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Deine Story / 19.11.2015

Bas und Jeroen über: die Secret-River-Session!

Jeron van Luik und Bas van den Broek von BFP Baits erlebten diesen Herbst eine wirklich außergewöhnliche Sessions an einem großen Fluss irgendwo in den Niederlanden. Mit diesem Artikel und dem dazugehörigen Video nehmen euch die beiden mit an das Ufer ihres „Secret Rivers“. Abwechselnd erzählen sie uns die ganze Geschichte ihres Abenteuers fernab ausgetretener Pfade…

Jeroen hat das Wort:

September 2015, der Herbst stand vor der Tür und somit war die Zeit des Jahres gekommen, in der man einfach am Wasser sein sollte. Die Planung einer gemeinsamen Session gestaltete sich dennoch schwierig, denn Bass hat sehr viel mit BFP Baits zu tun und ich arbeite im Schichtbetrieb.

Wir mussten akribisch planen, um ein paar Tage für eine gemeinsame Session, freischaufeln zu können. Schließlich machten wir das Wochenende vom 02. Oktober bis 05. Oktober aus und hofften auf klassisches Herbstwetter mit Wind und Regen. Leider sagte die Wettervorhersage aber was ganz anderes voraus – nämlich Spätsommerwetter. Windstille und wolkenloser Himmel ist zwar schön zum Entspannen, doch ist für erfolgreiches Karpfenangeln eher weniger förderlich. Umplanen konnten wir nicht, also wollten wir versuchen, das Beste draus zu machen.

Zurück zur Fluss-Oase

Wir beschlossen an das gleiche Gewässer zu fahren, welches wir bereits Anfang des Jahres ausgekundschaftet hatten – einen großen Fluss mit direkt in Verbindung stehenden Nebengewässern. Für uns Nordholländer ist es eine zweistündige Fahrt bis zu den großen Flüssen im Süden des Landes. Gerade beim Flussangeln ist es eigentlich sehr wichtig nah am Geschehen zu wohnen, um flexibel auf die gerade herrschenden Umstände reagieren zu können. Eine weitere Hürde, die uns nicht gerade in die Karpfen spielte, dennoch wollten wir es versuchen, schließlich wollten wir Neuland erkunden.

Wir entschieden uns es an einer breiteren Strecke eines Flussaltarms zu probieren. Von der vorherigen Session wussten wir, dass dort zur richtigen Jahreszeit mit einer großen große Anzahl von Fischen Karpfen zu rechnen ist. Da die Karpfen für die kältere Jahreszeit vom Strom in den Altarm ziehen, dort verweilen und wohl auch nicht mehr herausziehen, wenn sie einmal drin sind, da der Zugang zum Hauptstrom bei Niedrigwasser sehr flach ist.

Das Wasser im Altarm ist sehr nährstoffreich, es gibt ein breites Nahrungsangebot, bestehend aus Schnecken, Muscheln und Zuckmückenlarven. Zudem ist es eine absolute Oase der Ruhe für die Fische, denn im Fluss wie im Altarm herrscht nur sehr wenig Angeldruck. Die Angelplätze sind durch die wilde Flusslandschaft fast nur mit dem Boot zu erreichen, aber ein wenig Aufwand gehört bei unserem Hobby ja irgendwie auch einfach dazu.

Rundreise zum Füttern

Da wir nichts dem Zufall überlassen wollten und bestmöglich vorbereitet in unsere Session starten wollten, beschlossen wir im Vorfeld sogar zwei Mal zum Anfüttern quer durch Holland zu fahren. Montags vor der Session traten wir die Rundreise zum ersten Mal an. Wir entschieden uns 2x Vorzufüttern, das zweite Mal machten wir uns mittwochs auf den Weg. Die „kleine Reise“ durch unser Land dauerte jeweils gut 5 Stunden. Zuerst war ich verdutzt, als Bass sagte er will 20 kg pro Futteraktion füttern, doch im Anbetracht unserer ersten Session im Frühjahr, bei der innerhalb kürzester Zeit 10 kg leergefegt waren, schien diese Menge gerade richtig zu sein. Alles oder nichts war die Devise!

Wir entscheiden uns für einen zentralen Platz im breitesten Bereich der Fluss-Aue. Angefüttert wurde fächerförmig, auf dieser Weise kann man eine große Fläche abdecken und die Ruten weit voneinander platzieren. Außerdem ist es so wahrscheinlicher, dass die Fische zuerst auf die freien Köder treffen und erst anschließend auf die Hakenköder. Als wir Mittwoch das zweite Mal zum Füttern kamen, signalisierte uns das Rollen der Karpfen, dass sie unser Futter gefunden hatten und dass die Fische bereits im Altarm angekommen.

Wasser weg!

Freitags schienen alle Uhren still zu stehen - die Zeit bei der Arbeit wollte einfach nicht umgehen. Als wir schließlich in den vollgeladenen Wagen einstiegen, konnte uns nichts und niemand mehr aufhalten: Die Spannung und Vorfreuden waren einfach unermesslich. Doch so schnell wie wir die Angeln ins Wasser bekommen wollten, ging es dann doch nicht. Uns traf fast der Schlag als wir feststellten, dass das Wasser im Altarm immens gefallen war. An ein Erreichen der Stelle mit dem Boot war nicht mehr zu denken, schließlich mussten wir sogar unsere 4 Ruten viele Meter rauswaten, um überhaupt tieferes Wasser zu erreichen. Unser gesamtes Equipment aufzubauen war vor Einbruch der Dunkelheit unter diesen Bedingungen einfach nicht mehr zu schaffen.

