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Deine Story / 13.06.2017

Bas van den Broek: Soweit die Füße tragen #3

Das Abenteuer suchen - bevorzugt weitentfernt von ausgetretenen Pfaden? Kann man das überhaupt noch? Natürlich kann man das noch! Diese Art des Lebens und der Angelei hat Bas van den Broek von BFP Baits total in seinen Bann gezogen. In einer Serie berichtet er regelmäßig von seinen Abenteuern.

Nach dem Bas in Teil 1 von „Soweit die Füße tragen“ weit abgelegene Gewässer in seiner holländischen Heimat beangelte, verschlug es ihn in Teil 2 an unerforschte Kanäle im deutsch-holländischen Grenzgebiet. Im dritten Teil seiner Reihe geht es für Bas zurück in ein geheimes Naturschutzgebiet an einem großen Fluss:

Es sollte die letzte Session des Jahres 2016 in Holland werden und zum ersten Mal war ich mir in diesem Jahr wirklich unsicher, wo ich angreifen sollte. Schließlich angelte ich die letzten Wochen hin und wieder an einem See und recht intensiv an einem Kanalstück.

Doch der See wurde mir im Herbst zu stark von anderen Anglern frequentiert und am Kanal lief es nach unfassbar produktiven Sessions (Soweit die Füße tragen #2) erstmals zunhemend schlechter. Zudem brach bei BFP Baits eine sehr hektische Zeit an: Viele Angler brauchten nochmal einen großen Schwung Futter fürs Saison-Finale, zudem rückte das Weihnachtsgeschäft stetig näher und auch die Messesaison musste vorbereitet und geplant werden. Kurzum: Es gab alle Hände voll zu tun und mir fehlte einfach die Zeit für eine finale Session nochmal ganz neue Wege einzuschlagen.

Zurück zum “Secret River”

Fest stand für mich, ich wollte auch diese Saison am Fließgewässer ausklingen lassen und da ich am Kanal schon das gnaze Jahr über geangelt hatte, kam mir ein ganz besonderer Spot an einem richtig großen Fluß in den Sinn. Ich fasste eine Stelle mit angrenzendem Altarm ins Auge, an der ich schon mit meinem Freund und Teamkollegen Jeroen van Luik fantastische Sessions erleben durfte. Wir nennen dieses Paradies “Secret River”, denn bislang haben wir dieses Paradies für uns alleine entdeckt...
(Die Storys zu den von Bas angesprochenen “Secret River Sessions” von Bas und Jeroen findet ihr übrigens auch auf Carpzilla, nämlich hier.)

Wir haben am großen Fluss eine ganz besondere Stelle gefunden, wie gesagt, müdet dort, in einem großen Naturschutzgebiet, ein Altarm in den Fluss, in dem sich unter bestimmten Bedingungen - z.B. bei Hochwasser, im Spätjahr oder vor der Laichzeit - ein Großteil des Karpfenbestandes zurückzieht. Diese These unterstreichen zumindest unsere phänomenalen Sessions in diesem Bereich.

An einem Wochenende Ende Oktober wollte ich im besagten Naturschutzgebiet nochmal angriefen . Auf Jeroens Unterstützung konnte ich aber dieses Mal nicht zählen, den er war zu dieser Zeit mit einem fetten Gips am Fuß ausser gefecht gesetzt.

Sicher, an manchen Gewässernin hätte ich ihn auch mit dieser Beeinträchtigung mitnehmen können, aber nicht zu dieser Stelle fernab ausgetretener Pfade. Lange Fussmärsche durch wilde Vegetation, Sumpf und Flachwasser sind notwendig, um das Tackle dort an die Wasserkante zu bekommen.

Obwohl er nicht dabeisein konnte, verstand Jeroen meinen Ehrgeiz dort nochmal anzugreifen – er wünschte mir viel Glück und drückte mir die Daumen – im Gegenzug wollte ich ihn ständig auf dem Laufenden halten, wie sich unser geheimer Spot in der Zwischenzeit entwickelt hatte.

Kein Weg zu weit

Mann, Mann, Mann - es ist schon verrückt, was man sich immer wieder zumutet, nur um seine Träumen zu verfolgen und seiner Leidenschaft nachzugehen. Wenn ich so zurückblicke muss ich mich über mich selbst immer wieder wunder – so auch in dieser Woche vor der geplanten Session:

Nachdem ich bis 18 Uhr im Laden stand, belud ich das Auto um in richtung Süden aufzubrechen. Gut zwei Stunden später bin ich erst wieder auf dem Weg nach Hause. In der Zwischenzeit bin ich weit über 100 Kilometer durch Holland gefahren und habe 20 Kilo Boilies einen Kilometer durchs Dickicht ans Wasser geschleppt um diese anzufüttern. Das ganze Prozedere wiederolte sich in dieser Woche noch zwei Mal.

