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Deine Story / 04.11.2020

Gregor J. Nieschwietz: Der Coronatest

An und für sich gibt es Corona und den damit verbundenen Maßnahmen wenig bis nichts Gutes abzugewinnen. Dass die Einschränkungen in puncto Urlaubsplanung mit Familie aber auch zu ungeahnten Erfolgen führen können, davon berichtet euch heute Gregor J. Nieschwietz. Den Mann hinter der Baitschmiede von Concept for You verschlug es mitsamt Frau und Kids an einen stark befischten Paylake. Aber natürlich durfte Gregor in Sachen Wildnisfaktor nicht allzu wählerisch sein, denn in erster Linie ging es darum, trotz Corona eine schöne Urlaubszeit mit der Familie zu verleben. Was er daraus machte? Lest selbst.

Die Corona-Pandemie ist in diesem Jahr in unser Leben eingefallen und bestimmt den Alltag. Unzählige Urlaubsreisen mussten im Sommer verschoben oder komplett abgesagt werden. Leider sind die Leidtragenden, die es am schlimmsten trifft, die Kinder und deren Eltern. Auch uns erging es diesen Sommer so. Eine lange geplante Urlaubsreise musste abgesagt werden. Wir haben uns sehr auf den Familienurlaub gefreut und es musste eine Alternative her. Nach langem Suchen wurde ein Haus am See gefunden und das Angeln durfte dort praktiziert werden. Perfekt! Zwar nicht der geplante Trip an das Haus am Strand, aber wir wollten das Beste daraus machen. Neben den familiären Aktivitäten konnten wir als Familie auch sehr angenehm angeln. Daher entschied ich mich unsere neuen Tigers XXL mit ans Wasser zu nehmen. Ein richtiger Härtetest! Es handelte sich um ein Gewässer mit sehr hohem Angeldruck und nur wenigen Beschränkungen. Somit flog von sämtlichen Ufern unbedacht viel Futter ins Wasser, wie ich feststellen musste. Ich hatte gar den Eindruck, dass bei einigen Anglern jegliches Maß verloren gegangen ist. Zwar hatte ich nur wenige Infos über das Gewässer, es sollten aber nicht viele, dafür sehr schöne und auch große Cypriniden dort wohnhaft sein.

Strukturarmut

Meine Angelei sollte sich zunächst auf die Nächte und frühen Abende beschränken. Es galt ja auch, einige Familienaktivitäten tagsüber durchzuführen. Die Location war für mich daher entscheidend. Der von mir befischte Bereich belief sich auf ein steil abfallendes Ufer auf meiner Seite, dazwischen Badewannenstruktur und am gegenüberliegenden Ufer eine erneut steil aufsteigende Kante. Jedoch gab es dort auf vier bis fünf Metern eine kleine, ca. 1 Meter breite, Stufe. Für mich war dies der einzige sinnvolle Spot, den ich als erstes ausprobieren würde. Da ich ein Futterboot einsetzen konnte, habe ich sehr punktuell und nur mit einer Handvoll Futter gefischt.

Umdenken bringt die Wende

Ich konnte in den ersten Nächten keinen Fisch und noch nicht einmal Bewegung auf den Stellen verzeichnen, doch auch die anderen Angler hatten keinen Erfolg. Am vierten Tag sollte sich das Blatt jedoch rasch wenden. Meine Frau wollte mal in Ruhe shoppen gehen und ich blieb mit den Kindern in der Unterkunft um auch mal tagsüber zu angeln – wovon ich mir zugegebenermaßen nicht allzu viel versprach. Tagsüber war am Wasser High-Life! Jet-Skis, Schwimminseln und dutzende Badegäste waren am See unterwegs. Und das nicht zu knapp! Doch zu unser aller Überraschung kreischte schon bald der erste Dauerton. Ich vermutete zuerst, dass sich jemand oder etwas in der Schnur verfangen hatte, aber es war tatsächlich der ersehnte erste Fisch! Pünktlich um 12 Uhr mittags bei vollem Seebetrieb, einfach unglaublich! Da ich ausnahmslos mit den Tigers als Hakenköder gefischt habe, freute es mich besonders, einen Zeiler in den Händen halten zu können.

Gegen den Strom

Bereits zwei Stunden später folgte der nächste Dauerton und die Anzeige der Waage blieb später bei 21,4kg stehen. Zwei solche Ausnahmefische in wenigen Stunden. Geil! Mehr fiel mir nicht dazu ein. Es sollte sich hierdurch eindeutig zeigen, dass die Fische ihre Fressaktivitäten auf die Zeit mit viel Trubel konzentriert hatten. Der Grund dafür lag klar auf der Hand, denn in den zehn Tagen, die wir dort verbracht haben, sind mir zwei Sachen aufgefallen. Erstens haben die meisten Angler eindeutig zu viel Futter abgekippt. Zweitens waren die meisten Ruten tagsüber aus dem Wasser raus und kaum einer hat in dieser Zeit geangelt. Schlussendlich konnte ich mit meiner neuen Erfolgstaktik sogar noch einen der Big Ones mit über 24kg fangen. Insgesamt konnte ich sogar ganze zwölf Fische fangen, wovon jeder einzelne etwas Besonderes an sich hatte. 

Corona und Tigers sei Dank

Was mich in diesem Zusammenhang besonders freute, war die Tatsache, dass sich die Tigers XXL auch hier als sehr fängige Köder erwiesen, was sie im Vorfeld bereits im Ausland unter Beweis gestellt hatten. Lange geisterte dieses Projekt in meinem Kopf herum und wurde dieses Jahr nur durch die eingangs beschriebenen Hürden verwirklicht. Wir hatten, entgegen aller Erwartungen, einen schönen Familienurlaub erleben dürfen. Letztendlich war ich im Nachgang froh über den Umstand der uns zu dieser Reise verleitet hat. Corona hatte mal was Positives, oder besser gesagt, wir haben das Beste daraus gemacht. Ich wünsche uns allen, dass dieser Wahnsinn mit der Pandemie bald aufhört. Es ist mittlerweile ermüdend und wir haben alle keine Lust mehr auf die Einbußen des bislang normalen Lebens. Hoffen wir darauf, dass es in Zukunft eine Lösung dafür geben wird, die uns wieder in die gewohnte und nicht in eine „neue“ Realität bringt.

Bleibt gesund und TL

Gregor J. Nieschwietz

Concept-for-you

Gregors Erfolgsköder - die eingelegten Tigernüsse - findet ihr hier:
https://concept-for-you.com/collections/boilies-1/products/tigers-xxl

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Karpfenradio #52: Mark Dörner & Christopher Paschmanns - die große Reise
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Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.