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Deine Story / 25.09.2018

Stefan Fiedel: Vom goldenen September und einem mauen Herbst

Der Herbst galt einmal als Erntezeit für Karpfenangler, doch durch die Einflüsse der Klimaerwärmung ist das Herbstwetter längst nicht mehr so berechenbar, wie es einmal war. Wer auf Tiefdruck, Wind und langsam fallende Temperaturen hofft, wird häufig enttäuscht. Auch Stefan Fiedel ist nicht entgangen, dass sich die dritte Jahreszeit verändert hat. Doch er schlägt dem Herbst ein Finte und bereitet seine Futterplätze bereits im Spätsommer vor, mit gewichtigen Folgen:

Wenn der Sommer kippt…

Wir haben bereits Mitte September und so langsam aber sicher kommen die Fische in Fahrt. Bereits zum zweiten Mal an diesem Tag steht meine Freundin Steffi mit krummer Rute in der Hand am Ufer des Sees. Auch bei mir hat sich wieder ein Fisch aufgehängt und nach kurzer Zeit gleiten beide Karpfen über die Kescher. Wieder sind es hohe Dreißiger, deren Bauch darauf schließen lässt, dass sie bereits mehrmals meinen Futterplatz besucht haben.

Gegen den Wind

Mein beangelter Platz ist strategisch gut gewählt und uns bläst konstant der Südwestwind ins Gesicht. Über uns fliegen tiefe, vom Wind zerrissene Wolken hinweg, der Luftdruck ist im Keller. Der Herbst zeigt uns mit all seinen schönsten Facetten und lässt die Karpfen unter Wasser so richtig durchdrehen.

Die vielen Kontakte bei dieser Session lassen uns zumindest darauf schließen. Jetzt heißt es „Futter bei die Fische“ und ich lasse regelmäßig meine Impact Spod gen Seemitte fliegen. Noch während dem Füttern rollen und springen die Fische auf meinem Platz, es scheint fast so, als ob sie sich für meine Futtergaben bedanken würden - ein irres Schauspiel.

Alles läuft genau nach Plan und kurze Zeit später, nachdem meine Montagen auf den Plätzen landen, kann ich bereits wieder Aktion verbuchen. Doch dieses verrückte Fressen kommt nicht von ungefähr, sondern entstammt einer besonderen Taktik:

Früher war alles besser?

Ich kann mich noch gut an meine Anfangszeiten als „Futterangler“ erinnern. Damals begann ich mit meinen Futterkampagnen erst im Oktober. Ich denke das lag vor allem daran, dass das Wetter vor zehn oder fünfzehn Jahren einfach wesentlich konstanter war.

Die langsam fallenden Temperaturen und die meist starken Westwinde ließen die Fische im Oktober meistens so richtig fressen. Doch seit einigen Jahren beobachte ich einen Wandel in meinem sonst so geliebten Big-Fish-Monat. Es herrscht meist Hochdruck, selbst Mitte September kann man sogar häufig noch mit 30 Grad rechnen, zu allem Überfluss aber ließ der Wind in meiner Region stark nach.

Aus diesen Gründen haben die Fische meist nur kleine Fressfenster, die es zu nutzen gilt. Wenn die Montagen zu einem anderen Zeitpunkt den Weg ins kühle Nass finden, ist ein Blank häufig vorprogrammiert.

Der Spätsommer ist der neue Herbst

Deshalb schenke ich seit nun mehr vier Jahren dem August und September meine volle Aufmerksamkeit. Wenn Ende August die ersten großen Tiefdruckgebiete über das Land ziehen und die Temperaturen zunächst einmal merklich sinken, gibt es für mich kein Halten mehr - der perfekte Startpunkt für meinen Futterplatz.

Das noch warmer Wasser führt zu einem hohen Stoffwechsel bei unseren Zielfischen. In den letzten Jahren kamen auch noch sehr stürmische Südwestwinde Anfang September dazu. In diesem Fall kann man an meinen Gewässern gar nicht genug Futter einbringen, denn die Karpfen spielen während dieser Wetterbedingungen vollkommen verrückt.

Proteinhaltig für kalte Tage

Habe ich also bereits im August angefangen meinen Platz aufzubauen, beginne ich spätestens im September damit Fischmehlboilies zu füttern. Diese sollen den Karpfen die Energie liefern, welche sie für die kalten Tage benötigen. Mit dieser Taktik konnte ich bereits schon ganze Gewässer auf eine bestimmte Boiliesorte konditionieren. Gut für mich, denn bis spät ins Jahr hinein schaute der ein oder andere gewichtige Fisch auf meinem Futterplatz vorbei. Anschließend heißt es "Erntezeit" und meine Bissanzeiger bleiben nicht lange still.

Die Formel des richtigen Futtereinsatzes kann man meiner Meinung nach nicht pauschalisieren. Es ist Jahr für Jahr und Gewässer zu Gewässer unterschiedlich und eine Gefühls- oder Erfahrungssache. Natürlich spielt dabei auch der Geldbeutel eine gewisse Rolle. Dennoch bin ich mit der beschriebenen Vorgehensweise in den letzten Jahren überaus gut gefahren und konnte dabei, die ein oder andere Perle auf meiner Matte begrüßen.

Probiert es aus, geht raus ans Wasser und sammelt eure eigenen Erfahrungen.

Ich wünsche euch viel Erfolg dabei,

Euer Stefan Fiedel

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Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze

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