Suche
Deine Story / 17.11.2015

Deine Story: Italienischer Herbst für Manuel und Patrick

Seit unserem letzten großen Auslandstrip im Jahr 2013/2014, von dem wir ebenfalls hier im Carpzilla MAG (Spanische Weihnacht für Manuel und Patrick) berichteten, ist schon wieder einige Zeit ins Land gezogen. Ende Oktober diesen Jahres sollte es aber endlich wieder so weit sein: Eine neue Tour stand an und wieder möchten wir von unserem Abenteuer auf Carpzilla erzählen.

Nach einigen Überlegungen und Recherchen über potentielle Gewässer in Spanien, Frankreich oder Italien, war für uns schnell klar, dass es dieses Jahr an ein für uns nicht unbekanntes Gewässer gehen sollte. Nämlich an ein Gewässer, an dem wir schon drei Mal in den vergangen Jahren fischten. Unser Ziel-Gewässer war der Lago Superiore in Italien. Eigentlich ist der Lago eins der bekanntesten Wels-Gewässer Italiens, er macht aber auch durch einen hervorragenden Karpfenbestand immer wieder von sich reden. Unser Entschluss stand also fest, dieses Mal wollten wir in Italien den Karpfen nachstellen.

Bella Italia!

Sonntag, den 25. Oktober 2015 gegen 4:00 Uhr saßen wir hochmotiviert im vollgepackten Auto inklusive Anhänger und die Tour begann. Pünktlich gegen 12:00 Uhr mittags durchfuhren wir das Tor zum Hafengelände am Lago Superiore. Wir übernahmen das Boot und ließen uns die aktuellsten News von den Leuten vor Ort mitteilen. Im Anschluss schnappten wir uns das Motorboot, schnallten das Echolot an den Heckspiegel und dann hieß es erstmal Location machen.

Kurze Zeit später stand für uns bereits fest, an welcher Stelle wir unser Camp aufschlagen wollten. Nun hieß es schnell zurück in den Hafen und die Boote beladen, denn im späten Herbst wird es auch in Italien bereits recht früh dunkel und wir mussten Gas geben, damit wir überhaupt noch die eine oder andere Montage ausbringen konnten. Nach getaner Arbeit genossen wir die ersten ruhigen Minuten am Wasser, die lang ersehnten fischreichen Tage konnten beginnen.

Zwergenaufstand

Die ersten Pieper ließen nicht lange auf sich warten und wir konnten bereits innerhalb von 48 Stunden zehn tolle Fische auf die Matte legen. Das Wetter war traumhaft, mit bis zu 20°C und strahlendem Sonnenschein. Ganz besonders freuten wir uns über den Fully Scale aus der zweiten Nacht, für die der Lago besonders geschätzt wird.

Karpfen zu fangen ist am Lago keine große Herausforderung. Schwierig ist es, gezielt auf die großen Exemplare zu fischen, da der Bestand an Weißfischen und kleineren Karpfen außerordentlich hoch ist. Durchangeln hieß also die Devise, denn selbst die Verwendung sehr großer Köder birgt keine sichere Option, um an den kleineren Exemplaren vorbei zu angeln. Selbst mit zwei 24er Murmeln fingen wir kleine Schuppmänner, die nicht viel größer als eine Hand gewesen sind.

An den Tagen drei und vier hatten wir unsere einzigen Schlechtwetter-Tage, aber den Karpfen machte der Wetterwechsel nichts aus. Wir probierten viel aus: mehr Futter verwenden, Fallen stellen, tieferes Wasser und flachere Zonen wurden beangelt. Allen Aufwand zum Trotz, wurden die Fische nicht größer.

Time to move

Wir entschieden uns, den Platz zu wechseln und hofften damit den dickeren Exemplaren auf die Schliche zu kommen. Leider war nun mittlerweile wieder Wochenende und unsere angepeilte Stelle war von einheimischen Anglern besetzt, sodass wir weitere zwei Nächte auf unserem Platz mehr oder weniger festsaßen. Am Sonntag, den 1. November war es endlich soweit und wir konnten moven. Wir alle wissen: „Moven bringt immer wieder neue Motivation!“ Und so waren auch wir topmotiviert, an der neuen Stelle unsere Fallen auszulegen.

Nach dem Aufbauen, wurde zunächst wieder der neue Angelbereich akribisch unter die Lupe genommen. Die ersten Hotspots waren zügig gefunden, schnell hatten wir die Ruten wieder im Feuer. Unser Aufwand sollte recht schnell belohnt werden, bereits in der ersten Nacht am neuen Spot fingen wir wieder unsere Fische.

Der neue Platz lief gut an und bereits nach zwei Tagen hatten wir verstanden, wie wir die Karpfen am besten überlisten konnten. Unsere Taktik ging immer besser auf und teilweise hatten wir mit heftigen Doppel-Drills zu kämpfen. Die letzten drei Nächte fanden wir nur wenig Schlaf. Durch eingespielte Teamarbeit gelang es aber, die meisten Bisse trotzdem sicher zu verwerten. Es wäre sicher nur noch eine Frage der Zeit gewesen bis wir einen richtigen Bullen gefangen hätten, nur leider gingen unsere 13 Tage am Wasser viel zu schnell vorüber.

Leben und leben lassen

Zusammengefasst sind wir mehr als zufrieden. Wir haben jede einzelne Minute an diesem tollen Gewässer genossen. Als ganz besondere Erinnerung behielten wir die einzigartigen Sonnenauf- und Untergänge, die uns jeden Tag von Neuen begeisterten. Diese Momente machen unsere Leidenschaft so speziell. Nicht nur allein das Fangen von Karpfen, sondern auch die Ereignisse drum herum, die direkte Verbundenheit zur Natur und das Entschleunigung begeistern uns jedes Mal von neuem an unserem Hobby.

Der unerwartete Besuch eines Eisvogels, sowie die vielen wunderschönen Karpfen machten die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hervorheben wollen wir auch die Gastfreundlichkeit der italienischen Angler: Am Lago hat man sich zu jeder Minute willkommen gefühlt.

Deshalb möchten wir dazu appellieren, dass alle Angler, die zukünftig auch vorhaben, an diesen See zu fahren, sich ordentlich verhalten, auf Sauberkeit achten und die Regeln des Naturschutzgebiets befolgen. Dies sollte im Interesse von uns allen liegen und gilt natürlich auch für alle anderen Gewässer – egal in welchem Land. Nur so können wir unsere Leidenschaft auch in Zukunft ausleben.

Euer Patrick Ilgen

Tags:
Partner
Banner Deeper Quest Futterboot.