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Interview / 28.11.2016

WATERCRAFT 2: Thomas Talaga im großen Interview (Teil 2)

Am vergangenen Wochenende feierte Thomas Talagas brandneues Werk „WATERCRAFT – Erfolgreich Karpfenangeln – Teil 2“ Verkaufspremiere. Ab sofort ist die Fortsetzung des Bestsellers im Carpzilla Shop erhältlich. Kurz vor der Buch-Premiere haben wir Thomas Talaga zum großen, zweiteiligen Interview geladen. Nachdem Thomas im ersten Teil schon viele Einzelheiten und Hintergründe zu seinem neuen Werk verriet, geht es heute weiter ins Detail:

Passend zu den Kapiteln und Hauptthemen von WATERCRAFT 2 stellt Thomas im Interview klar, wie wichtig Wettereinflüsse für unseren Erfolg beim Karpfenangeln sind und beantwortet die Frage, ob Karpfen wirklich Charakter haben.

Anschließend gibt Thomas Einblicke in die Gastkapitel und deren Autoren. Abschließend interessierte uns natürlich brennend, wie Thomas Angeljahr 2016 lief und ob er schon neue Pläne hat!

Viel Spaß beim Interview! (Wer Teil 1 des Interviews noch nicht gelesen hat, findet ihn hier.)

Carpzilla: Zurück zum Inhalt Deines neuen Buches. Wie schon in der ersten Meldung zum Buch zu lesen war, widmest Du Dich im Kapitel "Beißzeit" Themen, über die sich ganz wenige trauen zu schreiben. Themen, wie Luftdruck, Mond aber auch die Bedeutung von Lichteinfall? Werden solche Faktoren von vielen Anglern unterschätzt, was meinst Du?

Thomas Talaga:

Und wie das der Fall ist! Ich bin davon überzeugt, dass es kaum einen Menschen geben wird, der wetterfühliger ist als einer unserer heimischen Fischarten. Die äußeren Umstände bestimmen regelrecht das Leben unserer beschuppten Freunde. Speziell die Auswirkungen des Luftdruckes können Karpfen heftig zu schaffen machen. Jeder Angler kennt das: Da gibt es Tage, da läuft es einfach wie am Schnürchen. Und nur einen Tag später geht auf einmal rein gar nichts mehr.

Ja, warum ist dem so? Genau dieser Fragestellung bin ich über viele, viele Jahre hinweg immer wieder nachgegangen. Eklatant herauskristallisiert haben sich sehr spezielle Wetterkonstellationen, die für diese oder jene Verhaltensänderung ausschlaggebend sind. Selbst so banale Sachlagen wie der ungehinderte Einfall des Sonnenlichtes könne spektakuläre Auswirkungen auf unsere Fangergebnisse bewirken. Ich habe z.B. in der kalten Jahreszeit die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Spots nur bei Sonne fangen. Sogar generell würde ich behaupten, dass ich persönlich im Winter eher die sonnigen Tage favorisiere. Und ja, auch die Karpfen an meinen Gewässern scheinen dem ebenfalls etwas abgewinnen zu können.

Für mich sind die Phasen rund um den Vollmond nicht gerade in den seltensten Fällen zu absoluten Big-Fisch-Phasen mutiert. Warum? Mehr zu dieser höchst interessanten Thematik gibt es im Kapitel Beisszeit. Hier beleuchte ich alle Aspekte, die sich bei meiner Angelei in den vergangenen über dreißig Jahren als wegweisend und erfolgversprechend herausgestellt haben. Ich kann Ihnen jedenfalls schon jetzt versichern, die eine oder andere Erkenntnis zu dieser Problematik wird Sie fesseln, wie es ein Satz Handschellen nicht besser könnte!

Carpzilla: Was meinst du, Thomas, haben Karpfen eigentlich Charakter? Gibt es Individuen, die ein ganz eigenes, ein wirklich spezielles Verhalten an den Tag legen?

Thomas Talaga:

Klar, ich meine das nicht nur, vielmehr bin ich mir da sogar mehr als nur sicher! Karpfen sind Lebewesen, die zu einem Großteil durch ein instinktives Verhalten geprägt sind. Daraus entwickeln sich allerdings auch ganz besondere und vollkommen eigene Charakterzüge.