Als wir spät in der Nacht endlich eingerichtet hatten, ein Topf köchelnder Nudeln auf dem Kocher stand und die ersten Berenbug-Cola eingeschenkt wurden, konnte die Session endlich so richtig beginnen.Was für ein wundervolles Gefühl und das für 3 Tage und 3 Nächte! Die Ruhe hielt nicht lange, denn bald kam der erste Biss! Also schnell das Essen zur Seite legen und drillen! Bereits während wir den Fisch fotografierten lief eine weitere Rute ab und dieser Fisch schien schon gleich ein Besserer zu sein!

Martyrium mit Vergnügen

In der Nacht hatte es erheblich abgekühlt, das machte den Karpfen aber nichts aus – im Gegenteil: Es schien sie so richtig auf Trapp zu bringen. Die Bisse kamen von nun an fortlaufend. Da wir nach jedem Biss die Rute wieder durch den tiefen Schlick waten mussten, waren wir fast die ganze Nacht auf den Beinen. Insgesamt 8 Mal wiederholte sich dieses Martyrium in dieser ersten Nacht. Als am nächsten Morgen noch 2 weitere Spiegler bissen, wussten wir, dass wir alles richtig gemacht hatten.

Nach einer Woche Frühschicht und der harten ersten Nacht am Wasser war ich am folgenden Tag entsprechend geschafft und so legte ich mich über Tag ein paar Stunden aufs Ohr. Auch Bass legte sich nochmal hin und so waren wir beide fit für die Nacht. Tagsüber hatten wir große Menge der BFP Baits Mulberry Boilies halbiert und im Actif-8-tor und Lachsöl eingelegt, so dass wir mit Hilfe von Futterbooten immer eine attraktive Futtermenge direkt beim Hakenköder liegen hatten. Außerdem wurde weiterhin großflächig gefüttert, so dass die Fische weiterhin in einem großen Bereich ohne Argwohn fressen konnten.

In der zweiten Nacht dauerte es etwas länger bis es wieder zu beißen begann. Erst um halb drei bekamen wir direkt nacheinander 2 Doppelläufe von brutal starken Flussschuppis. Das war ein Kampf! Die Morgenröte verlief magisch: Die nebelige und vom Tau überzogenen Umgebung gab uns ein wunderbares Gefühl der Freiheit.

Ein hektischer Morgen

Im dichten Nebel des Morgens stieg ein weiterer Schuppi brutal in die Rute ein! Eigentlich hatten wir erwartet, dass es über Tag wieder ruhiger bleibt, doch wir sollten uns irren. Jetzt schien es erst richtig los zu gehen: Wir hatten viele Bisse und kamen kaum mit dem Fotografieren hinterher. Als ich gerade bei Bass einen Schuppenkarpfen fotografiert hatte, lief eine meiner Ruten ab. Als ich sie anhob, fühlte es sich an als hätte ich einen Klumpen Blei gehakt. Augenblicke später konnte ich einen massiven Spiegler keschern, der sicherlich zu den schönsten Spiegelkarpfen zählt, die ich je gefangen habe.

Bas erzählt weiter:

Bieber zu Besuch

Nach einem weiteren wunderschönen Sonnenuntergang gingen wir in die dritte und letzte Nacht. Selten haben wir so gut und fest geschlafen: Nur ein Fisch störte die Ruhe und gelegentlich wurden wir durch das Keuchen von Herr und Frau Bieber (sie mussten sich wohl mit den Vorderfüßen an meinem Bass Brolly abstützen) wach. Dennoch waren wir sehr zufrieden mit der Session. Der Morgen verlief weiter ruhig, bis endlich der Wind stärker anfing zu wehen. Als dann auch noch dunkle Wolken aufzogen ging es nochmal so richtig drunter und drüber, wieder bekamen wir innerhalb kürzester Zeit mehrere Läufe.

Nach jedem Fisch mussten wir die Montagen neu rauswaten und mittlerweile liefen die Ruten im 30 Minuten Rhythmus ab, der totale Wahnsinn! Leider lief uns nun die Zeit davon und wir mussten unser Wochenende am „Secret River“ beenden. Während des Abbauens konnten wir noch einige weitere Fische fangen. Jeroen konnte einen dicken Schuppenkarpfen bändigen und mit dem Einholen der Ruten folgten noch Fisch Nummer 37 bis 41!

Mit einem herrlichen und zufriedenen Gefühl verabschiedeten wir uns wieder in Richtung Nordholland. Tatsächlich hatten wir Neuland inmitten wildester Flusslandschaft entdeckt, jaum können wir es erwarten bald wieder zu kommen.

Wir wünschen allen mit ihrer Herbstplanung ähnlich viel Glück. Doch das wichtigste: Genießt die eure Zeit am Wasser!

Nachstehend findet ihr das Video zu unserem Trip (in niederländischer Sprache):

 

 

Jeroen van Luik & Bas van den Broek

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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.