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Deine Story / 25.06.2019

Armin Pollak: Es ist Stauseewetter!

Bewölkter Himmel, Regen, Wind, nachts Temperaturen bis fast an den Gefrierpunkt?! Nicht das Angelwetter für den größten Teil der Menschheit. Aber für Armin Pollak! Wenn ihm bei diesen Bedingungen noch die Windrichtung und der Luftdruck in die Karten spielen, gibt es kein Halten mehr! Was Armin am Stausee erleben durfte und was für Erfahrungen er zu dem Thema: "Wetterbedingungen beim Karpfenangeln" sammelte, könnt ihr jetzt in seiner Story lesen...

Ein Fangbuch ist Gold wert

Seit nun schon einigen Jahren befische ich verschiedene Stauseen, und mir wurde immer wieder aufs Neue bewusst bzw. gezeigt, welche Auswirkungen das Wetter auf das Fressverhalten unserer Freunde hat. Vor ca. 2 Jahren habe ich damit begonnen akribisch mein ganz persönliches Fangbuch zu führen, mit dessen ich nun auch ganz klare Gewässerspezifische Tendenzen erkennen kann. Sicher ist es nicht auf alle Gewässertypen übertragbar, für mich ergibt es aber absolut Sinn und ich kann es jedem, der seine "Quote" steigern möchte, vorausgesetzt man ist so flexibel und kann seine Angeltage dem Wetter anpassen, ans Herz legen. Vor einigen Wochen war es nun wieder soweit. Ostwind mit relativ hohem Hochdruck drehte sich zu Westwind und zugleich sank der Luftdruck deutlich. Wechselhaftes Wetter mit Regenschauern und Sonnenschein rundeten die ganze Sache ab. Unter anderem sind dies Bedingungen, die mich absolut positiv stimmen. Zumindest für diese Jahreszeit, an diesem Platz. Ich war mir fast sicher nicht Blank wieder nach Hause fahren zu müssen. An großen Stauseen, bei denen man eigentlich nie weiß was passiert, ein ziemlich gutes Gefühl. Zumindest nimmt man so die Strapazen viel lieber in Kauf. Die allermeisten kennen diese Sorge. Ist der auserkorene Platz noch Frei? Was tun, wenn dem nicht so ist? Plan B? Am See angekommen verflogen diese Sorgen jedoch relativ schnell im nassen Westwind. Außer mir waren nur noch 4 weitere Angler am See. Wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der ungemütlichen Bedingungen. Auf Nachfrage, während ich an 2 der Jungs mit der Falte vorbei fuhr, ob den schon etwas gefangen wurde, kam die oft übliche Antwort: "Ein bisschen geht immer". Eine Unheimlich informative und aussagekräftige Antwort. Meistens bedeutet dies nämlich, dass bis dato noch gar nichts ging. Was mir im Übrigen am Ende der Session auch bestätigt wurde.

Der Reiz, alleine zu angeln

Schon als ich mit maximaler Geschwindigkeit, beinahe in Gleitfahrt in Richtung des zukünftigen Camps donnerte, konnte ich Fische nicht weit davon lokalisieren. Ein innerliches "Yees" durchdrang meinen ganzen Körper und die Vorfreude stieg ins unermessliche. Am Platz angekommen spielt sich bei mir immer eine gewisse Routine ab und somit lagen die Latten dann auch ziemlich flott. Als Köder kamen zum einen mein Fish/GLM Boilie, gepimpt mit einer auftreibenden Seidenraupe und zum anderen die allseits beliebten Tigernüsse zum Einsatz. Aufgrund meiner "Studien" waren auch die Spots sofort Glasklar. Der Krönende und feierliche Abschluss, ist wie bei so vielen das Anlegen der heiligen Crocks. Schon seit einiger Zeit gehe ich ganz bewusst immer öfter alleine zum Angeln. Das liegt nicht daran, dass ich keine angelnden Freunde habe, sondern eher an der Tatsache, dass es für mich einen ganz besonderen Reiz ausmacht alleine loszuziehen. Man ist auf sich alleine gestellt. Man ist für alles selbst verantwortlich und man kann den Alltagsstress absolut ablegen. Zudem bin ich der Meinung, dass man sich beim "alleine Angeln" mehr auf das wesentliche konzentriert. Vielleicht macht genau das manchmal diesen einen Prozent aus, der am Ende über Erfolg und Misserfolg entscheidet.

