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Deine Story / 03.09.2020

David Boyn: Das Roadtrip APEnteuer

Einen ganz besonderen Roadtrip starteten David und sein Kumpel Tim – dass beide noch keinen Autoführerschein haben, hielt sie nicht davon ab! In der Ape tuckerten sie mit satten 40km/h ins Nachbarland um dort Freiheit, Abenteuer und ein paar fetten Fischen hinterher zu jagen. Wie der Trip verlief? Lest selbst: 

Schon seit vielen Jahren träume ich vom Karpfenangeln in Frankreich und dem damit verbundenen Abenteuer. Ebenso von einem Bus, der mir genug Platz für das nötige Tackle bietet. Aufgrund meines Alters bin ich jedoch von diesem Schritt, dem Kauf eines eigenen Angel- Vans, ein gutes Stück entfernt. Seit April letzten Jahres ermöglicht uns eine knallrote Ape 50 den Weg ans Wasser. Die Fahrerkabine, die eigentlich nur auf eine Person zugelassen ist, bietet auch Platz für zwei Personen, weshalb mein Freund Tim und ich immer zu zweit ans Wasser fahren. Die heimischen Gewässer haben zwar ihren Charme, aber wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, auch im geliebten Frankreich fischen zu gehen, will man diese Möglichkeit natürlich nutzen. Somit fassten wir den Entschluss, dass wir definitiv noch einen kleinen Roadtrip durchführen müssen, bevor die Ape von einem richtigen Bus abgelöst wird. Gesagt, getan!

Mit einer komplett überladenen Ape und zwei Jungs in der Fahrerkabine rollte das rote Gefährt mit nur knappen 40km/h über die Rheinbrücke, in Richtung eines kleinen Kanals, der als Stopp für die erste Nacht dienen sollte. Als wir nach ca. 1,5h dort ankamen, machten wir bei viel zu heißen Temperaturen Location. Nach etlichen Brassen und Rapfen fanden wir dann schließlich die Fische kurz vor einer Schleuse. Wir haben schnell die 6ft Dwarf klargemacht und versuchten mit Dosenmais und der Breadbomb einen Fisch zu stalken. Leider ohne Erfolg.

Nach der ersten Nacht blank, gekrönt mit Brassen, klingelte um 6:00 Uhr der Wecker. Wir beluden schnell die Ape und fuhren motiviert weiter zum nächsten Gewässer. Das Ziel war ein 65 Kilometer entfernter See, der mir von einem Freund empfohlen wurde. Als wir gerade dort angekommen waren, rollten direkt zwei Fische. Also machte ich schnell die Rute fertig und platzierte sie an der Stelle, an der die Fische sich zeigten. Keine 15 Minuten später lief die Flinte auch schon los. Kaum zu glauben! Nach relativ kurzem Drill fand ein kleiner, hübscher Franzose den Weg in den Kescher. Nachdem ich die Rute wieder ins Rennen gebracht habe, wurde der Schuppi kurz fotografiert und anschließend released, wie es für Frankreich üblich ist. Ich war noch immer damit beschäftigt meine zweite Rute endlich startklar zu machen, als die Rute schon das zweite Mal ablief. Der Fisch fühlte sich deutlich massiver an, doch auch er fand den Weg sicher in den Kescher. Was für ein Start in die Session! Gegen Abend kam Guido vorbei, der mir den Tipp für den See gegeben hatte. Es brach gerade die Dämmerung ein, als die gleiche Rute erneut ablief. Als der Fisch nach einem guten Drill im Kescher war, war es bereits dunkel geworden. Sobald wir in den Kescher leuchteten, kam dieser megacoole Two-tone Spiegler zum Vorschein. Die Nacht lief so weiter und wir hatten kaum Schlaf. Die Taktik ging komplett auf! Am frühen Morgen lief dann ein weiterer guter Spiegler ab, auf den dann erstmal eine Beißflaute folgte.

Da an dem See relativ hoher Angeldruck vorliegt und die meisten Angler sehr viel füttern, setzten wir auf ganz wenig, aber sehr attraktives Futter, da man dort auch keine Probleme mit Weißfischen hat. Kurze Roonie-Rigs, mit zusätzlich nachgeschliffenen Haken waren der Schlüssel zum Erfolg. Es war möglich solch scharfe Haken zu fischen, da dieser durch den PopUp keinerlei Grundkontakt hat und somit scharf bleibt bis sich ein Fisch daran aufhängt. Zusätzlich war an diesem Gewässer nur Werfen erlaubt, weshalb wir Helikoptermontagen in Verbindung mit sehr leichten Bleien fischten, da auch die Wurfdistanz überhaupt kein Problem war.

