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Ackermanns Weg / 21.11.2017

Ackermanns Weg: Wenn der Bann erst mal gebrochen ist…

Eher widerwillig stand ich zuhause bei meinen Eltern, trank den heißen Kakao, welchen mir meine Mutter servierte. Hin und her gerissen war ich, ob ich an diesem Abend noch raus ans Wasser sollte. Das Jahr 2017 lief bedingt durch private Geschehnisse eher bescheiden.

Endlich wieder Licht am Horizont

Erst als ich den Entschluss fasste, wieder nach vorne zu blicken, meine Träume nicht nur zu träumen, sondern sie zu leben - sah ich endlich wieder Licht am Horizont. Mein Entschluss stand fest, jetzt oder nie: Gemeinsam mit den Jungs von Carpzilla wollte ich mir den langen Traum vom eigenen Buch endlich erfüllen.

Doch so ein Projekt verlangt vor allem eins: viel Zeit und Muße. Die Zeit am Wasser wurde nun natürlich deutlich knapper als in den Jahren zuvor.

Eigentlich hatte ich mir für 2017 fest vorgenommen, einen bestimmten Fisch zu fangen, verlor aber zunächst durch meine private Talfahrt und später durch meine neue Herzensangelegenheit immer wieder den roten Faden.

Es gibt wichtigeres als Karpfen

Mein Motivation auch noch am Wasser mit dem notwendigen Biss mein gestecktes Ziel zu verfolgen, war entsprechend gering. So auch an diesem Abend vor wenigen Wochen im Herbst 2017.

Zwar hatte ich mir diese Nacht fürs Angeln fest eingeplant, doch der Fakt, dass ich am nächsten Morgen schon um vier Uhr zur Arbeit aufbrechen musste, hemmte meine Motivation zusätzlich.

Gedankenverloren ließ ich meinen Blick durch die Fenster der kleinen Küche gleiten. Die Sonne schien, ließ die Natur in den verschiedensten Farbtönen erstrahlen, erhellte die Welt und gleichzeitig auch meine Stimmung.

Lebe den Tag, …

„Chris, geh raus, `s Wetter is` so schön, genieß es doch!“, so in etwa klangen die Worte meiner Mum in meinen Ohren, während ich verträumt die bunten Blätter der Sträucher im verwilderten Garten gegenüber anstarrte. Nach dem letzten warmen Schluck Kakao, war ich dann doch wieder dazu entschlossen, die letzten Sonnenstunden des Tages am Wasser zu verbringen.

... hör auf dein Herz!

Fern vom Fisch meiner Begierde, fern vom selbst auferlegten Druck, ließ ich mich letzten Endes an einem See nieder, an dem ich im Vorjahr nach schier unendlich langer Zeit tatsächlich den King des Sees gefangen hatte.

Akribisch hatte ich immer und immer wieder versucht, in der für ihn passenden Jahreszeit, mit der auf ihn zugeschnittenen Taktik, den Fisch meiner Begierde zu überlisten. Was allerdings nicht so schnell gelingen sollte. Erst nach langer hartnäckiger Jagd war es irgendwann tatsächlich soweit.

Wirf all die Last über Bord

Nun, frei vom Drang etwas Bestimmtes fangen zu wollen, paddelte ich über den See, den Blick stets aufs Echo gerichtet. An einem Plateau machte ich kurz halt. In der Regel fischen viele der hiesigen Angler auf den reichlich vorhandenen Unterwasserhügeln.

Schließlich muss der Grund hart und frei von Schmodder sein. Grundsätzlich bin ich aber ein Liebhaber leicht schlammiger Stellen. Sie sind meist reich bestückt mit natürlicher Nahrung, dazu tarnt das Sediment perfekt mein Endgame.

Steif und unbeweglich

Da ich null Info hatte, welches Verhalten die Fische derzeit an den Tag legten, wählte ich als Vorfach die grobe Variante. Öfter schon hatte ich komplett durchgebundene, steife Mono-Rigs an Tagen wie diesen montiert. Klar, steife Mono-Rigs mit durchgebundenem, steifem Haar bieten dem Fisch wenig Spielraum, Köder und Haken wieder auszuspucken.

Sicher bekommt man weniger Bisse, als das mit weichem Material der Fall sein könnte. Hängt sich allerdings ein Fisch auf, schlitzt der in der Regel nicht aus.

Und: Die Größe der Fische, die ich auf eben diese Rigvarianten fangen konnte, waren meist die Besseren. Ich ließ mich vom Plateau ein gutes Stück wegtreiben, um meine Montagen einige Meter nach dem Ende der Kante auf gut 7,5 Meter auf weichen Untergrund plumpsen zu lassen. Verteilte zwei Hände 24er Boilies über das Schlammfeld und paddelte zurück ans Ufer.

Ein Jahr wie keines zuvor

Irgendwie hatte ich nun doch ein gutes Gefühl, Mama sei Dank. Es war echt ein schöner Abend. Es dämmerte bereits, als ich mich K.O. von der Arbeit der letzten Tage auf der Liege niederließ und gedankenversunken an die grüne Innenseite meines Schirmes starrte. Was war das nur für ein Jahr?

Kurz darauf muss ich wohl eingeschlafen sein. Erst das dunkle Rattern meines geliebten Delkims ließ mich meine Augen wieder öffnen. Konnte das sein? Ein Biss? Jetzt schon?

Verdutzt nahm ich meine rechte Rute auf und stand da, der Stecken bis ins Handteil durchgebogen, sonst keine Bewegung spürbar. Nach und nach konnte ich mein Gegenüber in meine Richtung dirigieren. Wie ein nasser Sack näherte sich mir eine unbekannte Masse. Hatte ich doch nur `ne Krautbank am Haken?

Der Schlagschnurknoten glitt durch den Spitzenring und noch immer hatte sich mein Kontrahent nicht bewegt. 

Es kann so einfach sein, glücklich zu sein.

Als kurz vorm Ufer ein völlig krautfreier Goldbarren die Oberfläche des trüben Wassers durchbrach, traute ich meinen Augen kaum. Was da vor mir kurze Momente später in den Maschen meines Keschers verschwand, war genau jener Fisch, den ich mir die Jahre zuvor sooooo sehr gewünscht hatte.

Der Beweis, dass man unbekümmert und leichtfüßig vielleicht doch viel schneller zum Ziel kommt, als mit sturer Hartnäckigkeit?

Vielleicht ist es nicht immer ganz so einfach, aber es kann so einfach sein! Also entscheidet selbst, welchen Weg ihr zum Ziel gehen wollt. Mir wird es jedenfalls zunehmend wichtiger, wie ich zum Ziel komme…

Übrigens, der Gute brachte etwas über 30kg auf die Waage und unterstrich ganz klar das Sprichwort: „Wenn der Bann erst einmal gebrochen ist, es künftig kein Problem mehr ist“!

Euch allen einen erfolgreichen Restherbst. Ich werde meine sieben Sachen bald in den Schuppen räumen! Denn man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist.

„Nur Dicke“, Chris Ackermann

 

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Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.