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Deine Story / 06.01.2021

Christian Willert: Die Kanal Top 15

Fast jeder hat seine persönliche Favoritenliste. Ob besonders wild, hart erkämpft, außergewöhnlich beschuppt oder einfach nur groß: manche Fische nehmen einen besonderen Stellenwert in unserem Leben ein. Christian Willert stellt euch heute seine persönliche Top 15 an seinem Kanal vor. Viel Spaß!

Vor etwas mehr als 26 Jahren begann meine Liebe zum Kanalangeln. Bereits als kleiner Junge war ich ständig am Kanal unterwegs und hielt Ausschau nach allem, was Flossen hatte. Nach und nach spezialisierte ich mich immer mehr auf das Karpfenangeln und die gefangenen Fische wurden schließlich auch immer größer. Heute ist es für mich mal an der Zeit, mein Kanalangeln Revue passieren zu lassen und euch meine persönliche Kanal Top 15 vorzustellen. All diese 15 Fische sind einzigartig, was ganz Besonderes für mich. Nicht nur aufgrund ihrer Größe, sondern vor allem wegen ihres Charakters und der Geschichten, die sie umgeben. Los geht’s mit dem Countdown!

Platz 15: Ugly Beauty

Ugly Beauty heißt dieser tolle Kanal Spiegler und ist ein richtiges Original. Im Laufe der Zeit konnte ich ihn einige Male fangen. Auch auf einer sehr bekannten Kanal DVD war Ugly Beauty bereits zu sehen. Er gehört zum Altbestand und ist ein richtiger Charakterfisch, ergo meine Nummer 15.

Platz 14: Der Lange

Beim „Langen“ handelt es sich um einen Schuppi. Im Jahr 2007 habe ich ihn das erste Mal gesehen, zu der damaligen Zeit galt er als einer der größten Kanalkarpfen. Lange Zeit war ich hinter ihm her, bis ich ihn 2014 das erste Mal selber auf den Händen halten durfte. Danach folgten noch weitere Begegnungen mit ihm, leider hat der Fisch immer mehr abgebaut und seit mittlerweile zwei bis drei Jahren habe ich kein Lebenszeichen mehr von ihm gehört. Der Lange ist ein Relikt aus der guten alten Zeit und deshalb mein Platz 14.

Platz 13: Grüner

Dieser Spiegler ist extrem markant. Er war lange Zeit einer der größten Spiegelkarpfen in diesem Kanalabschnitt und einer der „Most Wanted“ Fische. Ich hatte die Ehre, in mehrmals in meinen Armen halten zu dürfen, das letzte mal 2016. Vor zwei Jahren kam dann die traurige Meldung, dass er gestorben sei. Der Grüne bleibt aber unvergessen und rangiert dadurch als meine Nummer 13.

Platz 12: Schrägmaul

Der Schuppi gehörte lange Zeit dem A-Team an und erhielt seinen Namen durch die verwachsene und unverkennbare Maulpartie. Er begleitete mich viele Jahre und landet hierdurch auf dem 12. Platz.

Platz 11: Neptun

So stellt man sich doch einen Kanalkarpfen vor - groß, urig und gezeichnet vom Leben in der Betonrinne! Das ist Neptun, damals ein Schuppi des A-Teams. Er wurde verhältnismäßig wenig gefangen, doch ich hatte das Glück ihn einmal in meinen Händen halten zu dürfen, bevor er verstarb. Für mich ist Neptun der Prototyp eines urigen Kanalschuppis und deshalb meine persönliche Nummer 11.

Platz 10: Black Point

Die Top 10 startet mit keinem Geringeren als Black Point. Er war in diesem Kanalabschnitt lange Zeit der zweitschwerste Fisch. Ich hatte die Ehre, ihn einmal fangen zu können. Mit über 20 Kilo Gewicht war er in der damaligen Zeit ein absoluter Ausnahmefisch und wird deshalb zu meiner Nummer 10.

Platz 9: TwoFace

Dieser Spiegler ist wirklich beeindruckend! Auch er gehörte lange Zeit dem A-Team an, bevor ich ihn vor sechs Jahren endlich fange konnte. Ich fischte vor einem ziemlich markanten Spot und hatte schon eine Reihe guter Fische fangen können, als ein weiteres Mal mein Delkim ablief. Als ich TwoFace während des Drills das erste Mal zu Gesicht bekam, schlotterten mir die Knie. Ein so großer TwoTone Spiegler aus dem Kanal war einfach unfassbar. Aufgrund seiner Färbung und seiner Größe ist er meine persönliche Nummer 9.

Platz 8: Rosi

Auf Platz 8 meiner persönlichen Kanal Top 15 ist eine große Schuppidame namens Rosi. Mit Rosi verbindet mich eine lange Geschichte. Bereits 2010 konnte ich sie mit knapp unter 12 Kilo fangen. 2014 gelang es mir erneut, hier war sie jedoch schon deutlich schwerer. Dann wurde es lange ruhig um sie und wir rechneten schon mit dem Schlimmsten. Nach knapp zwei Jahren ohne Lebenszeichen von ihr konnte ich sie aber eines Tages ganz unverhofft erneut fangen und diesmal überschritt sie auch die 20 Kilo Marke. Sie erfreut sich auch heute noch bester Gesundheit und ist einer der „Most Wanted“ Fische bei uns. Rosi ist für mich was ganz Besonderes und nimmt demzufolge Platz 8 ein.