Erst in der zweiten Nacht kamen wieder die ersten Takes. Unter anderem ein gewichtiger Schuppi, der einen unglaublichen Drill hinlegte. Es waren einige Fluchten von dem guten Fisch, der einfach nicht in den Kescher wollte. Sobald er in Ufernähe war, nahm er wieder Schnur und flüchtete ins nächste Krautfeld. Doch nach langer Zeit und vielen Fluchten ging auch dieser scheinbar endlose Kampf dem Ende zu. Daraufhin nutzten wir die restlichen Stunden der Nacht um etwas Schlaf nachzuholen. Tagsüber wünschten wir uns etwas mehr Aktion, doch der Großteil der Fische hielt sich über Tag in einem anderen Seeteil auf, der bereits von anderen Anglern befischt wurde, weshalb wir auf noch attraktiveres Futter setzten und auch dafür belohnt wurden.

Die dritte und letzte Nacht an dem See hatte es nochmal so richtig in sich. Es hakte sich auch wie erhofft noch eine Bombe. Als der Fisch noch im Kescher war, vermuteten wir bereits, dass es sich um einen richtig guten handeln müsste. Doch als ich in knietiefem Wasser den Fisch mit Sling aus der Matte zum Wiegen heben wollte und der Fisch nochmal schwerer war als ich dachte, setzte ich ihn völlig erstaunt ins Wasser ab. Tim, der oben bereits die Kamera holen war, wusste noch nix von dem Gewicht. Als er wieder vor mir stand sagte ich mit großen Augen, dass das Brett in der Sling so ein Teil ist, welches wir unbedingt hatten fangen wollten. Als ich den Fisch erneut anheben wollte, damit auch Tim einen Blick darauf werfen konnte, hielt ich plötzlich nur noch die Sling in den Händen, ohne Fisch. Fuck man! Habe ich doch tatsächlich die Kopfseite nicht ganz zu gemacht. Dummheit wird bestraft, aber gefangen ist gefangen.

Nachdem wir über den restlichen Tag schon die Rigs für letzte Nacht am Kanal gebunden hatten, wollten wir gegen Abend den See verlassen. Mit 24 gefangenen und ein paar verlorenen Fischen, war das eine mega Session. Es waren nicht nur gute Fische, sondern auch besonders hübsche dabei. Doch da der Tank fast leer war und die Karte an zwei verschiedenen Tankstellen nicht angenommen wurde, mussten wir jemanden finden, der mit seiner Karte im Tausch gegen Bargeld unsere Tankfüllung bezahlte. Nachdem wir endlich jemanden gefunden hatten, machten wir uns mit großer Verspätung auf in Richtung Kanal.

Natürlich musste wieder etwas Location betrieben werden, die sich auszahlte. Bereits nach einer Stunde hatten wir einen Run, ein kleiner aber hübscher Kanalfisch war das Ergebnis. Als wir am nächsten Morgen zusammenpacken wollten, hing die rechte Rute in einem Hindernis fest. Wir schafften es sie zu befreien und tatsächlich hing dieser winzige Beauty am Haken. Der schönste Fisch der Tour aus meiner Sicht, der trotz der Größe einen mega Wert hat und mit großer Freude fotografiert wurde. Als wir uns dann eigentlich schon auf den Heimweg machen wollten, der an dem Kanalstück vorbeiführte, welches wir am ersten Tag befischt hatten, kamen wir auf die Idee noch einen kurzen Stopp einzulegen. Es war das Stück, an dem wir die guten Fische im Schleusenbereich gesehen hatten. Zusätzlich herrschten gute Bedingungen – im Gegensatz zum ersten Tag. So ließen wir uns die Möglichkeit nicht nehmen, noch einen kurzen Stopp an der besagten Schleuse zu machen. Dort angekommen konnte ich direkt ein paar Fische sehen. Also machten wir erneut die Dwarf fertig und es gelang uns tatsächlich, nach nur 10 Minuten einen coolen Schuppi zu fangen. Der Fisch hing kurz fest, doch nachdem ich ihn frei geschwommen hatte, konnten wir auch diesen Karpfen sicher landen. Dies war nicht nur der 27. Fisch, sondern auch der letzte unseres Roadtrips – ein unvergessliches Erlebnis! Somit machten wir uns nach dieser Aktion auf den Heimweg und rollten erneut mit knappen 40km/h zurück nach Deutschland. Eine Woche Frankreich, die zeitnah wiederholt werden muss.

Euch Allen viel Erfolg!

David

 

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