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Deine Story / 04.05.2018

Julian Wilken: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

BFP Baits Teamangler Julian Wilken beeindruckte uns im letzten Herbst mit einem Traumfisch aus dem Kanal. Zum Saisonstart kehrt er seiner geliebten Rinne allerdings den Rücken und beschränkt sich auf kleine Naturseen, um Motivation und Selbstbewusstsein für die harte und bedingungslose Angelei am Kanal zu schöpfen - wie er dort zum Fisch kommt, lest ihr in seiner Story:

Der Kanal muss warten

Im Frühjahr verbringe ich meine Zeit sehr gerne an kleine Naturseen, da die Kanalangelei, je nach Wetterbedienungen, für mich erst Anfang bis Ende Mai beginnt. Aber da ich natürlich die ersten wärmeren Nächte nutzen möchte, um die Saison zu starten und Fiche zu fangen, befische ich von März bis Mai oftmals unsere kleinen Naturseen. Diese haben nicht mehr als 2-5 Hektar Wasserfläche und sind im Sommer oftmals kaum zu beangeln, da die vielen Seerosen und das Kraut die Sache schier unmöglich machen.

Hinzu kommt, dass diese Gewässer meistens eine Wassertiefe von nur 50 cm -1,50 m haben - für mich die perfekten Gewässer, um im Frühjahr mit wenig Aufwand den ein oder anderen Karpfen zu überlisten. 

Ohne Vorbereitung geht nichts

Auch wenn diese kleinen Gewässer leicht zu beangeln scheinen, steckt auh hier ein wenig Vorbereitung drin. Ich gehe dabei im Frühjahr folgendermaßen vor: zwei Tage vor dem geplanten Overnighter, füttere ich in wenigen Mengen ein paar gelbe Sweet Temptation Boilies und eine etwas größere Menge Fish´N´Tutti Boilies aus dem Hause BFP Baits. Warum mehr Fish´N´Tutti? Aus einem einfachen Grund: die Fische kommen aus ihrem „Winterschlaf“, da brauchen sie viele Proteine.

Da der Fish´N´Tutti reich an Eiweiß ist, einen hohen Fettanteil aufweist und über 40% Fischmehl verfügt, eignet er sich perfekt für diese Futtertaktik. Die gelben Sweet Temptation ergänzen das Futter, indem sie durch ihre knallige Farbe die Aufmerksamkeit der Fische auf sich ziehen - die Frühlingsfalle ist somit perfekt!

Ran an die Hindernisse

Am Wasser angekommen, fische ich zwei meiner Ruten  auf den vorgefütterten Plätzen. Dabei ist weniger mehr und ich setze hierbei auf einen einzeln  Boilie in 15mm oder 20mm - gelegendlich verpasse ich den Boilies aber auch etwas Auftrieb mit einem halben Pop Up. Da ich an diesen Gewässern ein Boot zu Verfügung habe, kann ich meine Ruten so dicht es geht und ganz sauber vor einer Baumreihe direkt am Holz ablegen. Stellen, wie Totholz, überhängende Büsche oder tiefes Schilf eignen sich im Frühjahr ideal, da die Fische diese sicheren Standplätze bei dem doch noch kalten Wasser zum Schutz nutzen. 

Flachwasser bringt Zusatz-Fisch

Anschließend füttere ich ein bis zwei Hände von meinem vorbereiteten Mix aus etwas Hanf und einer Mischung aus halben und ganzen Sweet Temptations dazu und es heißt abwarten - Fish´N´Tuttis kommen beim Angeln selbst nicht oder nur in geringer Menge zum Einsatz, da ich die Fische nicht sättigen will. Meine dritte Rute nutze ich Tagsüber gerne, um die Fische in den Flachwasserzonen zu suchen.

Dabei setze ich auf das Ronny Rig, bestückt mit einem gelben Pop Up. Lange dauert es meistens nicht, bis ich die erste Fische im Flachwasser gesichtet habe. So ruhig es geht werfe ich meinen Pop-Up-Präsentation nun in ihre Nähe  und füttere dazu 4-5 halbe Sweet Temptation für die Lockwirkung. Sind ein paar Fische am Platz, dauert es meistens nicht lange, bis einer von ihnen den Weg zu meinem Pop Up findet.

Action im Frühjahr 

Als ich während meiner ersten Nacht des Jahres gespannt meinen Köder in der Flachwasserzone beobachtete, gab meine Funke plötzlich einen Ton von sich. Eine meiner beiden Ruten vor der Baumreihe auf dem vorbereiteten Platz hatte sich gemeldet. Nach einem reibungslosen Drill konnte ich meinen ersten Fisch des Jahres im Kescher begrüßen. „Yes“ dachte ich mir, was für ein Start. Der erste Fisch 2018 und das nach nicht mal 30 Minuten angeln, man war ich happy! Kaum hatte ich den Fisch im Kescher, musste ich ihn im Wasser parken - Fullrun im Flachwasser. 

Zitterpartie am Unterwasser-Hindernis

Die Pop Up-Rute lief und lief. Ich sie so schnell ich konnte auf und bekam direkt Kontakt zum Fisch - einen Augenblick später setzte er sich im Holz unter Wasser fest. Ich legte die Rute wieder zurück auf den Bissanzeiger, um schnell mein Boot inklusive zweitem Kescher zu holen. Mit dem Boot über dem Fisch, konnte ich ihn schnell aus dem Holz befreien und sicher über den Kescherrand führen. Ein Kugelrunder Spiegler zeigte sich von seiner besten Seite.

Ich war absolut glücklich und sackte die Fische kurz, um etwas Ruhe in die Situation zu bringen. Nach einer Zigarette legte ich beide Ruten wieder ab und machte schnell ein paar Fotos von den beiden Fischen.

Dunkelheit bringt Fisch

Kurz vor dem Sonnenuntergang beköderte ich alle drei Ruten nochmal neu für die anstehende Nacht. Kaum hatte ich mir was zu Essen gemacht, pfiff wieder meine linke Rute vor der Baumreihe ab. Ich kam beinahe gar nicht dazu, die Rute aufzunehmen, da knallte es schon - Fuck, Komplettabriss! Der Fisch Ging mit voller Wucht durchs Unterholz. Ich war total verärgert aber das gehört halt dazu - wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Als alles wieder an seinem Platz war, legte ich michmit einem guten Bauchgefühl in meinen Schlafsack und schaute noch ein bisschen was in den sozialen Netzwerken los war. Nach einer Schleie in der Nacht, weckte mich morgens gegen 7 Uhr meine rechte Rute und nur kurze Zeit später lag ein dunkler Schuppi in den Maschen meines Keschers. Dieser Fisch rundete die Erlebnisse vom Vortag nochmal ab und setzte gleichzeitig den Abschluss meines Overnighters.

Guten Gewissens und mit einem Grinsen im Gesicht, packte ich meine Sachen zusammen und begab mich auf den Weg nach Hause. Jetzt heißt es, alles startklar machen für den Kanal. Lange wird es nicht mehr dauern, bis ich meinen ersten Versuch wagen werde - nach diesem Saisonstart gehe ich definitiv mit viel Selbstbewusstsein an die Rinne.

Liebe Grüße, 

Julian Wilken

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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.