte sich die Rute und landete nach kräftigem Drill einen kugelrunden Spiegler.

Der Nachmittag blieb ruhig, aber wir nutzten die Zeit, um jeder in Abwechslung ein paar Runden mit dem Boot zu drehen, um die ganzen Nordarmspitzen auszuchecken. Wir bemerkten beide dieselben interessanten Spitzen, in denen jeweils auf rechter und linker Seite eine kleine Bucht mit schönen Krautfeldern und sandigem Boden vorzufinden war. Laurent fuhr nochmal zurück und markierte verschiedene interessante Spots auf dem GPS-Gerät und benannte sie alle. Als er zurückkam sprachen wir die ganze Sache ab und ich fuhr nochmal zur Spitze, schaute mir die verschiedenen GPS-Punkte an und besprach mit Laurent per Telefon, an welchen Spots wir ein wenig vorfüttern wollen. Das war zwar etwas viel Bootfahrerei, aber so konnten wir unsere Ruten immer überwachen und gemeinsam das Angeln planen. Noch während der Rückfahrt wurde der Wind stärker und schwarze Gewitterwolken kamen auf. Das Gewitter kam zwar so richtig stark herunter, aber die Fische motivierte es trotzdem nicht mehr. Also warfen wir etwas Futter für den nächsten Morgen hinein und fuhren zum Auto für die Nacht.

Der Morgen war wunderschön, das Wasser dampfte, die Temperaturen waren hinabgefallen und ich fing ein kleinen, nervösen Schuppenkarpfen in der ersten halben Stunde.

An einem See wie dem Cassien, an dem das Nachtangeln und Camping verboten sind, finde ich Mobilität sehr wichtig, da man wenig Zeit hat und immer so nah wie möglich am Fisch sein möchte. Dafür braucht man unbedingt leichtes Tackle, um ohne große Mühe schnell reagieren zu können.  Für das Suchen der Fische und Mooven geht das Rudern immer klar, aber auf Dauer und für große Strecken wird es mir zu langsam und zu anstrengend. Während dieses Trips haben wir daher einen starken 3PS Elektromotor benutzt, der, dank den sehr leichten Lithium Batterien, den ganzen Trip lang genug Energie hatte. Sowas kann ich nur empfehlen, nicht nur für den Cassien, sondern an vielen großen Gewässern ist ein Außenborder verboten und ein starker Elektromotor ein großer Vorteil.

Zurück zum Fischen… Gegen Mittag fing Laurent einen kleinen Spiegler bevor wir einpackten, um Freunde in einer kleinen Bucht des Südarm zu treffen und uns einen Nachmittag Ruhe zu gönnen. Auf dem Weg fütterten wir noch einmal die verschiedenen Spots, die wir auf einer der Nordarm-Spitzen am nächsten Tag befischen wollten. Der Wind drückte schon seit ein paar Tagen auf dieses Ufer, wir hatten ein ziemlich gutes Gefühl.

Kurz nach Sonnenaufgang lagen unsere vier Ruten auf den Spots und mit der morgendlichen Wärme wurde auch der Wind immer stärker. Lange mussten wir nicht auf einen Biss warten. Gegen 11:00 Uhr feuerte die etwas tiefere Rute hinter dem Krautfeld los. Schnell war uns klar, dass es kein Fisch derselben Kategorie war, die wir bisher gefangen hatten. Wir wurden nervös als er an der Oberfläche ankam – es war ein riesiger Halbzeiler, bestimmt weit über die 25kg, genau was wir uns die ganze Zeit beide gewünscht hatten. Ein paar Minuten später landete das Monster im Kescher. Wir machten beide Bilder mit dem Fisch, das kann bestimmt nicht jeder verstehen, aber das ist unser Fisch den wir gemeinsam auf unsere Ruten gefangen haben.  Mit Laurent fische ich schon seit fast zehn Jahren zusammen, am Anfang wie wohl alle Kinder in kleinen Baggerseen und Flüssen, die vor der Haustür waren. Mit der Zeit haben wir uns entwickelt und sehr schnell gemerkt, dass man zusammen besser weiterkommt. Als Team eben. Ob am Fluss, auf Futterplätzen oder wie jetzt am Cassien teilen wir alles bei unserer Angelei. Deswegen bin ich stolz ein Bild von jedem von uns mit diesen wunderschönen Fischen zeigen zu können. Was für eine großartige Belohnung.

Wir genossen noch den Tag und irgendwie waren wir nach dem Fisch satt vom Cassien. Also fuhren wir abends noch zu Bekannten nach Marseille und verbrachten dort zwei schöne Tage. Auf der Rückfahrt stoppten wir für weitere zwei Tage an einem großen Stausee, den wir beide gut kennen, um den kleinen Trip zu beenden. Wir fingen ein paar coole Fische und konnten dann entspannt die letzten Stunden nach Hause fahren.

Guido und Laurent

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