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Deine Story / 28.12.2014

Simon Gehrleins Story: Step by Step (Teil 2)

In 'Step by Step' berichtet Simon Gehrlein aus seinem Herbst 2014. Im ersten Teil schilderte Simon, wie er seine große Herbst-Aktion plante und so organisierte, dass er sie über Monate aufrecht erhalten konnte. Er ging auf auf Platzwahl, Taktik und natürlich Futter, Futterintervalle und Futtermenge ein. Im zweiten Teil berichtet er, wie er es geschafft hat seinen Platz über viele Wochen hinweg produktiv zu halten und zwischen vielen kleineren Karpfen auch an die ganz dicken des Sees heranzukommen!
Viel Spaß mit "Step by Step - Teil 2":

Step 1: Selektives Futter

Bereits im Laufe des Septembers konnte ich auf meinen Plätzen einige Fische verbuchen, hatte jedoch überdurchschnittlich viele kleinere Fische dabei. Als „Step 1“ habe ich dann Pellets und Partikel nicht mehr weiter verwendet und fast ausschließlich mit den Boilies gefüttert und geangelt. Das funktionierte dann phasenweise schon deutlich besser.

Dennoch will ich mich hier in Punkto „Auswertung“ etwas zurückhalten, da ich es sehr schwierig finde, dem Ergebnis (Fischgewichte) auch die passende Ursache (Futtertaktik) zuzuordnen. Denn wenn ich nach 7 Satzkarpfen in Serie endlich 2 größere Exemplare fange, hat das ja noch lange nicht zu heißen, dass die zwischenzeitliche Umstellung der Futtertaktik die tatsächliche Ursache dafür war.

Viel zu häufig spielt da der Zufall mit und viele zu häufig fehlt es an repräsentativen Stückzahlen, um wirklich eine saubere Analyse der eigenen Angelei aufzustellen. Wenn man dann noch bedenkt, dass sich ja auch noch viele weitere äußere Faktoren ändern können, wird deutlich, dass die Zusammenhänge selten so deutlich sind, wie viele von uns es gerne hätten.

Step 2: Neues bieten

Um die Ausbeute meine Ansitze weiter zu verbessern, versuchte ich den Fischen als „Step 2“ etwas Neues zu bieten. Halbe Boilies! Über die Vorteile der Angelei mit den halben Boilies habe ich bereits HIER berichtet, was ich folglich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen will. Auch das könnte mir einen der berühmten „Bonusfische“ gebracht haben. Regelmäßig hatte ich jetzt nämlich Fischkontakt und – von drei oder vier Sessions abgesehen – musste ich nie als Schneider nach Hause fahren.

Step 3: Durchangeln

Ich hatte mir erhofft, durch die dauerhaften Fütterungen insbesondere die großen Fische zu erreichen, was jedoch zunächst gar nicht so einfach war, da auch sehr viele kleinerer Fische in dem Gewässer ihre Bahnen ziehen. Mit der Zeit konnte ich jedoch einige der Großen haken. Durchangeln war angesagt, auch wenn ich durch die ausschließliche Verwendung von Boilies schon etwas vorselektieren konnte. Gerade die letzten beiden Wochen im Oktober waren sehr ergiebig und brachten ganz klassisch wie im Lehrbuch die größeren Fische. Mitte November kam dann die lang erwartete Kaltfront, welche die Aktivität der Fische etwas einschränkte und sie zusätzlich vorsichtiger fressen ließ. 

Step 4: Kleinere Anpassungen

Als vierter Schritt war dann das Kürzen meiner Vorfächer dran (von ca. 20 cm auf 12 cm). Ich hatte die Plätze zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich beansprucht und hielt es jetzt für eine gute Idee, durch das kürzere Vorfach einen schnelleren Kontakt zum Blei zu bekomme, falls ein Fisch den Köder aufnehmen sollte. Dass sich Boilie oder Halibut-Hooker dabei nicht so flexibel und natürlich wie an einem längeren Vorfach verhält, musste ich in Kauf nehmen. Die Reaktionen der Fische waren positiv – für mich zumindest: Die Fangliste wurde länger und länger. Ob dies jetzt „trotz“ oder „wegen“ den Veränderungen am Vorfach der Fall war, sei dahingestellt. Über den Zusammenhang zwischen „Ursache“ und „Wirkung“ habe ich mich ja bereits oben ausgelassen…

Gleiches hat übrigens auch für die Verwendung von „altgemachten“ Boilies Geltung. Ab und zu wässere ich nämlich die Boilies vor dem Angeln für 1-2 Tage und versuche so den Fischen etwas die Scheu zu nehmen. Denn in der Praxis werden sie wohl häufiger auf härtere Kugeln gehakt, was ja eine negative Konditionierung zumindest nicht ganz ausschließt.

Fettes Fazit

Unter dem Strich standen so zwischen Ende August und Anfang Dezember mehr als 50 verschiedene Fische auf der Habenseite. Ca. 15 davon waren gierige Dauergäste, die ich innerhalb von wenigen Wochen doppelt oder gar dreifach fangen konnte. Häufig auch auf die gleichen Köder, am gleichen Platz auf das gleiche Rig. Unter den schwersten Fischen waren zwei Spiegler und zwei Schuppis über 25kg, wobei ich die beiden Spiegler sogar doppelt fing. Gutes Futter, viel Ruhe für die Plätze, kurze Sessions und kleinerer Anpassungen im Laufe der Saison zahlten sich einmal mehr aus!

Simon Gehrlein

 

Hier geht es zu: Step by Step (Teil 1).
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Nash Marc and Alan