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Deine Story / 17.12.2018

Loreen Schmidtke und Kai Lander: Halloween-Session 2018

Halloween – die gruseligste Nacht des Jahres? Nicht für Loreen Schmidtke und Kai Lander. Denn die beiden trafen sich trotz Orkanwarnung und Weltuntergangsstimmung zu einer gemeinsamen Halloween-Session an einem großen Baggersee. Neben vielen halbstarken Karpfen beherbergt der See auch einen kleinen aber feinen Urbestand. Ob sie ein paar der Originale an den Haken bekamen, erzählen die beiden im Dialog: 

Kai: Schon einige Jahre kennen wir uns, doch bisher hatten wir es leider erst einmal gemeinsam zu einer Fluss-Session geschafft, doch dieses Wochenende liegt nun auch schon wieder drei Jahre zurück. Der Alltag, der Familienzuwachs und natürlich auch die Entfernung, machen es nicht immer leicht einen gemeinsamen Zeitpunkt zu finden. Da spontane Dinge bekanntlich die Besten sind, ließen wir den passenden Zeitpunkt einfach auf uns zu kommen. 

Anfang November sollte es nun endlich klappen mit unserer gemeinsamen Session, wir  hatten eine Vier-Nächte-Session geplant. Der Herbst war bereits im vollen Gange, trübes Wetter, gepaart mit kräftigen Winden, fegten über die Landschaften und die Außentemperaturen waren im einstelligen Bereich - so sollte ein Angelherbst auch sein. Für die nächsten Tage war die Wettervorhersage ganz auf unserer Seite: Wolkenverhangen mit orkanartigen Winden - das stimmte uns sehr zuversichtlich für den Fangerfolg.

Der Ort des Geschehens

Loreen: Ein Baggersee mit sehr trübem Wasser und einer stark variierenden Bodenstruktur bis zu zwölf Metern Tiefe sollte für unser Vorhaben herhalten. Viele Karpfen schwimmen in diesem Wasser, aber die großen Exemplare sind sehr rar gesät. Ich schlug in der Vergangenheit schon ab und an mein Camp hier auf, aber für Kai war es  Neuland und somit eine interessante Herausforderung. Das Oberflächenwasser hatte sich während der letzten Wochen deutlich abgekühlt und lag bereits unter der Zehn-Grad-Marke. Ab acht Metern Tiefe stieg die Temperatur wieder auf 13 °C, ein deutliches Zeichen. Dennoch hatten wir geplant, möglichst viele verschiedene Bereiche abzufischen.

Loreens Baggersee-Waffe

Da ich dieses Jahr gute Erfolge mit auffälligen Ködern am Spinner-Rig hatte, wollte ich dies auch hier probieren. Der Kurv Shank von Korda in Größe 4 ist dafür optimal geeignet. Mit einem Kicker befestige ich diesen an einem Quick Change Swivel, wodurch er perfekt hakt und sich auch schnell und einfach wechseln lässt. Wie schon erwähnt, war es für mich nicht die erste Session an diesem See und doch wollte ich ein völlig neues Areal beangeln. Auch mein Freund Marko war mit von der Partie und somit mussten wir die sechs Ruten weiträumig verteilen, um uns nicht gegenseitig im Weg zu stehen.

Ich entschied mich also dazu, auf Distanz zu angeln und meine Montagen am Westufer zu platzieren. Ich nahm mir Zeit, um mir die Bodenbeschaffenheit des neuen Areals mit dem Echolot genau anzuschauen. Interessant war ein ca. zwei Quadratmeter großes Plateau bei einer Tiefe von sechs Meter.

Loaction ist der Schlüssel

Mit einem Tastblei konnte ich einen deutlich härteren und krautfreien Boden erfühlen, im Vergleich zu den eher weich bis sandigen Flächen in der Umgebung. Den Platz fütterte ich großflächig mit zwei Kilo Red Garlic Boilies und ein paar Händen des weißen Active Scopex+ aus dem Hause Selfmade Baits. Gerade während der kalten Jahreszeiten greife ich gerne auf diese Boilies zurück, da sie auch im kalten Wasser sehr gut lösen. Mein Rig mit dem weißen Scopex Light Hookbait platzierte ich am Rand, knapp neben der auf neun Meter abfallenden Kante. An der eigenen Uferkante nahe des Camps wollte ich die zweite Falle stellen. Hier war das hochstehende Kraut noch nicht ganz verschwunden. Nach meiner Erfahrung aus vergangenen Sessions wusste ich, dass die Fische diese krautigen Bereiche immer wieder anschwimmen, um zu fressen. Das Ufer fiel hier steil auf 5 Meter ab. Das Hinged-Stiff-Rig bestückte ich mit einen pinken, in Bumble Berry Goo gesoakten Pop-Up.

