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Härtetest / 15.03.2015

Free Spirit 'Boat Carp' im Härtetest: eine Bootsrute fürs Leben

Es war auf der Carp Zwolle 2014 als Mark und ich Pete Castle von Free Spirit Fishing kennenlernten. Auf der Messe zeigte uns Pete die Vorzüge der einzelnen Rutenlinien und betonte, dass jede einzelne Free Spirit Rute in England von Hand gebaut wird. Weiter verriet er uns, dass das Geheimnis des weltweit hervorragenden Rufes vor allem auf das Qualitätsbewusstsein im Hause Free Spirit zurückzuführen ist.

Allen voran bei den hochleistungsfähigen und sehr robusten Blanks ist die Qualität des Carbons das A und O. Klasse statt Masse lautet das Motto. Nur bestes Carbon aus Japan und hochwertigste Kohlefaser aus Korea wird in Free Spirit Ruten verarbeitet. Auf günstige und minderwertige Materialien aus China wird komplett verzichtet, versicherte uns der Marketing Manager von Free Spirit Fishing.

Überrascht waren wir besonders vom breiten Spektrum, dass mittlerweile in der Produkt-Range zu finden ist. Die Range teilt sich in die drei großen Modellreihen Hi-‘s‘, S, E-Class sowie die Carp Tamer. Für 2015 kam die CTX-Range neu hinzu. Während Mark sich direkt in das Weitwurfmodell der Hi-‘s‘ Range verliebte, tat es mir eine „Nischenrute“ besonders an – die Hi-‘s‘ Boat Carp.

Pete fragte uns, ob wir die Modelle nicht mal genauer unter die Lupe nehmen wollten und stellte uns unsere Favoriten für einen Härtetest zur Verfügung. Wir stimmten zu und setzten sie getrennt voneinander in unserer Angelei ein.

Ob die angepriesene Free Spirit Qualität hält, was sie verspricht und ob die englische Rutenbaukunst auch in neuem Terrain – wo es nicht um Weitwurfweite geht, sondern um europäisches Bagger- und Stauseeangeln mit und vom Boot, verrät dieser Härtetestbericht.

Testdaten:

  • Produkt: Hi-‘s‘ Boat Carp
  • Hersteller / Lieferant: Free Spirit Fishing
  • Preis: ca. 300 Euro
  • Tester: Volker Seuß
  • Testdauer: Saison 2014 / Rund 30 Tage im Einsatz – immer dann wenn vom Boot aus gedrillt wurde.

Der erste Eindruck:

Als ich im Frühjahr 2014 meine Boat Carp Ruten für den Härtetest vom Paketbooten erhielt, wusste ich beim Auspacken zunächst nicht, ob ich sie wirklich hart ins Gericht nehmen wollte. Viel zu schön sahen sie aus. Hervor sticht der durchgehende Korkgriff und natürlich der mattgraue Blank, durch den die Wicklungen der verarbeiteten Carbon-Matten schimmern. Für mich machten sie einen perfekten ersten Eindruck. Einziger Schönheitsfehler waren für mein subjektives Empfinden die Abschlusskappen aus Edelstahl in Trapezform. Ich fragte mich, wofür diese Form wohl notwendig ist. Vorwegnehmen kann ich an dieser Stelle, dass ich es auch im Einsatz am Wasser nicht herausfand.

Insgesamt wirkt die Rute sehr schlicht und funktional – eben eine Rute fürs Auge, die durch Understatement besticht und für ihr Einsatzgebiet am Wasser bis ins Detail optimiert zu sein scheint.

Verarbeitung und Ausstattung:

Der Aufbau der Rute stimmte mich von Anfang an sehr zufrieden. Die Länge des Korkgriffs scheint mir ideal, denn sie reicht nur unwesentlich über die Länge meines Unterarms hinaus. Für mich ein wichtiges Merkmal bei einer Bootsrute, denn der lange Zweihandgriff einer 12ft. Rute ist bekanntermaßen recht störend beim Drillen vom Boot. Beringt ist die Rute mit 7 Doppelsteg Fuji Sic Ringen bei einer Länge von 10ft. also 3 Metern Länge genau richtig. Die Aktion lässt auf eine kraftvolle Testkurve von etwa 3,25 lbs schließen.

Zieht man die Rute aus dem Stand bis ins Handteil muss man zwangsläufig seinen Stand sichern, denn die Boat Carp gibt zwar nach, aber sie hat Rückgrat und das nicht zu knapp. Wie sich diese Aktion im Drill vom Boot machen würde, sollte sich noch zeigen. Die Verarbeitung von Ringen, Griff und Fuji Rollenhalter ist perfekt. Dass ich irgendwo einen Riss im Lack eine Lacknase oder gar einen schiefen Ring finden würde, habe ich bei dieser Rute aber auch nicht erwartet.

Praxistest:

Neben einigen obligatorischen Einsätzen an größeren Baggerseen des Rheintals wurde die Free Spirit Boat Carp von mir besonders an Natur- und Stauseen in Frankreich eingesetzt. Solche Gewässer sind prädestiniertes Einsatzgebiet für eine Bootsrute: Man fischt in oder direkt vor Hindernissen wie Holz oder Schilf und häufig auch auf größere Distanz.

