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Deine Story / 14.01.2022

Christian Scheller: Risiko Futterplatzangeln – Erwartungen, Mindset und die inneren Dämonen

Thema „Mindset“ beim Angeln: wirklich ausschlaggebend oder nur eine Floskel? Die Meinungen mögen auseinander gehen. Fakt ist jedoch, besonders zum Futterplatzangeln muss der Kopf frei und auf Motivation getrimmt sein, denn nur so schafft man es am Ball zu bleiben. ProLine Teamer Christian Scheller hat das „Risiko Futterplatzangeln“ auf sich genommen und erzählt euch in dieser Story vom Kampf zwischen Aufwand und Ertrag:

In mir reifte der Entschluss im Herbst nicht auf bekannten Pfaden zu gehen. Auf zu neuen Ufern, neuen Fischen, neuen Gesichtern und neuen Geschichten, die das Karpfenangeln schreibt. Ein Baggersee mit mir unbekanntem Fischbestand meiner Region war das Ziel.  Aufgrund von Gerüchten, eigenen Beobachtungen und daraus resultierenden Annahmen schloss ich daraus, dass es dort ein paar ordentliche Fische geben müsste. Es sollte aber keine Zielfischangelei werden. Ich kannte nur ein einziges Bild von einem Fisch aus diesem Gewässer und dieses war mittlerweile sieben Jahre alt. Ja, Gerüchte hatte ich gehört, mehr aber auch nicht.

Keine Informationen – Eigentlich ganz geil

Und dies in einer Zeit, in der fast überall die großen Fische bekannt sind und man auch von jedem ein Bild bekommen könnte. Natürlich hätte ich losziehen und Kontakte knüpfen können, aber ich wollte ganz bewusst nichts über den Bestand wissen. Im Umkehrschluss würde auch niemand wissen, dass ich hier bin und eine Futterkampagne durchziehe. Dass gewisse Ungewisse gab mir den Reiz, den ich brauchte, um mich auf etwas neues einzulassen. Diesmal nicht das A-Team zu kennen. Nicht zu wissen, wann ich hier fertig bin und sich ausschließlich auf die eigene Intuition zu verlassen. Es fiel mir jedoch nicht ganz leicht, das kann ich euch sagen.

Stumpf ist bei mir Trumpf

Meine Beobachtung zeigten mir, wo Wochenende für Wochenende die Brollys an diesem See standen. Diese Plätze gingen mit markanten Unterwasserstrukturen der Tiefenkarte einher. Bei mir hingegen sollte ein altbewährtes Muster herhalten. Ein Platz ohne vermeintlichen Hotspot. Quasi irgendwo im Nirgendwo, direkt an einer Uferkante. Ich wollte auf wenigen Wraps Entfernung Futter einbringen und nur unter der Woche angeln. Dies hatte zuvor schon an einigen Baggerseen für Erfolg gesorgt. Wieso nicht auch an diesem? So zumindest der Plan, aber diese sind ja bekanntlich schnell und einfach geschmiedet. Die Realität am Wasser sieht dann oft ganz anders aus. So zeigten sich in den ersten Wochen der Kampagne bis Mitte Oktober ausschließlich nur kleine und mittlere Fische auf meiner Matte. Ich dachte eigentlich mein Mindset ist gut und dass Selbstbewusstsein groß – aber war es das wirklich? Jedoch prägten Zweifel und „böse“ Gedanken die nächsten Wochen. Im Folgenden noch ein paar Details für euch.

Veränderung meiner Angelei.

Bei der Planung dieser Futterkampagne wurde mir bewusst, dass sich meine Futterplatzangelei grundlegend verändern würde. Sonst waren meine Kampagnen aufgrund der Rücksichtnahme auf meine Familie schon immer etwas eingeschränkter als bei Anglern ohne Kinder. Bei mir kam jetzt jedoch die grundlegende Veränderung hinzu, dass meine Frau nach dreieinhalb Jahren Mutterschutz und Elternzeit wieder arbeiten geht. Die Wochenenden versuche ich eigentlich immer für die Familie freizuhalten, aber nun fiel die Flexibilität, mich nach den Gegebenheiten am Wasser zu richten, auch weg. Meine Frau arbeitet vier Tage die Woche im Frühdienst. Dies hat zur Folge, dass ich an diesen vier Tagen, aufgrund meiner Gleitzeit, die Kinder zum Kindergarten und Krippe bringe. Somit war die Nacht und der folgende Morgen darauf für die nächsten Monate festgelegt. Ich kann nun nicht mehr auf äußere Einflüsse wie den Luftdruck, die Mondphase, das Wetter, den Angeldruck und auch ob das Futter überhaupt gefressen wurde, reagieren.