Hier wird geangelt!

Kai: Ich lies mir bei der Location viel Zeit und wollte nichts dem Zufall überlassen. Der starke Wind kam mir dabei zugute. So konnte ich mich immer wieder über meinen Bereich treiben lassen. Auf einer Uferlinie ballerten die Wellen nur so drauf, dieser Umstand weckte natürlich mein Interesse. Hier fiel der Grund sehr steil bis auf acht Meter ab, dann jedoch nur noch seicht bis auf zehn Meter Tiefe - auf über 150 Meter Uferlänge. Das Interessante an diesem Areal war, dass der Bodengrund nach dem steilen Abbruch einer Eierpappe glich, ein einziges Auf und Ab. Bei einigen Erhöhungen zeigte das Lot härtere Stellen an. Sie waren nicht wirklich groß - wenn überhaupt ein Quadratmeter.

Ich verschaffte mir mit dem Ground Tester Gewissheit und klopfte diese Stellen ab. Im sonst sehr weichen Boden, entdeckte ich härtere Stellen. Aber nicht vergleichbar mit sandigem oder steinigem Grund. Vereinzelt blieben am Ground Tester auch Krautfäden hängen, an denen wiederum Dreikantmuscheln hafteten. Während ich hin und her ruderte, sprangen zwei Karpfen unmittelbar in Bootsnähe. Nun brauchte ich wirklich nicht mehr viel überlegen - hier wird geangelt! Zwar nervte mich schon wieder die Distanz zum Angelplatz, aber an weiten Entfernungen komme ich nie so richtig vorbei. Meine Spule war jedenfalls ausreichend mit Subbraid gefüllt. Die andere Montage sollte auf einer seichten, sandigen Kante in fünf Meter Tiefe ihren Platz bekommen.

Grobe Kelle oder ist weniger mehr?

Während ich mein Camp einrichtete, zermarterte ich mir den Kopf über die Futtermenge. Zwei bis drei Hände voll Boilies oder doch etwas mehr Futter einsetzten und auf die Wirkung meiner Mischung bauen? Ich entschied mich, großflächig acht Kilo meiner Crayfish Murmeln in Durchmessern von 18-30 mm auf dem "Eierpappen Spot" zu verteilen. War ich mir doch zu 100% sicher, dass - wenn die Fische einmal auf diese Boilies stoßen - es richtig anlaufen könnte. Ein selbst gedrehter 30er Wafter, getoppt mit einem kleinen UV-aktiven Pop Up am 30lb Kamo Blow-Back-Rig, landete auf einer dieser härteren Stellen. Für den anderen Platz mischte ich in zwei große Eimer eine Milchpulver-Grundfutter-Wasser-Pampe zusammen. Die Strömung sollte die Futterwolke mit ihren würzigem Geschmack weit verbreiten und einen schnellen Biss bringen. Ein 18er Pop Up am Multi-Rig mit Choddy Haken erschien mir für diese Angelei ideal.

Der Wind frischt auf

Kai: In der ersten Nacht tobte ein heftiger Orkan über uns hinweg - gut dass wir im Windschatten saßen. Die Nacht verlief bei Loreen ruhig. Doch am Halloweenmorgen kurz nach sieben Uhr meldete sich ihre Plateaurute. Nach kurzem Drill kam ein schöner Spiegler zum Vorschein. Selbst dieser gute 20 Pfund Fisch gab im Drill mächtig Gas und riss ihr wie wild die Subbraid von der Rolle. Die Rute lag schnell wieder auf ihrem Platz, hinterher flog gut ein Kilo Boilies. Im Laufe des Tages brachte dieser Spot regelmäßig Fisch. Auch an meinen Ruten rührte sich in der ersten Nacht nichts. Erst in den Morgenstunden gab der Delkim einzelne Pieper von sich. Diese wurden durch einen kleinen Satzer verursacht - kurz darauf wiederholte sich das Spiel. Der Pop Up war somit schnell Geschichte und es kam ein größerer Köder aufs Haar. Auf meinem Eierpappenplatz war noch alles ruhig. Damit hatte ich jedoch bei der großflächigen Fütterung auch gerechnet.

Es war gegen Mittag, als sich Karpfen plötzlich durch Springen auf diesem Spot zeigten. Als dieses Prozedere vorbei war, dauerte es auch nicht mehr lange, bis sich der erste Fisch hakte. Der machte gut Druck für einen mittleren Zwanzigpfünder. Vor dem erneuten Ablegen schmiss ich nochmals vier Kilo Boilies hoch in die Luft, um die Neugierde der Fische zu wecken und immer Futter auf dem Spot zu haben. In den nächsten Tagen biss es schon kontinuierlicher und nach jedem Fisch flogen im hohen Bogen zwei, drei Boilies nach. Auffällig war, dass die meisten Bisse von zwischen acht und siebzehn Uhr kamen, also tagsüber.

