Suche
Deine Story / 30.11.2015

Andi Meier: Auf der Suche nach dem Herbstgold

2015 war für mich nicht gerade ein fischreiches Jahr. Die ständigen extremen Wetterwechsel machten den Fischen scheinbar schwer zu schaffen und mir bei begrenzter Zeit die Angelei nicht gerade einfach. Umso mehr freute ich mich auf meinen Urlaub im Oktober. Ich beschloss mich auf ein mir vertrautes Gewässer zu konzentrieren, um dort vielleicht noch einen Dicken überlisten zu können – denn die blieben bei mir in diesem Jahr bis dahin leider aus. Schon einige Tage, bevor es losgehen sollte, fing ich an, zwei Spots zu füttern: ein kleines Plateau in 3 Metern Wassertiefe und den Fuß einer Uferkante auf 6 Metern. Die tägliche Futtermenge setzte sich zusammen aus circa 15 kg Mais und 5-8 kg „Epic Orange“ Boilies aus dem Hause CBB HQ Baits – denn viel Futter brachte an diesem gut besetzten Gewässer eigentlich immer gute Fische!

Und los geht’s!

Voller Vorfreude ging es an meinem ersten Urlaubstag ans Wasser. Abends angekommen, wurde schnell der Schirm aufgebaut, die Ruten beködert und mit Hilfe von Echolot und die Montagen anschließend mit dem Schlauchboot präzise abgelegt. Da ich auf hartem Untergrund angelte, wählte ich meine Vorfachlänge ein wenig kürzer als sonst (meistens zwischen 25 und 30 Zentimetern, in diesem Fall nur 15 bis 20 Zentimeter). Um sicher zu gehen, dass mein Rig sich immer wieder neu resettet, sei es beim Ablegen der Montage oder kurzzeitigem Fischkontakt, wählte ich steifes, ummanteltes Vorfachmaterial. Als Haken kam ein 4er Kurv Shank zum Einsatz.

Gesagt, getan. Die Ruten lagen und das Warten begann. Doch allzu lang musste ich auf die erste Aktion nicht warten, denn schon eine Stunde später meldete sich die Funkbox mit einem Dauerton und nach kurzem Drill konnte ich einen kleinen aber hübschen Schuppi landen. Er biss auf einen Snowman, bestehend aus einem 20mm Epic Orange Boilie und einem 15mm Shellfish Krill Pop-Up in lila. Nachdem ich die Montage wieder auf den Spod gebracht hatte, machte ich es mir auf meiner Liege gemütlich, um ins Land der Träume zu versinken. Viel Schlaf sollte ich in dieser Nacht jedoch nicht bekommen, denn der Spot auf dem Plateau lief an und ich konnte noch 3 weitere Fische bis 30 Pfund fangen, darunter auch ein schöner Spiegler, über den ich mich sehr freute, denn an diesem Gewässer sind Schuppis deutlich in der Überzahl. Den Tag über fuhr ich nach Hause und abends kehrte ich wieder an den Platz zurück.

Die zweite Nacht verlief etwas ruhiger. Erst morgens gegen 8 Uhr wurde ich von meiner Funke aus dem Schlaf gerissen und ein weiterer schöner Schuppi Mitte 20 Pfund glitt in die Maschen meines Keschers. Wie die drei Fische in der Nacht zuvor, kam auch diesmal der Biss wieder auf dem Plateau – der lila Pop Up schien die Neugier der zu wecken. Die Rute in 6 Metern Wassertiefe blieb stumm. „Solangsam könnte mal ein Dicker ablaufen“, dachte ich mir. Anschließend genoss ich eine Tasse Kaffee und sah dabei zu, wie eine Horde von Blesshühnern meinen Platz plünderte. Gegen 13 Uhr begann ich, mein Tackle einzupacken, als plötzlich erneut die Rute auf 3m ablief...

Dem Ziel ein Stück näher...

Im Drill merkte ich schon, dass es diesmal ein besserer Fisch zu sein schien und sollte damit recht behalten. Ein langer Schuppi Mitte 30 Pfund gab sich nach spanenendem Drill geschlagen. Die Freude war groß und ich war zuversichtlich, dass nun auch größere Fische den Platz gefunden hatten und dort fraßen. Ich gab dem Platz 2 Tage Ruhe und befütterte ihn nur weiter, ohne ihn zu beangeln. Ich plante für die nächste Session drei Tage ein, da ich wissen wollte, ob die Fische auch nachmittags oder am frühen Abend auf dem Platz anlaufen.

