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Deine Story / 11.02.2021

Christoph Vogel: Stauseebusiness

Ich war motiviert bis in die Haarspitzen, als ich nach der winterlichen Abstinenz an einem Freitagnachmittag von der Arbeit nach Hause kam und endlich wieder zurück an den großen Stausee fahren konnte, an dem ich bereits im Jahr 2019 recht gut gefangen hatte. Am See angekommen wurde schnell das Boot beladen und es ging an die Stelle, die mir schon in vorherigen Sessions einige schöne Fische brachten. Die Ruten waren schnell gelegt, und die Freude war groß, jedoch hatte das Wasser erst knapp 6 Grad. Nicht gerade die perfekten Bedingungen, um den ersten Karpfen des Jahres zu überlisten. Als ich am nächsten Morgen erwachte, hatten sich meine Befürchtungen jedoch bewahrheitet. Die Bissanzeiger blieben still.

Die ersten Erfolge stellten sich ein

Es vergingen zwei weitere Wochen und meine nächste Nacht stand an. Das Wasser hatte sich nicht wirklich erwärmt und die Temperatur lag noch bei unter 8 Grad. Es schien die Sonne und so suchte ich mir eine Flache Bucht, in der ich die Fische vermutete. Die Nacht verlief relativ ruhig, doch als die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont kamen meldete sich ein Delkim mit einem Dauerton. Ein kleiner Spiegler glitt nach eher unspektakulärem Drill in meinen Kescher. Der Anfang wäre eigentlich gemacht, doch leider blieb dies auch der einzige Fisch der Session. Nach einer Nacht Zuhause musste ich am nächsten Tag unbedingt wieder für eine Shortsession an den See zurückkommen. Die Bedingungen waren einfach zu gut um zuhause zu sitzen. Ich packte nur das nötigste zusammen und fuhr neu motiviert zum See. Dort angekommen der erste Schockmoment. Paddel vergessen. Nun ja, irgendwann musste mir das ja auch einmal passieren. Von der letzten Session wusste ich, dass es einen Krautfreien Streifen in Wurfdistanz gibt. Diesen galt es nun zu treffen. Wieder beköderte ich beide Rigs mit auffälligen Popups, sowie einem PVA-Stick und warf die Köder anschließend in Richtung der krautfreien Zone. Ziemlich zufrieden mit den Würfen, dauerte es keine halbe Stunde und einer der Delkims ratterte aus dem Nichts los.

Schon als ich die Rute aufnahm wusste ich, dass es diesmal kein kleiner Satzkarpfen sein kann. Nach kurzer Zeit konnte ich im Glasklaren Wasser erkennen, dass ich mit meiner Vermutung absolut richtig lag. Ein richtig guter Fisch hing da am Haken. Meine Wathose war nicht in greifbarer Nähe, also entschloss ich mich, um den Fisch vom naheliegenden Krautfeld fernzuhalten, mit Schuhen ins Wasser zu gehen. Allmählich kam der Fisch immer näher und die Spannung stieg noch einmal, als der Fisch kurz vor dem Kescher versuchte mit all seiner Gewalt Schnur von der Rolle zu nehmen. Kurze Momente später hatte er jedoch verloren und ich konnte ihn sicher über den Kescherrand ziehen. Yesss!!! Was ich da im Kescher hatte, war ein richtig guter Fisch. Ich legte den Spiegler in die Matte um ihn zu wiegen und als der Zeiger nur ganz knapp unter der 20kg Marke stehen blieb, fehlten mir die Worte. Einfach geil!

Willkommen im Wonnemonat

Es war mittlerweile Anfang Mai, die beste Zeit, um einen der ganz dicken Maibomber zu fangen. Das Wochenende stand an und ich hatte wieder eine Nacht Zeit, um doch noch den langersehnten Stauseeriesen zu fangen. Die Motivation war, um ehrlich sein, aufgrund der vorherigen Sessions nicht sonderlich groß. Es war bereits 16 Uhr als ich am See ankam und die beliebtesten Plätze waren alle schon belegt. Dies störte mich jedoch nicht, da in den letzten zwei Jahren der Angeldruck gerade dort enorm anstieg und ich die Fische daher in dem nicht so stark befischten Seeteil vermutete. Also, ab - dorthin. Ich ruderte die Bereiche rund um meinen neuen Platz ab und konnte bereits nach wenigen Minuten Fische an der Oberfläche sehen. Perfekt!

Schnell habe ich mein Zelt aufgestellt und daraufhin wurden auch gleich die Ruten fertig gemacht. Die erste Rute kam an den Platz, an dem ich die Fische sah und die andere in ein ufernahes, kleines Krautloch. Da eine anstrengende Woche hinter mir lag, dauerte es nicht lange, bis ich abends schnell einschlief. Es war mittlerweile 5 Uhr morgens, als meine linke Rute aus dem Nichts losschoss und der Fisch riss mir dabei sogar die Rute vom Banksstick. Es war die Rute, die ich dort abgelegt habe, wo ich die Fische am Vorabend lokalisieren konnte. Ich nahm die Rute auf und ruderte dem Fisch ein Stück entgegen. Alles hing voller Kraut und ich zupfte dies Stück für Stück von der Schnur. Dann dieser schreckliche Moment. Null Gegendruck am anderen Ende. Ich war mir recht sicher, dass der Fisch nun ausgeschlitzt sei, doch als sich ein riesiger Krautbatzen löste, gab es zumindest ein kurzes Aufatmen. Der Druck war wieder da. Zudem ging die Schnur nun in Richtung Freiwasser, was hier äußerst selten vorkommt, da die meisten Fische direkt ins dichte Kraut flüchten und man sie dort dann auch nicht selten verliert.

