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Deine Story / 23.01.2017

Rene Lieke: von der Traufe in den Regen - 4000 km durch Frankreich

Mika Products Teamangler Rene Lieke wollte einfach nur drei Wochen Angelurlaub in Frankreich mit dabei: seine Freundin und Kumpel Benni. Dass daraus ein Abenteuertrip mit über 4000 km runtergerissenen Kilometern und dem ein oder anderen Unwetter der besonderen Art werden sollte, das ahnten die drei bei ihrer Abfahrt noch nicht. Was sie alles erlebten? Was Viel Spaß mit Renes Story:

Endlich Urlaub

Als ich Anfang Oktober endlich Feierabend hatte, stand mein Kumpel Benni bereits vor meiner Tür. Gemeinsam mit ihm und meiner Freundin sollte es für drei Wochen nach Frankreich gehen. Ziel war es neben dem eigentlichen Angeln, viele Gewässer zu sehen. Noch während der Fahrt beschlossen wir den ersten See im Norden nicht anzufahren. Wir waren bereits im Sommer dort gewesen und so gut wie es sich gerade fuhr, wollten wir Strecke machen - also weiter gen Süden.
Der erste Tag endete, wie so oft, auf einem Stellplatz zwischen anderen Wohnmobilen, irgendwo in Frankreich. Nach reichlich Grillfleisch legten wir uns zeitig schlafen.

Auf in die Pyrenäen

Am nächsten Morgen ging es gute 350 Kilometer weiter zum ersten See des Trips. Voller Freude dort angekommen, folgte rasch Ernüchterung. Es wimmelte vor Anglern - zu viele für unseren Geschmack. 
Also hieß es: weiter fahren und zwar ab in die Pyrenäen.

Auf dem Weg dorthin wurde es bereits dunkel und wir standen nach etlichen Landstraßen endlich am See. Die Stimmung war ausgelassen. Wir malten uns aus, wie es wohl bei Tageslicht hier aussehen würde, wir konnten lediglich ein Licht am See ausmachen.

Nach dem Aufwachen staunten wir nicht schlecht. Wir waren von ca. 10 weiteren Camps eingekesselt! Langsam wurden wir ungeduldig, denn wir waren schon weit über 1800 Km gefahren, seit drei Tagen ununterbrochen unterwegs und haben noch keine Minute geangelt. 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Also wieder ins Auto, weiterfahren war angesagt. Nachdem wir mittlerweile das Meer erreicht hatten, war es nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Ziel. In dem kleinen Bereich der Nachtangelzone saßen dann aber zwei Spanier.

Wir lachten mittlerweile darüber. Ganz abwegig schien der Teufelssee nun gar nicht mehr, mit dem wir ohnehin schon lange geliebäugelt hatten. 180 Km trennten uns noch vom Salagou. Dort angekommen war alles vergessen. Die Landschaft? Absolut einzigartig! Wir verschafften uns einen kurzen Überblick und beschlossen erstmal vom Auto aus zu fischen. Nach zwei erfolglosen Tagen wollten wir ans Nordufer moven. 

Endlich am Teufelssee

Nachdem die drei Boote beladen hatten, wollten wir die Autos im Dorf parken. Meine Freundin und Benni machten sich auf den Weg.
Ich wartete am See und war genauso verwundert wie verärgert, als die beiden wieder mit beiden Autos zurückkamen. Fazit: Weder am Campingplatz, noch im Dorf konnten wir unsere Autos sicher parken, ohne eine beachtliche Summe zu zahlen.
Uns blieb also nichts anderes übrig, als die Autos wieder zu beladen. Mittlerweile war es dunkel geworden. Die Stimmung war mittlerweile alles andere als gut.

Plötzlich Weltuntergang

Am nächsten Morgen beschlossen wir, uns auf der Südseite neben dem Surfstrand auf einer Spitze niederzulassen. Das Wetter war bestens und die Stimmung wieder hergestellt. Als wir am Nachmittag dann auf dem See waren, um unsere Ruten für die Nacht abzulegen, kam ein Spinnfischer mit seinem Kajak angepaddelt und berichtete uns, dass es ein schwerer Sturm mit viel Regen kommen würde.


Als ich am nächsten Morgen aus dem Zelt ging, konnte ich tatsächlich ein lautes Pfeifen und Rauschen in den Bergen feststellen. Ich rief zu Benni: “Hörst du das Rauschen? Scheinbar gibt es das wirklich, bevor ein Mistral kommt!” Ich hatte dieses Phänomen von Bekannten bereits erzählt bekommen. 

