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Deine Story / 05.07.2018

Daniel Klinger: Mobil am Kanal

Spätestens nach „Stahl und Beton“ wird die Karpfenangelei am Kanal in Deutschland immer populärer. Beherbergen die meist tristen Wasserstraßen den ein oder anderen gewichtigen Fisch. Doch: Wie geht man überhaupt am Kanal vor? Ist es erforderlich einen Futterplatz aufzubauen? Keineswegs, weiß Daniel Klinger zu berichten. Er geht das ganze sehr mobil und flexibel an:

Vorbereitung ist alles

Um meine wenige Zeit so effektiv wie möglich nutzen zu können, begann ich Ende 2017 mit der Instant-Angelei. Dabei steht für mich nach wie vor der schnelle- und konstante Erfolg im Vordergrund, aber der Reihe nach:

Taktikwahl

Mir fiel auf, dass viele Angler an meinem beangelten Kanal mit Futterplätzen arbeiten. Waren die Fische aber am anderen Ende des Kanals stand für besagt Futterangler ein Blank an der Tagesordnung.

„Das geht auch anders“ dachte ich mir und überlegte, wie ich trotz der ziehenden Fische diese weiterhin effektiv beangeln kann. Auch die lange Anfahrt an meinen Kanal bezog ich in meine Entscheidung mit ein, denn nicht jeder hat das Glück, in unmittelbarer Umgebung ein Top-Gewässer vorzufinden. Mobile Sessions waren die Lösung und fortan die Vorgehensweise, mit denen ich versuchte den Fischen auf die Pelle zu rücken.

Richtige Herangehensweise

Einen mobilen Ansitz kann man planen und vorbereiten. Bevor man überhaupt am Wasser, sitzt beginnt das Überlegen: Wie warm war es in den letzten Wochen, hat es viel geregnet, haben Kollegen von Fängen berichtet und so weiter. All das kann für die spätere Platzwahl und den damit verbundenen Fangerfolg entscheidend sein! Auch die Rigs können bereits vorgebunden und beködert, die Haken geschärft werden – das alles spart viel Zeit!

Location

Für mich ist anschließend die Poolbrille mit der wichtigste Gegenstand für das mobile Angeln geworden. Kann man mit ihr doch recht schnell Anzeichen von Fischen wahrnehmen, denn Location ist wie überall auch hier der Schlüssel zum Erfolg. Daher laufe ich vor dem Angeln erstmal das Stück des Kanals, in dem ich die Fische momentan vermutet, ab.

Dabei lautet mein Motto: Lieber ein, zwei Stunden auf der richtigen Stelle, als zehn Stunden an der falschen, ist klar! Geduld und Ausdauer eines jeden Angler ist hier gefragt. Interessante Stellen gibt es zur Genüge: Kraut, Spundwände, Häfen, usw sind immer einen Versuch wert.

Zurück am Auto beginne ich damit den Trolly zu beladen. Mein Tackle halte ich dabei so spartanisch wie möglich: 2 Ruten, 2 Banksticks, Matte, ein paar Kleinteile – fertig. So sieht mobiles Angeln aus! Andere Dinge wie Waage oder Wiegeschlinge können meist im Auto gelassen- und bei Bedarf schnell geholt werden.

Interesse wecken

Wieder am Platz angekommen wird erst einmal gefüttert. Eine Hand voll Boilies reicht dabei meistens aus, mit den Durchmessern kann man variieren. Ob 16,20 oder gar 24mm ist nicht zuletzt auch von Besatzfischen und Weißfischen abhängig.

Flexibel dank Sprengring

Als Rig setze ich gerne auf das Ronnie Rig mit auffälligen Pop Ups. Der Clou: Sollte der Boden leicht mit Kraut überzogen, oder gar schlammig sein, kann ich dank des angebrachten Sprengrings innerhalb von Sekunden auf das Chod Rig wechseln und erhalte so ein klassisches Hinged Stiff Rig – flexibler geht nicht. Um den Hakenköder noch interessanter zu gestalten dippe ich ihn zusätzlich in Liquids, wie dem „Goo“. In den beigefügten Bildern seht ihr mein Rig auch nochmal im Close-Up.

Entspannen kann man Zuhause

Die Ruten liegen, ein paar Boilies sind verteilt. Nun heißt es weiterhin den Kanal zu beobachten. Sieht man Fische rollen oder gar springen? Dann nichts wie hin da! Meine Erfahrung zeigt: Passiert innerhalb einer halben Stunde nichts, wird sofort der Spot gewechselt. Schneller Erfolg zeichnet nämlich meine Taktik aus und wird von mir dabei so sehr geschätzt. Läuft ein Fisch nach nur wenigen Minuten ab, habe ich alles richtig gemacht.
Allerdings weiß ich auch: Das Fischgewicht kann man mit dieser Taktik sicherlich nicht selektieren, vielmehr ist es wichtig hierbei jeden Fisch zu schätzen, den man in kurzer Zeit mit dieser besonderen Taktik überlisten kann.

Anstrengend aber lohnenswert

Der ständige Schiffsverkehr, viele Passanten und die urbanen Bedingungen nagen mit der Zeit an der Ausdauer eines jeden Anglers. Es ist eine Art „Hassliebe“ für mich geworden, allerdings ist das einfach meine Art zu Angeln.

Natürlich ist längst nicht jeder Angeltag am Kanal auch Fangtag, daher gebe ich euch folgenden Tipp mit auf den Weg: Man sollte immer sein Ziel vor Augen haben und dieses vehement verfolgen. Jeder der seine Angelei hinterfragt und auf jedes einzelne Gewässer anpasst, wird auch auf lange Sicht erfolgreich sein. Probiert es aus! 

Liebe Grüße,

Daniel Klinger

 

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