In Gedanken versunken - Was treibt uns Karpfenangler an?

Nun sitz ich hier, alleine, einsam und voller Euphorie. Ich mache mir Gedanken über Gott und die Welt, lausche der Natur und starre mit einem wärmenden Kaffee in der Hand auf den See. Immer wieder reißen mich springende Karpfen und jagende Hechte aus meinen, manchmal auch etwas verrückten, Gedanken. Was treibt einen Karpfenangler eigentlich dazu an, Karpfenangler zu sein? In all den Jahren habe ich sehr viele verschiedene Karpfenangelnden Charaktere kennenlernen dürfen und habe meine Antwort darauf gefunden. Die Antwort ist, dass es keine Pauschale Antwort darauf gibt. Die einen Wollen verbissen den Dicksten des Teichs oder es zählen nur Kilos, andere mögen die Gesellschaft und wiederum andere versuchen sich zu profilieren. Es gibt hunderte Gründe. Für mich persönlich bedeutet Angeln "Freiheit, Abenteuer, Herausforderung und Ausgleich". Nichts von diesen Aspekten bekomme ich irgendwo besser als an großen Stauseen, weitab der Zivilisation. Aber nun wieder zum wesentlichen.

Aufregung auf dem letzten Meter - der dicke Spiegler ist zum Glück im Kescher!

Es sind nun ca. zwei Stunden vergangen und meine Blicke schweifen einmal wieder Hoffnungsvoll in Richtung Swinger. Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen, der Wind lies nach und die Sonne schien mir ins Gesicht. Eigentlich wäre jetzt der Perfekte Zeitpunkt für einen Fisch. Noch im selben Moment, als ich diesen Gedankengang zu Ende dachte, geschah es. Der Swinger ging nach oben und der Fisch begann mit Volldampf Schnur von meiner Spule zu nehmen. Wie ferngesteuert sprang ich ins Boot, legte mir die Weste an und schob mich mit den Paddeln zur Rute. Schon kurze Zeit später, war ich mir fast sicher, dass dieser Fisch deutlich über dem Durchschnittsgewicht liegen muss. Voll mit Adrenalin kam Ich dem Fisch immer näher und meine Vermutung sollte schnell bestätigt werden. Jeder von uns kennt diesen: "Oh Shit, Hoffentlich krieg ich den gekeschert", und der damit verbundenen Angst, Moment. Nachdem der erste Kescherversuch missglückte, stieg diese natürlich weiter. "Hoffentlich sitzt der Haken sauber, bloß nicht ins Hindernis." All diese Gedanken schießen einem durch den Kopf und die Welt scheint still zu stehen. Irre was diese Tiere aus uns machen?! Kein Wunder, dass ein "Nichtangler", absolut nicht nachvollziehen kann, was wir hier treiben. Nach Stundenlangen, Nervenaufreibenden 10 Minuten hatte ich es dann Geschafft. Der zweite, Bilderbuchmäßige Kescherversuch glückte und das Schwein war im Netz. Boom, geiles Teil. In meiner Theorie bestätigt, ziemlich zufrieden und mit einem dicken Spiegler im Nacken, fuhr ich überglücklich, zu meiner vorrübergehenden Bleibe zurück. Mit jedem Paddelschlag sinkt der Adrenalinspiegel und man beginnt so langsam wieder klare Gedanken zu fassen. Was ist nur los mit uns? Sicher können einige nachvollziehen was in solchen Momenten in mir vorgeht. Objektiv betrachtet doch schon sehr verrückt. Wie auch immer, mein neuer Freund hatte beim Shooting sichtlich Spaß und somit war dieses auch relativ schnell beendet. Zurück in seinem Element hatte er jedoch scheinbar große Probleme sich von mir zu trennen. Ich konnte Ihn aber letztendlich davon überzeugen, dass eine Zukunft mit mir nicht funktionieren kann. Etwas bestürzt, doch wahrscheinlich auch sehr glücklich schwamm er letztendlich davon und verschwand in den Tiefen des Sees. Bis irgendwann mein Freund.