Ab sofort heißt es: Geh Angeln, wenn du kannst

Ich muss mich nun den Bedingungen, die an diesem Abend herrschen anpassen. Wenn ich raus gehe, ist es nicht mehr möglich die beste Nacht der Woche zu wählen. Ich musste nun reagieren und wenn nötig gewisse Dinge in meiner Angelei verändern.
Ende August fing ich mit einer ordentlichen Portion Motivation an zu füttern. Auf dem großflächigen Hauptfutterplatz wollte ich auf eine Mischung aus NG-Squid sowie Squid and Garlic Boilies setzen. Diese in diversen Größen und teilweise halbiert. Hinzu kamen auch immer ein paar Tigernüssen. Angefangen hat alles jedoch zunächst mit der Lotrute im Bereich des Sees, den ich für vermeintlich uninteressant hielt. Grundsätzlich ging ich davon aus, dass dieser Bereich auf einer Zugroute der Fische liegt. Er weist keinerlei Merkmale am Grund auf. Fakt war aber, dass nach meinen Beobachtungen der letzten Jahre, dieser Bereich von Karpfenanglern vollkommen unbeachtet ist. Die Uferkante hier fiel nicht so steil ab wie erwartet.  Mein Gefühl sagte mir, dass zwei Ruten erstmal genug auf diesem Futterplatz sein sollten. Das Futter verteilte ich von der Kante in etwa 4m Tiefe bis in eine Ebene auf 6 Meter.

Die dritte Rute wollte ich abseits des eigentlichen Futterplatzes fischen. Zu meiner rechten Seite hingen einige Äste einer großen Weide weit in den See hinein und darunter war es direkt recht tief. Die Uferkante fiel dort fast senkrecht ab. Einen kleinen und kompakten Futterplatz mit Partikeln anzulegen, war hier meine Idee, die letztendlich jedoch ein totaler Flop war! Bis Mitte Oktober bekam ich auf dem Spot keinen einzigen Fischkontakt. Tja, mal voll auf das falsche Pferd gesetzt. Für meine innere Haltung war dies nicht zuträglich und die Zweifel an der ganzen Aktion stiegen.

Die Dämonen der Zweifel zu besiegen…

…war das mein Entwicklungsschritt in dieser Futterkampagne? Mein Umfeld und meine Freunde bekamen davon nicht viel mit, aber – ich hatte einen riesigen Schiss nichts Großes zu fangen! Zu Beginn einer Kampagne besteht ein solches Vorhaben erst einmal aus Theorien, die dann letztendlich bestätigt werden sollten. Aber meine Theorien wurden nicht bestätigt und ohne Bestätigung kommen die Zweifel.

Die erste Nacht war eine gefühlte Niederlage

Beginnen wir bei der ersten Session in der zweiten September Woche. Ich verstaute mein minimalistisches Tackle schon am Vortag im Auto. Wie immer am Angeltag, verbrachte ich das Abendessen mit den Kindern und brachte diese dann ins Bett. Nachdem alle drei im Bett waren, hielt mich dann auch nichts mehr Zuhause. Da alles perfekt vorbereitet war, lagen die Ruten schnell an ihren geplanten Stellen. Eine halbe Stunde nach der Ankunft am See saß ich auf der Liege und freute mich auf das, was da wohl kommen mag. Nach Einbruch der Dunkelheit brodelte das Wasser vor mir. Kurze Zeit später gab es dann auch schon den ersten Biss. Ein halbstarker Schuppi landete im Kescher. Zwei 20er Boilies wurden nun auf das neue Rig gezogen, um etwas selektiver zu werden. Es wurde eine geruhsame Nacht. Nichts passierte mehr bis zum nächsten Morgen um 09.30 Uhr. Ab zur Arbeit und erstmal die Session sacken lassen. Was war passiert? Luftdruck 1018 hpa? zunehmender Halbmond? Spätsommerliches Wetter? Fünf weitere Karpfenangler am See? Ich habe nach Erklärungen gesucht, denn gefühlt war es eine Niederlage und irgendwie habe ich schon mehr erwartet.