Tackle im Dickicht versteckt

20 Kilo Futter wären eigentlich schon mehr als genug zu schleppen, doch jedes Mal nehme ich auch schon einen Teil meiner Ausrüstung mit und verstecke sie im Unterholz. So habe ich am Freitag vor der Session den Luxus nur noch einmal die letzten Ausrüstungsstücke vom Auto zur Stelle befördern zu müssen. Dies birgt aber natürlich auch das Risiko und die ständige Ungewissheit entdeckt und im schlimmsten Fall während meiner Abwesenheit beklaut zu werden.

Freitagabend: Der Countdown läuft

Bevor ich Freitags ins Auto steige, denke ich ständig darüber nach, ob die Fische mein Futter angenommen haben und natürlich auch darüber, ob mein Tackle noch da ist?! Angespannt fahre ich direkt nach Feierabend los – so wie viele Pendler an diesem Freitag - entsprechend dauert die Fahrt dieses Mal natürlich viel länger.

Erst gegen 22 Uhr erreiche ich die geheime Stelle und atme auf: Mein Tackle ist noch da! Schon kurze Zeit späer sind meine Ruten im wasser und schon gegen 00:30 Uhr fange ich den ersten Karpfen – einen kleinen Schuppi.

Schon kurz darauf bekomme ich einen Doppelrun und es gelingt zum Glück beide Fische zu landen. Nachdem ich meine Fänge mit dem Selbstauslöser auf der Kamera zu verewigt habe, fliegen meine Montagen wieder in richtung Futterplatz. Merkwürdigerweise bleibt es den Rest der Nacht ruhig. Auch der folgende Morgen verfliegt ohne Biss.

Mir war bereits im Vorfeld klar, dass ich kaum mit einer Traumsession rechnen kann, wie ich sie mit Jeroen erleben durfte. Immerhin waren die letzten Herbstwochen schon sehr kalt und die Wassertemperatur beträgt in den letzten Oktobertagen 2016 nur 8,5 Grad.  

Frost und dichter Nebel

Seit Wochen bestimmte kalter Wind aus Richtung Osten das Bild am Wasser, parallel dazu herrschte sehr hoher Luftdruck - also alles andere als Fangwetter.

Doch dass eine schlechte Wetterprognose beim Karpfenangeln keine sichere Vorhersage für eine maue Session sein muss, habe ich schon öfters überrascht festellen müssen, also bleibe ich weiter zuversichtlich.

Obwohl die zweite Nacht mit Minusgraden und dichtem Nebel noch kälter wird als die Nacht zuvor und ich außer den Schein der fernen Schiffsscheinwerfer, so gut wie gar nichts mehr um mich herum erkenne, wird meine Zuversicht belohnt: Die Fische beginnen im Schutz der anbrechenden Nacht wieder zu beißen - wenn auch verhalten und nur in kurzen Zeitfenstern.

Auch am nächsten Morgen bleibt der Nebel über dem Wasser hängen wie ein Gespenst, die Sichtweite beträgt keine 50 Meter.

Ende in Sicht

Für die letzte Nacht passe ich nochmal die Futteraktik an, ich füttere keine ganzen Boilies mehr, sondern halbiere und crushe meine BFP Baits, zudem soake ich sie in Actif8tor, um sie für die noch aktiven Fische noch attraktiver im ständig kälter werdenden Wasser zu machen.
(Eine Produktvorstellung des Actif8tors auf Carpzilla findet ihr hier.)

Diese Änderung führt direkt zu mehr Anbissen. Die Fische kommen kurz vor Schluss nochmal richtig in Fahrt. Nach durchwachsenen ersten 24h hole ich in den letzten Stunden nochmal ordentlich auf: Von insgesamt 26 Bissen kann ich 23 Karpfen an diesem Wochenende landen.

Ich bin sehr zufrieden - da macht auch das Abbauen und Zurücktragen des Tackles im strömenden Regen nichts mehr aus. Nach einem Zwischenstopp bei der Fastfood-Kette mit dem großen M geht der erste Weg nach meiner Ankunft zu Hause direkt unter die heisse Dusche. Erst danach raffe ich mich nochmal auf, um das feuchte Auto auszuräumen und das Tackle zu säubern und zu trocknen.

So endete meine Saison 2016 zu Hause in Holland. Für mich sollte es aber noch nicht die allerletzte Session gewesen sein: Im November stand ja noch eine Woche Flussangeln in Frankreich an - doch das is die Gechichte eines weiteren Abentuers, von der ich vielleicht schon im nächsten Teil von “Soiweit die Füße tragen” berichte... Bis es soweit ist:

Tight lines!

Bas van den Broek

https://www.bfpbaits.de/

Teil 1 und Teil 2 aus der Reihe “Soweit die Füße tragen” findet ihr auf Carpzilla hier:
http://www.carpzilla.de/search/node/soweit%20die%20f%C3%BC%C3%9Fe%20tragen

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