Eigentlich sind unsere „schuppigen Freunde“ mit realen Gestalten aus unserem Bekanntenkreis vergleichbar. Haha… nein ernsthaft, das soll wirklich kein Joke sein! Da gibt es z.B. die Schüchternen, ja, so wie der dicke Herbert mit der Hornbrille von nebenan. Und natürlich auch die gierigen Vielfraße, die gertenschlanken Kostverächter, die durch den Gullideckel flutschen oder aber die Schlauen und Gebildeten. Ja, eigentlich läuft es unter der Wasseroberfläche keinen einzigen Deut anders ab als in unserem echten Leben. Mit dem Wissen darum, lassen sich halt viele Sachlagen auch perfekt für unsere Vorhaben nutzen. Den „dicken und fetten Gierlappen“ brauchen wir nur eine üppig gedeckte Tafel vorzusetzen. Und schwuppdiwupp haben wir sie ziemlich rasch auch schon am Band…

Doch auf diese mehr oder weniger etwas zu plumpe Art und Weise wird uns dies bei den wirklich Schlauen und Gebildeten kaum gelingen. Hier ist halt deutlich mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Doch mit der dafür passenden Herangehensweise wird uns auch dies recht fix gelingen. Wie ich solch unterschiedliche Vorhaben angehe, ja darüber berichte ich im Kapitel über die verschiedenen Fischcharaktere.   

Carpzilla: Ebenfalls im Kapitel Beisszeit werden die Unterkapitel „Beisszeit zur Laichzeit“ und „Beisszeit im Winter“ zu finden sein. Thomas, Hand aufs Herz, macht es wirklich Sinn zu diesen harten Zeiten ans Wasser zu gehen. Falls ja, was ist für Dich der wichtigste Faktor zum Erfolg im Winter und zur Laichzeit?

Thomas Talaga:

Mit Sicherheit gehe ich stets mit der Zielsetzung ans Wasser, um Fische zu fangen. Doch ein Umstand ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Ich lerne weitaus öfter etwas, wenn ich nicht nach Belieben fange oder sogar blanke. Eigentlich müsste das auch klar sein. Fange ich mir einen Arm ab, brauche ich mir keine großartigen Gedanken darum zu machen, was ich vielleicht bei meiner nächsten Session so alles veranstalte. Ich kann mich dann einfach zufrieden zurücklehnen. Und dies würden dann wohl auch die allermeisten Kollegen so halten, nicht wahr?

Fange ich hingegen nichts, so rattert es im meinem Oberstübchen unaufhörlich. Jetzt steht nämlich eine gründliche Ursachenforschung auf meinem Tagesplan. Während der Laichzeit und des Winters wird es niemals immer nur rund laufen. Dann habe ich oftmals die Möglichkeit eine ganz schön ordentliche Menge hinzu zu lernen. Und exakt dies möchte ich natürlich auch sehr gerne. Es gibt grundsätzliche Dinge, die allein auf das Verhalten und die Eigenarten von Karpfen zu beziehen sind. Diese Sachlagen würde ich eher als einfach erklärbar einstufen. Doch es gibt auch Umstände, die nur auf ein einziges oder aber auf ganz bestimmte Charaktere von Gewässern zutreffen. Dies zu ergründen finde ich mega spannend. 

Erst wenn ich ein Gewässer wirklich kennen gelernt habe und ich weiß, wie es letztendlich unter welchen Umständen tickt, kann ich es auch regelrecht verstehen. Damit lässt sich eine gute Portion an Verborgenem, was sich nicht einfach mal eben beim über die Schulter blicken abgucken lässt, erhaschen und genau darauf zielt halt meine Wissbegierde ab. Erst wenn ich an einem solchen Punkt angekommen bin, werde ich wirklich zufrieden mit dem Erreichten sein. Doch wer zu lange rastet, der rostet! Denn spätestens dann ziehe ich an ein neues, mir unbekanntes Wasser weiter, welches dann ebenfalls eine Masse an spannenden Lektionen für mich bereithält…

Carpzilla: Du bekommst auch in Deinem neuen Werk Unterstützung von einigen ausgewählten Gastautoren – darunter Namen wie Max Brodehl, Christian Mai oder Jeroen Albers. Auch wir hatten die Ehre ein Gastkapitel in Deinem Werk verewigen zu dürfen. Kannst Du den Lesern einen kurzen Überblick geben, welchen Themen sich Deine Gastautoren dieses Mal annehmen?

Thomas Talaga:

Dazu muss zunächst einmal ein Fakt herausgestellt werden: Auf meine Gastautoren und deren Beiträge bin ganz besonders stolz! Was diese Jungs mit ihren tollen Geschichten auf die Beine gestellt haben, ist wahrlich absolute Extraklasse – vielen herzlichen Dank dafür!!!

Der Beitrag von Max spielt dabei absolut im Leben. Er berichtet über die Tücken und Stolpersteine, die vor nahezu jeder Bezwingung eines neuen Gewässers auf seine Eroberer lauern. Sein Beitrag ist stilistisch top und zudem auch noch absolut lehrreich.