Weitermachen

Dranbleiben und weitermachen im Hochdruck war die Devise zur zweiten Session. Natürlich warf ich jetzt täglich den Blick auf die Wetterapps. Nach der ersten Session kam ein Tiefdruckgebiet mit wechselhaftem Wetter, Westwind und für mein Gefühl gutem Luftdruck. Das sollte sich zur nächsten Session jedoch wieder ändern. Ostwind mit Hochdruck und bestem Spätsommerwetter. Darauf reagierte ich mit mehr Futter im Tiefdruck und deutlich weniger Futter am Vorabend der Session, da der Luftdruck wieder deutlich stieg. Auch gab es einen Taktikwechsel bei den Rigs. Ein Multirig kam zum Einsatz, sowie ein Chodi und ein D-Rig mit einem Schneemann. Bei den Farben versuchte ich es mit Weiß, Gelb und Orange. Des Weiteren fuhr ich direkt von der Arbeit zum See, um den späten Nachmittag auch noch mitzunehmen. Drei Bisse konnte ich verzeichnen und einen, an der Afterflosse gehakten Spiegler, der aber direkt vor dem Kescher ausschlitzte. Zufrieden mit der Gewissheit, dass selbst bei hohem Luftdruck Fische auf dem Platz fressen. Damit konnte ich nun schon etwas besser leben. Jetzt sollte nach den ersten zwei Sessions erst einmal eine zweiwöchige Pause kommen. Dem Platz sollte etwas Ruhe guttun sowie den Fischen neues Vertrauen schenken. So zumindest mal wieder meine Theorie

Vorbereitung ist alles…

Wieder so eine Phrase, die sich nur gut anhört, wenn es gut läuft! Für meine Sessions hatte ich bis Ende Oktober immer etwa 12 bis 14 Stunden Angelzeit. Aus der Vergangenheit wusste ich schon, dass gute Vorbereitung und Organisation das ausschlaggebende Element dieser Angelei sein können. Wenig Tackle, das Nötigste und alles griffbereit. Buzzer Bars montiert mit Hängern, eine Menge vorgebundene Rigs, abgelängte Ruten fertig eingeclipt, mit Ködern bestückte Rigs und vorab alles geprüft und geplant. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass durch gute Vorbereitung ein deutlich effektiveres Futterplatzangeln möglich ist. Und dies trotz Familie mit Kindern, einem Job und einem Eigenheim.

Dankbarkeit anstatt Erwartungen

Ein gutes Mindset ist seit geraumer Zeit in aller Munde und ich bin fest davon überzeugt, dass daran „auch was ist“. Die eigene innere Haltung beeinflusst vieles im Leben und definitiv auch dein Angeln. Nur zu schnell passiert es jedenfalls mir, dass ich immer wieder in eine Erwartungshaltung verfalle. Gedanken, wie: „Du hast einen guten Plan, solide und konstant gefüttert, es ist Vollmond, einer der Dicken muss kommen…“ kamen in mir auf. Aber genau dieses Denken ist nicht gut. Immer wieder muss ich mich daran erinnern dankbar zu sein, dafür dass ich Angeln kann, dass meine Familie mich ziehen lässt und dass ich zumindest für ein paar Stunden Abstand von der Welt bekomme. Einfach dankbar für jeden Fang, der auf dem Futterplatz kommt, zu sein. Oft habe ich mich ertappt, dass ich enttäuscht war, weil nicht die Mengen oder Größen an Fisch kamen, wie erwartete. Davon versuche ich mich aber immer wieder freizumachen. Demut, Fische fangen zu dürfen und Privilegien zu haben, werden mit richtigem Karma belohnt. Den Erfolg einer Kampagne definieren wir selbst in unserem Kopf, dies versuchte ich mir immer wieder selbst zu sagen.

Nach einer Pause von zwei Wochen war ich wieder am Start. Es war inzwischen herbstlich geworden. Die Wassertemperatur sind deutlich gesunken und Regenschauer zogen über das Land. Schnell lagen die Ruten und ich auf der Liege. Drei Fische fanden bis um 6.00Uhr am Morgen den weg auf meine Matte. Die Bedingungen waren ganz gut, ich fing Fische und ein Fisch der Kategorie „besserer Zwanziger“ war dabei. Ich wollte zufrieden sein! War es aber mal wieder nicht – die Dämonen des eignen Anspruchs waren wieder da.

Am nächsten Arbeitstag nach der Session klärte ich mit meinem Vorgesetzen ab, dass ich bis Dezember, an den Frühdienst freien Tag meiner Frau, halbe oder ganze Tage frei haben möchte. Alles was ich noch hatte, wurde in die Waagschale geworfen. Resturlaub und Überstunden bis zur allerletzten Minute. Ich besiege euch Dämonen – ich fange was kommt und mache das Beste daraus!

Die nächste Session lief ähnlich zu den vorangegangenen. Zwei Fische bissen zwischen Sonnenuntergang und 22 Uhr und einer zwischen 02:00 und 03:00 Uhr. Wobei leider auch wieder einer ausschlitze. Ich fing an mich mit der Situation irgendwie anzufreunden und begann zu experimentieren. Legte die ehemalige Partikelplatzrute tiefer als den Futterplatz, spielte mit den Vorfachlängen und probierte andere Farben bei den Pop Ups. Es zeichneten sich Muster ab, auf die ich aufbauen konnte. In der Vollmond-Woche im Oktober beschloss ich dann die Futtermenge zu verdoppeln. Die Bedingungen waren gut und ich wollte wissen was passiert, wenn deutlich mehr Futter ins Wasser kommt.

