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Deine Story / 04.10.2017

Julian Wilken: Der Traum vom deutschen Kanal-Monster

Kanäle - sind nichts für Jedermann. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. BFP Baits-Teamangler Julian Wilken hat in den letzten 5 Jahren einem deutschen Kanal seine volle Aufmerksamkeit geschenkt. Sein Traum: Ein wahres Kanalmonster zu fangen.

Bereits in seiner letzten Story „das Kanal-ABC“ gab er uns viele Tipps, welche Taktiken an der Rinne konstante Erfolge bringen können. In diesem Jahr änderte Julian seine Taktik nun, um noch selektiver auf große Einzelfische zu angeln. Ob es mit neuer Taktik klappte, seinen großen Traum doch noch zu erfüllen, lest ihr in seiner Story:

Hartes Pflaster für Zielfischjäger

Wenn man sich am Kanal Ziele setzt, heißt das nicht unbedingt, dass man versucht einen bekannten großen Fisch zu fangen, wie das an Szene-Gewässern häufig der Fall ist. Nein, ganz im Gegenteil. Ähnlich wie am Fluss ist es auch an den meisten Kanälen das eigentliche Ziel konstant am Fisch zu sein. Denn man weiß nie was einen erwartet - Fanggarantie gibt es nicht. Doch dafür sind auch die Fänge unvorhersehbar – von so einem Fang möchte ich hier berichten…

Traum oder Wirklichkeit

Natürlich erfährt man im Laufe der Zeit von der Existenz großer Einzelfische und genau so einen setzte ich mir an meinem Kanals als Ziel und das bereits im Jahr 2012 - ja richtig gelesen, bereits vor fünf (!) Jahren. Ich wollte unbedingt einen von den ganz großen Kanalfischen ans Band bekommen. Doch ein Kanal bedeutet natürlich auch unglaublich viel Wasserfläche. So war ich mir von vorn herein im Klaren, dass das kein leicht zu erreichendes Ziel ist.

Auch in diesem Jahr befischte ich regelmäßig und konstant die Stelle, an der ich in den letzten Jahren unglaublich viele Fische aller Art fangen konnte - doch obwohl ich auch einige gute Fische fangen konnte: ein wirklicher Ausnahmefisch blieb aus.

Zeit für andre Taktiken 

In der Vergangenheit habe ich eigentlich zu jeder Jahreszeit dieselbe Taktik – angepasst auf die Jahreszeit - genutzt, um möglichst viele Fische zu fangen, was mir auch gelang - Zeiler, Fullys, Schuppis bis 18 Kilo und auch einen der seltenen, ziemlich dicken Kanalspiegler konnte ich so überlisten. Lest hier nochmal meine Story über mein Kanal-ABC.

In der Regel füttere ich einen großen Platz mit Sweet Temptation und Fruit Punch Boilies in 15 mm und 20 mm aus dem Hause BFP Baits vor. Mit dieser Taktik konnte ich dort so gut wie jede Nacht Fische fangen. Selbst wenn es schlecht lief waren immer eins bis zwei Fische pro Nacht drin. Wenn es gut lief teilweise sogar fünf bis sieben!

Große Boilies, große Fische?

Im September dieses Jahres wollte ich auf die Menge der Fische verzichten und mich auf mein großes Ziel konzentrieren, den unbekannten Riesen zu fangen. Also änderte ich meine Taktik. Statt wie herkömmlich mit 18 mm und 20 mm, fütterte ich nun nur noch Boilies mit 25mm Durchmesser. Auch am Haar landete nichts kleineres, um ein selektives Angeln zu gewährleisten.

Nichts geht mehr…

Die ersten kälteren Tage kamen und ich beschloss meine Taktik in die Tat umzusetzen. Sechs Tage hatte ich nun bereits mit 25 mm Boilies gefüttert und ich war gespannt was in der ersten Nacht passieren wird. Am nächsten Morgen baumelten meine Hänger dann noch genau so, wie ich sie am Vorabend eingehangen habe.

Der erste Blank nach 16 Nächten zerrte ziemlich an meinem Ego. Mir blieb zwar noch eine zweite Nacht aber wie sollte es auch anders sein, habe ich auch in dieser Nacht seelenruhig durchgeschlafen - Blanknacht die Zweite! So langsam zweifelte ich an meiner neuen Big-Fish-Taktik. Doch ich entschied mich dazu mein Vorhaben weiter durchzuziehen und fütterte zwei weitere Wochen jeden zweiten Tag 3,5 Kilo Fruit Punch Boilies in 25 mm.

Auf Tuchfühlung mit dem großen Unbekannten?

Anfang September 2017: die nächste Nacht stand bevor. Ich bestückte zwei meiner Ruten mit einem 25 mm Fruit Punch und die Dritte mit einem Fish ‘N Tutti, ebenfalls in 25 mm. Alle drei Ruten sind sauber abgelegt und mit jeweils ca. einem Kilo Boilies scharf präpariert. Nach nicht einmal fünf Minuten gab es zwei einzelne Piepser direkt hinter einander - ein Fallbiss, was sehr ungewöhnlich für den Kanal ist. 

Ich nahm die Rute auf und dachte nur: Alter, was hängt da denn dran? Zunächst dachte ich, ich hätte einen dicken Ast oder sonst was in der Schnur hängen. Doch als dann der erste leichte aber träge Kopfschlag kam, war klar, dass da am anderen Ende doch ein Fisch hängen musste und dazu wahrscheinlich kein schlechter.

Ehe ich mich an den Gedanken gewöhnen konnte, legte der Fisch einige brutal kraftvolle Fluchten hin. Glücklicherweise konnte ich diese parieren und Hindernisse waren auch nicht in der Nähe. Der weitere Drill gestaltete sich wieder echt unspektakulär. Der Fisch blieb lange am Grund, setzte also sein Gewicht ein. Bis er sich nach einer Weile geschlagen gab und an die Oberfläche kam.

Ach du scheiße…

Als der Fisch sichtlich erschöpft an die Oberfläche kam, traute ich meinen Augen kaum: Das ist er, dachte ich mir - der Riese von dem du so lange geträumt hast! Der erste Blick in den Kescher war so unbeschreiblich, dass ich auch heute noch Gänsehaut bei dem Gedanken daran bekomme, was für ein fang mir da gelungen war. Nach fünf Jahren konnte ich ihn wirklich auf meinen Armen halten, ich hab es geschafft - ein deutsches Kanalmonster!

Volle Kraft voraus!

Der Schuppenkarpfen stellt nicht nur den schwersten und größten Karpfen meines Lebens dar, sondern stammt auch aus einem Kanal: Mein großes Ziel, der Traum, an dem ich fünf lange Jahre arbeitete, hatte sich schließlich doch noch erfüllt. Ob es an der neuen Taktik lag? Darüber kann man natürlich streiten.

Ich glaube daran und bin gespannt, was diese Big-Fish-Taktik am Kanal noch so bringt. Ich freu mich auf neue Ziele am Kanal und natürlich auf neue Kanalstrecken. Wer weiß schon, welche ungeborgenen Schätze noch in den deutschen Kanälen schwimmen. Genau das ist es was ich am Kanal suche - das große Unbekannte.

Tight Lines,

Julian Wilken

https://www.bfpbaits.de/

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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.