Ein kurzes Zwischenfazit

Meine Session war bis dahin ein voller Erfolg und ich hätte absolut zufrieden nach Hause fahren können. Nun war ich allerdings Hungrig auf mehr. Den Abend verbrachte ich eigentlich wie immer mit einem Becher Weinschorle inklusive Seeblick auf dem Boot. Es hat etwas unheimlich beruhigendes, doch zugleich auch Spannendes für mich, den Tag so ausklingen zu lassen. Ähnlich wie bei einem Lagerfeuer. Im Endeffekt nichts Besonderes, doch irgendwie muss man trotzdem ständig hinein schauen. Als die Temperaturen deutlich unter 10 Grad sanken und auch für mich nichts mehr zu sehen war, ging es ins warme, vorgeheizte Zelt. Dank vier deutlich kleinerer Fische und einer Kontrolle war die Nacht zwar nicht die ruhigste, aber absolut Erholsam. Der Folgende Tag sollte deutlich stürmischer und kälter werden. Meiner Hoffnung auf noch mehr Fisch, tat dies allerdings keinen Abbruch. Nach dem Frühstück ging es dann gestärkt wieder zurück auf den See um die Ruten neu abzulegen. Bei relativ viel Wind und alleine auf dem Boot nicht immer ein einfaches Unterfangen, wenn man absolut Perfekt ablegen möchte. Da ich hierbei absolut penibel bin, dauerte es auch eine ganze Zeit und viele Nerven, bis beide Ruten wieder optimal lagen. Komischer weiße waren die Weißfische heute deutlich aktiver als gestern, wodurch ich immer wieder Piepser bekam. Wie vielleicht schon bemerkt, mache ich mir grundsätzlich unheimlich viele Gedanken. An dieser Stelle darüber, wie wohl mein Rig nach der Weißfisch-Belagerung am Boden liegt.

Die Ruten neu gelegt und schon kam der erste Fisch

Nach Minutenlangem Hadern entschloss ich mich dazu eine meiner Latten nochmals abzulegen. Da der Wind nicht weniger wurde, nochmals ein nervlicher Drahtseilakt. Letztendlich aber stieg ich mit einem guten Gefühl aus dem Faltboot und lief die letzten paar Meter durch das Wasser in Richtung Camp. Gerade, als ich das Wasser verlassen wollte erdröhnte mein Bissanzeiger hinter mir. Die Rute, die keine 3 Minuten lag war krumm. Etwas ungläubig habe ich ein paar Sekunden gebraucht um zu realisieren, was hier gerade passiert. Aber gut, warum denn nicht. Ich sprang wieder in meine Falte und fuhr dem Fisch ein Stück entgegen. Wie so oft an diesem See, kam relativ schnell der Zeitpunkt, an dem gar nichts mehr ging. Der Fisch hing voll im Kraut. Durch zunehmenden Druck und dank meiner relativ harten Ruten, konnte ich den Fisch jedoch schnell lösen. Der Moment, nachdem man merkt der Fisch ist nach einem Hänger noch da ist unbezahlbar. Eine zweite Chance wollte ich dem Fisch nicht mehr geben und ich hielt ihn mit all meiner Macht davon ab noch einmal abzutauchen. Ohne Probleme manövrierte ich den Fisch über den Kescherrand und  ein Bildschöner Fully-Zeiler Mischling war eingetütet. Zwar kein Ausnahmefisch, wenn es um Kilos geht, optisch jedoch ein Absolutes Highlight. Was für eine Session. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich schier machen was ich wollte. Meine beiden Plätze liefen voll an und ich fing im Intervall von ca. 2 Stunden Fische. Die allermeisten zwar keine Riesen aber ich war mir sicher, dass wohl irgendwann auch ein dicker vorbeikommen muss

Fischgewichte? Egal oder nicht?

Ich höre immer wieder, dass Leuten sagen Ihnen sei das Fischgewicht egal. Meiner Meinung nach belügen sich diese dabei aber nur selbst. Einem ambitionierten Karpfenangler ist das Gewicht nicht egal. Zumindest nicht völlig. Ich persönlich freue mich über absolut jeden Karpfen, jedoch gehe ich nicht an einen Stausee um "Satzkarpfen" zu fangen. Hierfür könnte ich auch an den Vereinsteich. Ich will den dicken, am besten unbekannten des Sees. Und mal Hand aufs Herz, 15 oder sogar 20kg und mehr lassen uns doch deutlich mehr Endorphine ausschütten als ein Karpfen mit vielleicht 5kg.

Dran bleiben lohnt sich und erweitert den Horizont!