Instagram Kopfgeficke

Nach einer Session kurz vor Vollmond, in der ich mal wieder nur Gummern fing, fragte sich der Dämon in meinem Kopf, ob ich wohl mit „Zwergenmittel“ fische? In der Frühstückspause mal kurz in Instagram die Storys gucken und ich werde einmal mehr blass vor Neid. Klar, es ist Vollmond. Es liegen wieder bei allen Fuffis in der Matte und die guten dreißiger werden direkt im Wasser abgehakt. Kann ich einfach nicht angeln? Habe ich mich für das falsche Gewässer entschieden? Je mehr ich mir davon ansehe, desto mehr gewinnt der Dämon. Naja, weitermachen und sich einreden, dass der Dicke irgendwann kommt. Man(n) will ja schließlich irgendwer sein. Da müssen dann halt eben diese hohlen Phrasen herhalten. Sogar Nachbarn fragten, wieso ich nicht gut drauf bin. Dass meine Frau nichts sagte? Danke, dass du das aushältst mein Schatz!

In der Woche nach dem Vollmond gab es erstmal einen Blank. Geangelt wie in der Vorwoche und diesmal sogar bei annehmbaren Bedingungen. Naja, was soll es. So langsam macht sich Gleichgültigkeit in mir breit. Der nicht vorhandene Flow ist zum Alltag geworden und störte mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so sehr. Es stand der November vor der Tür und da hatte ich nun nach der Nacht sogar noch bis zum Nachmittag Zeit.

Aufwand und Ertrag

Der erste Montag im November fiel mir auf der Arbeit sehr schwer. Schon am Morgen hatte ich nichts anderes im Kopf als Angeln. Die erste Session mit deutlich mehr Angelzeit stand an. Ich war nervös, wie ein kleiner Junge. Nach acht Stunden im Job, und Familie im Anschluss, war ich um 20:00 Uhr am See. Schnell lagen die Ruten und ich wieder auf der Liege. Die innere Erwartung war nicht zu hoch, doch mit mehr Zeit im Gepäck, war ich recht positiv gestimmt. Ich schlief sehr unruhig. Immer wieder schaute ich nachts auf die Ruten und wartete auf einen Biss. Dieser jedoch kam nicht. Morgens um 07:30 Uhr fütterte ich etwa 500gr Boilies auf die Ruten und der innere Dämon feierte sich inzwischen wieder mal mehr als heftig. Ich stellte mein komplettes Tun und die ganze Kampagne in Frage. Vier Stunden später erlöste mich ein Schuppi von etwas über elfeinhalb Kilo. Zum Abschied legte ich Teig und Boilies auf den Platz und fuhr mit gemischten Gefühlen heim. Ein paar Freunde bekamen auf dem Nachhauseweg eine Voice Nachricht, in der es über meinen Gemütszustand ging. Der Inhalt dieser Nachrichten ist kurz zusammengefasst: Stehen Aufwand und Ertrag in einem vernünftigen Verhältnis zueinander?

Ich versuchte negative Gefühle so gut es ging auszublenden und machte weiter. Bis zu der nächsten Session. Diese ist schnell erzählt. Es wurde ein Blank. Ja, einen sehr kleinen Karpfen schlitzte ich am Morgen aus. Es war aber definitiv der kleinste Fisch, den ich bisher gehakt hatte. Frustriert und vom inneren Dämon besiegt machte ich eine Instastory, packte das Auto und wollte wie immer vor der Abfahrt noch füttern. Doch ich stieg mit dem Futtereimer ins Auto und fuhr, ohne zu füttern, los. An der Schranke aber, versuchte das Herz noch ein letztes Mal die Dämonen zu besiegen. Ich legte also den Rückwärtsgang ein und fuhr nochmal bis zum Angelplatz, stieg aus und schaute auf den Platz. Binnen weniger Sekunden liefen die letzten Wochen und Monate an mir vorbei, die Kilometer mit dem Auto und all die zermürbenden Sessions. In diesem Moment erlitt diese Kampagne ihren Herztod. Die Dämonen wichen während dieser Momente. Schon als ich wieder im Auto saß, kam die Zuversicht auf mein Wintergewässer.

Nicht immer läuft eine Kampagne, wie wir es aus den Medien kennen.

Manchmal gewinnen die inneren Dämonen und manchmal fangen die anderen die Dicken. Angeln soll Spaß machen. Dies war mir im Laufe dieser Kampagne absolut verlorengegangen. Ich wollte es mir und der „Szene“ beweisen. Da bin ich wohl auf den falschen Pfad geraten, aber am Ende wächst man auch an diesen Phasen seiner Angelei.

Peace and out.
Bleibt hart am Fisch.

Chris

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