Nächster Versuch mit Verstärkung!

Mein Kumpel Daniel Zoller schloss sich bei dieser Session mir an. Nebel machte es uns schwer die Ruten abzulegen: Es brauchte ein paar Versuche bis alles so lag, wie es sollte. Die Nacht und der Morgen verliefen ohne Aktion, lediglich eine Nutria sorgte für ein paar Pieper, als sie immer wieder durch unsere Schnüre schwamm. Erst gegen 13 Uhr, als der Nebel sich verzogen hatte, lief die Rute auf dem Plateau ab. Erneut ein Schuppi um die 25 Pfund. Solangsam fing ich an mich zu fragen, ob der größere Bartelträger in der Session davor eine Ausnahme bleiben sollte und die Urfische des Gewässers vielleicht doch nicht auf den Platz aufmerksam wurden. Sonst geschah über den Mittag nichts mehr – doch gegen 16:30 Uhr meldete sich Daniels Bissanzeiger. Tatsächlich lief mal eine der tiefer abgelegten Ruten ab und man konnte sich im Drill schon denken, dass es ein guter Fisch sein muss. Ein fetter Schuppi kam an die Oberfläche und der erste Vierziger Fisch lag auf der Matte!

Voller Motivation starteten wir in die zweite Nacht, in der leider nichts mehr passierte. Auch der darauf folgende Tag brachte keinen Biss. Damit hatten wir nicht gerechnet und unsere Stimmung sackte so langsam in den Keller. Sollte ich trotz aller Mühen ohne einen Dicken meine Saison beenden?

Alles auf eine Karte

Lange haderte ich damit, doch die letzten Urlaubstage liefen uns davon, also schlug ich Daniel vor, zusammen einen anderen Platz zu befischen. Am anderen Ufer konnte ich im letzten Jahr sehr gute Ergebnisse erzielen, gerade was große Fische anging. Nach kurzer Diskussion einigten wir uns darauf und fütterten den Platz 2 Tage vor – pro Futtertag landeten ca. 10 kg Boilies im Wasser. Aufgrund des großen Bestandes an kleineren Fischen wollten wir sicher gehen, dass auch noch ein wenig Futter für die Großen übrig bleibt, wenn die kleineren geschuppten Freunde über den Platz fegen. Den Mais ließen wir komplett weg, um die Aktivität der Blesshühner auf dem Platz ein wenig einzuschränken. Mit gemischten Gefühlen traf ich mich mit Daniel abends am neuen Platz und während ich meinen Schirm aufstellte, fragte ich mich, ob dieser Platzwechsel die richtige Entscheidung war.

Mein Herbstgold

Unsere Montagen legten wir in Tiefen zwischen 4 und 6 Metern ab. Die Dunkelheit brach herein und nachdem wir gut gegessen hatten, legten wir uns schlafen. Gegen 5 Uhr kam dann der Fullrun auf meine Rute, die auf 6m lag. Schon beim Aufnehmen der Rute wusste ich, dass da ein gewichtiger Gegner am anderen Ende der Schnur kämpfte und immer wieder einige Meter Schnur von der Rolle riss.

Es dauerte gut 20 Minuten bis ich ihn aus den Tiefen des Gewässers hochpumpen konnte und er schließlich in meinem Kescher landete. Ich freute mich riesig über den gewaltigen Schuppi, der da in den Maschen des Keschers lag. Mein Plan, den Platz zu wechseln, war voll aufgegangen und ein Fisch mit über 45 Pfund versüßte mir meinen letzten Urlaubstag. Es hatte tatsächlich noch geklappt – ich hatte mein langersehntes Herbstgold gefunden!

Als wir gegen 11 Uhr anfingen, einzupacken, lief meine Rute noch einmal in letzter Minute ab und ein Schuppi um die 20 Pfund ließ sich für einen kurzen Landgang überreden. Die Urlaubswoche war schwierig, doch hochzufrieden hatte ich mein gestecktes Ziel doch noch in letzter Minute erreicht. Zufrieden packten wir ein und verabschiedeten uns vom See bis zum nächsten Jahr.

Jeder Angeltrip ist ein Erlebnis, egal ob allein oder mit Freunden, ob Overnighter oder 3-Tagessession! Und genau das macht unser Hobby, nein, viel mehr unsere Lebenseinstellung so einzigartig! Ich hoffe, dass auch euch da draußen der Herbst nochmal kräftig belohnte.

Liebe Grüße, Andy!

http://cbb-baits.de

Tags:
Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.