Durch meine zahlreichen Ansitze an diesem See konnte ich feststellen, dass die Fische Wetter- und Tageszeitabhängig an verschiedenen Stellen fressen. Genau deswegen fütterte ich einen dritten Spot, den ich zunächst 2 Tage nicht befischte. Dies sollte sich letztendlich als goldrichtig herausstellen. Der Tag war geprägt mit Sonnenschein und relativ wenig wind. Die Wassertemperatur stieg um ca. 2 Grad. Genau jetzt war der richtige Zeitpunkt den Platz auch zu befischen. Gegen 5 Uhr dann der begehrte Moment. Ich drehe mich um und sehe die rote LED am Reciever. Kein Biss wie die anderen. Nur vereinzelte Piepser. Hellwach sprang ich in mein Boot und nach 4-5 Paddelschlägen begann ich damit Druck aufzubauen. Sofort habe ich die heftigen, schweren Kopfschläge wahrgenommen. Über dem Fisch dann die Gewissheit. Oh, der sieht sogar im Wasser schon groß aus. Voller Konzentration begann erst jetzt der wahre Fight mit dem Fisch. Immer wieder tauchte er in den Tiefen des Krautes ab. Eine Gefühlte Ewigkeit ging dieses Spiel so und ich alterte währenddessen mit Sicherheit 5 Jahre. Irgendwann habe ich es geschafft den Fisch über meinen Kescher zu bugsieren. "Jaaaa" brüllte ich wieder einmal ohne dass dabei nur ein Ton meine Lippen verließ. Im Laufe des folgenden Tages fing ich noch einige weitere Fische, die allerdings wieder der unteren Gewichtsklasse angehörten. Was mich sehr erfreute und auch verwunderte war, dass darunter zwei Schleien waren. Meiner Meinung nach einer der schönsten Fische, die wir in unseren Gewässern haben und ab und zu eine doch willkommene Abwechslung. Sehr zufrieden, begann ich letztendlich nach 4 Tagen mit dem nervigsten, dem zusammenpacken und trat anschließend die Überfahrt an. Nachdem mein Auto beladen war entschloss ich mich kurzfristig noch dazu den beiden Jungs, welche ich anfangs erwähnt habe, einen kleinen Besuch abzustatten. Hier haben Sie mir dann unter anderem auch gestanden, dass Sie seit 3 Tagen Blank sind. Ich wusste es.

Merke: "Wenn ein bisschen was geht, geht gar nichts."

Euer Armin

 

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Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. 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Die Dreier-Story: Brocke, Zander und Lühnen am Ebro
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Brocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist.  Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)

David Rosemeier: Lockdown-Blog #4 - Auf die Fresse am Montbel
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Deine Story 04.05.2021

