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Deine Story / 14.11.2019

Simon Steinkraus: Im Auge des Sturms (Teil 1)

Mit der schwangeren Frau in den Angelurlaub nach Frankreich aufbrechen – so lautete der Plan von Prologic Teamer Simon Steinkraus. Doch am ersten Zwischenstopp überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Erst wurden die Nachtangelzonen geändert und dann zog auch noch ein mächtiger Sturm über Simons Camp hinweg, dem er und seine Frau noch soeben entkamen. Haltet euch fest, denn der Story-Zweiteiler von Simon wird krass. Lest selbst…

Schwangerschaftsgerecht reisen? Geht ja nicht anders!

Seit Anfang dieses Jahres hat sich mein Leben verändert. Besser gesagt, mir wurde bewusst, dass eine riesige Veränderung in unserem Leben stattfinden wird. Meine Frau ist schwanger! Etwas schneller als gedacht, aber auch nicht ganz ungewollt. Nun, sobald man dieses besondere Ereignis an die Außenwelt trägt, hört man von allen Seiten natürlich Glückwünsche, aber auch Tipps für den weiteren Verlauf. Einer dieser Tipps, den man am häufigsten hört, ist: „Genießt noch die Zeit zu zweit, das ist bald vorbei.“ Perfekt, dass wir nahezu unseren gesamten Jahresurlaub am Stück geplant haben und fünfeinhalb Wochen verreisen wollten. Für so eine Reise kommt für uns natürlich nichts anderes infrage, als durch Frankreich zu touren und noch ein paar unbeglichene Rechnungen abzuarbeiten. Ein Wechselspiel aus Angeln und Abenteuerurlaub stand auf dem Plan, alles natürlich „schwangerschaftsgerecht“.

Wer sagt das Angeln einfach sei?

So fanden wir uns Ende Mai, nach einer zweitägigen Anreise inklusive einer Übernachtung im Hotel, an einem der wunderschönsten und größten Seen Frankreichs wieder. Zu meiner Überraschung wurden die mir bekannten Nachtangelzonen gestrichen. Dafür wurden an anderer Stelle neue und größere Plätze geschaffen. Grundsätzlich eine absolut positive Entwicklung, die ich sehr begrüße. Aber stellt euch vor, man erreicht nach zwei Tagen Anreise nun endlich sein Etappenziel und dann stellt man fest, dass der durch und durch bekannte Angelplatz, nicht mehr zu beangeln ist. Stattdessen muss man um 19 Uhr abends im Internet recherchieren und eine Ausweichstelle finden. Um dann gefühlte Stunden später das gesamte Tackle für die Frau, zwei Hunde und einen selber über 400 Meter mit dem Trolley zu der neuen, aber unbekannten Stelle zu fahren. Und dann heißt es im Dunklen mit dem Boot alles auszuloten und die Ruten zu legen. Das frisst jede Menge Zeit und da kann man schon mal schlechte Laune bekommen. So kam es, dass ich am ersten Abend erst einmal keine Ruten fuhr, sondern nur die Plätze vorfütterte.

Mit dem Wind kam die Flut!

Am nächsten Morgen hatte ich dann alle Zeit der Welt, an diesem unfassbar schönen Ort, alles herzurichten und die Ruten zu legen. Im Laufe des Tages zog ein leichter Wind auf, so dachte ich zumindest. Der Abend kam schnell und ich war gerade auf dem Weg, meine dritte Rute neu zu fahren, da staunte ich nicht schlecht. Ich kämpfte mit meinem 5 PS Benzinmotor ordentlich gegen den starken Wellengang an, ein präzises Legen der Rute war heute scheinbar unmöglich. Am Ufer merkte man den aufkommenden Sturm kaum, denn unser Lager war durch eine Buschlandschaft gut geschützt. Und so schliefen wir, ohne uns große Gedanken zu machen. In der Nacht wurde ich dann plötzlich wach. Der Wind hatte gedreht und ballerte nun frontal auf unser Zelt. Die Heringe begannen sich zu lösen. Ein mittlerweile starker Sturm tobte dort draußen. Spontan griff ich mir einige 50cm Banksticks und rammte sie quer mit dem Hammer durch die Zeltösen in den Boden. Ich war mir sicher, das hält dem Sturm stand. An Schlaf war trotzdem nicht mehr zu denken. Meine Frau, ich und die Hunde, lagen wach im Zelt und hofften, dass es vorbeiging. Stundenlang warteten wir, dass das Zelt alles durchsteht und nicht zerreißt. Aber Mutter Natur meinte es nicht gut mit uns, denn der Sturm nahm stetig an Stärke zu. Bei Sonnenaufgang und dem Ende des Regens wollten wir das Zelt flach legen, um den Sturm zu überstehen. Als wir die Tür jedoch öffneten, besiegelte das unser Schicksal. Der Überwurf riss die Banksticks aus der Verankerung und flatterte nur noch im Wind. So schnell es ging, warf ich das Zelt um und beschwerte es mit Gasflaschen, Boilies, Getränke und allerlei weiteren schweren Gegenständen.

Verschluckt vom Sturm - die Ruten haben Beine bekommen...

Mein Blick ging zu den Ruten. Weg! Sie waren Weg! Lediglich ein Bankstick ragte noch schräg aus dem Wasser. Der Wind und der massive Wellengang hatten alles mit sich gerissen. Auf der Suche nach meinen Ruten schlugen mich die Wellen mehrfach zurück. Wo mir einst das Wasser nur bis zu den Knien ging, war es nicht mehr möglich zu laufen. Die Wellen schlugen in die Wathose und drängten mich immer wieder an das Ufer. Meine ganzen Bemühungen brachten nichts, ich konnte nur eine Rute von dreien retten. Zudem gingen noch zwei Bissanzeiger in den Fluten verloren. Ein trauriger Moment, ich sah unseren Angelurlaub schon buchstäblich ins Wasser fallen. Der Blick ins Internet sagte mir, dass der Sturm seinen Höhepunkt erst noch erreichen würde. Wir waren ihm schutzlos ausgeliefert und so entschlossen wir uns schweren Herzens zu fliehen. Wir packten alle unsere Angelsachen und flohen vor dem Sturm auf den nächsten Campingplatz...

Ob Simon seine Bissanzeiger wiederfindet und mit welchen Problemen er auf der weiteren Reise zu kämpfen hat? All das erfahrt Ihr bereits morgen im zweiten Teil auf Simons abenteuerlichen Tour durch die wilde Natur Frankreichs!

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