Suche
Deine Story / 10.08.2017

Bas van den Broek: vom Fischmehlmythos und perfekten Sommerködern

Für viele Karpfenangler gehören Fischmehlboilies zum Karpfenangeln wie der Köder ans Haar. Doch ist ein proteinreicher Fischmehlköder wirklich immer die erste Wahl? Bas van den Broek experimentierte lange und fand heraus: Gerade im Sommer, wenn das Wasser vor natürlicher Nahrung nur so wimmelt, kann ein süßer, schnell verdaulicher Kohlenhydrat-Boilie den entscheidenden Unterschied machen!

Ich muss zugeben, ich bin Fischmehlliebhaber, besonders als Inhaltsstoff für meine Boilies, svhwöre ich auf frische LT Fischmehle. Mindestens 30% sollten meine Köder davon schon beinhalten. Immer? Nein, nicht immer! Denn für mich machen Fischmehlboilies vorallem auf Langzeitfutterplätzen, nicht all zu warmen Wasser und bei knapper natürlicher Nahrung Sinn. Also besonders im fortgeschrittenen Frühjahr von April bis Juni und im Herbst von September bis Dezember.

Und was ist im Sommer? Im Sommer ist das Wasser oft sehr warm und zudem sehr reich an natürlicher Nahrung, mit der es oft gar keinen Sinn macht zu konkurrieren. Wie viele andere Angler, angle ich im Hochsommer oft spontan, ganz ohne Vorbereitung oder eben nur mit kurzer Anfütterphase von 1-3 Tagen.

Aber zu solchen Angel-Situationen zähle ich auch eins bei zwei Wochen lange Angeltouren an fremde Gewässer, z.B. im Sommerulrlaub.

Kurzum: Unter sommerlichen Bedingungen setze ich mittlerweile nur noch ausschließlich auf süße, fischmehllose Köder - denn sie funktionieren zweifelsfrei schneller, besonders wenn viel natürliche Nahrung im Wasser ist. Doch dazu mehr im nächten Abschnitt.

Natürliche Nahrung im Überfluss

Ob Fluss oder See, Kanal oder Teich - im Sommer wimmelt es in vielen Gewässern nur so von natürlicher Nahrung. Besonders in Gewässern mit viel Kraut und einem enorm hohen Aufkommen von Muscheln, Schnecken, Süßwassergarnelen oder Krebsen, glauben viele Angler mit diesen hochwertigen Nahrungsquellen konkurieren zu müssen. Demzufolge kommen sehr hochwertige Köder zum Einsatz.

Auch ich selbst expermimentierte an solchen Gewässern lange mit Senastion X Boilies von BFP Baits, einem Köder, der aus sehr vielen wasserlöslichen Bestansteilen besteht, 40% Fischmehl enthält und dazu einen ordentlichen Prozentsatz Muschel- und Garnelenmehl aufweist. Trotzdem waren die Erfolge nicht im Geringsten mit Sessions zu vergleichen, in denen ich süße, gut sichtbare Kohlenhydrat-Ködern verwendete. Auf die süßen Pillen fing ich - zur warmen Jahreszeit mit viel natürlicher Nahrung im Wasser - eindeutig mehr!

Ich erkläre mir dieses Ergebnis vorallem mit der schnellen Verdaulichkiet und mit dem visuellen Aspekt, der von hellen Kohlenhydrat-Ködern ausgeht. Ausserdem versorgen solch süße Köder, den Fisch direkt mit Energie und diese verbraucht er im warmen Wasser nun mal sehr schnell.

Im trüben Wasser 

Während der wirklich heißen Phasen im Jahr leiden viele, stehende, nicht sonderlich tiefe Gewässer zeitweise auch unter Sauerstoffarmut. Man erkennt das Phänomen einerseits an einer verstärkten (zweiten) Algenblüte und einem, daraus folgenden erhöhtem Trübungsgrad des Wassers.

Unter solchen Bedingungen konnte ich mit dem Fruit Punch von BFP Baits trotz allgemeiner Beissflaute immer wieder tolle Ergebnisse erzielen. Nein, nicht weil der Köder einer Zauberformel unterliegt, aber vielelicht weil er leicht und schnell zu verdauen, unter Wasser sehr gut zu erkennen ist und drei natürliche, wasserlösliche Frucht-Aromen beinhaltet, die alle einen sehr niedrigen pH-Wert aufweisen.

Schlechter Langzeiteffekt?

Vielleicht werden Sie jetzt denken, schön und gut, aber solche süßen Kohelnhydrat-Boilies funktionieren doch ganz sicher nicht über einen längeren Zeitraum? Auch diese Annahme habe ich lange selbst vertreten, heute würde ich aber sagen: nicht unbedingt. Denn für den Langzeiteffekt ist neben dem Bestandsgefüge und dem Anteil der Natürlichen Nahrung im Gewässer auch der Fettgehalt im Köder mitentscheidend.

Füttere ich über längere Zeit im Sommer und das mache ich besonders an deutschen und holländischen Kanälen sehr häufig, habe ich trotzdem sehr gute Erfahrungen mit einer Mischung aus Fruit Punch und Sweet Temptation - also reinen Koglenhydrat-Ködern - gemacht. Diese Köder sind süß, auffallend in der Farbe und durch (pflanzliche) Fette, Mineralstoffe, Kohelhydrate als Basis und Vitamine (Vogelfutter) trotzdem sehr nahrhaft für den Fisch.

Nicht nur Fischmehl ist nahrhaft!

Denn sicher ist: Ein süßer, wohlschmeckender und schnellverdaulicher Köder ist immer fängiger als eine Fischmehlbombe, die zunächst wie ein Stein im Magen liegt. Trotz des all zu oft angebrisenen Proteingehalts, denn Köder mit tierischen Mehlen nun mal erreichen, sollte der Geschmack und die Verdaulichkeit eines Köders nie außer Acht gelassen werden.

Wir Menschen essen auch für den schnellen Hunger lieber einen Schokoriegel oder ein Pausenbrot zwischendurch und nach Job oder Sport als Engerielieferant Kartoffeln oder Nudeln. Nicht immer wollen ein Steak - nur weil der Magen knurrt. Klar, kann man Fische nicht mit Menschen vegleichen, doch was Gewohnheiten und Bequemlichkeiten angeht, ticken Mensch und Tier schon sehr ähnlich.

Denken sie mal darüber nach und wenn es im Sommer mal wieder schleppend läuft, geben sie ruhig mal nahrhaften, süßen Kohlenhydrat-Ködern eine Chance. Ich bin mir sicher, Sie werden nicht schlechter fnagen - im Gegenteil!

Bas van den Broek

BFP Baits & Carp Store

Tags:
Partner
Banner Deeper Quest Futterboot.