Ich fütterte und befischte seit Mitte März einen Spot der mir letztes Jahr einige schöne Fische gebracht hat und ich war mir sicher, dass es auch in diesem Jahr klappt. Doch manchmal kommt es anders als man denkt.
Die Fische wollten nicht so richtig anlaufen und als das Wetter endlich besser wurde fingen die Fische auch noch sehr früh mit dem Laichgeschäft an.
Eigentlich sollten die Karpfen nach dem Laichen wieder voll auf das Futter anspringen, um ihre Kräfte wieder aufzufüllen. Doch auch noch zwei Wochen später wurde nur mäßig gefangen, was sehr untypisch für dieses Gewässer war.
Gegen den Strom schwimmen
Ich erfuhr, das während der Laichzeit viel Futter an den bekannten Plätzen eingebracht wurde. So entschloss ich mich anders zu angeln als die Anderen und konzentrierte meine Angelei fortan auf die unbeliebten oder gar unbefischten Bereiche des Gewässers.
Location machen
Eine geeignete Stelle für mein Vorhaben war schnell gefunden und ich hielt den Wetterbericht ganz genau im Blick, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen.
So ging es an einem Montag Abend nach einem heftigen Gewitter für eine Nacht an die ausgewählte Stelle. Es schien alles perfekt zu sein: Es war Warm, der Luftdruck ist durch das Gewitter gefallen, einige kleine Schauer kamen noch runter und zu meinen Gunsten stand der Wind voll auf meiner Uferseite.
Schnell war alles aufgebaut und die Ruten fanden ihren Weg ins Wasser.
Taktisches Vorgehen
Gerade vom Futter her wollte ich mich von der Masse abgrenzen. An diesem Gewässer angelt wirklich fast jeder ausschließlich mit Boilies. Also versuchte ich das mit allen Mitteln zu umgehen.
Ich beköderte eine Rute mit einer einzelnen Tasty Tigers Magic Mango von Proline und einem pinken Fake Maiskorn.
Die zweite Rute versah ich mit den Big Eggs in der Geschmacksrichtung Garlic Robin Red von Pro line und ebenfalls einem pinken Fake Maiskorn.
Die dritte Rute beköderte ich mit einem Schneeman bestehend aus einem 20mm Red Devil Squid Boilie aus der Eddy Sterckx Bait Range und einem 15mm Squid & Octopus Pop up aus dem Hause Pro Line.
Futter bei die Fische
Die Ruten wurden an der Uferkante zwischen 3 und 7 Meter tiefe platziert und ich fütterte einen Partikel Mix bestehend aus Mais, Weizen, Hanf, Tigernüssen und den FS Pellets sehr großflächig über die ausgelegten Ruten. Dazu kam noch eine Hand von den Red Devil Squid Boilies die ich Halbierte und großflächig verteilte.
Coole Eier
Die Big Eggs haben eine hohe Anziehungskraft und Lockwirkung auf Karpfen. Meiner Meinung nach sind sie ein wahrer Instand-Killer. Die Eier sind voll mit Eiweißen, Vitaminen und Mineralien, wie sie z.B. in der professionellen Koi Nahrung vorkommen.
Die Eggs haben eine Größe zwischen 12 mm und 16mm und werden einfach ganz normal wie ein Boilie aufs Haar gezogen. Ein weiterer Vorteil ist das geringe Gewicht, das sie knapp über dem Gewässergrund schweben lässt.
Ab geht die Post
Der Plan ging auf. Nur kurze Zeit später lag ein schöner Schuppi auf der Matte, der den Eggs nicht widerstehen konnte.
Doch was dann auf mich zukam war der Helle Wahnsinn: 22 Runs in 12 Stunden Angeln. Doppelruns wurden schon fast zur Routine und an Schlaf war nicht zu denken
Die Bisse kamen immer verteilt auf allen Ruten, sodass ich nicht sagen kann welche Rute oder Köder besser gefangen hat.
Eine gute Strategie
Auf Gewichtsangeben verzichte ich bewusst, da diese für mich nicht die Hauptrolle beim Angeln spielen. Viel mehr geht es mir beim Angeln um die Ruhe, das Entspannen von der Arbeit und sonstigem Alltagsstress. Am Wasser kann ich mich einfach frei und ich sein.
Wie ein altes Sprichwort besagt : „Die Kuh muss gemolken werden, solange sie noch Milch gibt“ blieb ich auch nach dieser unglaublichen Nacht dabei und konnte in einigen Kurzsession nicht weitere tolle Fische fangen. Dabei bleib ich der Strategie treu gegen den Strom zu schwimmen.
Beobachtet an stark befürchten Gewässern das Angelverhalten der anderen Angler und versucht einfach mal das komplette Gegenteil.
Euer
Marcel Geritzen