Wohin mit der toten Rute?

Die Beisszeit wiederholte sich auch in den folgenden Tagen. Die Karpfen schienen sich nachts aus diesem Bereich zurückzuziehen. Was Loreen jedoch wunderte, war, dass eine ihrer Ruten überhaupt keinen Fisch brachte, also musste für diese eine neue Taktik her. Fortan legte Loreen eine Rute ebenfalls am Westufer ab und fütterte diesen Bereich ebenfalls großflächig. Immerhin hatten wir noch zwei Nächte zur Verfügung, um das Futter wirken zu lassen. Sollten die Karpfen erst am nächsten Tag darauf stoßen, so hatte sie immer noch die Chance auf einen Fang. Als Köder entschied sich Loreen nun für einen Snowman, bestehend aus einen Spicy-Tuna Hookbait und einen weißen Pop-Up.

Diese Kombo konnte beruhigt 48h liegen bleiben. Die Ummantelung des Kamo Vorfachmaterials wurde ein paar Zentimeter entfernt, um den Haken und das Haar beweglicher zu halten. Als Haken sollte nun endlich der neue 4er Kamakura Wide Gape seine Premiere feiern. Die Schärfe dieser neuen Haken war wirklich unglaublich.

Ihr Plateauplatz lief weiterhin konstant - einige schöne Fische landeten im Kescher. Mein Wolkenspot brachte, wie auch nicht anders zu erwarten, durch das aktive Futter nur kleinere Karpfen. Nach der zweiten Nacht gab ich diesen schließlich auf und legte die Rute ebenfalls in das Eierpappen Areal - allerdings an den Rand vom Futterplatz.

Der dicke TwoTone

Am dritten Tag kurz vor Einbruch der Dunkelheit, zog ein Fisch heftig die Schnur von meiner Rolle. Ich wusste sofort, dass es sich um einen besseren Karpfen handeln musste. Im Drill zeigte der Fische seine Power, immer wieder wurde meine 10ft Daiwa Windcast krumm gerissen. Ich gab dem Fisch nur wenig Spiel und nutzte die Aktion meiner Rute voll aus. Blasen stiegen auf und auf einmal tauchte ein dicker Karpfen an der Oberfläche auf. Erst im Kescher fiel mir auf, dass ich einen wirklich krassen Two Tone gefangen habe. Die Freude über diesen schönen Fisch war riesig. Es war mir gelungen, einen der besseren Karpfen aus dem Altbestand zwischen den kleinen Satzern herauszupicken!

Auf in die letzte Nacht

Loreen: Kai war mit dem bisherigen Resultat schon voll zufrieden. Nur die Bissfrequenz auf den Eierpappenplatz und der Umstand, dass die Fische nur tagsüber bissen, gefiel ihm nicht wirklich - ein Biss pro Nacht war definitiv zu wenig. Mit Beginn der letzten Nacht wurde seine Beschwerde anscheinend erhört: Der Luftdruck fiel von 1019 hPa auf 1014 hPa ab, damit wurden die Karpfen noch aktiver. Um 19 Uhr ging es los, fast im Stundentakt lief irgendwo eine Rute ab. Diese Nacht bekam keiner von uns ein Auge zu. Einfach genial, so wollten wir es schließlich haben. Oft waren wir zeitgleich mit Drillen beschäftigt. Am Morgen musste viel starker Kaffee unsere müden Körper wieder fit bekommen. Leider blieb der Two Tone der mit Abstand größte Fisch, was unsere Stimmung aber keineswegs trübte.

Wichtig war, dass wir Spaß am Angeln hatten und darum soll es ja auch in diesem Hobby gehen. Als Kai schon langsam damit begann abzubauen, lief endlich meine zweite Rute ab. Doch nicht nur ich war am Drillen, auch Kai saß bereits in seinem Boot und steuerte mit krummer Rute das andere Ufer an. Sein letzter Karpfen war dann ein kleiner, dicker Spiegler. Alles in allem erlebten wir eine super coole Halloween-Session mit jeder Menge Action und vielen tollen Fischen - allen waren sich beim Abschied einig: Die nächste gemeinsame Session darf nicht wieder drei Jahre auf sich warten lassen.

Loreen Schmidtke und Kai Lander

Mehr Informationen über Selfmade-Baits erhaltet ihr hier:
https://selfmade-baits.de/

Hier geht's zur deutschen Korda Webseite:
http://de.korda.co.uk/

 

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