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Deine Story / 21.08.2018

Stefan Janssen: Das Märchen vom Sommerloch

Gehen die Fänge während der warmen Sommermonate zurück, ist häufig vom "Sommerloch" die Rede. Stefan Janssen hingegen zweifelt an der Existenz dieser unproduktiven Zeit. Er erklärt euch, wie er trotz der schlechten Bedingungen am Wasser überaus erfolgreich angreift:

Klare Sache

"Im Sommer gehe ich den Fischen zuliebe nicht angeln“ höre ich immer wieder von Angelkollegen, wenn ich mich mit ihnen über die aktuelle Lage am Wasser unterhalte. Sicherlich nicht grundverkehrt, doch kann man überhaupt alle Gewässer über einen Kamm scheren?

Wenn ich einen kleinen Torfstich von sagen wir mal 3 Hektar beangel, der an der tiefsten Stelle keine zwei Meter tief ist, bin ich vollkommen eurer Meinung. Hier noch auf Karpfen zu angeln und eventuell sogar noch zu füttern wäre nur, wie unnötiges Öl ins Feuer gießen. Eine Angelpause die Wassertemperatur wieder abgekühlt ist, macht hier definitiv Sinn und ist dazu noch sehr vernünftig.

Tief angeln

Ich beschränke meine Angelei daher in den warmen Monaten, sprich von Juni bis Ende August, auf die tiefen Baggerseen entlang des Niederrheins.

An diesen meist über 30 Meter tiefen Gewässern, ist die Sprungschicht häufig schon auf über 15 Meter abgesunken. Ich finde die Fische dann häufig kurz darüber und lege dementsprechend auch dort meine Montagen ab.

Futter: Weniger bringt deutlich mehr!

Dabei lege ich keine klassischen Futterplätze an, denn die Fische suchen im warmen Wasser ohnehin sehr aktiv nach Nahrung. Ein, zwei Hände voll Boilies weit gestreut bringen mir in den warmen Monaten deutlich bessere Erfolge. Mit dem Wurfrohr lässt sich dieses Prozedere gut bewerkstelligen. Über den häufig gepriesenen Spruch 'Futter ist Macht' kann ich in diesem Fall nur schmunzeln. Sollten viele Weißfische oder Krebse im See vorkommen, lasse ich übrigens meine Boilies nachtrocknen. Somit kann ich davon ausgehen, dass die wenigen gefütterten Kugeln auch bei unseren Zielfischen ankommen und nicht vorher vernichtet werden.

Hookbait-Tuning

Mein Tipp für euch: Nehmt euch circa 200 Gramm Tigernüsse, legt diese für einen Tag in Wasser ein, welches ihr mit braunem Rohrzucker angereichert habt. Anschließend könnt ihr wahlweise noch etwas Betain oder andere Zutaten dazugeben. Am Ende köchelt ihr das Gebräu noch kurz auf und füllt die Nüsse in eine Dose ab. Dort könnt ihr die Tigers ebenfalls noch mit dem Rohrzucker oder Betain überdecken. Für mich der perfekte Sommerhookbait - aus meiner Angelei ist dieser Köder wirklich nicht mehr wegzudenken.

Einfach aber effektiv

Meine Sommer-Montage halte ich ebenfalls sehr simpel. Debei dient mir Fox Coretex Tungsten als Vorfachmaterial, welches sich durch den Tungstenanteil perfekt auf den Boden legt und mir daher den Sinker spart. Haken der Größe 6, zum Beispiel der Curve Medium, am simplen No-Knot-Rig haben mich auch in diesem Sommer nicht im Stich gelassen.

Unlängst konnte ich mit dieser Taktik während meiner Geburtstags-Session einen richig geilen Spiegler fangen, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Auch dieser Fisch fiel auf meine präparierten Tigernüsse herein und biss auf über zehn Metern Wassertiefe.

Probiert es einfach mal aus, ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg dabei,

euer Stefan Janssen

Viele weitere spannende Beiträge von Stefan Janssen auf Carpzilla findet ihr hier:

https://www.carpzilla.de/search/node/stefan%20janssen

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Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze

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DA GEHT WAS - mit Christopher Paschmanns / Teil 3: Flinke Nächte
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