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Interview / 14.05.2013

Jan Ulak – das Interview zum Fully-Sonntag

Jan Ulak fing kürzlich zwei atemberaubend schön beschuppte, große Spiegler an einem Tag. Anlass für uns, mal nachzufragen. Wo Jan diese Fische überlistete, wie er dort vorging und auf welche Rigs er setzt, lest Ihr in diesem Interview.

Christopher führte es am 13. Mai 2013.

 

Carpzilla: Gratuliere zu den außergewöhnlich schönen Spieglern Jan! Da müssen wir mal nachhaken, so ein Sonntag ist ja nicht alltäglich.

 

Jan: Vielen Dank Christopher. Das Stimmt, so einen Sonntag habe ich auch noch nicht erlebt und jedes mal wenn ich mir die Bilder angucke bekomme ich ein fettes Grinsen ins Gesicht. 

 

CZ: Jan, wo hast Du diese Fische gefangen und was bringen die beiden auf die Gräten?

 

Jan: Ich befische seit letztem Jahr den Echternacher Stausee in Luxemburg mit einer der wenigen Jahreskarten die ausgegeben werden. Schon im vergangenen Jahr konnte ich dort einige sehr schöne Fische fangen, aber diese beiden Beauty´s bilden ein absolutes Highlight in meiner bisherigen Laufbahn. Vor einem Jahr war ich auf Gran Canaria und konnte dort einige Fullys fangen, allerdings deutlich kleiner. Damals hatte ich gar keine Waage mit genommen, da es mir egal war wir schwer die Fische sein würden. Diese beiden „Big Beauty´s“ habe ich kurz gewogen, allerdings habe ich die Gewichte leider wieder vergessen ;-)

 

CZ: Wir wissen ja, dass Du dort schon länger angelst und wirklich erfolgreich bist. Wie sah bei dieser Session Deine Taktik genau aus?

 

Jan: Als ich am See angekommen bin, sah ich einige Fische im Schongebiet stehen und beobachtete diese eine Weile. Die Fische verhielten sich komisch und schnell war klar, dass sie sich zum Laichen versammelt hatten. Auf einmal war meine Vorfreude verflogen und mir war klar, dass die Karpfen nicht leicht zu fangen sein würden. Ich verteilte meine Rute sehr großflächig im See, dabei legte ich eine Rute direkt am Eingang zum Schongebiet ab. Ich fischte mit sehr wenig Futter, da ich die Fische beim Reinziehen in das Schongebiet abfangen wollte. Einige Dynamite Baits CarpTec Plum Boilies und drei vier White Chocolate & Coconut Groundbait Ballen sollten reichen. Für die anderen Ruten suchte ich mit dem Marker einige interessante Stellen. Beim Loten der Stellen biss auf einmal ein Hecht auf den Marker und verwickelte sich so, dass ich Ihn keschern konnte. Das ging ja gut los, dachte ich mir und legte danach die anderen Ruten ab. 

 

CZ: Du bist ein Fan solider Rig-Komponenten. Was für Montagen setzt du an solchen Big Fish-Gewässern ein? 

 

Jan: Genau, ich lege sehr viel Wert auf meine Montagen und deren Einsatztauglichkeit und weniger auf deren Optik. Ich fische an solchen Gewässern mit einem circa zwei Meter langen ACE „gravity leader“ mit einem 3-Oz-Inlineblei. Als Wirbel benutze ich einen „flexi ring swivel“ und daran knüpfe ich ein rund 10 cm kurzes 25lb ACE „camou core“ Vorfach mit einem 6er ACE Continental Haken. Wichtig sind hier zwei Punkte: als erstes der „flexi ring swivel“ welcher es dem Vorfach erlaubt, sich frei zu bewegen. Dadurch bewegt sich der Boilie am Haar „fast“ natürlich und der Karpfen frisst den Hakenköder mit mehr Vertrauen. Die Kombination mit dem recht kurzen Vorfach ermöglicht es dem Karpfen den Köder gut einzusaugen aber gibt ihm kaum eine Möglichkeit, den Haken wieder auszuspucken. Als zweiter Punkt ist es für mich sehr wichtig, mit einem sogenannten „Blowout“ Ring zu fischen. Dieser fixiert das Haar eng am Hakenschenkel und sorgt so für einen wesentlich besseren Hakeffekt als z.B. ein Stück Schlauch. Wie man merkt lege ich viel Wert darauf, es dem Karpfen möglichst schwer zu machen, den Haken wieder los zu werden. Ich glaube das Karpfen, die schon oft gefangen worden sind nicht unbedingt vorsichtiger oder schlauer sind als jüngeren Karpfen, aber sie wissen wie sie sich in manchen Situationen zu verhalten haben. Ich bekomme von großen Karpfen selten Voll-Runs, oft sind es nur einzelne Pieper. Der Fisch merkt, dass etwas nicht stimmt und versucht auf der Stelle stehend, den Haken wieder los zu werden. Er flüchtet nicht blitzartig wie das etwa ein unerfahrener Karpfen machen würde. Aus meiner Erfahrung liegt bei den Rigs oft der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg.  

 

CZ: Du bist schon lange ein Freund der Redaktion. Wir haben immer bewundert, dass Du dir ein Gewässer vornimmst und es konsequent angehst. Hast Du dort jetzt Deine Ziele schon erreicht?

 

Jan: In den letzten Jahren war dies immer schon der Fall, da hast Du recht. Ich habe jedes Jahr circa drei bis vier Gewässer welche ich befische, dabei ist eines immer an erster Stelle und die anderen dienen als Alternativen. Echternach ist irgendwie beides, durch die Entfernung und durch das Verbot dort vorzufüttern, habe ich dort nicht die Möglichkeiten wie ich sie etwa an Gewässern vor meiner Haustüre habe. Ich muss hier sehr viel in sehr kurzer Zeit machen und fische daher dort instant. In den letzten zwölf Monaten konnte ich schon einige der Großen aus Echternach fangen, allerdings ist die „Liste“ noch lang und somit habe ich noch einige Ziele für dieses und für die nächsten Jahre vor mir. 

 

Carpzilla: Vielen Dank für das Interview Jan, wir wünschen Dir viel Erfolg auf dem Weg zu den noch fehlenden Puzzleteilen!

 

Jan: Vielen Dank, es hat mir Spaß gemacht mit Dir über dieses Ereignis zu sprechen. Zum Schluss möchte ich noch einen besonderen DANK an meinen Freund Vo(lker) Pi(schel) aussprechen, denn ohne Ihn wären diese Fänge nicht möglich gewesen. Volker brachte mir in der ersten Nacht neue Akkus für mein Futterboot, da meine sich durch falsches Laden verabschiedet hatten und nur so konnte ich überhaupt weiter fischen. VIELEN DANK VOLKER!!

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