Christian zeigt auf, wie es dazu kam, dass er dem Tackle-Wahnsinn ans Eingemachte gegangen ist. Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind ihm dabei wieder die wichtigen Basics deutlich bewusster geworden. Mit der Parole „mobiles Fischen“ geht er mittlerweile äußerst erfolgreich seine eigenen Wege.

Mark stellt das Fischen an vollkommen unterschiedlichen Gewässertypen gegenüber. Hierbei zeigt er den Lesern in seiner atemberaubenden Manier auf, worauf es an stark frequentierten oder aber auch an noch jungfräulichen Wassern wirklich ankommt. Er berichtet über großartige Erlebnisse, die lehrreich und prägend sein können!

Volker hat die Probe aufs Exempel gemacht, wie sich die Wettereinflüsse auf das Beißverhalten unserer Lieblinge auswirken. Wann lassen sich eigentlich die wirklich Kapitalen am besten überlisten? Speziell dem Luftdruck gilt hierbei sein ganz besonderes Augenmerk. Ein wirklich höchst interessanter Beitrag, wie ich meine.

Christopher zielt in seiner Story voll auf die Eigenarten von sehr besonderen Ausnahmefischen ab. Er beschreibt dabei seine völlig eigene Herangehensweise, um letztendlich doch noch seinen schon lange anvisierten Zielfisch ins Netz zu bringen. Ich bin mir sicher, Sie werden sich verwundert die Augen reiben, wenn Sie diese Geschichte gelesen haben.

Jeroen ist der absolute Spezialist was extrem tückische Gewässer anbetrifft. Er weiß stets damit zu glänzen, wie er auch den heikelsten Situationen und äußerst zickigen Fischen immer noch einen Schritt im Voraus ist. Seine Giganten vom legendären Rainbow Lake sind natürlich allein schon einen Blick ins Buch wert!

Wie sich bereits unschwer an meiner kurzen und knappen Beschreibung erkennen lässt, den ambitionierten Leser erwartet ein kunterbuntes Päckchen, vollgestopft mit herausragenden Highlights. Ich kann Ihnen versprechen, dieses Gesamtpaket ist wahrhaftig der absolute Wahnsinn!!!

Carpzilla: Zum Schluss interessiert mich natürlich, wie Dein Angeljahr bisher gelaufen ist. Kannst Du ein bisschen was verraten? Bist Du derzeit noch aktiv am Wasser oder hast Du konkrete Pläne für die Zukunft?

Thomas Talaga:

Zurückblickend muss ich eingestehen, dass diese Saison für mich unter keinem guten Stern stand. Gehandicapt durch drei Operationen in kurzer Folge, habe ich das erste halbe Jahr nahezu angelfrei verbracht. Ich glaube, ich habe noch niemals zuvor so viele Leader, Rigs, Köder und sonstige Dinge vorbereitet, wie es in dieser Periode der Fall war.  

Das langersehnte Ende dieser Phase meines Lebens kam dann letztendlich aber dann doch noch. Ab dem Sommer war diese Durststrecke glücklicherweise endlich überstanden und somit auch passé. Mit immens viel Engagement – schließlich hatte ich eine gehörige Menge nachzuholen – ging ich danach dem bisher Verpassten an den Kragen. Und ja, jetzt kann ich wirklich zufrieden auf eine klasse Teilsaison zurückblicken.

Doch wer mich wirklich kennt weiß auch, dass ich erst aufhöre, wenn mich eine schützende Eisdecke wirkungsvoll an all meinen Vorhaben hindert. Und nur allzu gerne dürfte sich bei diesen Unternehmungen dann noch einmal der eine oder andere ganz bestimmte Fisch bei mir sehen lassen. Dem auf dem Cover dieses Buches würde ich schon ganz gerne noch ein weiteres Mal in die Augen blicken. Vielleicht sind ja durch meine freundlichen Futtergaben noch ein paar weitere Rundungen hinzugekommen, wer weiß? An dafür passenden Stellen würden sie sich bestimmt noch ganz gut machen, haha…

Zum guten Schluss möchte ich mich für euer Interesse an meiner Person noch ganz herzlich bedanken! Des Weiteren wünsche ich allen Lesern, Kollegen, Freunden und euch noch ein paar tolle Fische zum krönenden Abschluss dieser Saison und freue mich auf einen netten Plausch mit allen lieben Menschen!

Thomas Talaga     

Hier geht es zu Teil 1 des Interviews und hier direkt in den Shop zu WATERCRAFT – Teil 2:
http://shop.carpzilla.de/watercraft-erfolgreich-karpfenangeln-teil-2.html

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