Die Rute wird bei dieser Fischerei eigentlich nur im Boot bedient. Sei es beim Ablegen, Montage wechseln, beködern, drillen oder abhaken. Bei all diesen „Tätigkeiten“ spielt die Bewegungsfreiheit eine Rolle oder stellt sogar ein Problem dar. Denn im Boot ist wenig Platz. Bei Wind und Wetter muss jeder Handgriff sitzen, das Handling mit der stets bereitliegenden Rute z.B. beim Ablegen muss reibungslos funktionieren, besonders wenn man rudert und alleine im Boot ist.

Vom ersten Einsatz im Frühsommer bis Anfang Dezember im Spätherbst meisterte die Boat Carp diese Aufgaben mit Bravur. Kurzum: Sie ist im Boot ein idealer Partner. Sie kommt einem erst dann in die Quere, wenn man damit beginnt sie zu bedienen.

Beim Aufdrehen der losen Schnur auf der Fahrt zum Fisch gab es wirklich nie eine Verwicklung. Der Schnurverlauf ist reibungslos. Gespannt war ich von Anfang an auf die Drill-Eigenschaften. Ihr erster Gegner war gleich ein 20-Kilo-Spiegler. Den Drill über rechnete ich mit einem weit kleineren Fisch, denn die kurze Hi-‘s‘ arbeitete wie ein Berserker. Die straffe aber dennoch sensible Spitzenaktion federt jede Flucht ab, egal ob hektisch oder brachial. Wenn es darum geht einen Fisch zu halten, dann kommt das Rückgrat ins Spiel – selbst ein knapp zwei Meter langer Wels brachte sie nicht an ihre Grenzen!

Aber auch vom Ufer glänzt die Boat Carp, z.B. beim Einholen der Montage. Die kräftige Aktion ließ beim Einkurbeln der schweren Bleie aus weiter Distanz die 12 ft. lange Nachbarrute mit „weicherer“ 2,75 lbs Testkurve alt aussehen. Auch für das Stalken scheint sie von ihrer Beschaffenheit wie gemacht zu sein. Ich habe es erst ein paar Mal getestet, aber bei diesen ersten Versuchen hat sie stets eine sehr gut Figur gemacht.

Natürlich habe ich meine Boat Carp Ruten zu Saisonende nochmal gründlich in Augenschein genommen, aber zu finden war nichts aber auch gar nichts. Weder der Lack hatte Risse, noch war ein Ring verbogen, auch der kratzfeste Lack hielt was er versprach: Ein Kratzer war nirgendwo zu finden. Natürlich ist ein Test über 30 Tage nicht zukunftsweisend im Hinblick auf die Langlebigkeit, doch wer mich kennt weiß: Zimperlich gehe ich auch nicht mit dem teuersten Gerät um. Es wird mit Respekt behandelt, aber benutzt wie ein Werkzeug.

Verbesserungsvorschläge:

Als Verbesserungsvorschlag fällt mir bei der Boat Carp von Free Spirit eigentlich nur die trapezförmige Abschlusskappe ein. Sie hat für mich mit ihrem spitzen Ende keine Daseinsberechtigung und ist deswegen für mich überflüssig, aber das ist wie gesagt subjektiv. Für einen anderen Angler ist sie vielleicht sogar das Tüpfelchen auf dem I. Übrigens: Da alle Free Spirit Ruten Handanfertigungen sind und nicht von der Stange kommen, lässt sich die Rute auf Wunsch natürlich auch mit einer anderen Abschlusskappe fertigen.

Resümee:

Gerade bei Frankreichtrips, bei denen ich im direkten Vergleich auch zwei 12ft. Ruten als „Bootsruten“ verwendete, wurden die Stärken der Free Spirit Boat Carp ganz deutlich: Die high-end Bootsrute ist vor allem im Handling aber auch im Drill einer 12 ft. Rute deutlich überlegen. Sicher, die allermeisten Fische landet man auch mit einer längeren Standard-Rute. Doch wer viel vom Boot angelt, möchte seine Fische auf Dauer nicht einfach nur landen, sondern auch eine Rute, mit der er den Drill voll auskosten und seine Angelei optimieren kann. Kurzum: Wer eine Bootsrute fürs Leben sucht, für den ist die Boat Carp von Free Spirit sicher eine gute Wahl.

Auf einen Blick

  • Pros: 
    - Handling
    - Aktion
    - Ausstattung
    - Robustheit und Langlebigkeit
    -Vielseitigkeit (ideal nutzbar auch als Stalkerrute)
     
  • Cons:
    - Trapezförmige, spitzzulaufende Abschlusskappe (Für mich zu spitz.)

Hier geht es zur „Boat Carp“ im Free Spirit Katalog:
http://www.realstg.co.uk/fsf/de/#24

Vertrieben werden Free Spirit Ruten in Deutschland und Österreich exklusiv über Successful Baits und den Carphunter & Co Shop.

Successful Baits:
http://www.successful-baits.de/Shop/Tackleshop/Carp-Rods:::39_133.html

Carphunter & co Shop:
http://www.carphunterco.com

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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.