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Deine Story / 03.10.2019

Marco Lückenhaus & David Rosemeier: Die Helikopter sind kaputt

Die beiden Zilla-Redakteure David Rosemeier und Marco Lückenhaus trafen sich im Sommer diesen Jahres, um gemeinsam das Rheintal unsicher zu machen. Sie kannten sich bisher nur digital, verbunden durch die gemeinsame Arbeit, und starteten direkt in eine Session der Extraklasse: Drei Tage, fünf Gewässer und unvergessliche Momente. Begleitet die Zwei auf ihrem Weg. Den ersten Teil schreibt Marco aus seiner Sicht, den zweiten übernimmt David…

Verkaterter Kickstart in der Pfalz 

Es ist Sonntag, der 20. Juni. Ich bin in irgendwo in Ludwigshafen in einem Hotel am See - und ziemlich verkartert. Die Hochzeitsparty am Vorabend muss gut gewesen sein. Es ist 10 Uhr und schon wieder brüllend heiß - aber egal. Heute geht es angeln, denn ich bin mit David zu einem dreitägigen Trip verabredet! Ich springe unter die Dusche, verabschiede  mich von meiner Freundin und schwinge mich ins Auto Richtung Karlsruhe.

Die einstündige Fahrt dauert eine gefühlte Ewigkeit! Ich freue mich schon schnell aufzubauen, die Ruten zu legen und dann erstmal zu entspannen. Nichts da! Davids geschickter Standort bringt mich mitten in die City an einen verkrauteten Kanal mit Parksee-Romantik. Oha, das kann ja was werden, denke ich mir. David steht schon mit gezückter 6ft Dwarf nervös an der Straße als ich einparke und ich frage mich, was mit dem bloß los ist. Als ich aussteige weiß ich es - noch während ich die Tür aufmache springen zwei Fische, die ganze Oberfläche ist voll mit Karpfen!

Der fünf Minuten Fisch

Nach einer herzlichen Begrüßung läuft alles wie geschmiert. Ich montiere eine Bread Bomb an Davids Rute, er fummelt ein Stück Baguette rein und überlässt mir den Anfang. Ich schwöre es, sowas habe ich noch nicht erlebt: ich werfe die Bread Bomb aus und keine 30 Sekunden später hängt der erste Fisch drauf. Schlagartig bin ich wieder klar im Kopf und drille den kampfstarken Spiegler. Doch es dauert nicht lange, da schlitzt er mir aus… Fu**!

Wir beladen die Bread Bomb erneut, denn die Fische haben sich nicht großartig stören lassen. DiesesMal dauert es zwei oder drei Anläufe, aber dann hängt wieder einer. Beinahe 15 Minuten brauchen wir, um den Kollegen aus der Krauthölle zu holen und David muss sogar ins Wasser gehen. Schlussendlich liegt ein dunkler Spiegler mit ganz schön langen Brustflossen auf der Matte. So kann man einen Trip starten.

Die Helikopter fliegen nicht

Nachdem David beim Stalken noch einen Fisch verliert und wir endgültig alle Karpfen von der Oberfläche vertrieben haben, geht es nach einem schnellen Einkauf an das Gewässer Nummer zwei. Schon beim Ankommen merke ich die unglaublich vielen Mücken. Auf meine Anmerkung sagt David „Die Hubschrauber fliegen nicht, sind kaputt“. Was?! Er klärt mich auf. Die Hubschrauber, die normalerweise im Rheintal fliegen und etwas gegen die Mücken sprühen, sind kaputt - na super und wir wollen uns irgendwo richtig tief in den Busch hocken?

Hilft ja alles nichts - Realness statt Wellness ist das Motto! Der vier Meter lange Vereinskarren lässt das Ruten ablegen ganz schön dauern. Erst als es schon fast dunkel ist, sind alle Montagen zu unserer Zufriedenheit gelegt. Zwei am Totholz, eine auf der Sandbank und eine auf einem Plateau. Keine Stunde später gibt es auf der Totholz-Rute, trotz ziemlich geschlossener Bremse, einen Full Run.

Das darf nicht wahr sein

Ich renne den Hang herunter, lege mich ordentlich hin und bin sofort an der Rute. Einen starken Widersacher merke ich am 300m entfernten Ende. Doch dann ist Stillstand. Wir gehen aufs Boot, fahren dem Fisch entgegen, doch die Schnur hängt irgendwo auf halber Strecke in einem Hindernis. Der starke Wind beim Auslegen hat das scheinbar möglich gemacht! Wir fahren zurück, bauen einen Schnurretter und fahren wieder raus. Das Manöver gelingt und ich bin wieder zuversichtlich. Doch am Holz angekommen sehe ich schon die Montage im Geäst hängen - ganz große Klasse.

Geht doch!

Der Rest des Abends ist ruhig. David und ich reden lange unter unserer Schirm-Mückennetz-Konstruktion. Jedes mal „raus“ gehen ist die Hölle! Man kann kaum atmen, ohne eine Mücke zu inhalieren. Am nächsten Morgen - wir hatten die Ruten gerade wieder draußen - meldet sich die Rute von der Sandbank. Hier läuft alles wie geschmiert und ich kann einen kleinen Spiegler fangen. Keine Stunde später gelingt es mir auf derselben Stelle den ersten Dreißiger für diese Session abzuschöpfen - geht doch! 

Kurze Zeit später packen wir alles zusammen und machen uns auf den Weg zu Najib. City Stalken ist angesagt! Als wir am Ufer die Trolleys beladen wird´s laut und wir schauen zum Himmel. Ein tief fliegender Helikopter fliegt über den See und David sagt: „Die Hubschrauber fliegen wieder!“ - etwas zu spät für uns.

Stalken die Zweite

Nach kurzem Auffrischen sind wir in Karlsruhe City unterwegs. Bei herrlichem Wetter ziehen wir ein oder zwei Stunden am Fluss entlang, doch die Karpfen sind heute ziemlich mürrisch. Trotzdem dreht Badgers Best Chef Najib noch einen kleinen aggressiven Schuppi raus - freundliche Parkbesucher übernehmen das Knipsen - Nice!

Kuh? Nee Ochsenfrosch!

Nach dem Stalken geht es ans nunmehr vierte Gewässer in unter 48 Stunden. Ein glasklarer Baggersee, der sofort Lust auf Baden macht! Doch wir sind ziemlich erschöpft und tackeln nur schnell auf, um dann erstmal zu chillen. David zeigt mir riesige Kaulquappen von Ochsenfröschen, sowas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Was für krasse Viecher!

Der Abend zieht ins Land und wir legen uns ab. Auf dem Wasser ist keine Bewegung und so hoffen wir auf den nächsten Morgen. Die Nacht wird zum Alptraum. Diese Ochsenfrösche sind dermaßen laut, dass man denkt eine Kuh steht neben einem! Mit Quaken hat das nichts mehr zu tun.

Biss auf Biss

Völlig gerädert stehen wir morgens auf. David schwingt sich ins Boot, um eine Uferkante mit überhängenden Büschen zu checken - und kommt mit einem fetten Grinsen wieder. „Da sind ein paar Fische am Start, da geht auf jeden Fall einer“. Schnell ist das Multi-Rig mit einem orangen Fluro Pop Up von Badgers Best bestückt und am Platz. 

Bereits am Sonntag berichtet euch David im zweiten Teil, wie die Session im Rheintal weitergeht - seid gespannt!

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Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze

Um flinke Nächte geht es im 3. Teil von Da geht was mit Christopher Paschmanns auf Carpzilla.
DA GEHT WAS - mit Christopher Paschmanns / Teil 3: Flinke Nächte
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Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.