Platz 7: Black Pearl

Ein massiver Fisch. Es war einer dieser Tage, an dem absolut nichts gegangen ist. Aus irgendeinem Grund wollte ich aber nicht vorzeitig abbrechen und harrte in der prallen Sonne weiter aus. Wie aus dem Nichts lief am Mittag doch noch eine Rute ab. Nach einem harten Kampf lag dann diese schwarze Perle auf meiner Matte – ich war einfach sprachlos. Black Pearl wurde seitdem noch von anderen Anglern ein paarmal gefangen, seit 2017 habe ich aber jegliche Spur von ihr verloren. Black Pearl bleibt aber meine Perle und sichert sich darum Platz 7.

Platz 6: Beauty

Beauty ist ein ganz besonderer Fisch für mich.  Im Jahr 2007 habe ich angefangen, an diesem Kanalstück zu angeln – ich kann mich noch gut an meine erste Session dort erinnern. Es war Herbst und wir fischten an einem Platz, der strategisch gut gelegen war. Nach nur zwei Stunden hatten wir den ersten Biss und zum Vorschein kam Beauty, mein allererster Fisch an diesem Teil der Rinne. Sie war zwar noch deutlich kleiner, aber schon damals wunderhübsch. Im Laufe der Zeit hat sie sich prächtig entwickelt. Im Jahr 2015 habe ich sie zuletzt gefangen. Sie zieht aber auch heute noch ihre Bahnen und ich hatte erst vor kurzem die Ehre, sie bei einem guten Freund fotografieren zu dürfen. Beauty ist was ganz besonderes und eine der letzten Verbliebenen aus dem Altbestand – das bringt sie auf meinen Platz 6.

Platz 5: Bronzener

Dieser mächtige Schuppi ist Teil des Altbestands und aktuell der zweitschwerste Karpfen in diesem Abschnitt. Ich konnte ihn vor einigen Jahren bei einer glorreichen Session - mit mehreren anderen guten Fischen - fangen. Heute ist er Teil der dringlichst ersehnten Fische bei uns. Bronzener ist wahnsinnig massiv und man sieht ihm seine Größe bereits aus der Ferne an. Für mich ist Bronzener ein Unikat und meine Nummer 5.

Platz 4: Banana Joe

Meinen Platz Nummer 4 nimmt kein Geringerer ein als der mächtige Banana Joe. Er ist einer der bekanntesten Fische aus unserer Gegend und es gibt kaum einen Angler (in unserer Region) der ihn nicht kennt. Er begleitet mich bereits seit mehr als 10 Jahren. Vor vier Jahren überschritt er dann die 25 Kilo Marke und so beschloss ich, nochmal auf die Jagd nach Banana zu gehen. Nach nicht einmal einem Monat hatte ich ihn mit einem Gewicht von 25,2 Kilo gefangen und er wurde somit zu meinem zweiten Kanal-Fünfziger. Banana Joe ist mit seinem Gewicht einer der schwersten Kanal-Karpfen bei uns und schon jetzt eine echte Legende, was ihn auf Platz 4 katapultiert.

Platz 3: King Lui

Fully, fast 20 Kilo schwer und ein Kanalfisch? Darf ich vorstellen: das ist King Lui! 
Er ist ein absoluter Traumfisch und was ganz Besonderes. Zusammen mit meinem Freund Daniel Klinger konnte ich diesen Hammerfisch fangen. Aber beginnen wir von vorne: Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ansitz von ein paar Stunden werden. Die Fische liefen brutal gut und wir konnten schnell einige schöne Karpfen fangen. Also beschlossen wir, die Nacht über zu bleiben. Am nächsten Morgen biss dann King Lui und die Knie wurden uns weich. Ein Fully mit fast 20 Kilo aus dem Kanal ist einfach unglaublich und der absolute Wahnsinn. Unser guter Freund Jürgen Taglieber konnte King Lui ein paar Monate später ebenfalls überlisten. Dieser Fisch macht mich heute noch sprachlos und läutet mit gutem Recht meine Top 3 ein. 

Platz 2: Kapo

Sehr lange habe ich auf diesen Fisch hingearbeitet, geackert und gelitten. Schlussendlich lag er vor mir in den Maschen meines Keschers. Ein fettes Stück Land! Es war schwer zu realisieren, doch ich hatte es geschafft - die lange Jagd war vorbei. Meinen Traumfisch, der den Namen Kapo trägt, konnte ich endlich in meinen Armen halten. Es war der perfekte Augenblick, den wir alle so sehr am Angeln lieben. Kapo war mit deutlich über 25 Kilo nicht nur mein erster Kanal-Fünfziger, sondern auch der größte Spiegelkarpfen auf unserer Strecke. Leider wurde er ein Jahr nach meinem Fang von unbekannten Idioten umgesetzt und ist vermutlich verendet. Kapo wird für mich immer was ganz Besonderes sein und ich bin sehr dankbar dafür, dass sich unsere Wege kreuzten. Mein Platz 2.

Platz 1: Bella Donna

Alles gipfelt in dieser Nummer 1: Und hier kommt die Queen des Kanals - Bella Donna! 
Bella ist mit Abstand der größte Karpfen bei uns im Kanal. Seit 2017 jagte ich ihr nach, bevor ich 2020 alles auf eine Karte setzte und sie im September fangen konnte. Es war unglaublich und einfach surreal als sie das erste Mal aus der Tiefe hervorkam. Nachdem sie sicher im Kescher lag (danke nochmal an meinen Buddy Alex Schneider), waren wir einfach nur sprachlos. Sie ist so massiv und ein wahrer Traumfisch. Bella Donna ist die unangefochtene Queen des Kanals und deshalb mein persönlicher Platz 1!

Mit Bella Donna endet meine Kanal Top 15. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Grüße

Christian Willert

Wenn ihr mehr über Christian und seine Angelei erfahren wollte, besucht ihn doch einfach bei Instagram: https://www.instagram.com/christian_willert/

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Die Dreier-Story: Brocke, Zander und Lühnen am Ebro
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Deine Story 30.10.2014

Brocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist.  Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)

Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.