Unser Chefredakteur David Rosemeier ist gemeinsam mit Videographer Kai Thiry trotz verschärften Maßnahmen nach Frankreich aufgebrochen, um das Frühjahr im Süden einzuleiten. Doch wie sind die Regelungen vor Ort? Wie reagieren die Menschen auf ausländische Angler? Und wie schaffen die Zwei es, sich trotzdem an die Regeln zu halten? David berichtet in seinem Lockdown-Blog:Nach einer kräftezehrenden Fahrt liegt er im schönsten Abendlicht vor uns: Der See mit den Tausend Bäumen. Eingebettet in ein Tal, dessen Hänge von blühenden Rapsfeldern überzogen sind. Wir sind vom ersten Anblick des Sees so angetan, dass wir einen kurzen Zwischenstopp auf einem der Hügel einlegen, um diese wunderschöne Kulisse auf uns wirken zu lassen. Als wir langsam über einen Feldweg ans Wasser rollen, holt uns die Realität wieder ein: noch eine Stunde bis Lockdown!Wir beschließen, noch eine kurze Runde mit der Falte zu drehen, um uns einen Überblick zu verschaffen und damit wir in den frühen Morgenstunden keine kostbare Zeit vergeuden. Während ich das Boot startklar mache und das viele Totholz im Wasser ansteuere, sucht Kai eine flache Bucht mit seiner Drohne ab. Schon kurze Zeit später läuft er mir aufgeregt am Ufer entgegen, schließlich hat er zwei Fische ausfindig machen können. Ein gutes Zeichen für den folgenden Tag.Viel Schlaf? Nix da!Wir legen uns ab und hoffen auf eine ruhige Nacht. Hätten wir lieber zuvor noch einen Blick auf die Wetterapp geworfen, denn wie aus dem Nichts kommt Wind auf – und wie! Am nächsten Morgen ist alles voller Staub und Sand, doch wir wollen uns die Chance nicht nehmen lassen, in diesem See einen Karpfen zu fangen. Kai steuert die flache Bucht an, in welcher er am Vortag die Karpfen gesehen hat. Ich platziere meine Ruten rund um das zahlreiche Totholz, dass sich überall aus dem Wasser erstreckt, eine wirklich skurrile Angelei und bei dem Wind auf der Falte auch irgendwie beängstigend.Wir erholen uns mit einem starken Kaffee von der windigen Nacht, als Kais linke Rutenspitze anfängt zu Wippen. Vielleicht ist etwas in die Schnur getrieben? Als das Wippen jedoch nicht aufhört, schwingt sich Kai in die Falte und fährt dem Etwas am Ende der Schnur entgegen. Kurze Zeit später sehe ich ihn jubelnd zurückkommen. Er hatte tatsächlich einen Karpfen im Schlepptau. Zwar kein Riese, doch in Anbetracht der wenigen Zeit und dem starken Wind, zählt jeder Fisch!Das Ziel vor AugenMit zittrigen Fingern gebe ich das nächste Ziel in das Navi ein, auf welches ich mich persönlich am meisten gefreut habe: Wir fahren an den Montbel! Ein riesiger See, verzweigt, unterteilt, glasklar und die Heimat von einigen wunderschönen Fischen. Wir treffen auf zwei Karpfenangler, die am Vortag von der Polizei hochgenommen worden. Auch im Süden von Frankreich ist die Ausgangssperre ein heikles Thema.Nach kurzer Location steuern Kai und ich mit den Booten eine flache, verkrautete Bucht an, die mit Fraßlöchern übersäht ist und förmlich nach Karpfen schreit. Sehen tun wir zwar keine, aber wir haben zwei Tag Zeit im Gepäck und Bock uns auf dieses Abenteuer einzulassen.Ein Unglück kommt selten alleinDer Wind hat nachgelassen und während Kai die Bucht nach Spots absucht, heißt es für mich erneut: Strategisch Angeln! Eine Rute kommt an die gegenüberliegende Uferkante, eine vor ein unscheinbares Krautfeld, dass sich bis in tieferes Wasser zieht und eine Rute auf weite Distanz in einen Übergangsbereich. Ich kürze hier ab: Am ersten Tag passiert rein gar nichts. Irgendwie auch kein Wunder, bei diesem klaren Wasser. Als wir am zweiten Tag in der Morgendämmerung sechs Ruten im Rennen haben, passiert alles ganz schnell. Kai bekommt einen Lauf in der Bucht. Während wir dem Fisch entgegenfahren, läuft meine Rute am gegenüberliegenden Ufer ab. Shit, was nun?Zu allem Übel, steigt Kais Fisch kurze Zeit später im dichten Kraut aus. Als ich meine Rute aufnehme, ist der Fisch bereits die Kante hoch geschwommen und hat zwei Bäume erreicht, die in einer unscheinbaren Ecke ins Wasser ragen. Ich merke die Reibung jedoch zu spät und nach einer kräftigen, kurzen Flucht, verabschiedet sich auch dieser Fisch in die türkisenen Fluten. Zwei Fisch in fünf Minuten verloren, wir wissen gar nicht wie uns geschieht und setzen uns erstmal verdattert neben die Ruten.Macht euch gefasstIn den nächsten Stunden passiert natürlich nichts mehr und stehen vor einem großen Fragezeichen: Hier bleiben oder weiterziehen? Vermutlich würde hier in den nächsten Tagen noch etwas beißen, aber einen Eindruck vom See haben wir bereits bekommen. Also nichts wie zusammenpacken und weiterfahren. Während ich diese Zeilen schreibe, merke ich, was wir während unseres Roadtrips eigentlich alles auf uns genommen haben, aber so ist das eben, wenn man viele Gewässer sehen möchte! Und eines kann ich euch versprechen: Die Entscheidung weiterzuziehen war goldrichtig!Zu den anderen Lockdown-Blog-Parts von David gelangt ihr hier:https://www.carpzilla.de/stichworte/lockdown

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