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Interview / 22.07.2020

Futter Marsch in Frankreich - was muss mit? Jukke klärt auf!

Frankreich – für manche Karpfenangler das Mekka schlechthin, andere hingegen stellt ein Trip ins gelobte Land vor viele Fragezeichen. Welches Tackle brauche ich? Welche Bootsgröße macht Sinn und wie viel Futter muss ich einplanen? In einem Interview-Zweiteiler fühlen wir Philipp Resch und Julian Jurkewitz in puncto Frankreichangeln genauer auf den Zahn.

Im zweiten Teil steht uns Julian Jurkewitz, Media Manager bei Trakker, Cygnet und Aqua, PR Baits Teamer und Frankeich-Kenner, Rede und Antwort zum Thema Futter:

Carpzilla: Hi Jukke, wir freuen uns sehr, dich zum heutigen Interview begrüßen zu dürfen. Das Thema Futter bereitet vielen Karpfenanglern immer wieder Kopfzerbrechen, wenn sie eine Session im Nachbarland planen. Wie du eindrucksvoll in so manchem Video bewiesen hast, scheinst du ein gutes Händchen dafür zu haben. Mal Hand aufs Herz: Was packst du ein, wenn es eine Woche nach Frankreich geht?

Jukke: Hi zusammen und vielen Dank dafür, dass ich deine spannenden Interviewfragen für eure User beantworten darf. Natürlich kommt es immer auf den genauen Schlachtplan an und natürlich auch die Jahreszeit, in der Regel nehme ich jedoch schon immer wesentlich mehr mit, als ich für richtig erachte. Denn wenn die Fische einmal durchdrehen, ist man um jedes Gramm dankbar. Das durfte ich in der Vergangenheit schon mehrfach erleben. Gehen wir mal von einem gewöhnlichen Stauseetrip im Laufe der Saison aus, dann sind es in etwa 100 Kilo Futter pro Woche. Runter gerechnet sind das „nur“ 25kg pro Rute, bei vier erlaubten Angeln. Das wiederum sind am Tag zirka 3,5kg pro Rute, was nicht sonderlich viel ist, wenn es mal richtig anrennt und die Fische voll in Beißlaune sind. Oft nehme ich jedoch von 100 Kilo, 60-80 Kilo wieder mit nach Hause.

Carpzilla: Neben Boilies spielen sicherlich auch andere Futterbestandteile eine Rolle in deiner Angelei. Was hast du sonst noch im Gepäck? Welche Partikel dürfen auf keinen Fall fehlen?

Jukke: Überwiegend verwende ich Boilies in 20mm und 24mm, ein paar Kilo Tigernüsse oder gut gegorener Mais sind jedoch auch oft dabei. Tigernüsse sind für mich immer ein Ass im Ärmel, wenn Katzenwelse und Krebse zu aggressiv an den Boilies nagen oder ich zu viele Wels-Bisse bekomme. Und vergorener Mais wirkt einfach sehr attraktiv auf Karpfen.

Carpzilla: Ob tiefer Stausee, großer Flachlandsee oder reißender Strom. Die Gewässer in Frankreich sind ziemlich facettenreich. Was muss mit, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein? Gibt es bestimmtes Futter, dass an allen Gewässern gleichermaßen oder sagen wir ähnlich funktioniert und dir eine gewisse Flexibilität verschafft?

Jukke: Hauptsächlich geht es immer um den passenden Boilie. Ich setze dabei stets auf zwei Sorten, einen fischigen proteinreichen Köder und einen fruchtigen Kohlenhydrat Boilie. Meine Favoriten sind aktuell die P.R. Baits GLM und Fruity Zing Kugeln. Wie schon oben beschrieben nehme ich 20mm und 24mm mit, manchmal auch 30mm.

Carpzilla: Wie unterscheidet sich dein Futter nach Jahreszeit? Wann packst du mehr, wann mal weniger ein?

Jukke: In der Hauptsaison, April bis November, kann man immer mit heißen Fressphasen rechnen, mal mehr mal weniger. Aber eine gute Faustformel sind als Standard die 100 Kilo. Ich kann das hier nicht pauschalisieren, jedoch ist man mit dieser Menge immer auf der sicheren Seite. Ich nehme lieber 95 Kilo wieder mit nach Hause, als die Session meines Lebens zu vergeigen, weil nicht genug Futter dabei ist. Im Winter halbiere ich die Menge. Auch hier hatten wir in der Vergangenheit schon krasse Sessions, beispielsweise am Cassien, zwischen Weihnachten und Neujahr.

Carpzilla: Ein Beispiel: Ich komme an einem unbekannten, öffentlichen See in Frankreich an und plane ein paar Tage dort ein. Wie gehst du vor? Grobe Kelle oder Fallenstellen? Von welchen Faktoren machst du deine Entscheidung abhängig?

Jukke: Wenn ich wirklich gar keine Vorkenntnisse habe, dann fange ich immer mit Fallenstellen in verschiedenen Tiefen und Bereichen an. Dabei verwende ich dann maximal 1-2 Hände Boilies pro Rute. Gerne füttere ich parallel auch schon ein anderes Areal vor, jedoch mit wenig Futter z.B. 1-2 Kilo Boilies. So findet man relativ schnell heraus, ob die Fische in der Nähe sind und ebenso wichtig, ob sie in Fresslaune sind.

Carpzilla: Abschließend noch eine logistische Frage: Wie transportierst du Boilies, Partikel und Co. ans Wasser, ohne Gefahr zu laufen, etwas im Auto zu verschütten?

Jukke: Dafür verwende ich unsere Trakker 17 Ltr. Olive Square Containers. Die Eimer haben eine gute Größe, sind handlich und nicht zu schwer. Der Deckel ist ordentlich dicht, auch beim Transport von Flüssigkeiten und die schlichte, olivgrüne Farbe trifft meinen optischen Geschmack. Für die Partikel habe ich immer das Pureflo Bait Filter System im Einsatz. Das ist einfach eine großartige Raffinesse für den Umgang mit Partikeln. Dabei handelt es sich um ein Sieb, dass als Einlage im Eimer sitzt. Wenn ich es am Henkel anhebe, um 90 Grad herumdrehe, lässt es sich auf dem Eimerrand einhaken und das gesamte Partikelwasser läuft sauber ab. Jeder kennt das Problem: man füttert vom Boot aus, der Wind dreht einen herum, im Futterwahn wirft man die nächste Kelle und die Partikelsuppe landet voll im Gesicht. Lecker!

Carpzilla: Vielen Dank für deine Zeit und das Interview, Jukke!

Zum Baits-Sortiment von P.R. Baits geht es hier entlang:
https://www.pr-baits.de/produkt-kategorie/bait/readymade-boilies
 

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