Apokalyptische Zustände

In der Nacht fing es dann an zu regnen und als wir aufwachten, war das Wasser bereits einige Zentimeter gestiegen. Der See entwickelte sich zu einem reißenden Strom. Meine Ruten fielen ständig um und das Wasser stieg unaufhaltsam. Beim genaueren Umschauen bemerkten wir erstmal die zahlreichen reißenden Bäche, die überall von den Bergen in den See strömten.

Nach einer kurzen Lagebesprechung stand fest, dass wir schnellstmöglich von hier verschwinden mussten. Als wir den Ernst der Lage erkannten, warfen wir regelrecht alles in den Transporter von Benni und versuchten vom See weg zu kommen. 

Als wir klatschnass die Autos starteten, versperrte uns ein gut ein Meter tiefer Bach den Weg. Zitternd trat ich das Gaspedal. Mit Vollgas ins Wasser rein. Die Scheinwerfer tauchten ins Wasser ein. Licht aus. Wieder raus - wir hatten es geschafft! Die Fahrt durch die angrenzende Stadt zur Autobahn machte deutlich, welche Naturgewalten im Süden Frankreichs auf uns warteten. Wir hatten sage und schreibe 170 Liter Regen pro Quadratmeter! 

Die Reise geht weiter

Wir beschlossen zurück, zum ursprünglich ersten Gewässer zu fahren. Mit frischem Kaffee starteten wir die Busse. Am nächsten Morgen regnete es noch immer aus Eimern und wir hatten so langsam echt die Nase voll! Wir wollten endlich Urlaub und schönes Wetter.

Am “ersten” See angekommen, war von den vielen Anglern zum Glück nichts mehr zu sehen - so fanden wir schnell ein schönes Plätzchen und bauten im strömenden Regen auf. Darin waren wir mittlerweile geübt. Angeln wollte ich an diesem Abend allerdings nicht mehr, zu erschöpft war ich von den Ereignissen. Doch kaum aufgewacht, bereitete ich die Ruten vor.

Sichere Rigs im Stausee

In großen Stauseen benutze ich meistens ein - bis auf das weiche Haar - durchgebundenes Rig. Zum Einsatz kommt dabei das MIKA Chod Mono und ein Sha Kira Haken der Größe vier. Mit diesem Rig kann ich sicher sein, dass es immer gestreckt auf dem Grund liegt und die Krebse sich die Scheren wund knipsen.

Endlich Urlaub!

Das Wetter wurde endlich wieder besser und die Sonne zeigte sich. Wir waren tatsächlich angekommen und die ersten Fische ließen nicht lange auf sich warten. Wir verbrachten 12 Tage an dem fast 600 ha großen See und fingen jeden Tag Karpfen.

Besonders stolz machte mich, dass meine Freundin einen Fisch mit gut über 18 kg landen konnte. Geil - endlich Urlaub, so wie wir ihn uns vorgestellt hatten! Wir genossen die Zeit nach den kräftezehrenden letzten Tagen umso mehr. Als unsere Vorräte so langsam aufgebraucht waren, beschlossen wir weiter in Richtung Zentralfrankreich zu fahren.

Der Winter bahnt sich an

Nach zwei erfolglosen Nächten an einem für die Jahreszeit zu flachen See, sollte es an den Fluss gehen. Benni fing in der zweiten Nacht direkt einen kleinen Fluss-Schuppi, ich blieb erfolglos. Wir beschlossen dort noch ein paar Tage zu bleiben. Wir fühlten uns sehr wohl dort, obwohl die Bissanzeiger ansonsten schwiegen.

Ab nach Hause

Ein paar Tage später, in denen sich nur noch ein paar Satzer bitten ließen, wurde uns allmählich bewusst, dass unser dreiwöchiger Urlaub, mit fast 4000 zurückgelegten Kilometern, schon wieder vorbei war.

Nachdem wir wieder sicher zu Hause angekommen waren, blickten wir gerne auf die vielen gesammelten Eindrücke zurück und sind uns sicher, dass wir trotz der Strapazen einige Erfahrungen aus dieser Reise mitnehmen würden.

Schließlich haben wir viel gesehen und einige Gewässer in Augenschein genommen und wissen nun, welche Umstände uns dort erwarten. So verrückt es auch gelingen mag, aber wir sind jetzt schon wieder am Planen .Schl8eßlich soll es schon bald für mindestens sieben Wochen zurück ins gelobte Land gehen! Schließlich gibt es noch einiges zu entdecken…

Viele Grüße,

Rene Lieke

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Nash Marc and Alan