Der Fisch schwamm nun auf ca. 6 Meter Wassertiefe, wo ich ihn frei drillen konnte. Ich spürte, dass dies kein kleiner Fisch sein kann. Als ich den Fisch im klaren Wasser dann endlich unter mir sah, blieb mir kurz das Herz stehen. Es war einfach nur ein Brett von Fisch zu sehen! „Jetzt nur nichts falsch machen“, lief mir in Dauerschleife durch meinen Kopf. Ich griff nach dem Kescher hinter mir, und wie sollte es auch anders sein, fiel dieser direkt ins Wasser. Dank des Netfloats und eines fast kippenden Faltbootes, konnte ich diesen jedoch recht schnell erreichen und im selben Zug unter den Fisch führen. Was für ein Teil hatte ich da im Netz! Ich bekam den Fisch gerade so ins Boot, ohne dass die Falte kippte und bemerkte jetzt erst die wirklichen Ausmaße des Karpfens. Der Fisch hatte locker und leicht über 20 Kilo, dessen war ich mir sicher. Am Ufer angekommen wog ich den Fisch und was die Waage dann anzeigte, war für mich einfach nur erleichternd. Ich war überglücklich. Die Waage schnellte auf 23 Kilo hoch. Für diesen See ein absoluter Ausnahmefisch!

Eins habe ich im vergangenen Jahr gelernt: Manchmal heißt die Devise „einfach nur durchhalten und nicht aufhören an sich und seine Angelei zu glauben“. Auch wenn es manchmal schwierig läuft, kann immer der eine kommen, für den sich all die Strapazen und Gedanken lohnen.

Christoph Vogel

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Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze

Die Dreier-Story: Brocke, Zander und Lühnen am Ebro
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Deine Story 30.10.2014

Brocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist.  Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)

Nick Werner mit einem dicken Spiegler aus dem Steineweiler Weiher.
Gewichtige Updates zum Steineweiler Weiher der Angelzentrale Herrieden
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Site-News 22.07.2022

Bereits vor drei Jahren haben wir über den Steineweiler Weiher, ein Pachtgewässer der Angelzentrale Herrieden, berichtet. Damals schon konnte sich das Gewässer durch seinen für Karpfenangler überaus interessanten Fischbestand auszeichnen. Seitdem hat die Angelzentrale den Weiher weiterhin gepflegt und nun gewichtige Neuigkeiten an uns herangetragen.Lage und VerkehrsanbindungDer ca. 12 Hektar große Weiher liegt direkt an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg, eingebettet in idyllische Natur, Felder und Wälder. Trotz der landschaftlich schönen Lage ist das Gewässer besonders verkehrsgünstig nur fünf Minuten von der Autobahn entfernt. Besonderer FischbestandDer Steineweiler Weiher ist aufgrund seines tollen Fischbestandes bei vielen Anglern beliebt. Nicht verwunderlich, denn die Angelzentrale hat die Fische über die letzten 10 Jahre hinweg sorgfältig ausgewählt und dem Gewässer dabei ein paar echte Schätze geschenkt – von Karpfenanglern, für Karpfenangler. Darunter mehrere große Schuppen- und Spiegelkarpfen mit Gewichten von über 20kg, zahlreiche besonders beschuppte Zeiler und Fully-Scales bis über 18kg. Sogar Koikarpfen, große Graskarpfen, kapitale Schleien und Goldschleien kann man am Steineweiler Weiher fangen. Auf Brassen und Welse wurde ganz bewusst verzichtet, um den Karpfen in den Vordergrund zu stellen. Das Durchschnittsgewicht der Karpfen liegt übrigens bei ca. 11-12kg.Gewässer-FeaturesNicht nur der Fischbestand glänzt durch seine Vielfältigkeit, auch das Gewässer ist facettenreich und bietet mehrere Features. Auf 12 Hektar Wasserfläche befinden sich Tiefen von 0,5-3m, viele Buchten, Schilfgürtel und teilweise Totholz. Die Bodenbeschaffenheit ist teils sandig, teils schlammig.Angelkarten: Tages- und JahresartenTageskarten, deren Kosten sich auf 25€ pro Karte belaufen, sind nach vorheriger telefonischer Reservierung direkt im Ladengeschäft der Angelzentrale (Lange Mähder 3; 91589 Aurach) erhältlich, das nur 20 Minuten vom Steineweiler Weiher entfernt liegt. Jahreskarten gibt es auf Anfrage. Da nur eine begrenzte Zahl an Anglern gleichzeitig an den Weiher gelassen wird, um zu garantieren, dass jeder genügend Raum zum Angeln hat, führt die Angelzentrale einen Buchungskalender. So kann auch schon Wochen oder Monate im Voraus reserviert und geplant werden.Regelwerk – zum Wohle der FischeUm den Fischen optimalen Schutz zu bieten, sind eine große Abhakmatte mit Rand sowie Wundspray (z.B. Korda Carp Care) am Steineweiler Weiher Pflicht. Geflochtene Schnüre, Futterboote und Boote sind nicht erlaubt – doch keine Sorge, die Fische befinden sich ohnehin in Wurfdistanz. Wer über Nacht bleiben will, der darf als Witterungsschutz ein typisch olivgrünfarbiges Brolly oder Bivvy aufbauen.Im folgenden Video könnt ihr euch den Steineweiler Weiher noch einmal in Bewegtbild anschauen:

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